Stadion am Hünting

  • Daher erlaube ich mir folgendes Gedankenspiel: Das Stadion am Hünting an seinem derzeitgen Standort wird zunächst provisorisch für die Anforderungen der 3. Liga hergerichtet. Dazu wird u. a. die Nordtribüne neu errichtet und der VIP Bereich überdacht. Im Süden kömmt vorrübergehend eine mobile Stahlrohrtribüne zu stehen. Nach Abschluss der Bauleitplanung wird die Spielwiese frei. In einem nächsten Schritt könnte dann das derzeitige Spielfeld um 90 Grad gedreht werden und reicht dann bis auf die Spielwiese. Die bis dahin bereits getätigten Investitionen (derzeitge Tribüne, VIP Terrasse und Nordtribüne) werden weiterverwendt. Die bestehende Tribüne wird zur Hintertortribüne, die Nordtribüne wird zur Gegengeraden und wird entsprechend verlängert. Im Süden und im Osten entstehen ausreichend Flächen für Tribünen, Funktionsgebäude und Zuwegungen.


    Ich frage mich, ob diese Idee jemals in Betracht gezogen wurde.

    Das ist durchaus denkbar und ich finde, die Vorlage deutet ein entsprechendes Gedankenspiel für die Rahmenplanung auch an. Es würde aber nichts daran ändern, dass das Stadion weiterhin in einer ungünstigen Gemengelage liegt und die Erschließung - sowohl fußläufige Zuwege, Parkplatzflächen, als auch die Straßenverkehrsanbindung - nicht gut wäre. Fraglich, ob man so wirklich ein Stadion mit Ausbauperspektive 2. Liga bekäme. Zudem gibt es ja noch andere Vereine, die Bedarfe für neue Spielflächen anmelden.


    Es macht einfach wenig Sinn, Millionen in den Hünting zu stecken, um dann nach wenigen Jahren wieder den selben Flaschenhals zu haben. Angesichts der sehr positiven Entwicklung des Vereins muss man perspektivisch denken und das eigentlich unmögliche (2. Liga) auch im Blick haben.


    Parallel zur Rahmenplanung sollte man sich daher auch mit dem Gedanken auseinandersetzen, die Spielstätte des 1.FC ganz woanders im Stadtgebiet neu aufzubauen und unter besseren Rahmenbedingungen (Erweiterungsflächen, Verkehrsanbindung, keine direkte Nähe zu Wohngebieten etc.) Der Verein als solcher bleibt natürlich am Hünting!

  • Das ist durchaus denkbar und ich finde, die Vorlage deutet ein entsprechendes Gedankenspiel für die Rahmenplanung auch an. Es würde aber nichts daran ändern, dass das Stadion weiterhin in einer ungünstigen Gemengelage liegt und die Erschließung - sowohl fußläufige Zuwege, Parkplatzflächen, als auch die Straßenverkehrsanbindung - nicht gut wäre. Fraglich, ob man so wirklich ein Stadion mit Ausbauperspektive 2. Liga bekäme. Zudem gibt es ja noch andere Vereine, die Bedarfe für neue Spielflächen anmelden.


    Eine Drehung des Stadions könnte den Standort Hünting auf lange Sicht durchaus zukunftsfähig machen. Durch die entstehenden Freiflächen vor den Tribünen kann das Stadion selbst wesentlich besser erschlossen werden. Es wäre sogar ein Rundlauf möglich (zumindest an drei Seiten).

    Auch wäre genug Platz, um die Tribünen nachträglich zu erweitern.


    Alles andere kann durch bauliche Maßnahmen ebenfalls verbessert werden. Sollte der Nordring wirklich kommen, wäre der Hünting sehr gut an das regionale Verkehrsnetz angebunden. Die Erschließung der Stadien in Heidenheim oder Großaspach zum Beispiel ist wesentlich schlechter. Da der Nordring noch nicht gebaut ist, kann man in der Planung auf spezielle Anforderungen sogar noch eingehen.


    Neue Parkplätze müssten auch dann errichtet werden, wenn das Stadion irgendwo anders neu gebaut wird. Wieso dann nicht im Umfeld des Hüntings, um auch einen Synergieeffekt mit dem Bahia und anderen möglichen Freizeiteinrichtungen zu haben? Es ist ja nirgends vorgeschrieben, dass Parkplätze immer unmittelbar vor den Stadiontoren liegen müssen. Eigentlich hat es ja sogar Charme, mit nem leckeren Bierchen in der Hand entlang des Wäldchens am Holtwicker Bach in Richtung Stadion zu schlendern.


