Ohne Verletzung wäre er wohl unser Abwehrchef geworden. Die Tatsache, dass er jetzt schon so lange braucht, um wirklich fit zu werden, lässt mich daran zweifeln, ob er überhaupt nochmal 100 % seiner alten Stärke erreichen wird.
Das Ziel hochklassiger (Profi)Fußball scheint er auch nicht mehr zu verfolgen.
Er setzt zweigleisig jetzt auf Studium/Berufsstart und nebenbei noch Amateurfußball kicken.
ZitatAlles anzeigenDem 1. FC Bocholt ist zuletzt ein kleiner Transfercoup gelungen. Der Fußball-Oberligist hat Maurice Pluntke von Kickers Offenbach verpflichtet. Der 27-Jährige äußerte sich zum Wechsel jetzt im BBV-Interview.
Herr Pluntke, Sie haben nach Ihrer Verpflichtung vonseiten des 1. FC Bocholt von einem spannenden Projekt gesprochen. Was reizt Sie genau?
Maurice Pluntke: Da muss ich etwas ausholen. Ich werde voraussichtlich im Oktober mein Studium beenden und wollte nicht mehr nur hauptberuflich Fußball spielen, sondern bewusst einen anderen Weg einschlagen. Bei meinem nächsten Schritt wollte ich auch ins Berufsleben starten und dabei trotzdem auf höchstmöglichem Niveau weiter Fußball spielen. Mein bester Freund Tobias Lippold spielt beim 1. FC Monheim, und daher habe ich die Oberliga Niederrhein in den letzten Jahren verfolgt.
Was hat er Ihnen gesagt?
Pluntke: Von ihm und anderen Leuten aus dem Fußball wusste ich, dass der 1. FC Bocholt ein sehr ambitionierter Verein mit einer guten Truppe ist. Das hat sich in den Gesprächen mit Bocholts Sportlichem Leiter Stephan Engels und dem Trainer nur bestätigt. Der Verein hat klare Ziele, die Anlage ist gut, Sponsoren und Stadt stehen hinter dem Verein und in Jan Winking gibt es einen sehr jungen und ehrgeizigen Trainer.
Das hat sie überzeugt.
Pluntke: Es ist immer eine klassische Floskel, aber es ist wirklich der Fall, dass mich die Gespräche und die Bemühungen der Verantwortlichen absolut überzeugt haben und ich recht schnell wusste, dass ich ein Teil des Ganzen sein möchte. Deshalb habe ich auch schon so früh meine Entscheidung getroffen, obwohl noch nicht klar ist, in welcher Liga wir spielen werden. Der Verein hat mir ein super Gesamtpaket geboten, und ich möchte mit meiner Erfahrung dabei helfen, dass der Klub den nächsten Schritt gehen und seine Ziele erreichen kann.
Stephan Engels war überrascht, wie gut Sie bereits im ersten Gespräch über den 1. FC Bocholt Bescheid wussten.
Pluntke: Ich habe mich bereits seit einiger Zeit intensiv damit auseinandergesetzt, wie mein nächster Schritt aussehen soll und was dabei für mich infrage käme. Ich war die letzten Jahre oft weiter weg von der Heimat (Anmerkung der Redaktion: USA, Nordhausen, Offenbach) und für mich war klar, dass ich zurück in den Westen in Heimatnähe zurückkehren werde. Dabei bin ich schnell auf den 1. FC Bocholt gekommen. Jungs wie Marvin Tenbült und Louis Ferlings kenne ich noch aus der Zeit von Borussia Mönchengladbach.
Da werden Sie sicher auch noch Informationen eingeholt haben, oder?
Pluntke: Mit Louis habe ich mich unterhalten und er hat mir nur Positives erzählt. Dass die Truppe charakterlich top sei, fußballerisch gut und es einen jungen, sehr ambitionierten und positiv verrückten Trainer gibt. All das spiegelt sich ja auch in den bisher erzielten Ergebnissen wider. Dementsprechend hab ich mich noch mehr mit dem Klub beschäftigt und der Kontakt kam dann auch über Louis zustande.
Sie haben zwar über 100 Regionalliga-Spiele zu Buchen stehen, kamen nach ihrem Wechsel vor einem Jahr zu Kickers Offenbach wegen einer Knieverletzung aber nur einmal über 45 Minuten zum Einsatz. Was macht ihre Gesundheit?
Pluntke: Es ist alles auskuriert. Ich hatte mir leider am vierten Trainingstag in Offenbach im Training das Außenband im Knie gerissen und ein Stück Knorpel war herausgebrochen. Eigentlich sollte ich sechs, eher acht Monate pausieren, hatte danach aber immer noch Schmerzen. Dann wurde festgestellt, dass beim ersten Eingriff ein Schleimbeutel beschädigt worden war, was in einer zweiten Operation dann beseitigt wurde. So bin ich elf Monate ausgefallen. Ich bin jetzt seit Mitte Dezember im Training und auf dem Weg zur alten Fitness.