Beiträge von bodo9

    Ich bleib bei meiner Einstellung zu meinem Lieblingsverein: nicht der Trainer ist der Hauptschuldige (obwohl es sicherlich bessere gibt), sondern die Mannschaft. Die hätte vom fußballerischen Potential her eigentlich die Möglichkeit, auf Platz 3 zu stehen, aber die vielen Millionen, die ihnen nachgeworfen werden, scheinen den meisten Spielern komplett die Sinne vernebelt zu haben. Diese Arroganz und Lustlosigkeit, mit denen sie gegen alle vermeintlich schwächeren Mannschaften auftreten ist einfach unerträglich. Nachdem der BVB nun tabellenmäßig näher an einem direkten Abstiegsplatz als auf dem geträumten Meisterschaftsplatz liegt muss ich leider zugeben, dass meine Aussage von vor über einem Jahr, der BVB sei nur noch eine gehobene Mittelfeldmannschaft statt eines deutschen Spitzenteams, deutlich zu optimistisch war. Mit dieser Mannschaft gehört man eindeutig zu den schwächeren Mittelfeldmannschaften. Und das bei diesen aberwitzigen Gehältern. Da werde ich glaube ich die entsprechenden Konsequenzen ziehen müssen: nach der Kündigung der Dauerkarte wird der Verein demnächst wohl auch noch die Kündigung meiner Mitgliedschaft nach 45 Jahren erhalten, denn dieses Geldverbrennen mag ich nicht weiter ansehen. Da spende ich mein Geld lieber für einen wirklich guten Zweck.

    Muss hier eigentlich erst einer ein Messer im Rücken stecken haben, bis wir diese Täter-Opfer-Umkehr endlich mal sein lassen?

    Niemand will den Täter straffrei ausgehen lassen. Aber nicht jedes Opfer ist ein Heiliger, bei dem man keinerlei Fragen stellen darf. Mir würde jedenfalls jeder Verein leid tun, der genau wegen dieses Urteils den Gang in die 2. Liga antreten müsste.

    Also mich stört es irgendwie, wenn einer Mannschaft mehr oder weniger Punkte am grünen Tisch geschenkt werden. Daher würde ich es begrüßen, wenn eine ganz früher mal gültige Regel wieder eingeführt würde, die in der Oberliga West 1951 zum Tragen kam: am grünen Tisch erworbene Punkte dürfen nicht über Auf- oder Abstieg entscheidend sein. Seinerzeit hatte München-Gladbach das Punktspiel gegen Dortmund zwar 0:5 verloren, die zwei Punkte aber wegen eines nicht spielberechtigten Dortmunder Spielers erhalten. Am Ende lag man mit einem Punkt vor Aachen auf dem zur Teilnahme an der Relegationsrunde berechtigenden 14. Platz, während der 15. direkt absteigen musste. Das daraufhin angesetzte Entscheidungsspiel gewann Aachen gegen München-Gladbach mit 5:1 und konnte sich später in der Relegationsrunde retten, während München-Gladbach direkt abstieg.

    In unteren Ligen gab es auch schon Urteile, wonach lediglich dem Verein mit dem fehlerhaften Verhalten die Punkte abgezogen wurden, bei der anderen Mannschaft aber das Ergebnis wie ausgetragen gewertet wurde.

    Außerdem stört mich bei dem Urteil, dass neben den Fernsehbildern wohl nur die Aussagen von Vertretern des im Urteil begünstigten VfL Bochum, nämlich Torwart und Vereinsarzt, zur Urteilsbildung beigetragen haben. Ich will jetzt Bochum nicht anklagen, denn heutzutage, wo leider Fairplay nur noch eine sehr untergeordnete Rolle im Männer-Profifußball spielt, hätten wahrscheinlich nahezu alle Vereine genauso gehandelt. Aber zumindest ich als Laie habe das Gefühl, dass schon Spieler nach zumindest für mich wesentlich heftiger aussehenden Zusammenstößen ihres Kopfes mit anderen Köpfen, Ellenbögen, Stollen oder Pfosten noch weiter gespielt haben.