    Bleibt die Situation mit den Nachbarvereinen. Aber anscheinend muss an der Platzsituation - völlig unabhängig vom Stadionbau - ohnehin etwas gemacht werden. Zwangsläufig wird es hier also künftig irgendeine Umstrukturierung geben müssen. Ob das bedeutet, dass Stenern wieder umzieht oder unser FC, der dann anderer Stelle ein Leistungszentrum errichtet, wird man sehen.


    Den Standort Hünting halte ich persönlich also für durchaus zukunftsfähig, völlig ligenunabhängig.

  • Sehr schön, dass man sich in Bocholt viele Gedanken ums Stadion für einen möglichen Aufstieg in die 3.Liga macht und nicht wie bei anderen Verein nach dem Motto "Ach erstmal aufsteigen und dann werden wir so lange jammern, bis wir irgendwo mit Ausnahmegenehmigung spielen dürfen" gehandelt wird! :positiv2: Was aber wäre, wenn der Aufstieg verpasst wird? Wird dann das Stadion trotzdem (weiter) umgebaut und ein neuer Versuch unternommen 24/25 oder das Stadion dann "vernünftig" für die nächsten Jahre in der 4.Liga aufgerüstet?

  • Ich glaube nicht, dass jemand im Verein oder bei der Stadt das Szenario für wahrscheinlicher als 10% ansieht, aber die Hausaufgaben muss man dennoch machen.


    Interessant ist in der Tat die Frage, was kommt auf jeden Fall, auch ohne Aufstieg. Ich hoffe da auch möglichst viel, aber zumindest die Stahlrohrtribüne im Süden und die Überdachung des ViP Bereichs.

  • Ich bin mal gespannt, was davon durchgeht und an welche Bedingungen es geknüpft wird.


    Infrastrukturell muss jedenfalls was passieren. War auf jeden Fall gut, dass unser BM nach dem Spiel noch etwas im Schlamm vor der Holsten-Bude verweilt hat. Die ganze Zuwegung ist einfach unterirdisch.


    Eine Stahlrohrtribüne sowie die Überdachung des ViP-Bereichs wäre ein Quantensprung für den Verein, ist aber auch einfach notwendig für die gestiegenen Ansprüche.

  • Für mich als Außenstehenden wird es zunehmend schwerer, aus den öffentlich zugänglichen Informationen schlau zu werden.

    Da werden auf der JHV Animationen eines Stadions gezeigt, wie das Stadion nach Fertigstellung aller gewünschten Maßnahmen aussehen könnte. So weit, so gut.

    Zu diesem Zeitpunkt hieß es damals, dass in einem ersten Schritt die VIP-Tribüne überdacht werden soll und das Dach sich in die Nordkurve zieht, die ebenfalls im Rahmen dieser ersten Maßnahme fest ausgebaut werden soll. Statt Stehplätze wünscht der Verein sich dort aber nun Sitzplätze. Für die Stehtribüne ohne Dach liegt anscheinend eine Genehmigung vor, für die Sitztribüne mit Dach nicht...

    Laut Zeitungsbericht dann kürzlich die Info, dass Kerkhoff (bzw. die Stadt) die Spielwiese mit in den Stadionumbau einbeziehen möchte. Nach wie vor ist nicht klar, wieso und weshalb. Ich verweise aber auf die Idee von Koebes und kann dem Vorschlag Gutes abgewinnen.

    Und nun gibt es aber eine Ratsvorlage, aus der weder die Überdachung des VIP-Bereiches hervorgeht noch der geplante feste Neubau der Nordkurve. Ebenfalls ist dort nicht die Rede von einer Spielfeldverlegung gem. Kerkhoffs Idee.

    Vielmehr sollen nun im Süden und Norden Stahlrohrtribünen errichtet werden.


    Ich hoffe doch, dass hier zeitnah Klarheit reingebracht wird. Hauptsache es tut sich was und die Sichtverhältnisse für Zuschauer werden signifikant besser.

  • Es geht hier um zwei grundsätzlich unterschiedliche Zeitebenen.


    Zur mittel- bis langfristigen Prüfung und evtl. Neuordnung des gesamten Sportareals Am Hünting und Bahia wird in den nächsten Monaten ein Rahmenplan aufgestellt. Teil dieser Überlegungen könnte ggf. auch sein, Sportflächen neu zu ordnen - Stichwort u.a. auch eine nachhaltige und langfristige Entwicklungsmöglichkeit für ein mehr als drittligataugliches Stadion. Dieser Rahmenplan kommt über 15 Jahre zu spät - aber besser spät, als nie...


