Hallo aus dem Saarland

  • Dann stelle ich mich auch mal vor.

    Einige werden mich noch unter dem Usernamen "Russel" kennen.

    Ich bin jetzt im 6. Jahr Borussia NK frei und merke immer mehr, dass mir der Verein in der jetzigen Form nicht sonderlich fehlt, durchaus aber der Ama-Fußball und die Diskussionen darüber.

    Von daher wurde es auch Zeit für einen neuen Usernamen. Und da ich schon immer die konditionellen Fähigkeiten eines Mario Baslers bewunderte... :kicher:

  • Ein Comeback zur Borussia ist also nicht geplant ?

    Nun, zumindest nicht zu einer Borussia mit solchen Verantwortlichen.

    Da nicht anzunehmen ist, dass diese aktuelle Borussia eine Kehrtwende hinbekommt, stellt sich für mich auch diese Frage nicht.

    Von daher, es war eine schöne Zeit...

    Aber auf zu neuen Ufern :thumbup:

    Ich kokettiere ja immer mit Elversberg, ich habe auch einen Bezug zu denen...

    Sie hauen mich aber auch nicht vom Hocker, da fehlt etwas...

  • Willkommen zurück LaufwunderMario!


    Bei Elversberg fehlt Dir etwas, weil Dein Herzensverein die Borussia aus Neunkirchen ist. Das ist der Kern und kann auf keinen anderen Verein übertragen werden.

    "Wir dürfen nicht mehr Tore kassieren, als der Gegner schießt. "

  • Bei Elversberg fehlt Dir etwas, weil Dein Herzensverein die Borussia aus Neunkirchen ist. Das ist der Kern und kann auf keinen anderen Verein übertragen werden.

    Das stimmt und stimmt wieder nicht.


    Der Verein ist mir in den letzten Jahren zu fremd und die gewonnene Zeit an den Wochenenden zu kostbar geworden.

    Nein, da ist etwas zu Bruch gegangen, was ich nicht einmal bedauere.


    Damit aber genug, der Ama-Fußball als solches ist es wert, sich mit ihm zu beschäftigen.

    Da mischen dann Sympathien und schöne Erinnerungen an Vereine wie "die Klub", SC Idar, Salmrohr und Deiner Eintracht mit.

  • LaufwunderMario : Ich kann sehr gut nachvollziehen, was Du schreibst.

    Ich bin bezüglich der Eintracht auch viel ruhiger geworden. Die intensive und wahrlich echt gelebte Zeit über viele Jahre mit dem SVE möchte ich nicht missen. Da war alles dabei. Irgendwann gab es auch einen kleinen Bruch, bzw. habe ich gemerkt, dass dieses intensive Fanleben nicht mehr den Großteil meines Lebens darstellt.

    Aber die vielen Jahre der Intensität habe ich gebraucht und bin dafür sehr dankbar.


    Von vielen Jahren 3.Liga mit knapp verpassten Aufstiegen über Aufstiegsrunden oder der negative Höhepunkt mit dem einen Tor weniger 2001, der Aufstieg 2002 als absoluten Höhepunkt, ein paar Jahre 2.Liga und dem bitteren Abstieg 2005 - wieder wegen einem fehlenden Tor - dem Durchgereichtwerden in die damalige viertklassige Oberliga, die Pokalerfolge usw. - ja, das waren schöne, intensive, aber auch mental anstrengende Zeiten.

    Da sind auch oft viele Tränen geflossen.


    Jetzt verfolge ich das Geschehen natürlich weiter und fiebere auch noch mit, allerdings in einem viel gesünderem Maße, wo Niederlagen mich nicht einige Tage runterziehen.


    Ich musste diese Form von Abstand wirklich lernen und das bedurfte einige Jahre.

    Bei aller Liebe zum Fußball und auch zur Eintracht - es ist nicht mehr alles in meinem Leben.


