[Reformen] Sammelthread Ligareformen (inkl. DFB-Taskforce)

  • Die Mannschaften rutschen ins Ligasystem, sobald die erste Mannschaft in eine Liga aufsteigt, die keine Reserverunde hat.

    Mit anderen Worten, es gibt kein sportlich verzahntes Auf- und Abstiegssystem. Damit sind es Thekenrunden um die Goldene Ananas. Denn nicht die Besten jeder Reserverunde steigen auf, sondern da steigt dann zufällig die Zwote vom VfB Bierdörfle auf, trotz Platz 11 in der abgelaufenen Saison, bloß weil deren Erste den Sprung in die Bezirksliga geschafft hat. Sorry, aber sowas zählt nicht. Denn sonst kommt der nächste Landesverband auch wieder an mit irgendwelchen Spaßligen, deren Mannschaften aber prinzipiell jederzeit in den regulären Ligabetrieb wechseln können usw...

    Was ändert es denn an der Stärke des Bezirksligameisters, ob das Kreisliga A1 Reserve und Kreisliga A2 Reserve heißt oder Kreisliga B4 und Kreisliga B5?


    Ich hab es ja oben beschrieben. Das heutige 1-2-5 System ist nicht mit dem 1-2-5 System von früher vergleichbar. Und der Anstieg der Mannschaftszahlen vom 1-2-3 System zum 1-2-5 System ist eigentlich keiner, sondern eigentlich ein Rückgang, was man aber nur sieht, wenn man die Reserven mitzählt.

  • Das geht ganz einfach. Nämlich einfach auf fussball.de "Saison 2021/22" auswählen, dann "Meisterschaften" auswählen und dann "Herren" auswählen. Und alles was dann kommt, ist in die reguläre Ligapyramide eingebunden. Alles was da nicht kommt, ob das nun "Senioren A" oder "Ü32" oder sonstwas heißt, zählt auch nicht, da das alles Ligen um die Goldene Ananas sind. Ebenso wenig zählt all das nicht, was nicht unter "Meisterschaften" steht, sondern unter "Spielnachmittage" oder unter "Turnier" oder sonstwie steht, weil das nicht mal Jahresligen mit 20-30 Spieltagen sind, sondern eben Sportwerbewochen oder sonstigen Einmalveranstaltungen.

    Genau hier muss man sich fragen, weshalb der DFB nicht einfach schon seit Jahren genauso zählt. Die Zahlen stehen ihm ja alle zur Verfügung, also sollte das ein Kinderspiel sein.

    Streiten kann man sich evtl. noch darüber, ob man für die Aufstiegsregelung in die 3.Liga statt Mannschaften nicht besser nur deren Vereine + die Zweitvertretungen der DFL-Vereine zählt. Alle anderen hätten ja ohnehin kein Aufstiegsrecht.

  • Was ändert es denn an der Stärke des Bezirksligameisters, ob das Kreisliga A1 Reserve und Kreisliga A2 Reserve heißt oder Kreisliga B4 und Kreisliga B5?

    Es ändert sportlich rein gar nichts. Aber es verhindert eine objektiv gleiche Zählung in allen Landesverbänden, wenn man hier eine Ausnahme machen würde.


    Es geht um den Aufstieg in die 3. Liga. Und will man da zu einem objektiven Maßstab kommen, den nicht jeder Landesverband nach eigenem Gutdünken dann frisieren kann, dann darf eben nur jede Mannschaft gezählt werden, die im Ligenbaum unter der 3. Liga spielt.


    Wenn der Württembergische Verband meint, als einziger Landesverband, eine Reserverunde auszutragen, die außerhalb des Ligenbaums angesiedelt ist, dann fällt diese Reserverunde halt aus der Zählung raus. Das Problem ist ja lösbar. Der Landesverband muss einfach nur den Weg gehen, den alle übrigen Landesverbände bereits gegangen sind und seine Reservenligen in den LIgabaum eingliedern.


    Aber wenn man hier einen Präzedenzfall schaffen würde mit der Begründung der sportlichen Gleichwertigkeit, dann würde man Tür und Tor sperrangelweit öffnen, dass auch alle anderen Landesverbände für immer absurdere Ligen die Einbeziehung fordern. Denn dann kommt garantiert der nächste Landesverband angeschissen und erklärt, dass sein Ü35er Altliga Spielbetrieb, wo dann eben nicht die "SpVgg Bierbauch Reserve" gemeldet ist, sondern eine Mannschaft namens "SpVg Bierbauch Ü35" ja auch nichts anderes als eine Reserverrunde sei.


