Quo vadis, SV Waldhof?
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Original von est.1901
Das ist auch mein Eindruck.
Ein wenig wirkt so, als wäre da schon im Voraus mit dem "Hopp-Faktor" kalkuliert worden.
Das hat Nöll doch sogar in seiner PK gesagt, allerdings unter völlig anderer Prämisse. Da müßt ihr euch nur das 6-seitige "Handout" mal durchlesen.Laut Nöll versprach Hopp eine Entschuldung bei reibungslosem Gastspiel in Mannheim. Daraufhin wurde sämtliche Manpower dafür verwandt, auch "die eigene Vermarktung, wurde über die gesamte Sommerpause diesem einen Ziel untergeordnet". Was daraus wurde wissen wir ja jetzt.
Kurzfassung:
Wegen des Gastspiels wurden (angeblich):
[list=1][*]keine eigenen Sponsoren gesucht
[*]blieb der Verein auf Umbaukosten des Stadions sitzen
[*]wurden die Spieler Herdling und Rummenigge zusätzlich verpflichtet, sowie der Vertrag mit dem Spieler Wittke um ein Jahr verlängert (Kosten hierfür 200k).
[/list=1]Da kommt man schnell auf die 1 Mio., die jetzt fehlt.Außerdem wurde laut Nöll die Entschuldungs-Zusage lediglich insoweit eingelöst, "als dem SVW im Sommer ein weiteres, den Schuldenstand weiter erhöhendes Darlehen über EUR 500.000,- zur Verfügung gestellt wurde". Den Unterschied zwischen vollständiger Tilgung und Darlehenserhöhung erklär ich jetzt nicht...
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Original von Lui Hartmann
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Irgendwie kann ich mich darüber nicht so richtig freuen :paranoid:, denn nun hat ein Mann, die Stadt Mannheim und die Region unter seiner Kontrolle, und das ja mittlerweile nicht nur mehr im sportlichen Bereich.
Noch bedenklicher für mich (nur meine persönliche Meinung), dass er auch
Einfluss nimmt und damit Druck ausübt bzw. ausüben kann.
Traurig Mannheim. :unsicher:
Da stimme ich dir voll zu. Geld ist Macht! -
Da könnt man sich ja jetzt die Verschwörungstheorie zusammenreimen, dass der Herr H. das von Anfang an alles haargenau so geplant hat, nur um den Verein in seine Krallen zu bekommen ... er treibt ihn in die wirtschaftliche Abhängigkeit und dann schlägt er zu
Als Waldhoffan hätte man damit ne schöne Ausrede, um nichts schlechtes auf den Verein kommen zu lassen, allerdings wär diese Haltung etwas naiv. Der SVW hat genug eigene Fehler gemacht, z.B. das unverantwortlich handelnde Präsidium: Was passiert, wenn man sich auf angebliche (da fängts ja schon an) mündliche Aussagen verlässt, hat man ja jetzt gesehen.
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Egal wer wieviel Schuld hat und wer was versprochen hat ... Ein Präsident, der ANWALT ist, und sich auf mündliche Zusagen verlässt in MILLIONENHÖHE, der hat schlichtweg seinen Job verfehlt. Nicht mehr und nicht weniger.
Ausbaden dürft ihr es nun werte Mannheim Fans, und das sage ich ohne Schadenfreude, sondern eher mit Mitleid.
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Sanierungsausschuss gebildet
SV Waldhof treibt Rettungsplan voranVon unserem Mitarbeiter Roland Bode
Mannheim. Der SV Waldhof hat gestern Vormittag einen Sanierungsausschuss gebildet. Laut einer Pressemitteilung wurde ein 34-Punkte-Maßnahmenkatalog erörtert. Die wichtigsten Dinge sollen bis zum 31. Januar abgearbeitet werden. In der konstituierenden Sitzung des fünfköpfigen Gremiums wurden die umfangreichen Aufgaben den Verantwortlichen zugeordnet.
