Eisenbahn-Helfer

  • Es müssen ja nicht alle wechseln. Aber wenn vielleicht 5%-10% kündigen, muss die Bahn Anreize schaffen, um Mitarbeiter zu werben. So kann man auf die Bahn Druck ausüben. Solange es genug Leute gibt, die Lokführer sein wollen, weil es ihr Kindheitstraum ist, wird die Bahn halt auch nicht die Löhne erhöhen wollen. Angebot und Nachfrage regeln den Preis. Dann muss man nehmen, was ausgehandelt wird. Unbedingt Lokführer sein wollen, aber dann Jahr für Jahr streiken, um mehr Geld für den Kindheitstraum zu bekommen, finde ich nicht OK.

    Wirklich Ahnung hast du nicht oder?


    Es gibt jetzt schon viel zu wenig Personal und in naher Zukunft wird sich das noch steigern, da die Arbeitsbedingungen nicht unbedingt die Besten sind und auf dem Arbeitsmarkt gibt es halt attraktivere Jobs für junge Leute. Zudem gehen viele Leute bald in Rente. Schon jetzt gibt es großen Personalmangel und es fallen ständig Züge raus, ganz egal ob DB oder private Bahnen. Auch in städtischen Verkehrsbetrieben gibt es zu wenig Personal, sodass Fahrpläne ausgedünnt werden, z.B. hier in Köln.


    Wenn 5-10% kündigen, dann müssten dieses erstmal einen neuen Job finden. Möglich wäre dann ja nur der Wechsel zu privaten Eisenbahnunternehmen, aber das muss dann auch so passen, dass in der Region es auch private Eisenbahnunternehmen gibt (in manchen gibt es halt nur DB Regio).


    Vor allem wenn so viele kündigen würden, würden ja weiterhin Bahnen ausfallen, was zu Frust bei den Kunden führen würde. Natürlich ist es auch für mich als ständiger Bahnfahrer (ich fahre zu allen Fußballspielen i.d.R. mit Bahn, auch nach Italien etc.) nervig, aber im Endeffekt wünsche ich mir gute Bedingungen für Lokführer, warum die unbedingt weniger verdienen müssen als ich, verstehe ich nicht. Ich finde den Job als ziemlich belastenden Job an und würde ihn für das Geld nicht machen. Ist doch klar, dass die Leute dann lieber im Büro sitzen. Wollen wir das in Zukunft die Züge noch fahren, sollte der Job attraktiv ggü. Alternativen sein. Und scheiß egal, nur weil ich ein Studium habe, muss ich nicht besser bezahlt werden. Verantwortung sollte gut bezahlt werden!

  • Einer meiner Neffen ist derzeit Rangier-Lokomotivführer und hat auch Freude an diesem Beruf.

    Trotz Wechselschichten mit oft unterschiedlichem Dienst-Beginn.


    Die Arbeitsbedingungen haben sich seit den 80er Jahren kontinuierlich verschlechtert.

    Es gab zumindest hier im Ruhrpott für Güterzüge eigens existierenden Güterzug-Gleise,jede größere Stadt hatte ein Ausbesserungswerk für Fahrzeuge,Nachrichtenmeistereien,Fahrleitungsmeistereien und Bahnbetriebswagenwerke für übrigen Bahnverkehr.

    Und vor allem ausreichend Personal für vernünftigen Zugbetrieb.

    Da war die Bahn allerdings noch eine Behörde.


    Lange wurde auf Verschleiß gefahren und Personal abgebaut,was wir jetzt erleben,ist die Folge davon.

    Eingestellt wurden hingegen nur wenige.

    Hausgemachte Probleme halt


    MIr scheint,das zumindest Weselsky null kompromißbereit ist und mit dem Kopf durch die Wand möchte.

