Was man unter „Überschwemmen“ versteht, ist natürlich Auslegungssache. Dennoch gibt es ernstzunehmende Warnsignale. In den letzten Jahren (die Corona bedingte Phase mal ausgeklammert) stiegen die Einnahmen der DFL-Klubs in vielen Bereichen (Sponsoring, Ticketpreise, TV-Gelder etc.). Des Weiteren profitieren die Klubs zum Teil auch von den höheren Ablösen, die mittlerweile durch England und in den nächsten Jahren vermutlich noch Saudi-Arabien sowie Katar gezahlt werden.
Vor einigen Jahren haben sich die DFL-Klubs sehr genau überlegt, ob man das Aufstiegsrecht für die 3 Liga wahrnehmen würde und einige dachten über die Abmeldung bzw. Rückzug ihrer U23/21 aus der Regionalliga nach. Beides scheint vom Tisch, wenn man die Entwicklungen beobachtet.
Es mag vielleicht keine Überschwemmungen von Zweitvertretungen in der 3. Liga geben, aber eine U23/21 freie Liga scheint derzeit auch eher Wunschdenken.
Besonders besorgniserregend ist jedoch die Tendenz in der Regionalliga. Der Anteil an Zweitvertretungen stieg leicht an. Noch schlimmer wirkt jedoch das Gefühl, dass diese unabsteigbar seien. Nur in ganz seltenen Fällen steigt nämlich mal eine Zweitvertretung ab (z.B. Bremen II). Die Ursachen hierfür liegen in den höheren Etats (Gründe dazu siehe oben) sowie den teilweise besseren Rahmenbedingungen sowohl hinsichtlich Infrastruktur als auch Training. Die Ausstattung ist meistens besser und es wird zweimal am Tag trainiert, also unter Profibedingungen. In der Regionalliga spielen allerdings immer noch einige Klubs, deren Spieler tagsüber arbeiten oder studieren und somit nur einmal am Tag trainieren.
Solange diese Vereine aber nicht aufbegehren, wird sich nichts ändern. Von Seiten der DFL-Klubs möchte man den Status Quo unbedingt behalten, egal wie sinnvoll eine zweite Mannschaft in Liga 4 oder 5 ist.