Fotoberichte aus Portugal

  • Dieses Jahr habe ich wieder öfter in Lissabon zu tun und deshalb eröffne ich diesen Thread. Ich kann dort keine wahnsinnigen Groundhopper-Touren unternehmen, aber das ein oder andere Spiel ist immer drin.
    Bei Stadien, von denen ich schonmal Fotoberichte gepostet habe, fallen die Berichte entsprechend etwas kürzer aus.


    03.01.2018 | 1. Liga | SL Benfica - Sporting CP | Estádio da Luz | 61.996 Zuschauer



    Derby in Lissabon. Irgendwie ist es ein komisches Gefühl, wenn man für so ein Spiel mittags die Tickets in einem Internetcafé ausdruckt. Aber was soll man machen, das Derby war ausverkauft und die Vorab-Online-Bestellung quasi alternativlos. Wieder einmal ging es mit der Metro zum Stadion, von wo aus ein jeder Stadiongänger das immer gleiche Foto mit den Palmen und dem Stadion schießt. Sieht schon ganz schön aus. Der Anpfiff sollte um 21:30 Uhr erfolgen. Das späteste Fußballspiel meines Lebens.



    Wieder einmal ist das Derby auch sportlich brisant. Zusammen mit dem FC Porto streiten sich die beiden Lissabonner Vereine um die Meisterschaft. Im Gegensatz zu den Vorjahren steht diesmal allerdings Sporting etwas besser da als Benfica. Verliert Benfica, sind es schon sechs Punkte Rückstand auf Porto und Sporting.



    Ausgerechnet im Benfica-Fanblock bleiben immer einige Plätze leer. Wird da (immer noch?) von einer Gruppe boykottiert oder rückt man an anderer Stelle einfach näher zusammen? Ich bin mir nicht ganz sicher.



    Da ich direkt neben dem Sporting-Fanblock saß, bekam ich von den Gästen auch mehr mit. Es war schon extrem laut. Jedem hier war bewusst, wie wichtig dieses Spiel ist.



    Aber es war schön: Man hatte das Gefühl, dass niemand gekommen war, nur weil es cool ist, mal beim Derby dabeigewesen zu sein. Stattdessen waren sie alle voll dabei, fieberten mit ihren Teams mit, sprangen auf, fluchten, pöbelten und feuerten an. Auf allen Tribünen war Feuer drin. Am nächsten Tag würde jeder in der Stadt über dieses Spiel sprechen, da wurde jetzt alles rausgehauen was man hatte.



    Benfica spielte besser, aber Sporting machte das Tor. Per Kopf zur schmeichelhaften Halbzeitführung.



    Auch in der zweiten Halbzeit hatte Sporting mehr Glück als Verstand und als man gerade zu glauben begann, dass es tatsächlich zum Derbysieg reichen könnte, bekam Benfica in der 87. Minute doch noch einen Handelfmeter zugesprochen. Und dann dieser Druck, diesen Elfmeter verwandeln zu müssen. Wahnsinn. Aber es klappte, Benfica rettete immerhin noch einen Punkt.



    Das Stadion rastete daraufhin nochmal so richtig aus. Eine vollkommen irre Lautstärke beim Torjubel. Aber das war es dann. Der Sieger im Lissabonner Derby heißt FC Porto, der nunmehr auch punktemäßig alleiniger Spitzenreiter der portugiesischen Liga ist. Aber es bleibt spannend...

    Solche Geschichten schreibt nur der Fußball.

  • ein Bekannter von mir war vor einigen Wochen auch in Portugal,genauer gesagt auf Madeira.
    ich meine,er war im Stadion von Nacional Funchal,ich habe da eine unüberdachte Sitztribüne auf seinen Bildern gesehen.
    Portugal würde mir auch gefallen,mediterranes Klima und entspannte Menschen (sagt mein Bekannter)zum anderen.
    falls es mich einmal dorthin verschlagen sollte,würde ich mir in Lissabon Spiele von Atletico und/oder Oriental Lissabon ansehen,die beide auch einmal in der höchsten portugiesischen Liga gespielt haben.

    ich kannte wen
    der litt akut
    an Fußballwahn
    und Fußballwut
    (Joachim Ringelnatz)

  • 04.01.2018 | 1. Liga | Vitória Setúbal - Estoril Praia | Estádio do Bonfim | 3.374 Zuschauer



    Mit der Fähre ging es von Lissabon über den Rio Tejo nach Barreiro, wo man direkten Anschluss an die Eisenbahn nach Setúbal hat. Nach einer weiteren halben Stunde Fahrt ist man auch schon in der Stadt angelangt, die neben einem Hafen und einer charmanten Altstadt auch ein prächtiges Stadion in direkter Innenstadtnähe vorzuweisen hat. Vor vier Jahren hatte ich hier Setúbal gegen Arouca gesehen. Nun war mit Estoril Praia schon wieder ein Verein in gelb-blauer Spielkleidung zu Gast. Solche Geschichten schreibt halt nur der Fußball.



