1962/63: Karlsruher SC
Jetzt kommt die Bundesliga - und stellt alles andere in den Schatten. Zum ersten und einzigen Mal wird 1860 Südmeister, der in Ulm vor 20.000 Zuschauern das kuriose Ergebnis von 6:5 erspielt. Die Reutlinger Fans sehen dafür den Tabellenletzten BC Augsburg als Gast, der tatsächlich mit einer roten Laterne einläuft. Da die Bundesligateilnehmer eh feststehen und aus der Oberliga Süd praktisch nur die Regionalliga Süd wird, kann man sich den Humor leisten. Der KSC rangiert aus dem Land vor dem VfB Stuttgart, aber beide qualifizieren sich für die neue Bundesliga. Ulm, Mannheim und Reutlingen laufen als "ferner liefen" über die Schlußlinie.
Bei den Torschützen ist es der Ulmer Helmut Siebert, der sich mit 21 Treffern als bester Baden-Württemberger auf Platz 4 behauptet.
Die 2. Liga wird ersatzlos gestrichen, die Hälfte der 18 Vereine werden in die Amateurligen abstürzen, einige nie wieder in höheren Spielklassen zu sehen sein. Aus Baden-Württemberg beißen Singen 04 und der Neuling Heilbronn als Tabellenletzter in den sauren Apfel. Pforzheim, Freiburg und die Stuttgarter Kickers werden künftig in der Regionalliga um Punkte antreten.
Leidtragende sind auch die Amateure, denen man das Aufstiegsrecht nimmt. Emmendingen, FV Weinheim, VfB Amateure und VfB Friedrichshafen bleibt es nur, den Süddeutschen Amateurmeister auszuspielen. Der Titel geht an den VfB, der auch bei der Deutschen Amateurmeisterschaft im Endspiel gegen den VfL Wolfsburg erfolgreich ist und in Kassel die Meisterkrone holt.
Die historische Reihenfolge
Oberliga Süd
5. Karlsruher SC (34-26) --> Bundesliga
6. VfB Stuttgart (32-28) --> Bundesliga
8. TSG Ulm 1846 (30-30)
12. VfR Mannheim (26-34)
14. SSV Reutlingen 05 (21-39)
2. Liga Süd
3. SV Waldhof Mannheim (41-27) --> Regionalliga Süd
4. 1. FC Pforzheim (40-28) --> Regionalliga Süd
5. Freiburger FC (39-29) --> Regionalliga Süd
6. SV Stuttgarter Kickers (38-30) --> Regionalliga Süd
16. FC Singen 04 (28-40)
18. VfR Heilbronn (21-47)
Der Baden-Württemberg-Vergleich
Einmal mehr ist der Karlsruher SC die Nummer 1 im Ländle. Deutlich vor seinen Verfolgern Stuttgart und Ulm bleibt die Mannschaft aus dem Wildpark wie in der Realität obenauf. Die makellose Heimbilanz wird mit einem 5:0 über Reutlingen gekrönt. Auch Ulm und überraschenderweise das sieglose Reutlingen bleiben im eigenen Stadion unbezwungen. Auswärts gerne gesehen ist der SSV 05, der punktlos mit 3:15 Toren von den Spielstätten seiner Konkurrenten heimkehrt.
In der 2. Liga spielt überraschend der SV Waldhof keine große Rolle, während er in der Liga punktgleich mit dem Tabellenzweiten Ingolstadt abschloss. Die Kickers führen hier die Liste an, bei Heimspielen nur einmal ein Unentschieden gegen Pforzheim geopfert. Auch den höchsten Sieg feiern die Kickers: der FC Singen geht in Degerloch mit 0:7 sang- und klanglos unter. Die Pforzheimer hingegen festigen sich auf Platz 2, als einzige Mannschaft ohne Niederlage gegen die Kickers. Dem erwähnten 2:2 ist noch ein 1:0-Heimsieg zuzufügen.