    Du erkennst also, damit wäre nichts gewonnen. Denn das passiert ja faktisch bereits jetzt. Der eine Landesverband zählt sehr nah an der regulären Ligapyramide, der andere zählt schon jetzt alles mit, was nur irgendwie geht. Reserverunden, Ü35er Altligen, Einmalmannschaften bei Sportwerbewochen, "Spielnachmittage" (was auch immer das sein soll, spielt da dann der TuS Bierbauch III vielleicht Doppelkopf mit dem FC Ballermann IV"?

    2 Mal editiert, zuletzt von lohmann26 ()

  • Für 2017 habe ich übrigens diese Zahlen sogar beisammen, also der Spielbetrieb der Landesverbände, soweit er in den Ligabaum integriert war.


    Niedersachsen 4.022

    Schleswig-Holstein 861

    Hamburg 453

    Bremen 148

    = NORD 5.484 (17%)


    Sachsen 1.213

    Sachsen-Anhalt 974

    Thüringen 949

    Brandenburg 871

    Mecklenburg-Vorpommern 487

    Berlin 307

    = NORDOST 4.801 (15%)


    Westfalen 3.231

    Niederrhein 1.476

    Mittelrhein 1.348

    = WEST 6.055 (19%)


    Hessen 2.526

    Württemberg 2.053

    Südbaden 1.146

    Südwest 1.042

    Rheinland 916

    Baden 818

    Saarland 587

    = SÜDWEST 9.088 (29%)


    Bayern 6.054

    = BAYERN 6.054 (19%)


    = GESAMT 31.482


    Wie schon vorhin geschrieben. Der Nordosten wird der letzte sein, der diese Zählweise begrüßen dürfte. Zumal allen demographischen Gepflogenheiten entsprechend, der Anteil von 15% im Jahre 2017 sich noch weiter verwässert haben dürfte.

  • Genaugenommen müsste man unterhalb der Bezirksliga für die Beurteilung des Aufstiegs in die 3.Liga gar nichts zählen.

    Kein Problem, dann benennen sich die Kreisverbände eben nach württembergischem Vorbild in Bezirksverbände um. Und schwupps wird auch die frühere Kreisliga A dann als Bezirksliga mitgezählt.


    Oder man nehme das Saarland, kaum größer als woanders ein Kreisverband, der sich aber gleich 6 Bezirksligen in seinem sehr abenteurlich anmutenden Ligenbaum gönnt.


    Von daher ist auch dieser Vorschlag unbrauchbar, da er bloß nur wieder Manipulationen ermöglicht.

    Einmal editiert, zuletzt von lohmann26 ()

  • Streiten kann man sich evtl. noch darüber, ob man für die Aufstiegsregelung in die 3.Liga statt Mannschaften nicht besser nur deren Vereine + die Zweitvertretungen der DFL-Vereine zählt. Alle anderen hätten ja ohnehin kein Aufstiegsrecht.

    Wenn ein Verein einen Pool an Spielern hat, der für sieben Mannschaften reicht, dann ist die erste Mannschaft ja auch schonmal eine Vorauswahl aus sieben Mannschaften und dementsprechend sollte der Verein dann eben auch mit sieben Mannschaften in die Statistik eingehen.


    Es leuchtet auch nicht ein, dass SV Drochtersen/Assel III nicht mitzählt, wenn aber die Spieler des SV Drochtersen/Assel III und IV den FC Drochtersen/Assel und die Spieler des SV Drochtersen/Assel V und VI den Fortuna Drochtersen/Assel gründen auf einmal 6 Mannschaften statt 2 Mannschaften in der Statistik zählen.

    Wenn der Württembergische Verband meint, als einziger Landesverband, eine Reserverunde auszutragen, die außerhalb des Ligenbaums angesiedelt ist, dann fällt diese Reserverunde halt aus der Zählung raus. Das Problem ist ja lösbar. Der Landesverband muss einfach nur den Weg gehen, den alle übrigen Landesverbände bereits gegangen sind und seine Reservenligen in den LIgabaum eingliedern.

    Auch in Bayern gibt es Reserverunden. Manche Bezirke haben eben lieber Reserverunden, was aber die Leistung des Meisters der Verbandsliga Württemberg nicht schmälert.

    Aber wenn man hier einen Präzedenzfall schaffen würde mit der Begründung der sportlichen Gleichwertigkeit, dann würde man Tür und Tor sperrangelweit öffnen, dass auch alle anderen Landesverbände für immer absurdere Ligen die Einbeziehung fordern. Denn dann kommt garantiert der nächste Landesverband angeschissen und erklärt, dass sein Ü35er Altliga Spielbetrieb, wo dann eben nicht die "SpVgg Bierbauch Reserve" gemeldet ist, sondern eine Mannschaft namens "SpVg Bierbauch Ü35" ja auch nichts anderes als eine Reserverrunde sei.