    Vor vier Jahren hatte Setúbal zwei Fanszenen, die sich an unterschiedlichen Standorten im Stadion aufhielten. Beide waren nur etwa 15-20 Mann stark. Inzwischen scheint man sich vereint zu haben. Man gibt auch heute kein wirklich spektakuläres Bild ab, aber ich hatte schon befürchtet, dass es gar keine Szene mehr gibt und war wirklich froh, dass nunmehr rund 50 Anhänger für ein wenig Stimmung sorgten. Mein Respekt gilt jeder portugiesischen Fanszene, die nicht zu den "Großen Drei" geht, sondern Woche für Woche einem kleineren Verein hinterher fährt und sich dafür im Alltag bestimmt blöde Sprüche anhören muss, denn hier reden wirklich alle nur über Benfica, Sporting und Porto. Irgendetwas unterhalb von Platz 3 scheint es für viele Menschen nicht zu geben.



    Der Fanblock von Estoril war in etwa genauso groß wie der von Setúbal. Vor einigen Jahren rieb man sich verwundert die Augen, als Estoril Praia, ein neureicher Klub aus einem Ferienort, der den Strand schon im Namen trägt, innerhalb kurzer Zeit eine stabile Fanszene auf die Beine gestellt hatte. Manch ein Groundhopper berichtete von "Schränken" und "Glatzen", die da im Block stünden, also richtig stabile Jungs und so. Nach dem Spiel lief ich an ihnen vorbei. Es scheinen nur die ganz "normalen" übrig geblieben zu sein.



    Der Eintritt war übrigens kostenlos. Warum? Keine Ahnung. Man lief einfach zur Kasse und bekam die Tickets überreicht. Schöne Sache, vielleicht wollte man das Stadion unbedingt möglichst voll bekommen. Das Spiel war nämlich wichtig: Letzter gegen Vorletzter! Tatsächlich befinden sich sowohl Setúbal als auch Estoril in hoher Abstiegsgefahr. Am Ende kamen 3.374 Zuschauer, das ist für diese Tabellenregion sogar ein ganz guter Wert.



    Auch hier gab es wieder jede Menge Gründe, sich herzlich aufzuregen und den Schiedsrichter zu beschimpfen. In der ersten Halbzeit wurde nach mehreren Minuten per Videobeweis ein Tor aberkannt und niemand wusste warum. Wie ärgerlich, auch an einem so romantischen und nostalgischen Ort mit dem Videobeweis belästigt zu werden, der das Spiel nachhaltig störte. Schiedsrichterentscheidungen sind Tatsachenentscheidungen! Ihr macht unseren Sport kaputt!



    Die Tore fielen dann alle in der zweiten Halbzeit. Zuerst traf Setúbal (verdient) doppelt, sodass die Gastgeber wie der sichere Sieger aussahen. Dann kam Estoril kurz vor Schluss nochmal auf 1:2 ran und wiederum kurz vor der 90. Minute verwandelten sie einen Freistoß direkt, sodass das Spiel tatsächlich Unentschieden ausging, eine Parallele zum Vortag bei Benfica. Und wiederum half das Ergebnis eher der Konkurrenz.
    Mit Bahn und Fähre ging es wieder zurück nach Lissabon. Setúbal bleibt immer einen Ausflug wert, hoffentlich auch in der ersten Liga.

    Solche Geschichten schreibt nur der Fußball.

  • in Barreiro müßte eigentlich auch noch ein schönes,altes Stadion vorhanden sein.
    CUF Barreiro spielte früher auch in der höchsten portugiesischen Liga und konnte sich mindestens einmal auch für den UEFA-Cup qualifizieren.
    sie müßten dabei auch auf einen deutschen verein getroffen sein,müßte so Anfang der 70ger Jahre gewesen sein.
    bitte mehr von diesen Berichten samt Foto´s :positiv2:

    ich kannte wen
    der litt akut
    an Fußballwahn
    und Fußballwut
    (Joachim Ringelnatz)

  • in Barreiro müßte eigentlich auch noch ein schönes,altes Stadion vorhanden sein.
    CUF Barreiro spielte früher auch in der höchsten portugiesischen Liga und konnte sich mindestens einmal auch für den UEFA-Cup qualifizieren.
    sie müßten dabei auch auf einen deutschen verein getroffen sein,müßte so Anfang der 70ger Jahre gewesen sein.

    Stimmt alles, siehe hier: ;) Fotobericht: Portugiesische Woche

    Solche Geschichten schreibt nur der Fußball.

  • 07.01.2018 | 3. Liga | SG Sacavenense - CD Mafra | Campo do Sacavenense | 250 Zuschauer



    Die dritte Liga ist vor der Saison mal wieder umstrukturiert worden. Man spielt jetzt in fünf Gruppen, die unter einer eingleisigen zweiten Liga angeordnet sind. Das erinnert unweigerlich an die Situation in Deutschland eine Ebene tiefer. Und auch hier in Portugal gilt: Meister steigen nicht automatisch auf. An diesem Sonntag sah ich mir zwei Vereine an, die das direkt betrifft, denn beide sind noch im Aufstiegsrennen. Der Tabellenvierte Sacavenense aus Sacavém empfing den Spitzenreiter CD Mafra.