Die beiden verbliebenen Präsidiumsmitglieder Gerhard Schall (Jugend) und Rainer Spagerer beriefen auch den früheren Präsidenten Wilfried Gaul in ihre Mannschaft. Der 65-Jährige stand von 1994 bis 2002 an der Spitze der Blau-Schwarzen. Ebenfalls zum Gremium gehören Geschäftsführer Andreas Laib sowie CEG- und Jugend-Förderverein-Vorsitzender Hans-Jürgen Pohl. Beratend sollen Ehrenspielführer Günter Sebert, der für den sportlichen Bereich eingebunden wird, ein Steuerberater, ein Wirtschaftsprüfer und ein Jurist die Gruppe komplettieren.
"Die Situation ist sehr kritisch. Ich bin aber mit den Mitgliedern im Ausschuss recht zuversichtlich, dass uns die Sanierung gelingen wird", erklärt Gaul, der sich in der Zukunft maximal eine Mitarbeit im Aufsichtsrat vorstellen könnte. Der Ex-Klubchef, dessen zurückliegende Führungstätigkeit am Alsenweg die Meinungen spaltet, begründet sein Engagement: "Wenn man acht Jahre an der Spitze dieses Klubs gestanden hat, fühlt man sich automatisch verpflichtet, in dieser Situation etwas zu tun." Das Hauptaugenmerk in den nächsten zwei Wochen liegt auf der personellen Reduzierung des Regionalliga-Kaders sowie weiteren Einsparungen bei Personal- und Sachkosten. Welchen Umfang dieses Paket umfassen soll, dazu machte der Verein keine Angaben. Geschäftsführer Andreas Laib: "Wir haben beschlossen, dass wir zu Details derzeit keine Angaben machen. Die Situation beim SVW dürfte inzwischen jedem klar sein. Auf uns wartet jede Menge Arbeit."
"Ziel ist es, dass die Öffentlichkeit in den kommenden Wochen und Monaten sensibilisiert wird, sich Funktionsträger, Mitglieder und Gremien fortan solidarisch mit ihrem SVW erklären", heißt es in der Mitteilung weiter. Zum Aufgabenkatalog gehören unter anderen die Einrichtung eines Spendenkontos im Laufe dieser Woche, eine Baustein-Aktion und vereinsinterne Aktivitäten in Zusammenarbeit mit dem Fan-Dachverband "Pro Waldhof". Ferner will sich der SVW bemühen, möglichst viele Freundschaftsspiele gegen Vereine aus der Ersten und Zweiten Bundesliga auszutragen.
Quelle: Mannheimer Morgen - 19. Januar 2009
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Deutscher Fußballbund gewährt Fristverlängerung
Der heutige Termin beim Deutschen Fußballbund, den Geschäftsführer Andreas Laib und Wirtschaftsprüfer Patrick Benz für den SV Waldhof Mannheim 07 wahrgenommen haben, hat im wesentlichen zwei Punkte zum Ergebnis.
Zum einen hat der SV Waldhof Mannheim 07 derzeit keine Sanktionen aus dem laufenden Lizenzierungsverfahren zu befürchten und zum anderen gewährt der Deutsche Fußballbund eine Fristverlängerung zur Vorlage der Ist- und Planzahlen bis 30. Januar 2009.
Insbesondere die Planzahlen, mit denen der Verein die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit bis zum 30. Juni 2009 nachweisen muss, werden beim Deutschen Fußballbund einer kritischen Überprüfung standhalten müssen.
Umso wichtiger ist es für den Verein, in den nächsten Tagen Sanierungserfolge zu erzielen.
Quelle: SV Waldhof Mannheim
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Ist ziemlich ruhig gerade.
Ist das die Ruhe vor dem Sturm, oder wird da im Hintergrund gerade eifrig gearbeitet um aus dem Chaos raus zu kommen?
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Okay ich glaub das mit dem ruhig erklärt sich damit selbst.
Auch wenn ich glaube, dass in der Presse mal wieder einiges heißer gekocht wird, als man es nachher isst.
Denke, dass vor dem Termin beim DFB auch nicht mehr viel nach aussen dringen wird, sondern (was auch sinnvoll ist) im Hintergrund eifrig an einer Lösung gearbeitet wird. -
Wenn der Verthein über uns schreibt, dann immer nur Negatives. Er ist "bekennender" SVW-Hasser und dabei auch noch Ressortleiter Sport beim Mannheimer Morgen, soviel dazu. :zwinkern:
Zum Wahrheitsgehalt mal ein Statement der Gegenseite:
ZitatOriginal von Mario Nöll
Hallo Leute,
nehmt es mir nicht übel, dass ich mich schon wieder über dieses Medium zu Wort melde, aber einige Sachen, die da dieser Tage durch die Presse geistern, kann man einfach nicht so stehen lassen.
