Beiträge von Ayatollah Choleri

    Auch auf der heutigen letzten Bergetappe der Tour de France hat Thomas Voeckler erneut keine Sympathiepunkte sammeln können: Als einziges Mitglied einer vielköpfigen Spitzengruppe übernahm er keinerlei Führungsaufgaben und schonte seine Kräfte, um wenige Meter vor den jeweiligen Bergwertungen an allen anderen - vor allem seinem Kontrahenten Fredrik Kessiakoff (SWE/ Astana) - vorbeizufahren. Das Bergtrikot ist Thomas Voeckler nun so gut wie sicher, meine Abscheu aber auch. :evil:


    Den Tagessieg sicherte sich derweil Alejandro Valverde (ESP/ Movistar), der sich im Finale von "Lutscher" Voeckler und den anderen Ausreißern absetzen konnte.


    Im Hauptfeld fuhren Liquigas und Sky alles in Grund und Boden; am heftigsten bekam es Cadel Evans ab, der erneut Minuten (!) auf Wiggins und Froome verlor. Dem englischen Erfolgsduo konnte am letzten Anstieg niemand mehr folgen, und wenn Froome so schnell hätte fahren dürfen, wie er konnte, hätte er nicht nur Wiggins abgehängt, sondern auch noch Valverde eingefangen. Die per Teamorder befohlene Einbremsung von Froome war dann auch das Ärgernis des Tages: Froome fuhr - lautstark schimpfend und mit einer Hand lenkend - immer wieder leichten Fußes einige Meter von Wiggins weg, um dann aufreizend abzubremsen und auf seinen Kapitän zu warten. Formel 1-Interessierte mussten unweigerlich an Rubens Barrichello und Michael Schumacher denken.


    Unter dem Strich also ein schlechter Tag für den Sport. :thumbdown:

    Bei der Fußballweltmeisterschaft der Gehörlosen in der türkischen Hauptstadt Ankara hat das Deutsche Team soeben sein zweites Gruppenspiel mit 2:0 gegen die USA gewonnen. Nach der knappen 1:2-Niederlage gegen die Gastgeber am 1. Spieltag steht die Deutsche Nationalmannschaft somit auf Platz 2 der Gruppe A. Ein Sieg über das bislang punktlose Korea (Samstag, 9:30 Uhr) würde das Weiterkommen garantieren.


    Das Deutsche Aufgebot: http://www.dg-sv.de/newspage.php?newsid=1097&styles=standard


    Die offizielle Seite: http://www.deaffootball2012.com/


    Goedemorgen Sebastiaan en hartelijk welkom.


    Bei den genannten Vereinen empfiehlt sich ein Abstecher über die Grenze. DFB-Pokal 1.Runde, 20.08., 18:30 Uhr: Rot-Weiss Essen vs. Union Berlin.


    Groeten uit Velbert,


    Christia(a)n

    Er zeigt immerhin den Mut und geht immer wieder in die Ausreißergruppen. Über sein Verhalten dort lässt sicher manchmal geteilter Meinung sein.


    In meiner Radsportgruppe gab es eine Zeitlang auch jemanden, der genauso "unrund" (schnell, langsam, sitzen, stehen, WACKELN) gefahren ist wie Voeckler. Es ist eine Strafe, hinter so jemandem herfahren zu müssen. Man wird geradezu seekrank :wacko:


    Unsympathisch ist Voeckler mir allerdings nur wegen seiner Showeinlagen: Seine Mimik ist der Goldenen Himbeere würdig. Außerdem kann ich Leute nicht ab, die sich selbst der größte Fan sind. :thumbdown:


    Dass Thomas Voeckler die ansonsten doch recht langweilige Tour durch sein Fahren und sonstiges Dasein belebt, ist außer Frage.

    Der Ayatollah war gestern begeistert ob der kurzzeitigen Wirkung der kubanischen Einlage. Zunächst. Denn auf seiner Radtour ist der Ayatollah zwar nicht von oben nass geworden, dafür aber von unten. Die Ruhr bei Burgaltendorf ist über die Ufer getreten. Auf einem gefühlten Kilometer. Das hat im Ayatollah zwei Erkenntnisse reifen lassen.


    Erkenntnis 1: Man kann mit einem Rennrad durch 15cm tiefes Ruhrwasser fahren, ohne dass irgendetwas Besorgniserregendes passiert.


    Erkenntnis 2: Es ist weitaus angenehmer, von oben nass zu werden, als von unten.


    Radfahren? Nass werden? Warum gehört das in den Musikthread? Western-Fans wissen Bescheid: BJ Thomas. Raindrops keep falling on my head

    Und was sich da alles für große Namen auf den Plätzen 20 bis 50 rumtummelt. Unglaublich. Alle außer Form; alle zu alt; oder Wiggins einfach viel zu stark? Den hab ich aus den letzten Jahren auch nicht als Überflieger gesehen...


    Dass Vinokourov, Kasheshkin, Basso und Valverde plötzlich regelmäßig abgehängt werden, könnte auch andere Gründe als das Alter und die Form haben. :whistling: Sánchez, Gesink und Hesjedal hatten Pech mit Stürzen. Eine echte Konkurrenz für Wiggins und Froome wären die aber heuer auch nicht gewesen.


    Aus der Leistung von Wiggins werde ich derweil auch nicht schlau. Er hat natürlich eine supergute Mannschaft um sich herum, die - zu Lasten von Cavendish - komplett auf seinen Erfolg hin ausgerichtet ist. Aber dass er so gut durch die Berge kommt, ist schon bemerkenswert. :?:


    Die heutige, eher flache Etappe am Fuße der Pyrenäen gewann aus einer Spitzengruppe heraus Pierrick Fédrigo (F/ fdj/ 4. Tour de France-Etappensieg) vor Christian Vandevelde (USA/ Garmin). Den Sprint des Hauptfeldes gewann André Greipel.