    Für fünf Euro ging es auf den Campo do Sacavenense, der von Lissabon aus mit der Eisenbahn in 13 Minuten Fahrzeit plus etwa zehn Minuten Fußweg zu erreichen ist. Man könnte fast meinen, man sei noch in Lissabon, aber offiziell hat man die Stadtgrenze überschritten und befindet sich hier im Vorort Sacavém. Man erkennt es auch daran, dass ich ein Spiel der Gruppe D besuchte, während die Lissabonner Stadtvereine Oriental und Casa Pia in der Gruppe E zu Hause sind und bis an die Südküste fahren müssen. Das ist schon ein brutaler Einschnitt, denn die Sportgelände von Oriental und Sacavenense liegen nur 6 Kilometer auseinander und doch dürfen sie nicht gegeneinander spielen.



    Man kann es nicht anders sagen, für dritte portugiesische Liga sieht das ganz gut aus. Es gibt zwei überdachte Tribünen, an denen zwar jeweils steht, dass nur Mitglieder Zutritt haben, doch im Gegensatz zu so manch anderem Sportplatz wurde hier nicht kontrolliert und man konnte sich frei bewegen.



    Zu meinem Erstaunen gab es sogar eine kleine Fanszene. Eine Gruppe von vielleicht 5-10 Leuten versammelte sich hinter einer Fahne und sang fröhlich vor sich hin. Sacavensense spielt seit 2014 drittklassig und dümpelte vorher auch schonmal in der 6. Liga herum. Daher ganz beachtlich, dass es eine kleine Szene gibt.



    Der rechte Teil der Gegengeraden ist offiziell als Gästeblock ausgewiesen und tatsächlich fanden sich dort einige Fans in Gelb und Grün ein. Ich hatte Mafra schon zwei Mal gesehen, kurz bevor sie für ein Jahr in die 2. Liga aufgestiegen waren und auch damals schon waren mir viele Anhänger in Fankleidung aufgefallen, auch wenn sie sich fast nie akustisch bemerkbar machten.



    Im Hintergrund sieht man zwei Brücken. Die hintere von beiden ist die Ponte Vasco da Gama, also nicht weniger als die längste Brücke Europas und das mit Abstand! Mehr als 17 Kilometer ist sie lang.



    Dann ging es für die Spieler in die Halbzeitpause und zwar nicht irgendwo, sondern auf einer der schönsten Spielertreppen, die ich bisher gesehen habe. Wie die Anzeigetafel zeigt, ging es mit einem 1:0 in die Pause, denn Sacavenense hatte in einem offenen Spiel kurz vor dem Pausenpfiff getroffen.



    Um auf der Sonnenseite zu sein, wechselte ich auf die Gegentribüne.



    Dort gab es ganze Säcke voll Kleinigkeiten zu kaufen. Kerne und Süßigkeiten und so, aber das spricht mich einfach nicht an.



    Von einem Spitzenreiter, wie Mafra einer ist, hätte ich mir im zweiten Durchgang Powerplay erhofft, um den Rückstand noch auszugleichen. Stattdessen aber hatte Sacavenense die besseren Chancen.



    Und doch gab es sie noch, die ganz große Chance zum Ausgleich. Elfmeter für Mafra in der 87. Minute. Was für eine Parallele zu Benfica gegen Sporting, auch da gab es ja einen Elfmeter in der 87. Minute und das 1:1. Ähnlich auch bei Setúbal gegen Estoril, wo kurz vor Schluss per Standard ausgeglichen wurde. Sollte ich etwa in das neue Jahr mit einer beeindruckenden Unentschieden-Serie starten?



    Nein! Gehalten! Oder besser gesagt: Abgewehrt! Sacavenense behielt die drei Punkte zu Hause und verringerte den Abstand zur Tabellenspitze, allerdings nur punktemäßig. In der Tabelle rutschten sie trotzdem auf Platz fünf ab, weil Konkurrent Torreense höher gewann.



    Nach dem Abpfiff ging sofort die Sonne unter. Warum auch länger scheinen als nötig? Die Amateurspiele waren um 17 Uhr schließlich alle durch. Mit Bus und Metro machte ich mich auf den Heimweg.

    Solche Geschichten schreibt nur der Fußball.

  • 03.03.2018 | [U19] 5. Liga | SF Palmense - FC Outurela | Campo José Ramos | 40 Zuschauer



    Es war ein trüber Samstagnachmittag, als ich wieder einmal realisierte: Die Highlights kann man in Portugal quasi nur sonntags mitnehmen. Am Samstag spielen nur die Jugendmannschaften. Aber was soll's, die U19 spielt immerhin über volle 90 Minuten, also suchte ich mir das nächstgelegene Spiel und fuhr ohne Erwartungen hin.