Dass beim JFZ-Bau Gelder veruntreut worden sein sollen, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Jede Zahlung lief über ein Treuhandkonto unserer Kanzlei, nachdem die jeweilige Rechnung von der Bürgerstiftung in Gestalt von Herrn E. Scheuermann vor Ort (!) auf Ihre Richtigkeit überprüft und freigegeben wurde. Erst danach wurden die Gelder seitens der Bürgerstiftung bei der Hopp-Stiftung abgerufen und umgehend nach Zahlungseingang von unserem Kanzleikonto direkt und in voller Höhe an die betreffende Handswerksfirma weitergeleitet. Die Vergabe der betreffenden Bauaufträge erfolgte meines Wissens bereits im Winter 2006/2007 und damit lange vor Amtsantritt und ohne jedwede Beteiligung des Präsidiums Nöll.
Dass unser Präsidium lediglich 1,5 Mio € Schulden übernommen hat, wie Regelein in dem Interview behauptet, ist ein schlechter Scherz. 1,5 Mio war damals lediglich der Stand der Altverbindlichkeiten. Hinzu kam bekanntlich ein nur bruchteilhaft gedeckter 2,5 Mio € Etat für die Spielzeit 2007/2008, also waren es faktisch 3,9 Mio € Schulden, die von uns übernommen wurden! Ich bin bekanntlich erst im Oktober 2007 ins Amt gekommen, als die allermeisten Verträge bereits fix waren. Nur durch die vorgezogene Mietzahlung in Höhe von 500.000,-€ aus der diesjährigen Vermietung des Stadions an Hoffenheim und ein von Herrn Hopp darüber hinaus bezogenens 300.000,- € Darlehen, haben wir die letzte Saison liquiditätsmäßig überstanden. Weiter mussten im Sommer Aufstiegsprämien und Punktprämien in Höhe von EUR 200.000,-bezahlt werden, wofür im Sommer ein weiteres Darlehen aufgenommen werden musste. Der Altschuldenstand dürfte sich danach durch die letzte, allergrößtenteils vom Vorgängerpräsidium zu verantwortende Saison auf ca. 2,5 Mio erhöht haben. Hierzu hat das aktuelle Präsidium lediglich durch 2 Transfers in der Winterpause 2007/2008 sowie die vorzeitige Vertragsverlängerung mit Trainer Conrad Anfang 2008 beigetragen.
Was bislang vollkommen unerwähnt bleibt, ist dass wir die Altverbindlichkeiten parallel in einer Weise strukturiert haben, dass sie den Verein bis auf weiteres nicht besonders drücken. Zu einem großen Teil werden diese Schulden nämlich nur bei wirtschaftlicher Besserung bzw. nur bei Aufstieg in die 3./2. Liga, und dann jährlich in verträglichen Raten gestaffelt, überhaupt zur Rückzahlung fällig.
Das einzige, was diesen Verein wirklich drückt, ist ein Loch iHv. ca. 1,0 Mio € im laufenden Etat, also - wenn man so will - genau die Summe, mit der wir den letztjährigen Verlust auffangen mussten.
Jeder meiner Vorgänger im Präsidium, der darüber jetzt die Lanze bricht, sollte fairerweise erwähnen, dass den Schulden zwei wichtige positive Faktoren gegenüberstehen:
1. Eine erheblich aufgewertete Infrastruktur durch erstligataugliches Stadion und Jugendförderzentrum sowie
2. Sportlicher Erfolg durch Regionalligaqualifikation und einen vorderen Tabellenplatz in der Regionalliga, sowie den personell vielleicht seit Jahren stärksten Kader, mit dem ein oder anderen verborgenen Juwel. Ein N. Jüllich, der inzwischen bei zig Bundesligisten und PremierLeague Clubs auf dem Zettel steht, könnte am Ende der Runde einen deutrlich 6-stelligen Betrag einbringen, und galubt nicht, dass es einfach bzw. selbstverständlich war, diesen Jungen für 3 weitere Jahre vertraglich an uns zu binden. Schließlich und endlich sind wir - mal wieder - nur 2 Spiele von einer DFB-Pokal-Teilnahme weg.