    In dem Maß, in dem die Identifikation der Spieler mit diesem Verein im Laufe der Jahre immer mehr abgenommen hat nimmt auch meine Identifikation damit immer mehr ab. Zwar schaffe ich es nach bald 62-jähriger Verbundenheit mit dem Verein natürlich noch nicht, mich ganz davon zu lösen, aber wenn die Spieler in Zukunft regelmäßig solch lustlose Auftritte wie in allen bisherigen BL-Auswärtsspielen dieser Saison hinlegen dann schaffen sie das auch noch. Ich bleib bei meiner Aussage: mental ist das eindeutig die schwächste Mannschaft der Liga. Man hat das Gefühl, dass es zumindest einigen Spielern nur um den eigenen Marktwert und null um den Verein geht. Sie denken wohl, ein wenig Anstrengung in der 2. Halbzeit (sowohl auf einzelne Spiele als auch auf die ganze Saison bezogen) würde ausreichen. Nachdem man in der letzten Saison mit jeder Menge Glück (5. Platz ausnahmsweise ausreichend, CL-Auslosungen und CL-Spiele) geradeso das Mindestziel CL-Teilnahme erreicht hat wird das, wenn man sich nicht ganz schnell bessert, in dieser Saison gnadenlos verfehlt werden. Und im Pokal ist in der 2. Runde bei VW ohnehin Endstation.

    Zudem habe ich das Gefühl, dass die meisten Spieler den BVB nur als Sprungbrett für einen ganz großen Club ansehen.

    Das war einmal. Bellingham war vorerst der Letzte, dem das geglückt ist. Im jetzigen BVB-Kader sehe ich niemanden, an dem ein internationaler Spitzenklub Interesse zeigen könnte. Vielleicht mit Ausnahme von Kobel ist da auch niemand bei, für den sich einer von den drei deutschen Spitzenclubs Bayern, Bayer oder RB interessieren könnte. Einen besser bezahlenden Verein als den BVB wird wohl so gut wie kein jetziger Dortmunder Spieler finden.

    Ich jedenfalls bin diese ganzen unerträglichen Begleiterscheinungen des modernen Kommerzfußballs, in dem der Erfolg eines Vereins sich nahezu ausschließlich nach deren Finanzkraft richtet und auch ein Großteil der Spieler sich hin und her verschachern lassen nur um ein paar überflüssige Euros mehr auf den Konto zuhaben, inzwischen so leid, dass ich meine Dauerkarte in der gelben Wand nach nunmehr 32 Jahren vor dieser Saison gekündigt habe.

    Glaubt in Dortmund wirklich jemand an einen Titel in dieser Saison?


    Die kämpfen allerhöchstens mit Pauli, Kiel und Bochum um das schwächste Offensivspiel.

    An einen Titel für Dortmund zu glauben halte ich auch für total unrealistisch. Wobei im Pokal mit viel Los- und Spielglück selbst für den BVB ein Titelgewinn möglich ist.

    Die Einschätzung um das bisher tatsächlich sehr schwache Offensivspiel halte ich jedoch für verfrüht. Wenn der torgefährlichste Stürmer bisher verletzungsbedingt gefehlt hat und ein weiterer wichtiger Stürmer erst spät verpflichtet wurde, einige Spieler wegen der EM-Teilnahme ebenfalls erst spät ins Training eingestiegen sind und dazu durch den neuen Trainer die Taktik verändert wurde scheinen mir zwei Punktspiele doch etwas dürftig für eine gesicherte Prognose über den weiteren Saisonverlauf.

    Ja, die ehemalige SpVgg und den heutigen VfL sollte man nicht getrennt aufführen. Zwar war der Grund für die Namensänderung eine Fusion im Jahr 1946, aber zum einen war der Fusionspartner ein reiner Turnverein und zum anderen wurde die Fusion bereits nach einem Jahr wieder gelöst. Daher hatte die Fusion für die Fußballmannschaft keinerlei Auswirkung außer der Namensänderung.

    Leider habe ich immer noch nicht herausgefunden, wie sich die westfälischen Vereine zwischen 1974 und 1982 qualifiziert haben.

    Die Vereine haben sich genauso wie danach über den Westfalenpokal qualifiziert. Allerdings wurden damals nur die Teilnehmer am DFB-Pokal ermittelt und danach gab es keine weiteren Runden. Dadurch gab es natürlich auch keinen Westfalenpokal-Sieger und deshalb fehlen diese Wettbewerbe in den Siegerlisten natürlich.