    Man fährt vom Lissabonner Stadtzentrum mit der blauen Metrolinie und steigt zwei Stationen vor dem Stadion von Benfica aus. Dort landet man in einer Gegend, in die man sonst wahrscheinlich niemals fahren würde, aber gerade das ist ja das schöne am Groundhopping. Neben dem Stadion hatte eine Pastelaria geöffnet. Ich bestellte mir einen gemischten Toast zum Mitnehmen und betrat zusammen mit meinem Mittagessen das Stadion. Eintritt musste nicht bezahlt werden, aber herumlaufen durfte man leider nicht überall. Nachdem ich dieses Foto geschossen hatte, kam der obligatorische Polizist vorbei und erklärte mir, dass ich das Spiel nur von der Hauptseite aus verfolgen darf. Typisch Portugal. Immerhin hatte ich den Blick auf die Stufen schon festgehalten. Sah gar nicht mal so schlecht aus.



    Die fünfte U19-Liga ist die tiefste in der Ligapyramide. Aber das Spiel war gar nicht so schlimm. Outurela in Grün war die erwartungsgemäß bessere Mannschaft, die zur Pause verdient mit 1:0 führte. Der Heimverein SF Palmense spielt mit seiner Herrenmannschaft in der 6. Liga.



    In der Halbzeit ging ich für eine Cola wieder raus in die Pastelaria, wo eine verlorene Gestalt am Tresen saß und alle paar Minuten kommentierte, was im Hintergrund im Fernseher zu sehen war: Hohe Wellen an der portugiesischen Südküste, die scheinbar in Endlosschleife gezeigt wurden. Das nicht nur unbeständige, sondern sogar extrem stürmische Wetter sollte mich auch in den nächsten Tagen noch begleiten. Lissabon im März hatte ich mir jedenfalls schöner vorgestellt.



    Die Hochhäuser im Hintergrund erzeugten ein charmantes Ghetto-Feeling mit dem Sportplatz als grüner Oase davor. Outurela erzielte unterdessen den 2:0-Endstand.



    Jeder Verein hat seine Legende. Für SF Palmense ist das Joaquim Sabino Rodrigues.



    Und das war's auch schon wieder. Ein schöner Auftakt in eine portugiesische Fußballwoche. Man muss es lieben, dann macht's Spaß.

    Solche Geschichten schreibt nur der Fußball.

  • 04.03.2018 | 3. Liga | UD Vilafranquense - CD Mafra | Campo do Cevadeiro | 500 Zuschauer



    Heute war eigentlich ein Doppler geplant, doch stattdessen wurde der Regenschirm eingepackt. Denn das erste Spiel fiel schonmal ins Wasser. Wegen des schlechten Wetters konnte die Mannschaft von Nacional Funchal von der Insel Madeira nicht aufs Festland anreisen, sodass die 11:15 Uhr (!) -Zweitligapartie bei Real aus Queluz ausfiel.



    Umso mehr Zeit blieb zur entspannten Anreise zum Nachmittagsspiel in Vila Franca de Xira. In der kleinen Stadt nördlich von Lissabon traf Vilafranquense auf Mafra. Hier der Blick auf den Eingangsbereich. Imbissbude und Fanartikel-Shop waren schonmal vorhanden.



    Und die Gästefans waren auch schon da. Nun sah ich Mafra tatsächlich schon zum vierten Mal. Und jedes Mal freue ich mich auf sie, denn sie sind immer auf Aufstiegskurs und entsprechend gut gelaunt. Der Fanbus kommt an und innen trommeln die Grün-Gelben gegen die Scheiben, außen winken die bereits eingetroffenen Mafrense ihnen zu. Vollkommen wild und kopflos vor Aufregung laufen sie hin und her, dabei gibt es doch nur einen Eingang. Weit vor Anpfiff werden Fahnen geschwenkt und Schals in die Luft gehalten. Es ist immer eine absolut positive Stimmung. Man merkt ihnen an, dass sie sich tierisch darauf freuen, ihr Team spielen zu sehen.



    Das gilt diesmal aber auch für den Gegner. Vilafranquense ist Zweiter, nur drei Punkte hinter dem Spitzenreiter Mafra. Es geht um nicht weniger als den Aufstieg in die zweite Liga. Kommt es heute zum Wechsel an der Spitze oder zieht Mafra davon? Es lag jede Menge Spannung und Vorfreude in der Luft.



    Wobei ich ehrlich sagen muss, dass ich den seit dieser Saison neuen Aufstiegsmodus noch nicht verstanden habe. Der Erste spielt eine Aufstiegsrunde, aber der Zweite angeblich auch, aber eine andere...



    Die Fanszenen waren auf beiden Seiten etwa gleich groß, es war ein schönes Duell.


    ##


    Ein typisches Drittligastadion. Ganz okay, aber auch nichts besonderes.



    Die Gastgeber in Weiß und Rot hatten früh zur Führung getroffen und Mafra versuchte nun auszugleichen.