Unter normalen Umständen - im Verein und außerhalb (allgemeine Finanzkrise) - hätten wir vor diesem überwiegend positiven Hintergrund (der ja auch dazu geführt hat, dass wir in einer aktuellen Studie der Uni Duisburg/Essen mit dem Titel Fußball-Investment 2.0 herausragend gut abgeschnitten haben), längst einen Investor gefunden, der uns die fehlende 1,0 Mio € auf den Tisch gelegt hätte, davon bin ich felsenfest überzeugt.
Mario Nöll
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Pressemitteilung
Aus gegebenem Anlass verzichtet der SV Waldhof Mannheim 07 zukünftig auf die Beratung und Mithilfe von ehemaligen Präsidenten und Präsidiumsmitgliedern bei der Sanierung des Vereins. Die heute in der Presse veröffentlichten Darstellungen finanzieller Vorgänge bei der Errichtung des Jugendförderzentrums sind falsch und werden der guten Ordnung halber in den Prüfauftrag des schon bestellten Wirtschaftsprüfers mit einbezogen.
Quelle: SV Waldhof Mannheim - 21.01.2009
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Erste Ergebnisse bei Sanierungsbemühungen des SV Waldhof / Gehaltsverzichte sollen bis Saisonende 250 000 Euro einsparen
Auch die Spieler schnallen den Gürtel engerVon unserem Mitarbeiter Roland Bode
Mannheim. Der SV Waldhof kann in Sachen Sanierung erste Ergebnisse vermelden: "Alle Spieler haben mündlich erklärt, künftig auf einen Teil ihres Gehalts zu verzichten. Es fehlen die letzten Unterschriften", erklärte gestern Präsidiumsmitglied Rainer Spagerer. Bis 31. Januar sollen weitere Kosten abgebaut, Einnahmen neu generiert werden. Für den 3. Februar ist das nächste Gespräch mit Hoffenheim-Förderer Dietmar Hopp geplant.
Rund 250 000 Euro weniger dürften die Blau-Schwarzen so im Saisonetat belasten. Geschäftsführer Andreas Laib denkt, dass "insgesamt zwei bis drei Spieler abgegeben werden können. Das würde weitere rund 100 000 Euro sparen."
Nach gegenseitigen Attacken zwischen den früheren Präsidenten Hans Regelein und dessen Amtsvorgänger Wilfried Gaul sowie dem darauf folgenden Beschluss des Restpräsidiums, auf die Hilfe der "Ehemaligen" künftig zu verzichten, erklärt Gaul: "Ich hätte mir ein persönliches Gespräch gewünscht. So habe ich über die Presse davon erfahren. Ich wünsche Waldhof viel Glück bei den anstehenden Aufgaben und hoffe, dass Herr Hopp zum Sanierungskonzept steht."
Über persönliche Kontakte konnte Gaul zuletzt den 1. FC Köln, 1. FC Kaiserslautern, den FSV Mainz 05, TuS Koblenz und den SC Freiburg für Freundschaftsspiele gewinnen. Aus Mainz und Kaiserslautern liegen Zusagen schriftlich vor: "Die Mannschaften spielen aber nicht alle gegen den SVW. Es wird Partien in Mannheim oder der Region geben, wo zwei der Klubs aufeinandertreffen", sagt Gaul, der trotz seines Ausscheidens aus dem Sanierungsausschuss dafür warb, die Spiele dennoch auszutragen.
Erstligisten mit Test-Interesse
Kontakte gibt es auch zu Schalke 04, dem KSC und Galatasaray Istanbul. Ein weiterer Erstligist hat ebenso Interesse signalisiert: "Alle Spiele sollen in der Saison 2009/10 stattfinden. Wenn alles klappt, würde das dem SVW - bei entsprechender Vermarktung - gut 300 000 Euro einbringen", rechnet Gaul. Der Ex-Präsident stand auch in aussichtsreichen Gesprächen mit Sportwelt-Chef Michael Kölmel und anderen Sponsoren: "Herr Kölmel hatte seine Bereitschaft erklärt, im Fall einer Ausgliederung Anteile einer Kapitalgesellschaft zu übernehmen." Weitere Gespräche werde Gaul nun aber einstellen - ebenso die Kontakte zu renommierten Spielerberatern, die in Sachen Transfers hätten helfen sollen.
