3. Spieltag: FC Germania Friedrichstal - VfR Mannheim

  • Auftakt in Friedrichstal

    Rasenspieler peilen in Mittelbaden einen „Dreier“ an


    Am kommenden Sonntag (15:00 Uhr) startet für die Verbandsligamannschaft des VfR Mannheim beim FC Germania Friedrichstal mit einer zweiwöchigen Verzögerung die Verbandsligasaison 2021/2022. Der Gegner vollzog vor Rundenstart einen großen Umbruch und möchte mit der neuformierten Mannschaft eine bessere Rolle spielen als in der verkorksten Spielzeit 2020/2021, damals sammelte man aus acht Partien gerade mal ein mageres Pünktchen. Zum Ligaauftakt waren die Germanen beim anspruchsvollen Kontrahenten FC Olympia Kirrlach gefordert und mussten trotz einer ansehnlichen Leistung mit 1:3 den Kürzeren ziehen. Im darauffolgenden Heimspiel gegen die Spielvereinigung Neckarelz wendete das Team Hicham Ouaki in einer turbulenten Schlussphase den Fehlstart ab und glich vor 100 Zuschauern in der allerletzten Minute durch Neuzugang Dennis Maric zum 1:1 aus, nachdem die Odenwälder in der 87. Minute den vermeintlichen Siegtreffer erzielten.


    Am Stutensee werden die Rasenspieler zum ersten Mal nach einer gut dreiwöchigen Pause ein Fußballspiel bestreiten. Bevor die Blau-Weiß-Roten in die undankbare aber leider alternativlose Rolle des Zuschauers versetzt wurden, lief es in der Vorbereitung mehr als nur zufriedenstellend. Ralf Schmitt formte binnen weniger Wochen eine gut miteinander harmonierende Einheit, die sich in der Offensive kaltschnäuzig präsentierte und in der Defensive einen stabilen Verbund aufstellte, der auch in Zukunft erst einmal geknackt werden muss. Vor allem der 1:0 Erfolg in der dritten Runde des bfv-Rothaus-Pokals ließ nicht nur den bezwungenen Regionalligisten FC Astoria Walldorf konsterniert zurück, sondern sorgte auch für lauter zufriedene Gesichter beim VfR-Anhang.


    Jetzt gilt es, den positiven Trend der Vorbereitung im Ligaalltag fortzusetzen und sich vor den Toren Karlsruhes dementsprechend zu präsentieren. Ligaspiele verfügen bekanntermaßen über einen anderen Charakter als Pokalspiele und sind schon gar nicht mit ergebnistechnisch bedeutungslosen Testbegegnungen zu vergleichen. Daher wird an diesem Wochenende eine seriöse Leistung erforderlich sein, um die ersten drei Punkte dieser Spielzeit einzufahren. Falls die dreiwöchige Zwangspause die Mannschaft aber nicht komplett aus dem Rhythmus gebracht hat und die Quadratestädter im Stutensse-Stadion mit höchster Konzentration zu Werke gehen, dürften die Chancen auf einen Sieg gut stehen.

  • Noch nicht optimal

    Nach dem 1:1 Unentschieden in Friedrichstal ist bei den Rasenspielern noch Optimierungspotenzial vorhanden.


    Die Partie wurde unter tropischen Bedingungen gerade erst angepfiffen, da zeichnete sich bereits der Spielverlauf ab: Auf der einen Seite nahmen die personell gerupften Rasenspieler das Heft des Handelns in die Hand und versuchten mit geduldigem Angriffsspiel das Friedrichstaler Abwehrbollwerk zu durchbrechen. Auf der anderen Seite fokussierten sich die Gastgeber auf eine gut gestaffelte Defensive und erhofften sich, den einen oder anderen Akzent in der Offensive zu setzen.


    Es dauerte mehr als eine Viertelstunde, ehe es den ersten Mannheimer Abschluss durch Dennis Lodato zu notieren gab. Der Flügelspieler wurde gut von Alessandro Castro bedient und setzte das Leder aus naher Distanz über den Kasten (16.). Wenige Zeigerumdrehungen später stand Lodato erneut im Mittelpunkt, doch dieses Mal blockte ein Friedrichstaler Verteidiger seinen Schuss im Strafraum und entschärfte die bis dahin größte Chance der Partie (21.). Viel fehlte bei dieser Aktion jedoch nicht zur Führung: Wenn sich das Leder nur einen klein wenig früher gesenkt hätte, wäre Mikel Schuster- Friedrichtals Tormann und verbaler Antreiber- wahrscheinlich machtlos gewesen.