    Erfolgreich! Der Mann mit Regenschirm ist Mafra-Anhänger und einer von denen, die ich mittlerweile schon vom Sehen kenne. Er hat noch einen Bruder und beide sind eigentlich das ganze Spiel damit beschäftigt, durch die Gegend zu rennen.



    Es bildete sich eine Spielertraube, aber die Heim-Anhänger wollten das gar nicht sehen. Es war mal wieder das ein oder andere skurrile Exemplar dabei wie der Typ mit der lustigen Kopfbedeckung. Menschen, die der Amateurfußball eben so hervorbringt.



    1:1 zur Halbzeit und ich ging mal unter's Dach, denn es regnete mal wieder.



    Im Hintergrund fließt der Rio Tejo.



    Und davor läuft noch die Eisenbahn-Trasse. Der Campo do Cevadeiro ist einer der Sportplätze auf der Strecke Lissabon-Porto, an denen man vorbeikommt und sich denkt: Oh, da könnte man ja auch mal ein Spiel besuchen.



    Der Regen wurde stärker und das Spiel wurde auf matschigem Rasen nun zum Kampfspiel. Aber trotzdem sah es so aus, als sollte es beim 1:1 bleiben.



    Doch dann das: Der Schiedsrichter entschied auf Elfmeter für Mafra und Rote Karte für Vilafranquense. Warum? Keine Ahnung! Das brachte einen der Abwehrspieler derart auf die Palme, dass er einige Beleidigungen nicht zurückhalten konnte. Die Folge: Noch eine Rote Karte! Was war hier los? Vielleicht war alles gerechtfertigt, aber es war doch ein massiver Eingriff in den Aufstiegskampf.



    Jetzt passierte vieles gleichzeitig. Überall echauffierte man sich und so hatte der Schiedsrichter mit den Auswechselspielern zu tun und der Linienrichter musste eine andere Gruppe beruhigen gehen.



    Sollte dieser fragwürdige Elfmeter nun den Aufstieg mitentscheiden? Vor acht Wochen hatte ich Mafra einen Elfmeter kurz vor Schluss verschießen gesehen.



    Tor! 2:1 für Mafra.



    Was in den letzten zehn Minuten passierte, hatte mit Fußball gar nichts mehr zu tun. Es war einfach nur unwürdig. Vilafranquense hatte in doppelter Unterzahl natürlich keine echte Chance mehr, aber nutzte jede Gelegenheit, um den Schiedsrichter anzugreifen. Der Trainer musste auf die Tribüne. Unter den Zuschauern hatte sich eine Gruppe formiert, die fortan dem Linienrichter auf Schritt und Tritt folgte, um ihn optimal anpöbeln zu können.



    Am linken Bildrand auf dem Spielfeld sieht man in Orange den Torwart von Vilafranquense, 80 Meter von seinem Tor entfernt. Er hatte gerade an der Auslinie einen Gegenspieler umgegrätscht und beschwerte sich darüber, dass auf Foul entschieden wurde. Ein brennender Bengalo flog aufs Feld.



    Und dann war Schluss.



    Und Mafra? Deren Feier ging fast unter. Das war ein großer Schritt zum Aufstieg.



    Was nun, Herr Wachtmeister? Die Obermütze kam zur Lagebesprechung und hatte einen Einfall: Erstmal abwarten, bis der Mob sich beruhigt. Solange kann man ja mal nach dem ramponierten Rasen sehen.



    Der Mob beruhigte sich aber nicht, sondern drehte jetzt so richtig am Teller. Zuerst bekamen das die Gästespieler zu spüren.



    Dann kamen die Schiedsrichter und Jung und Alt gingen auf die Barrikaden. Es flogen Flaschen und Regenschirme.



    Aber so richtig traute sich dann doch keiner. Ein denkwürdiges Spiel war nun endgültig zu Ende.

    Solche Geschichten schreibt nur der Fußball.

  • 08.03.2018 | Europa League | Sporting CP - Viktoria Plzeň | Estádio José Alvalade XXI | 26.090 Zuschauer



    Das Heimspiel im Hinspiel hatte ich mir bei der Auslosung für Sporting gewünscht und auch bekommen, da ich eine Woche später schon nicht mehr in Portugal sein würde. Der Gegner? Ich hätte mir Mailand gewünscht. Nun wurde es Pilsen, aber man kann nicht alles haben. Immerhin war es somit kein Problem, an günstige Karten zu kommen. Kurz vor Anpfiff gab es noch große Lücken im Stadion.



    Es war eine Stimmung wie 1. Runde gegen Härytschkabuff Gwendingdong. Überall eine "Wir kommen sowieso weiter"-Stimmung. Dabei ist Pilsen immerhin Erster in Tschechien und bestimmt nicht zufällig bis ins Achtelfinale vorgestoßen. Vorsicht war geboten!



    Sporting selbst hatte sich in den letzten Wochen vom ernsthaften Titelkandidat auf Platz 3 ohne große Aussichten heruntergespielt. Da bot der Europapokal eine willkommene Abwechslung.



