Amateure auf und neben dem Platz: Sonderbares von Verbänden

  • Ich denke, da gibts schon Unterschiede. Grand bezeichnet u.a. in der Baubranche eine bestimmte Körnung von Sand. Und dann gibt es auch diese "roten Plätze". Während meiner aktiven Zeit in Bayern (lang ists her) gab es Rasenplätze und eben Hartplätze, die eigentlich nichts anderes als gewalzter Erdboden oder "ungepflegter" bzw. "abgenutzter" Platz waren. Gibts heute noch, das ist halt alles was nicht(Kunst)rasen ist. Habe ich dann nach meinem Umzug nach RLP auch gesehen, wobei der Trend der letzten Jahre dort deutlich zum Bau von (kunst)rasenplätzen geht. Und dann gibts, was ich nie kapiert habe warum, anderswo in Deutschland Plätze, wo man offenbar ganz bewusst dieses "rote Zeug" aufgebracht und damit Spielfelder angelegt hat.

    2 Mal editiert, zuletzt von Manfred ()

  • Das ist genial! Die haben früher wirklich das Zeug aus den Hochöfen einfach wo hingekippt, wer weiß ob da ein paar harte Jungs...
    "Chef, wohin mitm Zeuch? Halde is voll."- " Günni, fahrs raus aufs Land nach Ostwestfalen und lad ab..."

  • Zu Grandplatz fällt mir doch nur das DFB-Pokalspiel zwischen Horner TV und Alemannia Eggenstein 1977/78 ein, als Eggenstein erfolgreich gegen seine Niederlage Protest eingelegt hatte, nachdem das Spiel in Horn auf einen Grandplatz ausgetragen wurde

    So long, and thanks for all the fish!

  • Auch wenn es prinzipiell erlaubt ist, wer macht denn das? Das ist doch ein Armutszeugnis für den Heimverein. Als Spieler würde ich mich da bedanken. Zum Vergleich: im Bayern finden sogar Spiele auf Kreisebene in der Regel auf Rasen oder Kunstrasen statt. Erdplätze dienen da nur bei Sauwetter als Ausweichplatz.

    Ist natürlich schwierig für Vereine ohne eigene Infrastruktur, die mit dem leben müssen, was die Stadt bereitstellt. Ich weiß auch nicht, inwieweit es für Vereinsmitglieder oder -sympathisanten da möglich ist, sich bei der Platzpflege städtischer Anlagen einzubringen. Und nen eigenen Platz wird kein Frankfurter Verein unterhalb der Regionalliga in den nächsten Jahrzehnten bekommen, es sei denn, der neue Stadtteil kommt.


    Nichtsdestotrotz müsste man dafür Lösungsansätze finden.

    "Ein weißes Höselein von meiner Frau / Ein blaues Trikotlein, das passt genau / Das soll der Stolz der Mannschaft sein, ja Mannschaft sein / Ja, und die Buben, ja, und die Madels / Die sangen, sangen, sangen so wunder-wunderschön / Ja, und die blau-weiße Fahne wird niemals untergehn, ja untergehn / Ja, und die blau-weiße Fahne wird niemals untergehn"
    SG Freiensteinau :schal2: Kreisoberliga Fulda Süd :blauweiss: Die Macht im Eck :schal2: Mööser in den See!

  • Es gibt wohl keinen Verein, der aus eigenen Mitteln eine geeignete Anlage bauen kann. Mir ist ein Verein bekannt, der vor ca. 20 Jahren mit Hilfe der Gemeinde eine neue Anlage erstellt hat, die den heutigen Anforderungen gerecht wird.
    Man verkaufte 2 im Ort gelegene Plätze + kleines Vereinsheim und erklärte das Gelände als Bauland. Mit dem Erlös sowie Zuschüssen seitens des Landes un des Sportbundes wurde dann am Ortsrand neu gebaut. 4 Plätze - 3 davon mit Flutlicht - sowie großzügiges Vereinsheim. Selbstverständlich alles Rasenplätze. Kosten: 2,5 Mio €. Aber auch sehr viel Eigenarbeit des Vereins.
    Allein der Flächenbedarf eines einzigen normalen Platzes liegt bei mindestens 10.000 qm. Sicherlich auch ein Grund dafür, weshalb in den Großstädten in der heutigen Zeit derart viele Kunstrasenplätze gebaut wurden. Weil ja dadurch auch ein deutlich weniger Fläche benötigt wird.


    Kunstrasen steht ja nicht nur wg. des Umweltschutzes in der Kritik. Es wird ja auch ganz anderer Fußball gespielt. In meinen Augen quasi Hallenfußball auf vergrößertem Feld unter freiem Himmel. Es ist einfach nicht mehr der Kampfsport so wie wir ihn eigentlich kennen und lieben. Es sollte nur eine Ausweichmöglichkeit sein, wenn der Rasenplatz witterungsbedingt nicht genutzt werden kann.