Spagerer erklärt: "Ein Streit zweier Ex-Präsidenten tut dem Verein nicht gut. Wir müssen in Ruhe arbeiten, ohne dass wieder alte Kriege ausbrechen. Es war eine Grundsatzentscheidung. Sollten die Spiele und andere Dinge umgesetzt werden, die Wilfried Gaul angeregt hat, bleibt das sein Verdienst."
Quelle: Mannheimer Morgen - 24. Januar 2009
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Nun interessiert sich auch noch die Staatsanwaltschaft für den SV Waldhof.
Staatsanwaltschaft ermittelt gegen frühere Entscheidungsträger des SV Waldhof wegen des Verdachts der Untreue
Ex-Verantwortliche im VisierVon unserem Mitarbeiter Roland Bode
Mannheim. Die Hiobsbotschaften beim SV Waldhof reißen nicht ab: Wegen des Verdachts der Untreue ermittelt die Staatsanwaltschaft Mannheim jetzt gegen frühere Präsidiumsmitglieder und Verantwortliche. Das bestätigte der für Wirtschaftsstrafsachen zuständige Pressesprecher und Staatsanwalt, Thomas Pfeiffer, gegenüber dieser Zeitung. Gegen wen konkret und über welchen zurückliegenden Zeitraum ermittelt wird, ist nicht bekannt.
"Ich bitte um Verständnis, dass wir zu Details keine weiteren Angaben machen können", bat Pfeiffer, merkte aber an: "Wir lesen natürlich auch Zeitung. Nach der jüngsten Berichterstattung in den Medien sind wir von Amts wegen gefordert."
Auf Seiten des SVW hielten sich die Verantwortlichen mit einer Bewertung des Sachverhalts zurück: "Solange wir nichts Genaues wissen, können wir auch nichts sagen", meinte Geschäftsführer Andreas Laib knapp. "Das ist ein schwerer Imageschaden für den Verein."
Weil die Verjährungsfrist bei Tatbeständen dieser Art bei fünf Jahren liegt, könnten somit die Führungsmannschaften der Ex-Präsidenten Hans Regelein (2002 - 2004), Hans Joachim Bremme (2004 - 2007) und Mario Nöll (2007 - 2009) möglicherweise einer Überprüfung unterzogen werden. Mit Durchsuchungen ist in den kommenden Tagen nicht nur in der Geschäftsstelle am Alsenweg zu rechnen. Auch die Privaträume früherer Entscheidungsträger dürften sich der Suche nach Beweisen nicht entziehen können.
Im Kern der Untersuchungen dürfte das Jugendförderzentrum stehen. Auftragsvergabe, bauliche Abwicklung und Rechnungsstellung des beauftragten Unternehmens sorgten zuletzt öffentlich für Irritationen. In dieser Angelegenheit wurde die aktuelle Vereinsführung der noch verbliebenen Präsidiumsmitglieder Rainer Spagerer und Gerhard Schall letzte Woche bereits selbst aktiv, indem sie unabhängige Wirtschaftsprüfer damit beauftragten, Licht ins Dunkel zu bringen. In einem Interview mit dieser Zeitung hatte der frühere SVW-Präsident Hans Regelein geäußert: "Der Bau des Jugendförderzentrums hat 1,8 Millionen Euro gekostet und ist mangelhaft." Für das von Hoffenheim-Förderer Dietmar Hopp über die Mannheimer Bürgerstiftung finanzierte Drei-Millionen-Projekt, waren ursprünglich 2,4 Millionen an reinen Baukosten angesetzt.
Vereinsintern mehrten sich zuletzt kritische Stimmen, wonach das Bauunternehmen angeblich am Material gespart, die Rechnung überhöht, aber die Differenz dem SV Waldhof in Form eines Sponsoringvertrags zur Finanzierung des damaligen Spielbetriebs wieder zurück überwiesen habe. Diese Vorwürfe wurden sowohl vom damals im Amt befindlichen Präsidenten Bremme als auch von der jetzigen Klubführung zurückgewiesen.