    Bas Dost verletzt auf der Tribüne, damit kein bekanntes Bundesliga-Gesicht auf dem Rasen.



    Vor dem Anpfiff noch eine Schweigeminute für Davide Astori. Auf dem Weg bekam ich auch mit, dass Sporting und Florenz eine Fanfreundschaft pflegen.



    Aus Pilsen waren etwa 50 Fans mitgereist, die mit Aufklebern in den Metrostationen, aber kaum mit Gesängen im Stadion auf sich aufmerksam machten.



    Wenn in Deutschland die Kurve nicht voll wird, dann heißt es immer: Kompakt stehen! In südlichen Ländern sieht man das eher andersrum. Die verschiedenen Ultragruppen verteilten sich über die ganze Kurve. Dafür wurden aber auch im kompletten Unterrang das ganze Spiel über überall Fahnen geschwenkt, was ganz schön aussah. Dazu gab es die typischen Ultra-Gesänge. Gar nicht spielbezogen, aber auf dem Rasen passierte ehrlich gesagt auch nicht viel. Auch da hatte man eher den Eindruck, als sei Sporting noch nicht bewusst, dass es sinnvoll wäre, heute ein paar Tore vorzulegen.



    So stand es nach 45 Minuten noch 0:0, ehe in der Nachspielzeit dann doch das Tor fiel. Und es war wunderschön. Der Ball wurde gefühlvoll in den Strafraum gechipt, dort per Seitfallzieher aus der Luft weitergegeben zum völlig freistehenden Montero, der gekonnt annahm und gegen die Laufrichtung des Torwarts einschob. Das schönste Tor, das ich diese Saison gesehen habe.



    Auf den Schock erstmal ein Pils, bitte.



    Über 26.000 Menschen haben dieses Spiel nicht am TV gesehen.



    Doch irgendwie ganz in Ordnung, die Kulisse. Kurz nach Wiederanpfiff erzielte Montero noch das 2:0. Pilsen blieb komplett harmlos und ohne Chance, aber unzufrieden waren sie nicht mit dem Resultat und ließen sich bei Auswechslungen Zeit.



    Sporting und seine vielen kleinen Ultra-Gruppen. Hier die Brigada.



    2:0 am Ende. Nichts außergewöhnliches. Ein Ergebnis, auf das man hätte wetten können. Aber Sporting hätte locker die Möglichkeit gehabt, hier auch 3 oder 4:0 zu gewinnen und den Sack direkt zuzumachen. Wenn sich das mal nicht rächt, denn zu Hause wird die Viktoria sicher anders auftreten.

    Solche Geschichten schreibt nur der Fußball.

  • 09.03.2018 | 2. Liga | SL Benfica B - Académica de Coimbra | Caixa Futebol Campus | 397 Zuschauer



    Bei Windstärke Zwölf (eigene Schätzung) musste ich doch kurz überlegen, ob ich dieses Spiel mitnehme. Denn zum Caixa Futebol Campus fährt man 20 Minuten lang mit dem Boot und einige Schiffe waren schon ausgefallen. Sollte nach dem Spiel kein Boot mehr zurückfahren, hätte ich ein ziemlich großes Problem, denn ich säße in Seixal, einem kleinen Fischerdorf auf der anderen Seite des Rio Tejo, fest. Keine schöne Vorstellung für eine kalte regnerische Nacht, aber natürlich fuhr ich rüber. Das Stadion kannte ich zwar schon, aber mit Coimbra war die attraktivste Mannschaft der 2. Liga zu Gast.



    Bei meinem letzten Besuch vor fast fünf Jahren wurde die Hintertortribüne gerade während des laufenden Spiels gebaut und ich fragte mich damals schon: Wofür? Als Gästeblock dient sie jedenfalls nicht. Die Anhänger von Coimbra, denen die Spieler gerade zuwinken, waren auf derselben Tribüne wie die Heimzuschauer, sodass ich sie leider sehr schlecht sehen konnte. Bitter, denn wegen ihnen war ich doch eigentlich nur hier.



    Ansonsten war das Zuschauerinteresse in diesem modernen Stadion und Heimat der Benfica-Jugendmannschaften eher überschaubar. Zweite Mannschaften haben auch nichts in der 2. Liga zu suchen. Nicht mal 400 Leute, aber wie gesagt: Das Stadion liegt auch sehr abseits (Sporting B ist allerdings noch viel schlimmer und nur mit zwei Stunden Fußmarsch zu erreichen) und das Wetter war katastrophal.



    Benfica B spielt im unteren Tabellenmittelfeld mit, Coimbra möchte unbedingt den direkten Wiederaufstieg schaffen, aber die Konkurrenz ist groß. Die ersten sieben Mannschaften in der Tabelle trennen nur sechs Punkte. Coimbra ist mittendrin dabei. Die ersten beiden steigen auf.



    Heute gelang Coimbra sehr viel. Hier wurde eines von vier Toren des Abends bejubelt.



    Etwa 150 Gästeanhänger freuten sich und sangen schöne Lieder.



