Freilose: OSC Bremerhaven und FC Bremerhaven
(beide Bremen-Liga)
Die beiden größten Schiffe der Bremerhavener Flotte bleiben in der ersten Pokalrunde noch im Hafen. Durch die Aufteilung der ersten Runden in Bremer und Bremerhavener Vereine, hatten die Topmannschaften der Seestadt lange Zeit den Vorteil, Gegnern wie den übermächtigen Werder Amateuren, oder später dem FC Oberneuland, bis zum Halbfinale aus dem Weg zu gehen. Während die “Olympischen” trotzdem häufig bereits frühzeitig ins Gras beissen mussten, konnte der FCB diesen kleinen Vorteil (die Bremerhavener beschweren sich gerne mal über Benachteiligung durch die „Hauptstadt“ Bremen), wiederholt nutzen, um unter die letzten vier zu kommen.
Mit dem OSC Bremerhaven greift der einzige ehemalige 2.Bundesliga(Nord)-Verein der Bremer Amateurszene ab Runde 2 in das Lotto-Pokalgeschehen ein. Neben den beiden Spielzeiten in der 2.BL kam der Fusionsverein mehrmals zu Einsätzen in der DFB-Pokal-Hauptrunde. Der letzte davon in der Saison 1984/85 gegen den Bundesligisten Werder Bremen vor 6.000 Zuschauern im Nordseestadion. In der Publikumsgunst sackte der neugegründete OSC im Vergleich zu seinem legendären Vorgänger Bremerhaven 93 nach der Fusion sehr schnell ab. Zeitweilig ging es sogar bis in die Landesliga herunter, bevor man 1996 in die Bremen-Liga zurückkehrte. Den Bremer Roland-Pokal (heute Lotto-Pokal) gewann der damalige Amateuroberligist 1981 und 1984.
Der FC Sparta Bremerhaven ist ein Zusammenschluss aus dem FC Bremerhaven und dem benachbarten Traditionsverein SC Sparta. Auch der FC Bremerhaven hat eine Geschichte, die lange zurückgeht. Bereits 1906-07 erreichte man die Endrunde um die Norddeutsxhe Meisterschaft. In der Bremen-Liga ging man von 1974 bis 1981 als VfB Lehe an den Start. 1991 folgte das Comeback. Unter dem Namen FC Bremerhaven, der Verein hatte sich inzwischen wieder umbenannt, stürmten die Schwarz-Weißen die Bremen-Liga. Angetrieben von Vereinspräsident und Sponsor Bernd Günther spielte eine ilustre Elf am legendären Zollinland-Platz (kurz „Zolli“, die alte 93-Spielstätte). Trainer war ein gewisser Felix Magath, der hier seine erste Station fand, bevor er seine Trainerkarriere in der Bundesliga erfolgreich fortsetzte. Seit der Rückbenennung in FC Bremerhaven gewann der Verein 4 Bremer Landestitel, spielte 1994/95 und 1999/2000 in der Regionalliga und insgesamt sechs Jahre in der Oberliga Niedersachsen/Bremen. Den Roland-Pokal gewannen die Leher dreimal, und zogen damit automatisch in den „großen“ DFB-Pokal ein. 1996 gastierte der KSC am Zolli, 2005 Schalke und 2006 der VfL Wolfsburg.
Die Erfolge des SC Sparta fühlen sich dagegen vergleichsweise bescheiden an, trotzdem ist der Verein im Bremer(havener) Fußball eine absolute Hausnummer. Während der FC Bremerhaven als VfB Lehe praktisch über Jahrzehnte in untere Klassen verschwunden war, bevor ihn Sponsor Günther wieder aus der Versenkung holte, spielten die Spartaner seit Mitte der Sechziger Jahre immer wieder fleissig in der Bremen-Liga mit (insgesamt 29 Spielzeiten, meistens im unteren Tabellenbereich). 1976 erreichte der Verein von der Pestalozzistrasse das Halbfinale im Roland-Pokal und kam somit zu seinem einzigen Auftritt auf DFB-Pokalebene. Bei der damals in der 1.Bundesliga spielenden Tennis Borussia unterlagen die Rot-Weißen mit 0-5.