Anlässlich des bevorstehenden Spiels gegen den SC Fortuna Köln habe ich einmal Einblick in die Fußball-Geschichtsbücher genommen, auf der Suche nach Spielern, die die Trikots beider Vereine getragen haben. Dabei bin ich auf die folgenden Legenden gestoßen:
Reinhard Majgl:
Der 1949 geborene Angreifer begann seine Karriere 1968 bei ETB SW Essen. Während seiner Essener Zeit stand er zeitweise mit seinem älteren Bruder Karl-Heinz und seinem jüngeren Bruder Siegfried auf dem Platz. Aber nur bei Reinhard Majgl reichte das Talent für eine erfolgreiche Laufbahn. Und die begann 1972 beim VfL Bochum in der Bundesliga. In zwei Spielzeiten brachte es Majgl auf 44 Spiele mit 10 Toren. 1973/74 stand er an der Castroper Straße im Kader mit Größen wie Jupp Tenhagen, Hermann Gerland und Michael Lamek. Es folgte ein einjähriges Intermezzo beim Belgischen Club AS Eupen um dann 1975 bei Fortuna Köln anzuheuern. Bis 1978 kam er dort auf 40 2-Liga-Spiele. Nach einer weiteren Zwischenstation beim 1. FC Viersen wechselte Majgl dann 1979 zum ambitionierten Oberligisten 1. FC Bocholt, wo er vier erfolgreiche Jahre verbringen sollte. In insgesamt 48 Einsätzen brachte er es auf 22 Tore um schließlich bei Rheingold Emmerich seine Karriere ausklingen zu lassen. In Emmerich fand er eine berufliche Perspektive, war dort über 30 Jahre für Probat tätig, und wohnt heute als Ruheständler wieder in Bocholt.
Horst Degen:
Horst-Franz Degen, geboren 1954, stammt aus Wehr, im Kreis Ahrweiler und gilt als erster Fussballer der Region, der es zu einer überregionalen Karriere gebracht hat. Diese begann 1973 zunächst bei Fortuna Düsseldorf, wo sich das Nachwuchstalent in drei Spielzeiten nicht wirklich durchsetzen konnte. Daher wechselte der Mittelfeldakteur 1976 zur anderen Fortuna nach Köln, wo er es in der 2. Liga zum Stammspieler brachte. 1980 holte Tito Elting dann Horst Degen an den Hünting, wo er die legendäre 2-Liga-Saison 1980/81 für den 1. FC spielte. Es folgte eine weitere Saison in Bocholt bis 1982 dann ein weiterer Wechsel anstand. Diesmal folgte er seinem Trainer Tito und einigen Kameraden zu RWO in die 2. Liga. Ab 1986 ließ Degen dann seine aktive Laufbahn beim Bonner SC ausklingen. Danach zog es ihn wieder zurück nach Wehr in die Rheinland-Pfälzische Provinz, wo er sich unter anderem dem Altherren-Fussball und bis heute den wirklich ernsthaften Dingen des Lebens widmet - dem Karneval.
Jürgen Niggemann:
Der 1,70 m kleine Sauerländer Defensivspieler wechselte 1982 im Alter von 20 Jahren zu den Schwatten und verbrachte dort drei Spielzeiten. Sein größtes Spiel für den 1. FC Bocholt bestritt er wohl 1984 im Pokal Viertelfinale gegen den FC Bayern, in dem er Soeren Lerby 90 Minuten lang weitgehend neutralisierte. Der Aufstieg in die 2. BL nach der OL-Nordrhein-Meisterschaft blieb ihm verwehrt, da der 1. FC bekanntlich an der Aufstiegsrunde scheiterte. Nach seinem dritten Jahr in Bocholt wechselte er dann 1985 zum SC Fortuna Köln in die 2. BL und lief 357! mal für die Südstädter auf bis er dort 1998 im Alter von 36 Jahren seine Karriere beendete. Mehrmals klopften die Kölner während dieser Zeit an die Tür zur BL. Niggemann blieb bis heute in Köln wohnhaft. Seine Frau jedoch stammt aus Bocholt.