    Auf Benfica-Seite wurde viel gemeckert.



    Im zweiten Durchgang kam der große Regen. Es war einfach nur ungemütlich.



    Am Ende eines einseitigen Spiels hieß es dann sogar 0:4 und Coimbra wahrt seine Aufstiegshoffnungen. Für mich war es ein Ausflug, den ich jetzt nicht unbedingt hätte machen müssen, aber da das letzte Boot wie geplant ablegte, konnte ich zumindest größere Schwierigkeiten vermeiden. Auch wenn es sicherlich angenehmeres gibt, als bei dem Wetter die stockdunkle verlassene Küste in Seixal entlang zu eilen.

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  • 10.03.2018 | [U19] 5. Liga | CD Olivais e Moscavide - Talaíde | Estádio Alfredo Marques Augusto | 60 Zuschauer



    Eines Morgens wachte ich auf und es war wieder Samstag. Und Samstag ist nur einmal in der Woche, also musste es ins Stadion gehen, aber notgedrungen wieder zur U19. Aber wenn ich schonmal dabei bin, kann ich die 5. Liga auch gleich komplettieren. Fehlen nur noch zwölf.



    Heute gab es allerdings einen Kracher und das vermutlich größte Stadion dieser Liga. Das Estádio Alfredo Marques Augusto.



    Ehe ich mich für einen Sitzplatz entschieden hatte, führte CDOM, was die Abkürzung für den Heimverein ist, auch schon mit 1:0.



    Das Stadion gibt es skurriles Bild ab. Die alternden Tribünen passen nicht so ganz zu dem erst vor zwei Monaten neu verlegten Kunstrasen. Der Kontrast zwischen den hellgrünen und den dunkelgrünen Streifen ist beträchtlich, man könnte auch sagen: übertrieben und verwirrend. Ein bisschen wie in einem Computerspiel.



    Das Spiel auf dem Rasen ließ auch ein bisschen daran glauben, dass das hier alles ein wenig irrational war. Ein komplett körperloses Hacke-Spitze-Einszweidrei mit Übersteiger in quasi jeder Szene. Hier ein Kunststück, da noch eine Drehung.



    Die Zuschauer nahmen das alles ganz gelassen hin.



    Das Stadion steht in Moscavide an der Lissabonner Stadtgrenze, zwei Matrostationen vom Flughafen entfernt.



    Beide Mannschaften sind im Mittelfeld der Tabelle zu finden, aber die Gäste in Rot schienen ein wenig überfordert zu sein mit dem Spektakel der Blauen, bei denen auch Pässe ankamen, die normalerweise gar nicht ankommen können. Natürlich machten sie auch den ein oder anderen Fehler, aber insgesamt sah das schon gut aus und deutlich besser, als man das in der fünften U19-Liga hätte erwarten können.



    CDOM wurde 1912 gegründet und spielte mehrmals zweitklassig, zuletzt in den 90er Jahren. Einmal drangen sie sogar bis ins Pokal-Viertelfinale vor, ein anderes Mal bis ins Achtelfinale. Heute spielt die Herren-Mannschaft nur noch sechstklassig.



    Von den glorreichen Zeiten übrig geblieben sind nur die Erinnerungen und dieses 5.000er-Stadion.



    Hier war wohl auch schon länger niemand mehr.



    Na, macht er den rein?



    Na klar, was habt ihr denn gedacht? Lässig wurde der Torwart umkurvt und eingeschoben. Bei der Abwehraktion verletzte sich der rote Abwehrspieler und musste ausgewechselt werden.



    Es fielen noch ein paar Tore. CDOM (Langfassung siehe Bild) führte zur Pause verdient mit 3:1.



    Im zweiten Abschnitt ging es so weiter. 4:1, 5:1... es sah aus wie ein Showkampf. Die Roten dienten als Sparringspartner der Blauen, trafen selbst immer wieder nur den Pfosten und ließen Pässe der Blauen ungeschickt passieren.



    Für alle Freunde des öffentlichen Nahverkehrs. Draußen ist das Metro-Zeichen in Weiß auf rotem Grund. Die U-Bahn ist wirklich direkt vor dem Stadion, also ein Ground, der optimal zu erreichen ist.



    Rückennummern, wie man sie so auch noch nicht gesehen hat. Blau hatte bevorzugt 40er und 50er Nummern. Rot trat zwischen 4 und 87 ohne jegliches System an. Die einzige Rückennummer, die heute doppelt - also auf jeder Seite einmal - vorkam, war die 49. Ob es das jemals irgendwo gegeben hat?



