Ein Essinger Urgestein kehrt zurück
Willkommen zurück Malle!
„Malle“ ist zurück
Jens Malitzke wird spielender Co-Trainer der Zweiten und bleibt A-Jugendtrainer beim TSV Essingen
Essingen (tsve). Mit fünf Jahren hat er mit dem Kicken begonnen. Natürlich beim TSV Essingen. Erst kürzlich wurde er für 25 Jahre Vereinsmitgliedschaft geehrt, nun schließt sich wieder ein Kreis – sein Kreis. Jens „Malle“ Malitzke wird in der kommenden Saison spielender Co-Trainer der zweiten Mannschaft des TSV Essingen. Durch die Corona-Pandemie etwas untergegangen: Trainer der A-Junioren ist er seit vergangen September, dieses Amt wird er ebenfalls weiterhin bekleiden. „Dann stehe ich künftig sechs Mal auf dem Trainingsplatz, aber das ziehe ich durch. Ich habe mit den A-Jugendlichen die Gespräche für die kommende Runde geführt, da kann ich jetzt nicht sagen, dass ich das nicht weitermachen werde. Mal abgesehen davon macht mir die Arbeit mit den Jungs unglaublich viel Spaß“, so Malitzke zu seinen Beweggründen.
Zum Zeitpunkt dieser Gespräche stand nämlich noch nicht fest, dass er auch bei der zweiten Mannschaft anheuern würde. In den vergangenen drei Jahren hat er für den Bezirksligisten FV Unterkochen gekickt, feierte mit den Unterkochenern unter anderem den Bezirkspokalsieg. In Essingen aber ist er stets geblieben, hat wann immer er Zeit hatte, die Spiele der Verbandsligamannschaft verfolgt. Nun ist er wieder zurück, bei seinem TSV. Seine Gesundheit spielt nicht mehr mit, wie er es sich vorstellt. Alleine in der abgebrochenen vergangenen Saison hat er sich gleich dreimal einen Muskelfaserriss zugezogen. „Drei Trainingseinheiten unter der Woche packe ich einfach nicht mehr, der Körper hält nicht mehr so, wie ich es gerne hätte. Da haben wir uns in Unterkochen ehrlich zusammengesetzt und uns auf einen Weggang geeinigt. Ich danke dem FVU aber für diese drei Jahre Es war schon unglaublich, wie ich da aufgenommen wurde, ein echt toller Verein“, sagt Malitzke. Schon einmal hatte er in all den Jahren in einen anderen Verein geschnuppert. In der C-Jugend hat er sich für eine Saison Normannia Gmünd angeschlossen. „Das habe ich aber schulisch nicht hinbekommen und bin schnell wieder zurückgekehrt“, erinnert sich der heute 32-Jährige. Sein Spitzname „Malle“ ist übrigens keine Herleitung der Fereininsel Mallorca, wie Malitzke lachend zu Protokoll gibt: „Auch, wenn man das vielleicht vermuten könnte. Wir hatten damals gleich drei Jens´ in der Mannschaft, da hat sich Malle dann schnell eingebürgert – und ist irgendwie geblieben.“
In der A-Jugend an seiner Seite ist Philip Schnellinger, mit dem er ebenfalls über Jahre hinweg zusammen gekickt hat, von dem er gar Trauzeuge gewesen ist. Gemeinsam möchten sie nun die Jugendarbeit in Essingen vorantreiben, wenngleich sich Malitzke bewusst ist, dass das in der heutigen Zeit ein schwieriges Unterfangen ist. „Du hast speziell in der Jugend immer mehr Spielgemeinschaften. Einzelne Vereine können kaum noch Mannschaften stellen, das ist schon krass. Wir haben jetzt noch 17 Spieler im Kader“, so Malitzke, der mit Schnellinger gemeinsam natürlich darauf bedacht ist, dass es möglichst viele Junioren in die Senioren schaffen. Hierfür ist er nun als Teil der Zweiten und Juniorentrainer prädestiniert. Patrick Peters und Jonas Adam waren zwei Jugendliche, die in der Vorbereitung bei der Mannschaft von Beniamino Molinari reinschnuppern durften, während der Saison trainierten sie ebenfalls zweimal in der Woche mit. Sie dienen als positive Beispiele bei den Blau-Weißen. Einen ersten Coup für die Zweite hat er bereits gelandet. Er reaktivierte Tim Brenner, der lange Zeit für Ebnat und eben auch für den TSV gekickt hatte. „Ich konnte ihn überreden“, sagt Malitzke lachend. „Mit seiner Erfahrung wird er der Mannschaft sicher immer noch weiterbringen, wenngleich er natürlich schon länger nicht mehr gekickt hat.“
Die trainingsfreie Zeit haben die Jugendlichen genutzt, um die Trainingspläne von Malitzke und Schnellinger abzuarbeiten, „um überhaupt etwas zu machen“, so das Essinger Urgestein. Lauwettbewerbe standen auf dem Programm. „Wir haben auch Einzeltrainings auf dem Platz gemacht, als wir durften, um die Spieler am Ball zu halten, im wahrsten Sinne des Wortes.“ Dies soll sich bald wieder ändern, so hoffen sie am Schönbrunnen, natürlich nicht nur bei den Junioren. Jetzt aber freuen sie sich erst einmal, dass „Malle“ wieder zurück ist, bei „seinem“ Verein.