    Der VfR war zwar sichtlich bemüht auf dem top gepflegten Rasenplatz den Torerfolg zu erzwingen, allerdings fehlte im Angriffsspiel gegen eine gut gestaffelte Germanen Abwehr die notwendige Durchschlagskraft, um in Front zu gehen. Friedrichstal hingegen erzielte mit dem ersten eigenen Abschluss der Partie prompt die Führung. Chris Roosevelt Jones fasste sich aus gefühlt 30 Metern ein Herz, nahm das Leder volley an und hämmerte es in die Maschen (24.). Was den VfR in den ersten 25 Minuten nicht gelingen wollte, glückte den Germanen mit einem Sonntagsschuss.


    Auch nach dem Rückstand fehlte der nur schwer in die Gänge kommenden Mannheimer Offensivabteilung die zündende Idee. Erst in der 40. Minute versuchten die Rasenspieler in Person von Castro an der Strafraumgrenze das Leder in die Maschen zu befördern, doch Schuster entschärfte souverän. Zum Ausgleich musste schließlich ein Elfmeter herhalten, den Ali Ibrahimaj mit einem hoch angesetzten Schuss souverän versenkte (44.). Dem Strafstoß vorausgegangen war ein Foul an Benedikt Koep, der eine Flanke von Johannes Kölmel gekonnt annahm und nur mit unfairen Mitteln vom Ball zu trennen war.


    Im zweiten Durchgang setzte sich das Spiel aus der ersten Hälfte zunächst nahtlos fort. Doch dieses Mal benötigte der VfR bis zur ersten Großchance keine zehn Minuten. Julio Cesar Yugar Koelle nahm eine Hereingabe volley an und prüfte mit einem harten Schuss den in dieser Situation goldrichtig positionierten Mikel Schuster (52.). Die größte Chance auf den 2:1 Führungstreffer hatte der auffällig agierende Neuzugang Ali Ibrahimaj. Eine Kölmel Hereingabe setzte der ehemalige Zweitligaspieler nur haarscharf am linken Pfosten vorbei, ein paar Zentimeter weiter rechts und es hätte 2:1 für den VfR gestanden (65.).


    Doch auch wenn der VfR weiterhin spielbestimmend war, darf nicht außer Acht gelassen werden, dass die Gastgeber im zweiten Durchgang sich ebenfalls ihre Torchancen herausspielten. Als Paulo Henrique Ursino Lima den Turbo zündete und mehrere Gegenspieler stehen ließ, war erst bei Marcel Lentz Endstation (62.), bei einem satten ansatzlosen Schuss von Jose Carlos Tijeras Martinez von der linken Strafraumkante musste der VfR Keeper auf der Hut sein, um den Ball aus dem kurzen Eck zu fischen (71.) und auch Simon Punges Kopfball, der von Jones mit einem sehenswerten Fallrückzieher bedient wurde, hätte mit ein wenig mehr Präzision und Druck den Rückstand zur Folge haben können (79.). Die dickste Chance zur Friedrichstaler Führung hatte nach einer flachen Hereingabe Martinez, allerdings stand ihm der Pfosten im Weg (80.). In der Schlussphase sorgte auf Seiten des VfR der eingewechselte Blerton Muca nochmals für Aufsehen und prüfte drei Mal den gegnerischen Keeper. Doch weder sein Kopfball (85.), noch der Volleyschuss (89.) oder der Seitfallzieher wollten im Kasten der Friedrichstäler einschlagen (90.). So blieb es schlussendlich bei einem 1:1 Unentschieden. Der VfR konnte für sich zwar eine klares Plus an Spielanteilen verbuchen, jedoch spiegelte sich dieses nicht in der Anzahl an Großchancen und dem Ergebnis wider.


    Am kommenden Samstag (15:30 Uhr) steht gegen die Spielvereinigung Neckarelz das erste Heimspiel der Saison auf dem Programm. Bleibt zu hoffen, dass Cihad Ilhan und Lauris Rafael Schneider Sanchez, die sich beide am Stutensee verletzt haben, wieder einsatzfähig sind und Marc-David Thau wie auch Eric Schaaf im Kader stehen können.


    Aufstellung FC Germania Friedrichstal: Schuster- Kistner, Gucanin (53. Argaw), Schnörringer, Punge, Jones, Ursino Lima, Fernandez, Rowlin, Martinez, Köktas (64. Remus)


    Aufstellung VfR Mannheim: Lentz- Denefleh, Schwöbel, Kuhn, Kölmel, Castro, Koelle (63.Malanga), Lodato, Ibrahimaj, Ilhan (15. Schneider Sanchez) (76. Muca), Koep


    Schiedsrichter: Dominik Genthner


    Zuschauer: 200


    Tore:

    1:0 Jones (24.)

    1:1 Ibrahimaj (FE.) (44.)