    :jaaa: Zwei die nichts wissen, wissen auch nicht mehr als einer, der auch nichts weiß :jaaa:

  • Da habe ich eine andere Meinung: Moderne Kunstrasenplätze sind zwar immer noch etwas anders als Rasenplätze, aber auch dort kann man "richtig" Fußball spielen. Hingegen Rumgebolze auf Hartplätzen - du nennst das "der Kampfsport so wie wir ihn eigentlich kennen und lieben". Da haben wir wohl eine andere Philosophie oder auch fußballerische Sozialisation. Wir hatten immer "richtige" Sportplätze oder öffentliche Wiesen. Hartplatz war im Training wenn wegen Wetter der Rasenplatz geschont werden musste. Dieses Hartplatzgebolze war immer unbeliebt. In der Reserverunde gabs so manchen Gegner, der uns auf den Hartplatz schickte.
    Was die Stadt zur Verfügung stellt: In Nürnberg und Fürth gibt es städtische "Bezirkssportanlagen" mit Rasen. Die werden zwar bei Sauwetter gesperrt, aber in der Regel können selbst in der untersten Spielklasse Punktspiele auf (Kunst)Rasen ausgetragen werden. Auch die öffentlichen Jedermann-Plätze haben mehr oder minder Rasen oder zumindest "Abgewetztes Kraut". Und sogar das finanziell sehr klamme Pirmasens kann Kunst- und Echtrasen bieten.
    Auf Dörfern und in Kleinstädten ist das erst recht kein Thema, weil dort die Plätze oft den Vereinen selbst gehören. In meinem Heimatverein hatten wir früher einen Rasenplatz und zwei "Erdplätze", später haben wir in Eigenleistung einen zweiten Rasenplatz sowie Kleinfeld und Trainingsmöglichkeit für die Kids geschaffen.
    Es ist ein Armutszeugnis, wenn Städte ihre "Bezirkssportanlagen" nur als Hartplatz anbieten. Ist ein Frage des Gelds, aber auch des Willens.
    Um aufs Ursprungsthema zurück zu kommen: Verbandsligaspiele auf Hartplatz wären in Bayern (dort heißt Level 6 Landesliga), aber auch in BaWü und Südwest ein Ding der Unmöglichkeit (außer bei totalem Sauwetter und mangels Nachholtermin)

    Einmal editiert, zuletzt von Manfred ()

  • wieso spielen die 1. und 3. Mannschaft eines Vereins gemeinsam in einer Ligastaffel? Sowas geht in anderen Verbänden nicht.

    Das wusste ich früher auch nicht, aber im Niederrhein (oder sogar in allen drei Westverbänden?) können die wohl bis zur Landesliga oder so in einer Ligastaffel spielen. Wieso das aber so ist, kann ich leider auch nicht beantworten.

    So long, and thanks for all the fish!

  • wieso spielen die 1. und 3. Mannschaft eines Vereins gemeinsam in einer Ligastaffel? Sowas geht in anderen Verbänden nicht.

    Doch es geht in unteren Ligen, in Schleswig-Holstein ist das in den untersten drei Spielklassen möglich und da es nach regionalen Gegebenheiten eingeteilt wird, landen in unserem Fall alle Drei die in der selben Staffel.

    KSV Holstein für immer und ewig!


    Hessen Kassel und Holstein Kiel


    "Die Menschen glauben viel leichter eine Lüge, die sie schon hundertmal gehört haben, als eine Wahrheit, die ihnen völlig neu ist."
    Zitat von Alfred Polgar

  • Kurioses aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein:


    Ich muss kurz die Begebenheiten erklären. In der Kreisliga B der Herren gibt es zwischen den Tabellen-14. der beiden Staffeln ein Entscheidungsspiel auf neutralem Platz, es geht um den Klassenerhalt bzw. Abstieg. Die Situation ist eh schon blöd: Während der Verlierer des Spiels sicher absteigt, muss der Gewinner noch auf den SV Setzen, seines Zeichens Vizemeister der Kreisliga A, hoffen, nämlich dass dieser seine überkreislichen Aufstiegsspiele in die Bezirksliga erfolgreich gestaltet. Also so oder so schon ungünstig, wenn man nicht genau weiß, warum man dieses Spiel austrägt.


    Jetzt wurde ebenjene Partie am vergangenen Sonntag zwischen dem SV Netphen und dem TuS Dotzlar gemäß Regeln auf neutralem Platz in Erndtebrück-Benfe ausgetragen. Ich war nicht vor Ort, aber es muss höchst spannend gewesen sein, nach regulärer Spielzeit stand es 3:3, das folgende Elfmeterschießen gewann der SV Netphen. Genau das wird jetzt aber zum Verhängnis: Es hätte eine Verlängerung geben müssen! Das war aber weder den drei Unparteiischen noch irgendeinem Beteiligten beider Mannschaften bekannt, weshalb es auch keine Beschwerden gab. Dem Kreisvorsitzenden Marco Michel fiel es aber sehr wohl auf, daher gibt es jetzt eine Neuansetzung der Partie auf einem anderen Platz am kommenden Sonntag. Immerhin findet dieses aber nach dem Rückspiel des SV Setzen statt und könnte dann immerhin noch abgesetzt werden, sollte dieser nicht erfolgreich sein. Trotzdem find ich es schon irgendwie peinlich, dass sich da keiner mal im Vorfeld Gedanken gemacht hat, wie denn das Regularium genau aussieht.

  • Der SHFV (Schleswig-Holsteininische Fußballverband) gibt ab 01.07. den Frauen die Chance für ein Einsatz bei den Herren von Oberliga bis in die Kreisklasse C möglich.


    Fußball: Frauen und Männer kicken künftig gemeinsam in SH
    Frauen dürfen beim Schleswig-Holsteinischen Fußballverband (SHFV) ab der Saison 2023/24 in Herrenmannschaften mitspielen. Das hat das Präsidium am Mittwoch…
    www.ndr.de

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