Sieger des Architektenwettbewerbs steht fest / Spielstätte soll Bedingungen für Regionalliga erfüllen
Für 4,5 Millionen Euro lässt die Stadt das FSV-Stadion am Bornheimer Hang umbauen. Die Sportanlage soll den Anforderungen gerecht werden, die der Deutsche Fußball-Bund (DFB) an Spielstätten in der Regionalliga stellt.
Hauptnutzer des Stadions am Bornheimer Hang ist der FSV Frankfurt, der in der Fußball-Oberliga Hessen spielt. Derzeit führt die Mannschaft mit sechs Punkten Vorsprung die Tabelle an. Ein Aufstieg in die Regionalliga ist durchaus möglich. "In diesem Fall würden wir unsere Heimspiele am Bornheimer Hang austragen", sagt FSV-Manager Bernd Reisig. Die Sportanlage gilt zwar als veraltet, für eine Übergangszeit von einem Jahr würde der DFB aber wohl Regionalliga-Betrieb zulassen. geo
Frankfurt · Die Toiletten sind in einem schlimmen Zustand, die Umkleidekabinen werden den Bedürfnissen von Fußballern nicht gerecht, und auf den Stehtribünen sprießt das Unkraut: Ein Schmuckstück ist das Stadion am Bornheimer Hang wirklich nicht. 20 000 Zuschauer finden auf den Tribünen Platz - offiziell. Wahrscheinlich würden Polizei und Bauaufsicht im Ernstfall längst nicht so viele Besucher ins Stadion lassen. Aber diese Frage stellt sich nicht: Der Zuschauerrekord des FSV Frankfurt, der in der Oberliga Hessen (4. Liga) spielt und seine Heimpartien am Hang austrägt, liegt in dieser Saison bei 600.
Damit Frankfurt außer der Commerzbank-Arena im Stadtwald noch ein zweites vorzeigbares Fußballstadion bekommt, investiert die Stadt in die Sportstätte in Bornheim. Im kommenden Jahr soll mit dem Umbau begonnen werden. Bürgermeister und Sportdezernent Achim Vandreike (SPD) stellte jetzt die Sieger des Architektenwettbewerbs vor.
16 Büros hatten ihre Entwürfe für das Stadion abgegeben. Das Rennen machten die in Frankfurt und Darmstadt ansässigen Architekten von Dierks, Blume, Nasedy. Sie planen insbesondere auf der Südtribüne und auf der Gegengeraden Veränderungen. Der Erdwall, auf dem sich die Ränge im Süden befinden, soll abgetragen und dafür eine neue, steilere Tribüne gebaut werden. Dadurch würde hinter dem Stadion mehr Freifläche entstehen, die etwa für Kassenhäuschen genutzt werden könnte. Die Gegentribüne möchte das Architektenbüro überdachen. Das Stadion hätte nach diesen Plänen noch 10 300 Plätze.
Ob der Vorschlag der hessischen Architekten umgesetzt wird, ist aber noch nicht klar. Die Jury des Architektenwettbewerbs um den Stuttgarter Professor Carlo Weber schlug der Stadt vor, auch mit den Zweit-, Dritt- und Viertplatzierten der Konkurrenz zu verhandeln. Zur Diskussion stehen daher auch Vorschläge von Büros aus Kassel und Berlin. Gemeinsam ist den Plänen, dass das Stadion nach dem Umbau mindestens 7000 Plätze haben wird und damit für Spiele in der Regionalliga (3. Liga) geeignet ist. Zudem sehen alle Büros neue Funktionsräume wie Toiletten und Umkleiden vor. Die Laufbahn rund ums Spielfeld soll auf alle Fälle wegfallen, die Haupttribüne aber erhalten bleiben. Die Baukosten dürfen nicht mehr als 4,5 Millionen Euro betragen. Mehr Geld sei für die Arbeiten am Bornheimer Hang im städtischen Haushalt nicht eingestellt, betonte Vandreike.
Spielstätte auch für andere Teams
Nach dem Umbau könnten in Bornheim neben dem FSV auch andere Teams spielen. Jede Frankfurter Mannschaft, die in die Regionalliga aufsteigt, dürfe die Sportstätte nutzen, sagte der Bürgermeister. Zuletzt trat die zweite Mannschaft der Eintracht in der Saison 2002 / 2003 in der Regionalliga an. Sie musste ihre Heimspiele in Hanau austragen, da sie kein eigenes für die Regionalliga geeignetes Stadion hatte.
Quelle:http://www.fr-aktuell.de/resso…rt_und_hessen/?cnt=791530