    Weiß eigentlich jemand, wie die westfälischen Teilnehmer am DFB-Pokal zwischen 1974 und 1981 ermittelt wurden? Der Westdeutsche Pokal wurde eingestellt und der Westfalenpokal war noch nicht erfunden.

    In den Jahren gab gab es auch schon Pokalspiele auf westfälischer Ebene. Allerdings wurden nur so viele Runden ausgetragen bis die westfälischen Teilnehmer am DFB-Pokal feststanden. Ein Sieger des Westfalenpokals wurde nicht mehr ermittelt.

    Auf diesem Niveau ist die Effektivität der entscheidende Faktor. Nachdem der BVB gegen Atletico und PSG nur dank dessen weiter gekommen ist, erinnerte mich dieses Finale fatal an Wembley 2011, als man auch zunächst klar die besseren Chancen hatte, diese aber nicht genutzt hat. Das Spiel lief dann genauso wie ich das spätestens nach 30 Minuten erwartet habe.

    Rein wahrscheinlichkeitstheoretisch liegen sowohl lohmann als auch Stefan richtig: bei 4 Regionalligaabsteigern in einer 18er-Liga liegt die Wahrscheinlichkeit auf 3 oder 4 westfälische Absteiger bei 9 westfälischen Teilnehmern bei 31,25%, bei den 7 westfälischen Teilnehmern wie in der abgelaufenen Saison aber nur bei 16,66%.

    Meiner Meinung nach sollten die besseren Mannschaften in der höheren Liga spielen dürfen. Und da zeigen die Ergebnisse der letzten Jahre leider ziemlich eindeutig, dass zwischen der ersten und zweiten Liga drei feste Auf- und Absteiger nicht gerechtfertigt wären. Allerdings sollten die Mannschaften in beiden Ligen auch vergleichbare Voraussetzungen vorfinden. Und da liegt meiner Meinung nach der große Knackpunkt, warum viele Mannschaften wie festgeklebt in der gleichen Liga spielen: die extrem ungleichen Zahlungen an Fernsehgeldern durch DFL und mehr noch UEFA schaffen einfach extrem ungleiche Voraussetzungen, die dafür sorgen, dass viele Aufsteiger nach ein oder zwei Jahren den Weg zurück in die untere Liga antreten müssen. Wenn man die Ligen durchlässiger haben möchte, so schafft man das nicht durch eine künstliche Erhöhung der Ab- und Aufsteiger, sondern indem man in beiden Ligen zumindest vergleichbare finanzielle Voraussetzungen für die Vereine schafft.

    Dem Argument, dass die 34 Spiele einer ganzen Saison mehr Gewicht haben sollte als zwei zusätzliche Entscheidungsspiele stimme ich voll zu, weshalb ich auch Aufstiegsspiele zwischen Meistern ablehne (dann hat der Verband eine falsche Ligenstruktur geschaffen). Aber auf die Relegationsspiele trifft dieses Argument für mich nicht zu: der Tabellendritte der unteren Liga hätte ja die Möglichkeit gehabt, in den 34 Spielen einem der ersten beiden Plätze zu erreichen und damit direkt aufzusteigen. Und der Drittletzte der oberen Liga musste ja auch immerhin zwei Teams hinter sich lassen, womit eine weitere Chance für ihn nicht komplett unverdient ist. Also mir ist es lieber, wenn diese beiden sportlich den letzten Platz ausspielen als wenn der Verband vorher diktatorisch sagt, der eine oder der andere erhält diesen Platz auf jeden Fall.

    nimm es dir nicht so zu Herzen

    Doch. Mir war in meinem Leben immer Gerechtigkeit wichtiger als eigener Erfolg. Nachdem ich meine Dauerkarte bereits letzte Woche ab nächster Saison weiter gegeben habe, habe ich mir gerade geschworen, mir zumindest in der kommenden Saison kein Spiel des BVB anzuschauen. Und als westfälischer Dickschädel ziehe ich solche Versprechen immer gnadenlos durch. Genauso wie 1982/83, als ich mich furchtbar über die Schande von Gijon aufgeregt habe und meinen Schwur, in der kommenden Saison kein Profispiel zu besuchen, gnadenlos durchgezogen habe.

