Mit der Heimniederlage gegen Bahlingen dürften sich die Aufstiegsambitionen frühzeitig erledigt haben / Serie reißt im 13. Spiel
SVW-Aufholjagd schon nach zwei Spielen gestoppt
Mannheim. Hängende Köpfe, ratlose Blicke, Enttäuschung und Frust nach
Spielende: Es war nicht der Tag des SV Waldhof. "Es war still und ich
habe in viele enttäuschte Gesichter geschaut", beschrieb Trainer Reiner
Hollich die Stimmung in der Kabine nach der 1:2-Niederlage des SV
Waldhof im Oberligaspiel gegen den Bahlinger SC. Für die Blau-Schwarzen
ist bei zehn Punkten Rückstand die Messe im Aufstiegskampf so gut wie
gelesen, nachdem Johannes Fiand (69.) und Daniel Meyer (78.) die
Platzherren mit ihren Toren schockten. Daniel Reule gelang vor 2629
Besuchern im Carl-Benz-Stadion nur noch der Anschluss (81.).
Die Zahl "13" entpuppte sich damit als Unglückszahl. In zwölf
Punktspielen zuvor blieb Mannheim unbezwungen. Diesmal reichte es gegen
einen von Beginn an hoch motivierten und besseren Gegner nicht. Hollich
rang in der Pressekonferenz zuerst nach Fassung, ehe sich der angestaute
Frust doch ein wenig entlud. "Ich habe immer gesagt: Wir haben keine
Übermannschaft. Manche denken aber wir sind der FC Barcelona und hauen
den Gegner mal eben mit fünf Toren weg. Mit einer solchen Leistung haben
wir in der Regionalliga nichts verloren. Schon beim Pokalspiel gegen
den VfR müssen wir wieder über unsere Leistungsgrenze gehen, um zu
bestehen", blickte er voraus.
Künster setzt auf nächstes Jahr
Auf der Tribüne verfolgten zwei Ehemalige des SVW das Geschehen.
Ex-Kapitän Marco Laping, jetzt in Diensten des Südwest-Verbandsligisten
Arminia Ludwigshafen, und Patrick Bauder (VfL Wolfsburg II). Laping,
beim 1:1 im Hinspiel selbst noch mit von der Partie, erinnerte sich:
"Wir hatten dort schon große Probleme und Glück, dass wir überhaupt
einen Punkt geholt haben." Das nach dem Winter gestartete Unternehmen
"Angriff Tabellenspitze" scheint bereits nach zwei Spielen gescheitert.
Nur BSC-Coach Jens Scheuer wollte Hollich etwas Mut machen: "Waldhof
muss die Flinte sicher nicht ins Korn werfen. Ich denke, dass der FC
Nöttingen noch eine Schwächephase bekommt."
Präsident Steffen Künster versuchte über die aktuelle Saison
hinauszuschauen: "Sicher wollten wir in der Rückrunde attackieren. Aber
nach der guten Hinserie haben vielleicht einige im Umfeld die
Bodenhaftung verloren. Wenn es dieses Jahr nicht klappt, werden wir das
Team im Sommer sicher verstärken, damit es nächste Runde klappt." Und er
fügte hinzu: "Ein Platz im vorderen Tabellendrittel wurde angestrebt.
Da sind wir noch dabei. Und was den Lizenzantrag betrifft, bin ich recht
optimistisch." Indes steht fest: Am 7. April (19 Uhr) wird der SVW
seine außerordentliche Mitgliederversammlung zur Satzungsänderung und
Wahl des Aufsichtsrates einberufen. Nur der Ort ist noch offen. robo
Quelle: Mannheimer Morgen - 28. Februar 2011