Ausgehend von dem Beitrag neulich über die 23 Großstädte (mehr als 100.000 Einwohner) ohne Profiverein will ich mir mal die 81 deutschen Großstädte und ihre Vereine ansehen. Kleinste Großstadt (Stand 2019) ist übrigens Kaiserslautern. Cottbus hat den Status 2018 verloren. Gera, Witten, Zwickau und Schwerin in den 00er Jahren.
Dabei geht es mir vor allem um die Derbygeschichte. In Großbritannien haben die großen Städte ja meist zwei, oft ähnliche starke Vereine. Neben den rund 12 Londoner Vereinen etwa Manchester (City und United), Birmingham (City und Villa), Bristol (City und Rovers), Edinburgh (Hearts und Hibs), Glasgow (Rangers und Celtic), Liverpool (LFC, Everton), Nottingham (Forest und County), Sheffield (United, Wednesday). In Italien sind es zumindest einige Städte, Mailand (Inter, AC), Genua (CFC, Sampdoria), Rom (Lazio, AS), Turin (Juve, FC).
In Deutschland gilt hingegen das Prinzip des Repräsentanzvereins einer Stadt, oft gar einer ganzen Region. Ursächlich hierfür sind einmal die unterschiedlichen Fusionswellen aus wirtschaftlichen, sportlichen oder politischen Gründen, die Großvereine etwa in Köln oder Bochum schufen.
Daneben hat die späte Einführung der Bundesliga das Prinzip eines Vereins pro Region auch offiziell etabliert. Durch zahlreiche Ligenreformen sind zudem lokale Konkurrenten immer weiter nach unten gedrückt worden. Und nicht zuletzt wurden die jeweiligen Repräsentanzvereine auch massiv von den Kommunen oder sogar vom Land finanziell und infrastrukturell unterstützt.
Klein- und Mittelstädte mit Profivereinen in Deutschland sind übrigens Sinsheim (35.399 Einwohner), Aue (20.353), Heidenheim (49.573), Sandhausen (15.242), Verl (25.318), Zwickau (88.690), Meppen (35.313) und Unterhaching (25.285)