4. Spieltag: VfR Mannheim - FV Fortuna Heddesheim

  • Straßenbahnderby und Spitzenspiel

    VfR empfängt am Samstag (16:00 Uhr) Spitzenreiter FV Fortuna Heddesheim


    (mk) Es war wahrlich nicht alles Gold, was am vergangenen Sonntag beim FC Olympia Kirrlach glänzte. Trotzdem, und das ist die Hauptsache, traten die Rasenspieler mit einem 1:0 Sieg die Rückreise Richtung Mannheim an. „Wir haben nicht gut gespielt und waren vor allem in den Zweikämpfen schlecht“, moniert VfR-Coach Andreas Backmann einerseits. Andererseits gab es auch einige positive Aspekte, die es zu erwähnen gilt: „Wir haben gegen einen Gegner, der sich größtenteils hinten reingestellt hat, trotz alledem gewonnen. Dazu ist es uns auswärts abermals gelungen, die Null zu halten und die Standards gut zu verteidigen,“ betont Backmann.


    Nun erwarten die Blau-Weiß-Roten mit dem FV Fortuna Heddesheim einen Aufstiegsfavoriten im heimischen Rhein-Neckar-Stadion und somit ein anderes Kaliber als den FC Olympia Kirrlach. Dies wird bei einem Blick auf die Tabelle der noch jungen Saison deutlich: Die Mannschaft von René Gölz steht auf Platz eins und unterstreicht mit der maximalen Punkteausbeute und einem Torverhältnis von 11:2 die vorhandene Qualität in ihren Reihen. Bis auf Cihad Ilhan, der mittlerweile für den VfR aufläuft, und Marius Schilling ist das Gerüst der Mannschaft aus der Vorsaison zusammengeblieben. Auf der anderen Seite konnte mit Torhüter Dennis Broll, Stürmer Patrick Fetzer und Mittelfeldstratege Eric Schaaf unter anderem ein Trio verpflichtet werden, das in der vorletzten Saison maßgeblich zur souveränen Verbandsligameisterschaft des VfB Gartenstadt beitrug und somit einiges an individueller Klasse mit sich bringt. Dass Andreas Backmann mit aller höchstem Respekt diesem Gegner entgegentritt, ist fast schon selbstredend: „Heddesheim hat einen sehr guten Kader, der auch in der Breite stark bestückt ist. Darüber hinaus strahlen sie eine ungeheure Torgefahr aus. Es wird ein komplett anderes Spiel werden als in Kirrlach. Ich erwarte eine Begegnung auf Augenhöhe, wo Kleinigkeiten ausschlaggebend sein werden,“ erklärt der VfR-Trainer.


    Auch wenn die Heddesheimer mit ihren klaren Siegen gegen Weinheim (4:0), Friedrichstal (4:1) und Langensteinbach (3:1) hervorragend in die Saison gestartet sind, gibt es für den VfR, der aktuell den fünften Rang inne hat, keinen Grund sich zu verstecken. Sind die drei bisherigen Gegner der Fortunen eher im Tabellenmittelfeld oder -keller anzusiedeln, zählen die Rasenspieler zu den ambitionierten Mannschaften, die auch ein Wörtchen um den Aufstieg mitreden wollen. Die einzigen drei Punktverluste, eine 1:2 Heimniederlage gegen den Meisterschaftsanwärter ATSV Mutschelbach, resultierten darüber hinaus nicht aus einer spielerischen Unterlegenheit, sondern basierten in erster Linie auf einer 80-minütigen Unterzahl. Die bisher gezeigten Leistungen geben unterm Strich berechtigten Grund für Optimismus. Insgesamt ist der VfR trotz des Umbruchs besser in die Saison gestartet als in den zwei vorherigen Runden, wo nach drei Spielen nur drei beziehungsweise fünf Punkte eingefahren werden konnten. Jetzt gilt es, am Samstag gegen das zweite Spitzenteam den ersten Dreier vor heimischer Kulisse einzufahren.