    Gewinnen wir freue ich mich, verlieren wir, zieht es mich nicht mehr runter und belastet mich auch nicht mehr. So ist das dann eben und es geht immer weiter.

    Natürlich möchte ich die Eintracht wieder mindestens in der Regionalliga sehen, wo wir auch meiner Meinung nach hingehören, aber ich akzeptiere die sportlichen Umstände mittlerweile so, wie sie sind. Ich kann ja nichts daran ändern.


    Was ich eigentlich schreiben wollte in Bezug auf Dich: Der Kern des eigentlich Herzensclubs geht nie verloren, auch, wenn aufgrund bestimmten Umständen - sei es im Verein, im Umfeld, bei sich selbst - oder in Kombination von allem - eine Distanz entsteht.


    Die Borussia aus Neunkirchen möchte ich sehr gerne wieder mindestens in der Oberliga sehen.

    Die Duelle früher im Ellenfeld hatten es ja oft besonders in sich. Tolle Zeiten!

    "Wir dürfen nicht mehr Tore kassieren, als der Gegner schießt. "

  • Richtig Mühe hast Du Dir gemacht, dafür erstmal Danke.

    Auf die Borussia möchte ich nicht eingehen, nur soviel sei gesagt, dass diese Entfremdung mir auch deutlich machte, wie sehr ich mir meine kleine örtliche Fußballwelt schön geredet habe.

    Von Zuschauerpotential schwadronierte ich, von den historischen schwarzen Teufeln gar.

    Obwohl mich das Gerede Anderer über Fußballtradition immer befremdete, fiel mir gar nicht auf, wie sehr ich selbst darin gefangen war.

    Und hier ist der Punkt, den ich verallgemeinert wissen will und nicht auf einen Verein fokussiert, warum mir jahrelang der Fußball im Allgemeinen fremd war.

    Es ist die Ohnmacht, die wir Fußballfans kleinerer Vereine alle kennen.

    Letztlich ist es egal, ob irgendwann eine fähige Vereinsführung vorhanden ist, wenn Jahrzehnte vorher die Entwicklung des Fußballs im eigenen Herzensverein schlicht verpennt wurde.

    Die Ohnmacht, wenn man merkt, dass ohne Kleingeld selbst höhere Ama-Klassen nicht mehr finanzierbar sind.

    Das weiß man alles, man will es aber nicht realisieren.

    Seit ein paar Jahren arbeite ich in NK selbst. Es war für mich ein Schock, dass jüngere Arbeitskollegen, in NK aufgewachsen, nicht wissen, dass es neben Elversberg noch einen "großen" Verein in NK gab.

    Die überraschten Blicke, wenn sie erfuhren, wer in den Sechzigern mal Bundesliga spielte.

    Aber es öffnet einem auch die Augen und man lernt, sich wirklich über Ama-Fußball, die "kleineren" Vereine wie Auersmacher und deren Erfolge zu freuen.

    Für mich war es so, dass ich lernte, die Gegebenheiten und Unabänderlichkeiten akzeptieren zu können.

    Vielleicht wird es in NK irgendwann auch wieder Gelegenheiten für mich geben, mich über diese kleinen Erfolge der örtlichen Vereine zu freuen.

    Wenn nicht, dann geht die Welt für mich nicht mehr unter.

    Aber es stimmt, die Zeiten mit seinem Herzensverein möchte man nicht wissen.

    Wie Du richtig geschrieben hast, verändern sich die Relationen.

    Bei Dir etwas weniger radikal als bei mir.

    Aber ja, der Platz im Herzen bleibt!

  • Ich sach denn auch mal willkommen zurück :ja2:

    Im Ellenfeld war ich als Fußball-Tourist (Danke für diesen wunderbaren und so passenden Begriff,Bredi :positiv2:)sogar zweimal,obwohl mir das Stadion Kaiserlinde in Elversberg noch fehlte.

    Beim ersten Besuch hatte ich noch nicht fotografiert,daher fiel es mir nicht schwer,dieses herrlich alte Stadion ein zweites Mal zu besuchen.