    Auf der heutigen ersten Pyrenäen-Etappe passierte in Sachen Gesamtklassement einmal mehr nichts Interessantes. Einer anfangs elfköpfigen Spitzengruppe wurde ein Vorsprung von bis zu 15 Minuten eingeräumt. Am Ende setzte sich der spanische Zeitfahrmeister Luis Leon Sánchez (Rabobank) knapp zehn Kilometer vor dem Ziel in Foix ab und fuhr als Solist den Tagessieg ein. Peter Sagan (SVK/ Liquigas) untermauerte mit einem zweiten Platz eindrucksvoll sein Grünes Trikot.


    Cadel Evans hatte am Gipfel des letzten Berges einen Platten; das gesamte Peloton - bis auf den von mir kürzlich noch gelobten Franzosen Pierre Rolland (Europcar) - wartete fairerweise auf den Vorjahressieger. Da sich das Schauspiel noch weitere zwei Male wiederholte (man munkelte von Reißzwecken auf der Piste), artete das Finale des Hauptfeldes in einen bizarren Bummelstreik aus; der Rückstand im Ziel betrug mehr als 18 Minuten. "Outlaw" Pierre Rolland wurde kurz vor dem Finish allerdings doch noch eingefangen.


    :sleeping:

    André Greipel (Rostock/ Lotto) konnte auf der 13. Etappe der Tour de France seinen dritten Tagessieg feiern. Der Sprinter setzte sich im Fotofinish gegen den Träger des Grünen Trikots, Peter Sagan (SVK/ Liquigas), durch.


    :)

    Auf der heutigen, vollmundig als "Alpenetappe" angekündigten und mit einer fünfstündigen Live-Übertragung geadelten Bummelfahrt passierte absolut nichts Erwähnenswertes. Der Form halber sei festgehalten, dass der schottische Alt-Meister David Millar (Garmin) den Sprint einer Ausreißergruppe für sich entschied und damit seine vierte Touretappe gewann.

    Was kann einen Mensch dazu bewegen, das noch zu schauen?


    Ich glaube, die meisten TV-Zuschauer kommen durch das Sommerloch. Für meine Person kann ich sagen, dass ich eine fünfstündige Liveübertragung einer Bergetappe allemal spannender finde als jedes Spiel der Fußball-Europameisterschaft.


    Ausfüllend ist die Tour de France (und der Giro und die Vuelta...) natürlich nicht, aber man kann ja 'was nebenbei machen. Heute habe für meine Oma eine Kiste mit alten Fotos sortiert. Morgen werden die in ein Album eingeklebt. Mach' das mal bei einem Eishockeyspiel 8|


    So spannend die Tour letztes Jahr war, so vorhersehbar ist sie dieses Mal. Der einzige Gegner von Wiggins fährt im eigenen Team und wurde zurückgerufen, als er seinen eigenen Chef plötzlich abhängte.


    Cadel Evans attackierte das Gelbe Trikot bereits am Col du Glandon, konnte sich aber nicht weiter als 30 Sekunden absetzen. Nach kurzer Zeit fiel Evans dann sogar wieder in die Gruppe um Wiggins zurück. Vincenzo Nibali zeigte sich mehrfach angriffslustig, kam aber auch nicht entscheidend davon. Bradley Wiggins fuhr völlig unspektakulär und in stoischer Ruhe hinter Michael Rogers, Richie Porte und Chris Froome einen Berg nach dem anderen hoch, hängte schließlich Evans und van Garderen ab. Als Froome ihm am letzten Anstieg nach La Toussuire zeigen wollte, wo der Hammer hängt, unterband das Sky-Team den letzten Rest an Spannung. Das war ganz schlechtes Kino! Es würde Sky recht geschehen, wenn Wiggins aus irgendeinem Grund aussteigen müsste, und Froome dann wegen ein paar Sekunden Vincenzo Nibali unterlegen wäre :evil:


    Den heutigen Etappensieg - es gab ja auch noch Positives - angelte sich derweil Pierre Rolland (F/ Europcar), der letztes Jahr schon in L'Alpe d'Huez gewonnen hatte. Rolland ließ sich auch von einem Sturz in der Abfahrt und grauseligen Fleischwunden am Oberschenkel und dem Ellenbogen nicht stoppen. Chapeau :thumbup:


    Bester Deutscher in der Tages- (14.) und Gesamtwertung (11.) war wieder einmal (der hoffentlich bald nachträgliche Toursieger) Andreas Klöden.

    Der Col du Grand Colombier zählt zu den schwersten Anstiegen Frankreichs. 17,4 km lang ist der Weg zur Spitze in 1501 m Höhe, die Rampen sind bis zu 18 % steil.


    Ein genialer Anstieg, wie mir schien: Exponiert auf einen Grat gebaut, enge Serpentinen, Passhöhe fast am Gipfel. Toll! Da hat es bei mir in den Waden gejuckt.


    Die Favoriten der Tour sahen das anscheinend aber anders: Wiggins, Evans und Froome ließen sich nicht aus der Reserve locken; Nibali attackierte nur zaghaft. Es freute sich eine fünfköpfige Ausreißergruppe, aus der sich wenige Kilometer vor dem Ziel Thomas Voeckler (F/ Europcar) lösen konnte, um die Jura-Etappe verdient zu gewinnen. Jens Voigt (D/ RadioShack), der sich auf der Abfahrt in die Spitzengruppe gekämpft hatte, wurde starker Dritter hinter Michele Scarponi (I/ Lampre).