    Und wie rundet man einen absurden Nachmittag ab? Mit der zweiten schweren Verletzung in einem Spiel, in dem es praktisch keine Fouls gab. Schon wieder war ein roter Abwehrspieler beim vergeblichen Versuch, ein Gegentor zu verhindern, gegen die hintere Torlatte gekracht. Inzwischen stand es 7:1 und die Gäste mussten zum zweiten Mal den Krankenwagen rufen. Aber diese Verletzungen zeigen nochmal deutlich auf, wie hier die Tore erzielt wurden: Nicht etwa draufgedroschen, sondern immer nochmal elegant den Torwart umspielt und lässig eingeschoben, sodass sich die Verteidiger noch in der Lage wähnten, das Tor durch eine Rutscheinlage zu verhindern, was ein fataler Gedanke war. Und so fuhr ich gleichermaßen entzückt und entsetzt wieder zurück ins Zentrum. So ein Spiel hatte ich noch nicht gesehen.

    Solche Geschichten schreibt nur der Fußball.

  • 11.03.2018 | 7. Liga | SL Olivais - CD Belas | Campo Branca Lucas | 80 Zuschauer



    Wie schon am Vortag ging es mit der roten Metro-Linie in Richtung Flughafen. Diesmal stieg ich zwei Stationen früher aus als gestern und landete in Cabo Ruido. Das ist unter normalen Umständen keine wirklich phantastische Idee, denn dort ist zumindest sonntags nichts los. Ein paar Firmen haben sich dort niedergelassen, Menschen trifft man fast keine und die Umgebung sieht auch nicht wirklich schön aus. Aber es ist der beste Weg, um zum Campo Branca Lucas zu gelangen, einem schönen alten Stadion am Rande des Stadtteils Olivais.



    Mit dem Siebtligaspiel zwischen Olivais und Belas erreichte ich den sportlichen Tiefpunkt im portugiesischen Herrenfußball. Eine achte Liga gibt es nicht.



    Aber siehe da: Olivais hatte eine Biertrinker-Szene am Start. Schon vor dem Anpfiff stimmten ein gutes Dutzend Männer hinter dem Tor ein paar Gesänge an.



    Der Sportplatz hat seine Haupttribüne als große Attraktion, ansonsten gibt es noch ein paar Stufen, aber nichts besonderes. Insgesamt wirkt alles schon recht marode, um nicht zu sagen: vergammelt und heruntergekommen, an vielen Stellen liegt Müll. Die Stufen hinter dem Tor kann man nur "sauber" zurücklegen, wenn man ein bisschen Sprungkraft hat, um Müll und Matsch zu entgehen.



    Zum Anpfiff hatten sich noch nicht viele Fans eingefunden, aber viele Leute kommen sehr spät, sodass ich endlich daraus lernen sollte, die Fotos erst viel später zu schießen und die Zuschauer auch erst später zu zählen. So mache ich immer alles doppelt.



    Aber warum auch nicht alles doppelt machen? Das Spiel heute war nämlich eher arm an Höhepunkten. Beide Mannschaften (Tabellenplätze drei und fünf) neutralisierten sich. Es war nicht schlecht, aber es gab kaum Chancen. Ein echtes 0:0-Spiel.



    Hier auch die Haupttribüne nochmal mit Zuschauern.



    Und hier die Stufen - ohne Zuschauer und das blieb auch so.



    Laut Wikipedia-Eintrag hält SL Olivais einen nationalen Rekord mit 18 aufeinanderfolgenden Jahren ohne Auf- oder Abstieg in der 3. Divisao Nacional, was die vierte Liga ist, wobei sich die Bezeichnungen inzwischen auch geändert haben könnten. Auf jeden Fall spielte SLO auch mal höher, meist dritt-, viert- oder fünftklassig.



    Die moderne Seite der Sportanlage.



    Zur Halbzeit blieb es beim 0:0.



    Aber nicht im zweiten Durchgang. Mitte der zweiten Halbzeit schoss Olivais einmal beherzt aufs Tor, der Towart ließ in die Mitte abprallen, sodass ein Angreifer den Nachschuss aus etwa 20 Metern in die Ecke schlenzte.



    Die Heim-Fanszene hinter dem Tor bzw. direkt am Bierstand war schwer zu sehen. Sie sangen das ganze Spiel über, auch wenn es zwischendurch immer mal drei bis fünf Minuten Pause gab. Es war allerdings keine Pöbel-Fraktion, wie man es vielleicht erwarten könnte. Man hatte eher den Eindruck, dass sie sich nicht allzu sehr für das Spiel interessierten. Beim Torjubel ging die Haupttribüne jedenfalls mehr ab.



    Es blieb beim 1:0 und ich bekam noch den dritten Regenbogen im sechsten Spiel in Portugal zu sehen, wobei zwei Spiele abends waren. Das sagt einiges über das extrem wechselhafte Wetter aus, wie ich es über eine so lange Dauer noch nicht erlebt hatte. Jeden Tag wechselten sich Sonne, Regen, Sturm, usw. quasi im Viertelstunden-Takt ab. Zwei Tage nach diesem Spiel flog ich wieder zurück.

    Solche Geschichten schreibt nur der Fußball.

  • Wow, der Kunstrasen in Moscavide tut wirklich in den Augen weh. :cool:

    "Man ist nicht zu betrunken, solange man auf dem Boden liegen kann, ohne sich festzuhalten." (Finnisches Sprichwort)