    Beim zweiten Male dann auch mit Übernachtung und einer ausführlichen Stadtbesichtigung.

    Herrliche Industrie-Kultur,das Stahlwerk mitten in der Stadt undd azu ein Brauhaus gleich nebenan.

    Könnte der fußballerische Niedergang der Borussia auch im Zusammenhang mit der dortigen Stahlindustrie stehen :hmm:

    Im Revier sind mit der Kohlenkrise auch Vereine ins fußballerische Nirvana abgetaucht als da wären STV Horst-Emscher,SV Sodingen,SpVGG Erkenschwick,TSV Marl-Hüls und der VfB Lohberg.

    Allerdings schaffte es von denen keiner in die spätere Bundesliga-bis auf Lohberg waren aber alle in der Oberliga West in den 50ern vertreten,STV Horst-Emscher,TSV Marl-Hüls und Erkenschwick waren auch noch Mitglieder der Regionalliga West und Erkenschwick war noch in der 2.Bundesliga zu Hause.

    Der junge "Jay-Jay" Okocha begann seine Karriere bei der Borussia,müßte in den 80ern gewesen sein.

    ich kannte wen
    der litt akut
    an Fußballwahn
    und Fußballwut
    (Joachim Ringelnatz)

  • Im Ellenfeld war ich als Fußball-Tourist (Danke für diesen wunderbaren und so passenden Begriff,Bredi :positiv2: )sogar zweimal,obwohl mir das Stadion Kaiserlinde in Elversberg noch fehlte.

    In Nk gibt es eine Diskussion, ob das Stadion nur im Zusammenhang mit der Borussia genutzt werden sollte oder darüber hinaus. Der Verein ist nicht Eigner dieses Schmuckstücks, sondern die Stadt.

    Außer den Plänen für eine neue Schulsporthalle am Kopfbau kam aber nicht viel vom Eigentümer.

    Bewilligte Gelder vom Land für die Erhaltung der Stadionsubstanz werden jetzt größtenteils für neue Sanitäranlagen und energetische Neuerungen verplant.

    Nicht, dass das nicht notwendig wäre, aber gleich 2 Millionen?

    Auch eine Flutlichtanlage wird es weiterhin nicht geben.

    Dafür sei das Geld zu knapp.

    Wenigstens wird der Original-Bundesligarasen aus den 1960er Jahren erneuert...

    Wirkt zumindest so, dass der Erhalt des Ellenfelds nicht ganz oben auf der Prioritätenliste der Stadt NK steht, freundlich ausgedrückt...

    Könnte der fußballerische Niedergang der Borussia auch im Zusammenhang mit der dortigen Stahlindustrie stehen :hmm:

    Natürlich hängt der Niedergang des Vereins mit dem Niedergang der örtlichen Montanindustrie zusammen!

    Nur entschuldigt das nicht die kompletten Versäumnisse der letzten Jahrzehnte.

    Aber auch schon in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts lebte man ganz gerne mal über die Vereinsverhältnisse...

    Herrliche Industrie-Kultur,das Stahlwerk mitten in der Stadt undd azu ein Brauhaus gleich nebenan.

    Auch hier kann man die Entscheidungen des Vereins in den letzten Jahrzehnten mit denen der Stadtoberen vergleichen.

    Man setzt routiniert und mit aller Kraft regelmäßig auf die nicht so ganz richtigen Pferde.

    Man wollte in NK einen Strukturwandel mit dem lokalen Einkaufscenter erreichen, die Innenstadt verödete zusehends.

    Man wollte die Infrastruktur der Stadt mit einer Eventhalle ankurbeln, es existiert nur mittlerweile keine nennenswerte Infrastruktur mehr.

    Jetzt wirkt es, so kann man es zumindest in den lokalen Medien verfolgen, dass man die laufenden Kosten für den Verein, die nicht der Stadioneigner trägt (!), minimieren will mit neuen Klos und Duschen (einfach ausgedrückt).