    Zu Verhandlungen gehört aber auch,das beide Verhandlungspartner aufeinander zugehen und so eine für beie Seiten akzeptable Lösung finden

    ich kannte wen
    der litt akut
    an Fußballwahn
    und Fußballwut
    (Joachim Ringelnatz)

  • Wenn für bessere Arbeitsbedingungen gestreikt werden würde, wäre das ja verständlich. Der Hauptgrund ist aber Geld bzw. die Arbeitszeit, was ja auch wieder eine Erhöhung des Stundenlohns ist. Der Preis ergibt sich weder durch Verantwortung noch durch Studium, sondern Angebot und Nachfrage. Wenn es die Bahn nicht nötig hat Weselskys Forderungen nachzukommen, dann ist das Angebot (Arbeitskraft) noch nicht gering genug.

  • Dann ist ja gut, wenn die Lok Führer unwichtig sind können sie ja gerne streiken, merkt ja keiner. :lachen: Sorry der musste jetzt sein.

  • Mehr Geld und weniger Stunden sind bessere Arbeitsbedingungen. Natürlich bemisst sich das Gehalt auch durch die Verantwortung, sonst würden Piloten, Ärzte, Fluglotsen, Manager etc. nicht so viel Geld verdienen. Ein Gehalt bemisst sich nicht alleine durch Angebot und Nachfrage, ja das ist auch Teil davon, aber die Verantwortung genau so.

  • Wenn es die Bahn nicht nötig hat Weselskys Forderungen nachzukommen, dann ist das Angebot (Arbeitskraft) noch nicht gering genug.

    Deshalb "muss" Weselsky ja auch weitere Streiks androhen.


    Wenn die Bahn beizeiten ein besseres Angebot vorlegen würde, würde auch weniger gestreikt. So könnte man den Spieß umdrehen, statt nur der GdL den schwarzen Peter zuzuschieben.


    Auf einem anderen Blatt steht, inwieweit sich die Bahnoberen für die Belange ihrer Kundschaft interessieren.


    Transdev hat es immerhin geschafft, die GdL wieder zurück an den Verhandlungstisch zu bekommen...

    Einmal editiert, zuletzt von WieWaldi ()

  • Die Bahn hat doch ein Angebot gemacht.

    Du meinst, Hauptsache, irgendein Angebot wird gemacht?


    Wieso nur verhandelt die GdL nun wieder mit Transdev, aber nicht mit der Bahn?

    Hat vielleicht dem Druck der GDL durch Arbeitsverweigerung nicht stand gehalten. Wenn Transdev besser bezahlt als die Bahn, können sich die Lokführer, die meinen mehr Wert zu sein als die Bahn ihnen bezahlt, bei Transdev bewerben. Wenn der Bahn die besten Lokführer weglaufen, wird sie schon die Gehälter erhöhen müssen.

  • Du meinst, Hauptsache, irgendein Angebot wird gemacht?


    Wieso nur verhandelt die GdL nun wieder mit Transdev, aber nicht mit der Bahn?

    Hat vielleicht dem Druck der GDL durch Arbeitsverweigerung nicht stand gehalten. Wenn Transdev besser bezahlt als die Bahn, können sich die Lokführer, die meinen mehr Wert zu sein als die Bahn ihnen bezahlt, bei Transdev bewerben. Wenn der Bahn die besten Lokführer weglaufen, wird sie schon die Gehälter erhöhen müssen.

    Die Bahn wird in jedem Fall die Gehälter erhöhen müssen. Die Frage ist, an welcher Stelle sich Bahn und GdL treffen. Wenn die Bahn kein verbessertes Angebot vorlegt, wird es sicherlich einen neuen, längeren Streik als bisher geben. Die Streikkasse scheint gut gefüllt zu sein.

  • Die Bahn wird in jedem Fall die Gehälter erhöhen müssen. Die Frage ist, an welcher Stelle sich Bahn und GdL treffen. Wenn die Bahn kein verbessertes Angebot vorlegt, wird es sicherlich einen neuen, längeren Streik als bisher geben. Die Streikkasse scheint gut gefüllt zu sein.