    Kurzfristig und in der Vorlage geht es darum, das jetzige Stadiongelände drittligatauglich zu bekommen, möglichst, ohne sich zukünftig sinnvolle Veränderungen komplett zu verbauen. Deshalb sind wohl die Stahlrohrtribünen ins Spiel gekommen. Sofern so eine Stahlrohrtribüne tatsächlich deutlich günstiger ist, als in Massivbauweise (und sogar wieder verwendbar an anderer Stelle?!), halte ich das auch für vernünftig.

  • Es mag ein wenig pathetisch klingen, aber der heutige Tag könnte als einer der bedeutendsten in die Vereinsgeschichte eingehen. Eine wichtige Etappe auf einer noch langen Reise wurde bewältigt. Dazu kann man den Verantwortlichen und allen, die unermüdlich mitgeholfen haben, nur gratulieren.


    2,85 Millionen Euro sind keine Peanuts und ich kann gut verstehen, dass dies einigen Ratsleuten Bauchschmerzen bereitet. Diese Ratsentscheidung ist daher vor allem auch ein großer Vertrauensvorschuss in die wirtschaftliche und personelle Leistungsfähigkeit des Vereins. Dieses Vertrauen gilt es jetzt zu rechtfertigen durch Taten. So kann die Reise weitergehen und peu a peu wird eine Vision verwirklicht, über die vor nicht allzu langer Zeit die meisten Menschen noch müde gelächelt haben. Bestenfalls gelingt es so, auch Zweifeler und Skeptiker mitzunehmen.

    "Den Ball mutt loapen" (Koebes van Burgh)

  • Eine Investition in ähnlicher Größenordnung am Hünting muss Jahrzehnte her sein.

    Nun bin ich gespannt, was der Verein an Unterlagen aus der Schublade ziehen wird (in der positiven Annahme, dass die Hausaufgaben bereits gemacht wurden).


    Wenn ich das richtig verstanden habe, sollen bei Nicht-Aufstieg mit Ausnahme der Nordtribüne trotzdem sämtliche Arbeiten ausgeführt werden, oder wie versteht ihr das? Also auch die Rasenheizung und das Flutlicht.

  • Wenn ich das richtig verstanden habe, sollen bei Nicht-Aufstieg mit Ausnahme der Nordtribüne trotzdem sämtliche Arbeiten ausgeführt werden, oder wie versteht ihr das? Also auch die Rasenheizung und das Flutlicht.

    Das ist so der letzte Stand, wie ich es auch verstanden habe und sowohl in der Ratsvorlage, als auch in den Presseberichten sowie in der Mitteilung auf der Homepage vermittelt wurde.

  • Was am Hünting nicht nur sportlich, sondern jetzt wahrscheinlich auch infrastrukturell passiert, ist der Wahnsinn.


    Vor wenigen Jahren noch haben wir uns über die 450-Sitzplatztribüne gefreut, damals war das ein Quantensprung. Heute muss man die Tribüne angesichts des rasanten Aufstiegs des Vereins als Fehlplanung bezeichnen. Sie ist zwar nach links und rechts erweiterbar, aber leider nicht nach hinten heraus und die sowieso sehr ungünstige Stufenkonstruktion darunter ist nicht überdacht. So hätte man heute nicht mehr geplant. Auch die Anzeigetafel würde bei einem Ausbau der "Nord" im Weg stehen. Aber wer hätte diese Entwicklung ahnen können - dennoch hätte schon damals ein Stadionausbaukonzept geholfen.


    Jetzt bekommen wir eine kombinierte und überdachte Steh- und Sitzplatztribüne mit 1.500 Plätzen dazu, des Weiteren Flutlicht und Rasenheizung und weitere Funktionscontainer. Aus dem besseren Bolzplatz der Regionalliga wird ein gehobenes Regionalliga-Stadion. Und endlich haben wir auch einen echten Stehplatzbereich! Wenn man sich vorstellet, dass sich alle supportwilligen hinter dem Tor versammeln und dort bei ausverkauftem Haus 1000 Leute stehen... :)


    Ich hoffe nur, dass alles, was jetzt realisiert wird, auch mit allen denkbaren Szenarien der kommenden Rahmenplanung zusammenpasst.

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