  • Zum Haare raufen

    VfR verliert mit 1:2 gegen den FV Fortuna Heddesheim


    (mk) Es hat nicht sollen sein. Eine bärenstarke erste Halbzeit des VfR Mannheim reichte nicht aus, um den weiterhin verlustpunktfreien FV Fortuna Heddesheim Punkte abzuknöpfen. Dabei war die Chance, an diesem Samstagnachmittag den Platz als Sieger zu verlassen, durchaus vorhanden.

    Keine fünf Minuten waren vergangen, da hatten die Blau-Weiß-Roten die Führung bereits auf dem Schlappen. Benedikt Koep legte im Strafraum den Ball zurück auf den heraneilenden Maurice Mayer, allerdings fehlte im Abschluss die notwendige Härte, um Keeper Dennis Broll ins Schwitzen zu bringen (4.). Doch auch die Gäste ließen kurze Zeit später ihre „hundertprozentige“ Chance auf den Führungstreffer liegen. Ein missratener Mannheimer Rückpass auf den Heddesheimer Top-Torjäger Patrick Fetzer sorgte dafür, dass der bullige Stürmer frei auf Marcel Lentzes Kasten zumarschierte, den Abschluss jedoch ans Außennetz setzte (6.).


    Gegen Mitte der ersten Halbzeit übernahmen die Blau-Weiß-Roten zunehmend die Kontrolle über die Partie. Ein langer Einwurf von Ugo-Mario Nobile landete über Umwege auf Koep, dessen Abschluss aus kurzer Distanz und spitzem Winkel zur Ecke geklärt werden konnte (22.). Die darauffolgende Ecke sorgte ebenfalls für Gefahr: Yannik Tewelde schlug diese in die Gefahrenzone, Koep verlängerte per Kopf auf den langen Pfosten und Marc-David Thau verpasste nur um Haaresbreite das Leder und die damit verbundene Führung (23.) Die Rasenspieler, nun klar spielbestimmend, drückten die Gäste in ihre eigene Hälfte und erhöhten minütlich den Druck. Tewelde setzte sich stark gegen seine Kontrahenten durch, zog in die Mitte und schoss aus knapp 20 Metern aufs Heddesheimer Gehäuse, doch um einen Dennis Broll zu überwinden, fehlte auch bei diesem Abschluss die Härte (26.). Aber es war nicht zu übersehen, dass das aggressive Forechecking der Backmann-Elf den Fortunen sichtlich zu schaffen machte. Als Christian Kuhn von Thau abermals gestört und zum Fehlpass provoziert wurde, legte dieser rechtzeitig den Ball in die Mitte auf Koep, der in den Strafraum zog und das Leder halbhoch an Broll vorbei im langen Eck versenkte (28.).


    Die folgenden Minuten waren retrospektiv vielleicht die Entscheidenden. Heddesheim hing in den Seilen, der VfR schlug daraus aber kein Kapital. Auf der anderen Seite gab es aber auch einen Mann im grünen Trikot, der mit sensationellen Paraden seine Mannschaft vorerst über die Runden rettete: Dennis Broll! Zunächst verhinderte der Gästekeeper mit einer starken Rettungstat, dass Fabian Herchenhan nach einer Ecke von Eric Biedenbach zum 2:0 einköpfte, es war nur eine starke Parade von vielen (30.). Doch wie aus dem Nichts gab es plötzlich wieder eine Heddesheimer Chance, als der ungedeckte Fetzer im Strafraum mit einer Ablage nach hinten bedient wurde und aufs Tor hämmert. Der Ball war jedoch zu zentral, weshalb Lentz diese Möglichkeit auch vereiteln konnte (33.). Nach Fetzers Ausgleichschance war allerdings der VfR wieder am Drücker. Ayhan Akdemir tankte sich über die linke Seite durch und bediente den im Zentrum stehenden Biedenbach. Dieser wurde im Sechzehner irregulär zu Fall gebracht und bekam folgerichtig einen Elfmeter zugesprochen. Herchenhan führte den Strafstoße gar nicht mal schlecht aus, allerdings hatte Broll den richtige Riecher und fischte das Leder aus der rechten Ecke (40.). Zur Halbzeit stand es 1:0. Die Backmann-Elf trumpfte stark auf, es gab nur einen Vorwurf, den man ihr machen konnte: Die Chancenverwertung.


