Thorsten Peters war am Samstag vermutlich der unglücklichste Mann auf dem Fliedener Sportelände. Denn der Blackout ihres Torhüters hatte die SG Bruchköbel den Sieg gekostet, und so war direkt nach dem Abpfiff Frustbewältigung bei Peters angesagt. Erstmal wurde eine Zigarette angesteckt, und das seitens des Fliedener Betreuerstabes prompt angebotene, frisch gezapfte Pils nahm er ebenso dankbar an wie die tröstenden und aufmunternden Worte.
Letztere hatte der "Beinahe-Buchone" Tobias Oteng-Mensah nicht nötig. Denn der Bruchköbeler Mittelfeldspieler hatte die Fliedener nun schon zum zweiten Mal binnen weniger Wochen düpiert - erst mit der Vertragsunterzeichnung, die er im Juni hat platzen lassen, nun mit dem frühen Treffer zum 0:1, der die Buchonen regelrecht schockte. "Die 2. Minute war der Knackpunkt im Spiel. Letztlich können wir froh sein, überhaupt noch einen Punkt geholt zu haben - obwohl der Sieg für uns absolut möglich war", befand Trainer Jörg Meinhardt, der bis auf die mangelnde Durchsetzungsfähigkeit im Angriff eigentlich nichts an seiner Mannschaft auszusetzen hatte. Im Gegenteil: Meinhardt lobte das Team über den grünen Klee, attestierte ihm für das unermüdliche Anrennen gegen das Abwehrbollwerk des Neulings Charakterstärke.
Bruchköbels Coach Holger Trimhold ärgerte sich, zumindest öffentlich, nicht über den geschenkten Ausgleich, sondern war "äußerst glücklich über das Unentschieden. Denn wir sind mit sehr großem Respekt nach Flieden gefahren."
Aus: Fuldaer Zeitung vom 22.08.05
SV Buchonia Flieden: Bormann, E. Yildiz, Wischermann, Martinez, Rother, H. Yildiz, Link, Hasic, Braun, Mahboubi, Bunzenthal (70. di Rosa)
SG Bruchköbel: Peters, Jäger, Jakicevic, Kolodziej, Wolf, Schnobl (74. Jovanovic), Oteng-Mensah (83. Svidran), Rozic, Ransom, Nuhn (58. Wirsing), Musci
Tore: 0:1 Oteng-Mensah (2.), 1:1 Rother (48.)