Vieles ist unklar: Die Ermittlungen werden voraussichtlich drei bis sechs Monate andauern. Sollte sich der Verdacht bestätigen, droht dem Verein im schlimmsten Fall der Verlust der Gemeinnützigkeit.
Quelle: Mannheimer Morgen - 27. Januar 2009
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Ehemaliger Waldhof-Präsident und Hoffenheim-Mäzen betreiben Vergangenheitsbewältigung
Gaul: Habe Hopp nicht vergraultVon unserem Mitarbeiter Roland Bode
Mannheim. Der frühere Präsident des Regionalligisten SV Waldhof, Wilfried Gaul, hat erklärt, dass er Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp zu besseren Zeiten des Traditionsklubs nicht vergrault habe. Auch habe es seitens des SAP-Mitgründers "nie ein Interesse daran gegeben, den Verein zu übernehmen. Der SV Waldhof hat verdient, weiter zu existieren", erklärte Hopp gestern bei einer Telefonkonferenz, zu der Gaul geladen hatte. Hopp und Gaul widersprachen damit Gerüchten, die sich im Umfeld der Blau-Schwarzen tief verwurzelt haben.
Vom öffentlichen Streit am Rande eines SVW-Spiels im Carl-Benz-Stadion bis zu angeblichen persönlichen Verbalattacken Gauls gegen Hopp war die Rede. Hopp: "Es hat nie ein Zerwürfnis zwischen mir und Herrn Gaul gegeben. Dass ich den Waldhof hätte übernehmen wollen, ist an den Haaren herbeigezogen. Es wäre mit Blick auf die Jugendarbeit grotesk. Wenn ich dies gewollt hätte oder wollte, würde es mir ohne Probleme gelingen", stellt Hopp klar. Gaul bewertete den Gönner als "Glücksfall für den SVW und die ganze Region. Ohne ihn würde es den SV Waldhof nicht mehr geben."
Zum Erstkontakt zwischen ihm und Hopp bringt Gaul Licht ins Dunkel: "Die Dresdner Bank hat uns in der Saison 94/95 aus grundsätzlichen Überlegungen mitgeteilt, dass sie Fußballvereine nicht mehr finanzieren will. Darauf habe ich Dietmar Hopp angerufen, ob er eine Möglichkeit sieht, eine Alternativfinanzierung über die Volksbank in Walldorf zu vermitteln. Er hat mich gebeten, Bilanzen zur Verfügung zu stellen, um die Bank anzusprechen. Wegen des ausgewiesenen Negativkapitals teilte er mir dann mit, dass er keine Möglichkeit der Hilfe sieht. Eine Finanzierung musste trotzdem her, was dann über die Volksbank Kurpfalz gelungen ist."
Jugendarbeit als Chance
Gaul weiter: "Sicher habe ich SAP ein Jahr beackert. Um sie als Sponsor zu gewinnen, wäre ich sogar barfuß nach Walldorf gelaufen, um das Geld zu holen. Die Philosophie des Unternehmens war damals noch Breitensport-orientiert. Die Gespräche haben zudem nicht mit Herrn Hopp, sondern seinem Generalbevollmächtigten Wolfgang Fürniß stattgefunden."
In Bezug auf die Zukunftsgestaltung am Alsenweg sind sich beide einig. Hopp: "Nur wenn wir die Kräfte bündeln, gibt es die Chance, mittel- und langfristig die Bundesliga in der Metropolregion zu halten. Erster Ansatz ist die Jugendarbeit."
Ob es der Weisheit letzter Schluss sei, die talentiertesten Jugendlichen der Kooperationsklubs zu 1899 abzuziehen, die Ausbildungsvereine so in ihrer Entwicklung in Schach zu halten? Hopp: "Das lasse ich so nicht gelten. Ohne finanzielle Hilfe und die Initiative ,Anpfiff ins Leben' gebe es keinen Verein SV Waldhof mehr. Ziel sollte sein, die besten Fußballer an die Region zu binden. Sonst würden sie nach Karlsruhe, Frankfurt oder Freiburg gehen."
Quelle: Mannheimer Morgen - 03. März 2009
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Damit wäre dieses Märchen endlich auch mal vom Tisch!