    Was passiert aber mit dem Stadion, wenn es völlig marode ist?

    Irgendwie scheint es immer das nicht ganz richtige Pferd zu sein, auf welches in dieser Stadt gesetzt wird!

  • Der junge "Jay-Jay" Okocha begann seine Karriere bei der Borussia,müßte in den 80ern gewesen sein.

    Ich war bei seinem ersten Spiel und allen anderen zugegen.

    Der Junge spielte oft für die Tribüne, aber das sowas von genial...

  • obwohl mir das Stadion Kaiserlinde in Elversberg noch fehlte.

    Bist Du mittlerweile mal dort gewesen?

    Es ist ein schmuckes, unterschätztes Stadion!

    Geh nicht auf die Tribüne, die Sitzschalen wurden für Asiaten gemacht. Bei über 1,80 kannst Du ohne Schmerzen und Verrenkungen nicht darauf sitzen.

    Daher wirkt im TV die Tribüne immer völlig leer. Auf der Tribüne bist Du aber überrascht, wieviele Menschen Geld für teure Tribünenkarten ausgeben und dann oberhalb der Sitzplätze vor der Gastronomie rumstehen. Sind alles Zeitgenossen mit über 1,80 :ablachen:

  • Bist Du mittlerweile mal dort gewesen?

    ...

    Nee,noch nicht.

    Falls die "Zweite" auch im Stadion spielen sollte,so wäre das für mich die richtige Gelegenheit,weil nicht so voll.

    Da ich unter 1,80m (ich meine,ich bin 1,77) groß bin,kann ich wohl die Tribüne nutzen.

    Ist auf jeden Fall bequemer als so lange zu stehen,letzteres fällt mir mit fast 60 von Tag zu Tag schwerer.

    Übernachten würde ich wieder im "Hotel am Zoo",das hat mir ausgezeichnet gefallen.

    ich kannte wen
    der litt akut
    an Fußballwahn
    und Fußballwut
    (Joachim Ringelnatz)

  • Na, richtig voll wird es in Elversberg eher selten. Aber, außer beim "Leuchtturm" ;) In einer Profiliga, wird es im saarländischen Fußball seit Jahren nicht mehr voll in den Stadien.

    Und, in Elversberg steigen die Zuschauerzahlen in Höhen, die die Borussia seit vielen Jahren nicht mehr erreichte.

    Auch das ist Fakt, wenn sich in diesem Forum über Elversberger Zahlen von vor Jahren mokiert wird.


    Hotel am Zoo? Da war vor Jahren einmal ein Restaurantretter aus dem TV zu Gange.

    Da er meinte, man müsse auf den frankophilen Saarländer setzen, suchte er das Heil in allen Variationen von Quiches.

    Warum erzähle ich das?

    Wie bei allem in dieser Stadt setzte auch dieser Restaurantretter auf das falsche Pferd 😉

  • Ach ja, die angebliche Ausrichtung meines Geburtsbundeslandes in Richtung Frankreich... Nur das sich im Saarland kein Mensch mehr für die 'Grande Nation' interessiert als für das angrenzende Rheinland-Pfalz oder Luxemburg. :augenroll2:

    Cha Cha Cha

  • Rabbit, ich widerspreche.

    Natürlich ist die "Grande Nation" vielen Saarländer so nahe wie der sprichwörtliche chinesische Reissack.

    Umgekehrt wird das aber auch zutreffen.

    Trotzdem gibt es Ausnahmen.

    Hat nicht Dein Verein einen regen Zulauf von französischen Fans? Ich meine, es gibt auch einen regen Grenzverkehr zwischen SB und Nancy?

    Im Ellenfeld waren bis in die Neunziger auch viele französische Nachbarn zugegen.

    Fand und finde ich toll!


    Das damals der Restaurantretter mit der Annahme, Quiches würden helfen, sensationell daneben lag, ist wahrscheinlich mehr dem legendären NK-Karma zuzuschreiben🙂😉