    Dann wäre es aber auch möglich Kreisligen C oder D einzuführen, in den lauter Ü35 Mannschaften spielen, die dann eben SV ... IV oder sonst was heißen. Das Problem löst man nur, indem man wirklich alles mitzählt und das macht der DFB ja bereits.

    Genaugenommen müsste man unterhalb der Bezirksliga für die Beurteilung des Aufstiegs in die 3.Liga gar nichts zählen.

    Es macht keinen Sinn irgendwo das Zählen aufzuhören. Dann könnte man die Regionalliga Südwest teilen. Die Oberliga Baden-Württemberg zerfällt in Oberliga Baden und Oberliga Württemberg. Die Verbandsliga Württemberg wird zwei- oder dreigleisig, ein paar Landesligen kommen hinzu und dann vielleicht noch ein paar Bezirksligen und schon zählen viel mehr Mannschaften für Baden-Württemberg. Das macht keinen Sinn.

  • Zitat

    Dann wäre es aber auch möglich Kreisligen C oder D einzuführen, in den lauter Ü35 Mannschaften spielen, die dann eben SV ... IV oder sonst was heißen. Das Problem löst man nur, indem man wirklich alles mitzählt und das macht der DFB ja bereits.

    Wenn man alle Ü35 Mannschaften mitzählt, dann muss man aber auch zumindest die älteren Jahrgänge der Jugend mitzählen. Denn wo ist da der Unterschied? Sowohl 35jährige als auch 16jährige sind spielberechtigt in der 3. Liga.


    Zitat

    Es leuchtet auch nicht ein, dass SV Drochtersen/Assel III nicht mitzählt, wenn aber die Spieler des SV Drochtersen/Assel III und IV den FC Drochtersen/Assel und die Spieler des SV Drochtersen/Assel V und VI den Fortuna Drochtersen/Assel gründen auf einmal 6 Mannschaften statt 2 Mannschaften in der Statistik zählen.

    Richtig.


    In der bayerischen Provinz, da hat jedes 2.000 Seelen Dorf noch seinen eigenen Fußballverein, weil dort die Nachbarschaft noch intakt ist und das Vereinsleben immer noch gesellig. Manche Dörfer haben nur eine Erste, manche vielleicht noch eine Reserve. Macht dann auf 20.000 Nasen 10 Vereine mit vielleicht 15 Mannschaften.


    in der westfälischen Großstadt hingegen, wo kaum einer selbst seinen Nachbarn kennt, da hat der 20.000 Einwohner Stadtteil nach zig Fusionen nur noch zwei Fußballvereine, dieser aber mit einmal 3 bzw andernmal sogar 4 Mannschaften. Also schon mal nur 7 westfälische Mannschaften statt 15 bayerische bei gleicher Einwohnerzahl. Das dürfte nicht weit ab von der Realität ab, da die Dorfjugend eher zum Fußball greift, während die Großstadtjugend eher zur Playstation.


    Warum aber sollte jetzt Bayern für seine dörfliche Zersplitterung 10 erste Mannschaften angerechnet bekommen, aber Westfalen für seine großstädtischen Fusionen nur 2 erste Mannschaften? Also gar 10:2 statt 15:7?

    2 Mal editiert, zuletzt von lohmann26 ()

  • Um Bezirksligen (die nicht überall so heißen) vergleichbar zu halten, müsste man selbstverständlich per Definition festlegen, was als solche zu gelten hat.

    Man muss ja nicht unterhalb der RL den gesamten Baum mitzählen, sondern legt einfach fest, wie viele Ebenen darunter noch zählen sollen. 4 sollten locker ausreichen.

  • Das ist doch Unsinn. Unterhalb der Verbandsliga Württemberg haben wir auch noch 4 Ebenen. Im Bezirk Schwarzwald noch eine mehr. Dann könnte der WFV problemlos eine eigene Regionalliga beanspruchen. Da es 4 Landesligen und 16 Bezirksligen, 40 Kreisligen A und dann nochmal ein paar Kreisligen B mehr gibt, könnte man eine Gleichstellung mit der Regionalliga Nordost locker beanspruchen.

  • Und es bleibt trotzdem Unsinn, da es keine einheitliche Pyramide quer über alle Landesverbände gibt. In so manchem LV ist die Bezirksliga die 4. Ebene, in anderen die Kreisliga A, in anderen wiederum noch was anderes.

  • Ich kann da nur zu beitragen das Bezirksliga Bremen ein ganz anderes Niveau hat als Bezirksliga NDS. Da merkt man wie schnell das in Bremen runtergeht. Noch schöner sieht man das an Bremerhaven, die nur noch eine Liga auf den Kreis Bremerhaven haben. Da wäre dann die Liga die ihr meint die Liga wo ein neuer Verein frisch eingruppiert werden würde. Über das Niveau dieser Vereine brauchen wir dann nicht zu reden.