    Dann streiken sie bei der Bahn halt. Der einzige Unterschied ist doch nur, dass man beim Streik schon vorher weiß, dass der Zug ausfällt.

  • Jetzt hat die Bahn ein Angebot vorgelegt, das der GDL nun doch ziemlich entgegen kommt.

    Man wird sehen.

    Dafür streiken in RLP jetzt die Busfahrer der "privaten" Unternehmen, die aber oft im Auftrag ÖPNV fahren.

  • Wer bloß 92% arbeiten will, kann das ja mit seinem Arbeitgeber ausmachen, bekommt dann eben brutto 92%.

    Da aber u.a. Lebenhaltungskosten,Versicherungen,Strom etc. teurer werden,ist es schon okay,das die Gewerkschaften mehr Lohn für ihre Beschäftigten fordert,mal von besseren Arbeitsbedingungen abgesehen,auch da besteht aus eigenem Erleben Luft nach oben.

    Nur wäre es mal nett,wenn beide Seiten verhandeln täten und es dabei zu einem für beide Seiten brauchbaren Kompromiß kommt.

    ich kannte wen
    der litt akut
    an Fußballwahn
    und Fußballwut
    (Joachim Ringelnatz)

  • Bahn-Verhandlungsangebot:

    Neben der 37-Stunden-Woche liegen aktuell mehrere andere Posten vor. In Gänze sind das:

    • 2.850 Euro Inflationsausgleichsprämie (150 gingen bereits an die Lokführer, sodass insgesamt eine Summe von 3.000 Euro vorliegt)
    • 4,8 Prozent tabellenwirksame Entgelterhöhung (ab 1. August 2024)
    • 5,0 Prozent tabellenwirksame Entgelterhöhung (ab 1. April 2025)
    • Ab dem 1. Januar 2026 soll außerdem entweder eine Absenkung der Wochenarbeitszeit für Lokführer und Zugpersonal auf 37 Stunden pro Woche bei gleichbleibendem Gehalt einsetzen ODER
    • Eine 2,7-prozentige tabellenwirksame Entgelterhöhung nur für Lokführer und Zugpersonal (70 Prozent der Mitarbeiter im GDL-Geltungsbereich)


    Ich halte das schon als eine Verhandlungsgrundlage, die aber bisher von der Weselsky-Gang rigoros abgelehnt wurde. Weselsky ist von Anbeginn an nur auf Krach und Getöse aus.

  • Bahn-Verhandlungsangebot:

    Neben der 37-Stunden-Woche liegen aktuell mehrere andere Posten vor. In Gänze sind das:

    • 2.850 Euro Inflationsausgleichsprämie (150 gingen bereits an die Lokführer, sodass insgesamt eine Summe von 3.000 Euro vorliegt)
    • 4,8 Prozent tabellenwirksame Entgelterhöhung (ab 1. August 2024)
    • 5,0 Prozent tabellenwirksame Entgelterhöhung (ab 1. April 2025)
    • Ab dem 1. Januar 2026 soll außerdem entweder eine Absenkung der Wochenarbeitszeit für Lokführer und Zugpersonal auf 37 Stunden pro Woche bei gleichbleibendem Gehalt einsetzen ODER
    • Eine 2,7-prozentige tabellenwirksame Entgelterhöhung nur für Lokführer und Zugpersonal (70 Prozent der Mitarbeiter im GDL-Geltungsbereich)


    Ich halte das schon als eine Verhandlungsgrundlage, die aber bisher von der Weselsky-Gang rigoros abgelehnt wurde. Weselsky ist von Anbeginn an nur auf Krach und Getöse aus.

    Wie lange ist danach die Laufzeit? Ich frage deshalb weil Inflation wird per Anno berechnet, so das ich auch gerne die Lohnerhöhung per Anno gegensetzen würde. :smile: