DFB-Frauen bereiten sich heute gegen China auf WM-Qualifikation vor
Weltmeisterschaft 2003 in den USA. Olympische Spiele 2004 in Athen. Europameisterschaft 2005 in England. In den vergangenen Jahren hatte die deutsche Frauen-Nationalmannschaft ein volles Programm. In dieser Saison steht jedoch kein großes Turnier an. Verschnaufen kann die DFB-Auswahl deswegen aber noch lange nicht. Die Vorbereitungen auf die kommenden Aufgaben laufen bereits auf Hochtouren. 2007 gilt es schließlich den Titel bei der Weltmeisterschaft in China zu verteidigen.
Darum testet das Team von DFB-Trainerin Silvia Neid schon jetzt den Ernstfall gegen starke Gegner. Das erste Spiel im Jahr 2006 stellt daher sofort eine große Herausforderung dar. Der amtierende Welt- und Europameister trifft heute ab 18 Uhr im Homburger Waldstadion auf den amtierenden Asienmeister China (live in der ARD).
"Ich freue mich auf einen starken Gegner. Die chinesische Mannschaft verfügt über ein gutes Angriffsspiel und steht gut organisiert in der Abwehr", sagte Silvia Neid im Rahmen einer Pressekonferenz am Montag. Mit Blick auf die 0:8-Niederlage der Chinesinnen beim Olympischen Fußballturnier in Athen im August 2004 gegen die deutsche Auswahl kommentierte Neid den Umbruch im chinesischen Team: "Vielleicht war der Schnitt zu groß." Deswegen freut sich die DFB-Trainerin auch auf das Mitwirken der Rückkehrerinnen Sun Wen und Bai Lili: "Das sind zwei Weltklassespielerinnen."
In dem von Silvia Neid nominierten Kader finden sich entsprechend starke Spielerinnen. Zahlreiche Welt- und Europameisterinnen schmücken das Aufgebot. Angeführt von der dreifachen Weltfußballerin des Jahres, Birgit Prinz, über Torfrau Silke Rottenberg bis hin zur Flügelspielerin Kerstin Stegemann werden zahlreiche namhafte Spielerinnen im Homburger Waldstadion auflaufen. Allerdings denkt Silvia Neid auch schon an die Zukunft und versucht nach und nach junge Spielerinnen in die Nationalmannschaft zu integrieren. Spielerinnen wie Célia Okoyino da Mbabi (17 Jahre, SC 07 Bad Neuenahr), Anja Mittag (20 Jahre, 1. FFC Turbine Potsdam) oder Annike Krahn (20 Jahre, FCR 2001 Duisburg) stehen für diesen Verjüngungsprozess. Mit Babett Peter vom 1. FFC Turbine Potsdam steht eine 17-Jährige vor ihrem Debüt. Allerdings haben die junge Spielerinnen keinen Freifahrtschein. "Die Leistung muss stimmen. Das ist das oberste Kriterium für die Nominierung. Wir wollen schließlich auch in Zukunft attraktiven und erfolgreichen Fußball bieten", sagt Silvia Neid.
Allerdings muss die DFB-Trainerin auch auf vier Stammspielerinnen verzichten. Petra Wimbersky (1. FFC Turbine Potsdam) fehlt in Homburg wegen Studiengründen, ihre Vereinskollegin Ariane Hingst aus beruflichen Gründen. Renate Lingor (1. FFC Frankfurt) laboriert noch an einer Innenbandverletzung, die sie beim Hallencup im Januar erlitten hat. Die drei Spielerinnen werden bei der Reise zum Algarve Cup ab dem 6. März allerdings wieder dabei sein. Weder im Saarland noch in Portugal kann allerdings Inka Grings (FCR 2001 Duisburg) auflaufen, die Torjägerin musste ihre Teilnahme auf Grund einer Wadenverletzung absagen.
Dennoch freut sich Silvia Neid, ihre Mannschaft endlich mal wieder in Aktion zu sehen. Der letzte Auftritt der DFB-Auswahl liegt schon einige Monate zurück, am 12. November stand das WM-Qualifikationsspiel gegen die Schweiz in Ulm an. Seither war die DFB-Trainerin mit ihrem Team lediglich im Wintertrainingslager unterwegs. Da hinterließen die Nationalspielerinnen aber einen guten Eindruck. "Dabei haben viele positiv auf sich aufmerksam gemacht, alle haben sehr gut mitgezogen, sehr konsequent gearbeitet. Alle haben gezeigt, dass sie sehr gerne für die Nationalmannschaft spielen wollen", berichtet Silvia Neid.
Quelle: http://www.dfb.de