    Ich schäme mich zutiefst für meinen BVB. Wenn man sieht, welche Spieler die alle freiwillig zu Hause gelassen haben, so ist das einfach nur Wettbewerbsverzerrung pur. Mir tun alle Konkurrenten der Mainzer im Abstiegskampf zutiefst leid. Als neutraler Beobachter müsste ich jetzt eigentlich hoffen, dass Real dieses immer wieder skandalöse Verhalten des BVB in 3 Wochen genau so bestraft wie die Mainzer im letzten Jahr. Ich verstehs einfach nicht. Was ich hingegen inzwischen sehr gut verstehen kann ist, dass ich wohl der Einzige hier im Forum bin, der noch immer mit diesen A...löchern symphatisiert.

    da spielen Mainz gegen Dortmund

    Der BVB zeigt gegen Mainz ja bekanntlich immer eine gute Leistung...

    Leider muss ich dem gefühlt zustimmen, obwohl die tatsächliche Statistik etwas anders aussieht: Dortmund hat die letzten 6 Spiele in Mainz alle gewonnen und in den letzten 13 Spielen in Mainz nur einmal verloren. Aber solange die BVB-Heimschwäche gegen Mainz wie in letzten Saison nur ihnen selber schadet kann es ja allen anderen egal sein.

    Zum Glück haben die drei international noch beschäftigten Mannschaften in dieser Woche keine Abstiegskandidaten zum Gegner. Da werden alle sicher nicht ihre stärksten Mannschaften aufbieten und somit sicher den Wettbewerb verfälschen, aber zum Glück nur um die Conference-League-Plätze und nicht gegen den Abstieg.

    Wie kann man gegen den Kommerz sein, aber dann zur Euro wollen? Das erschließt sich mir nicht... :keineahnung2:

    Eine solch konsequente Haltung finde ich zwar gut, aber gelingt mir persönlich nun mal nicht. Ich bin in den 1960er-Jahren mit dem damaligen Profifußball ohne all die Kommerzkacke groß geworden und hab ihn lieb gewonnen. So schaffe ich es auch heute noch nicht, mich komplett davon loszusagen. Daher habe auch ich zumindest in der ersten Verkaufsphase versucht, Karten für 30 € zu erwerben. Den Preis finde ich jetzt für eine EM auch nicht allzu überzogen.

    Der Vorstand des Lüner SV hat am Samstag folgende (von mir gekürzt wiedergegebene) Pressemitteilung herausgegeben: „Die gezeigten Leistungen und leider auch das recht emotionslose Auftreten der Mannschaft in den letzten Wochen waren für unseren jetzigen Entschluss entscheidend. Uns haben Leidenschaft und der bedingungslose Siegeswille gefehlt. Deshalb setzen wir ganz bewusst noch einmal neue Akzente, wollen frischen Wind in den Kader bringen und damit hoffentlich neue Emotionen freisetzen. Folglich haben wir heute (Freitag, 16.02.) Herrn Schmeing von seinen Pflichten entbunden. Übergangsweise wird unser sportlicher Leiter Athavan Varathan die Trainings- und Spielleitung übernehmen. Das neue Trainerteam geben wir Ihnen zeitnah bekannt.“

    Das erste Ergebnis (0:3 zu Hause gegen Westfalia Soest) zeigt die Wirkung dieser Maßnahme.

    Bei der Aussage "Die Welt ist sowas von krank." stimme ich zwar zu, aber da fallen mir tausend andere Dinge eher ein als solch eine harmlose statistische Spielerei, mit der sich niemand beschäftigen muss. Zahlen haben in Form von Ergebnissen, Tabellen und heute auch Geldsummen im Fußball schon immer eine wichtige Rolle gespielt. Und bei dem, was heute dank Digitalisierung alles in unserem Leben statistisch erfasst wird sehe ich als Fußball-Sadistiker-Statistiker die x-goals einfach als eine zusätzliche schnelle Informationsquelle zu Spielen, die ich nicht selbst verfolgt habe. Wobei die verschiedenen Quellen dabei allerdings zu recht unterschiedlichen Ergebnissen kommen. https://understat.com/league/Bundesliga gesteht den Bayern z.B. 0,71 statt 0,27 x-goals zu, woran man letztlich schon den recht geringen Aussagewert dieser Zahlen erkennen kann.