  • Und es bleibt trotzdem Unsinn, da es keine einheitliche Pyramide quer über alle Landesverbände gibt. In so manchem LV ist die Bezirksliga die 4. Ebene, in anderen die Kreisliga A, in anderen wiederum noch was anderes.

    Wenn man es auf RV-Ebene betrachtet, sollte man schon von den OL abwärts gerechnet bei 4 Ebenen ein brauchbares Bild bekommen, ob die 4.Ebene dann Bezirksliga, Kreisliga (A), Landesklasse, Kreisoberliga oder sonstwie heißt. Der DFB könnte natürlich auch eine "Harmonisierung anregen".


    Die ganze Mannschaftszahlen-Zählerei, wie sie bisher betrieben wird, hat sich ja wiederholt als Farce herausgestellt.

  • Die Rede war von OL-abwärts insgesamt 4 Ebenen, für (Baden-)Württemberg also OL, VL, LL, BL.

    Und wenn der WFV die Verbandsliga zur Regionalliga macht, wird die Landesliga zur Oberliga und die anderen Ligen folgen. Namen kann man ja ändern, wenn es sein muss.

  • Und es bleibt trotzdem Unsinn, da es keine einheitliche Pyramide quer über alle Landesverbände gibt. In so manchem LV ist die Bezirksliga die 4. Ebene, in anderen die Kreisliga A, in anderen wiederum noch was anderes.

    Wenn man es auf RV-Ebene betrachtet, sollte man schon von den OL abwärts gerechnet bei 4 Ebenen ein brauchbares Bild bekommen, ob die 4.Ebene dann Bezirksliga, Kreisliga (A), Landesklasse, Kreisoberliga oder sonstwie heißt.

    Das klappt nichtmal innerhalb der Regionalverbände.


    Westfalen = 1 Oberliga + 2 Verbandsligen + 4 Landesligen + 12 Bezirksligen = 19 Staffeln

    Niederrhein = 1 Oberliga + 3 Landesligen + 8 Bezirksligen + 13 Kreisligen = 25 Staffeln

    Mittelrhein = 1 Oberliga + 2 Landesligen + 4 Bezirksligen + 9 Kreisligen = 16 Staffeln


    Auf gut Deutsch: Niederrhein müsste mehr Aufsteiger als Westfalen zur Regionalliga bekommen, obwohl Westfalen alleine schon größer ist Niederrhein und Mittelrhein zusammen.

  • Die Rede war von OL-abwärts insgesamt 4 Ebenen, für (Baden-)Württemberg also OL, VL, LL, BL.

    Und wenn der WFV die Verbandsliga zur Regionalliga macht, wird die Landesliga zur Oberliga und die anderen Ligen folgen. Namen kann man ja ändern, wenn es sein muss.

    Vergleichbares ist ja 2012 am Niederrhein und am Mittelrhein passiert, weswegen nach diesem unsinnigen Vorschlag der Niederrhein bloß wegen eben dieser Spielklassen-Aufbrezelung im Funktionärs-Hinterzimmer dann mehr "Gewicht" bekäme als Westfalen, wenn man diesem Vorschlag folgen würde.

  • Der DFB könnte natürlich auch eine "Harmonisierung anregen".

    So eine Harmonisierung hatte es im Zuge der Einführung des Oberliga-Systems 1978 ja schon mal gegeben. Damals hat der DFB eigentlich allen Landesverbänden per "freiwilligem Zwang" aufoktroyiert, ihr Ligensystem in Verbandsliga, Landesliga und Bezirksliga zu gliedern.


    Im Laufe der Jahrzehnte gab es dann aber leider wieder genug Sprengel, in denen irgendwelche Provinzfürsten sich selbst irgendwelche Premiumprodukt-Denkmale setzen mussten und die Ligenpyramide sieht wieder deutschlandweit aus wie queerbett Kraut und Rüben.

  • Der DFB könnte natürlich auch eine "Harmonisierung anregen".

    So eine Harmonisierung hatte es im Zuge der Einführung des Oberliga-Systems 1978 ja schon mal gegeben. Damals hat der DFB eigentlich allen Landesverbänden per "freiwilligem Zwang" aufoktroyiert, ihr Ligensystem in Verbandsliga, Landesliga und Bezirksliga zu gliedern.

    Dann wird es wohl mal wieder Zeit. Bei entsprechenden Vorgaben käme auch was Vergleichbares raus.


    Oder gleich nur Vergleichbares zählen, wenn man schon die Aufsteiger nach Mannschaften verteilen will.