    Im zweiten Durchgang änderte sich das Bild. Auch wenn der VfR durch einen Tewelde-Freistoß, der zentral aus 18 Metern knapp am kurzen Pfosten vorbeiflog, die erste gute Chance hatte (47.), wurde Heddesheim deutlich stärker. Der eingewechselte Filip Vlahov belebte das Spiel der Gästemannschaft und verbuchte gleich die erste Chance. Stark setzte er sich auf der rechten Seite im Eins-gegen-Eins durch und schoss das Leder aus guter Schussposition knapp über den Kasten (54.). Ebenfalls gefährlich war ein von John Malanga wuchtig ausgeführter Freistoß, der aus ca. 30 Metern nur knapp über das Gehäuse flog. Mitten im Powerplay der Gäste hätte Yannick Krämer um ein Haar das 2:0 erzielt. Der nimmermüde werdende Thau bediente von der rechten den im Strafraum postierten Mittelfeldspieler, der das Leder mit einem präzisen Flachschuss im linken Eck versenken wollte, aber Broll hielt einmal mehr sensationell (68.).


    Kurz darauf erhielten die Heddesheimer aufgrund eines Fouls an Eric Schaaf einen Strafstoß und verwandelten diesen in Person von Fetzer zum Ausgleich (71.). Auf den ersten Nackenschlag sollte wenig später der Zweite folgen: Der bereits verwarnte Mayer unterband einen Gästeangriff regelwidrig und wurde dementsprechend vom Platz gestellt (75.). Den fälligen Freistoß setzte Aydin Zeric aus zentraler Position nur knapp am linken Pfosten vorbei (76.). Doch auch in Unterzahl hatte der VfR die Gelegenheit, die Führung zu markieren. Der linke Flügelspieler Akdemir bediente mit einer flachen Hereingabe Koep, der sich im Strafraum um die eigene Achse drehte und das Leder aufs Tor bringen wollte, allerdings von Kuhn abgeblockt wurde. Das 1:2 für Heddesheim erzielte schließlich Schaaf, der von Marcel Schwöbels gutem Pass in die Tiefe profitierte, und im Sechzehner aus halblinker Position vollendete (88.). Wer dachte, dass die Partie nun entschieden sei, hat sich geirrt. Einen Eckball des VfR bekam David Keller per Kopf zu fassen, überwand mit diesem sogar Broll, allerdings kratzte ein Heddesheimer Bein den Ball von der Linie und rettete so das 1:2 (90.).


    Unterm Strich hat der VfR an diesem Samstagnachmittag eine Niederlage hinnehmen müssen, die vermeidbar war. So sieht es auch Coach Andreas Backmann: „Die Niederlage haben wir uns selbst eingebrockt. Das war für mich ein Spiel, das ganz klar auf unserer Seite ausgehen muss. Wir müssen uns auf Dauer besser belohnen.“


    VfR Mannheim:

    Lentz- Akdemir, P. Haag, Herchenhan, Krämer, Nobile, Mayer, Biedenbach (79. Denefleh) Thau, Tewelde (81. Keller), Koep


    FV Fortuna Heddesheim:

    Broll- Schwöbel, Malanga, Kuhn, Gebhardt (46. Vlahov), Lorenz, Weber, Baltaci (62. Zeric), Schaaf (92. Noura) Adamek (67. Sterzing), Fetzer


    Zuschauer: 300

    Schiedsrichterin: Wiebke Friede