• Neuer Doping-Skandal droht im Radsport

    Dem Radsport droht ein neuer Doping-Skandal. Bei einer Razzia der belgischen Polizei mit 50 Beamten sind im Verlauf von Hausdurchsuchungen bei zehn Radprofis Dopingprodukte gefunden worden. Das bestätigte die zuständige Staatsanwaltschaft.


    Der Namhafteste unter den Verdächtigten ist der Belgier Dave Bruylandts vom zweitklassigen Unibet.com-Team. Bruylandts war im Juli 2004 positiv auf EPO und wurde für 18 Monate gesperrt. Er hätte ab 1. April wieder fahren können. Seine geplante Wiedereinstellung liegt bis zur Klärung des Falles auf Eis, erklärte Unibet- Manager Koen Terryn. Bruylandts' Mannschaftskollege Geert Omloop wurde von der Teamleitung supsendiert.


    Die Ermittler hätten 15 Häuser, vor allem von Rennfahrern, durchsucht. Dabei seien verbotene Produkte gefunden worden, sagte Justizsprecherin Inge Delissen. Es handele es sich um das als Blutdoping-Mittel verwendete EPO, die anabolisch wirkenden Präparate Clenbuterol, Nandrolon sowie eine gefährliche Mischung aus Wachstumshormon und Insulin.


    Die Tageszeitung «Gazet van Antwerpen» nannte neben Bruylandts und Omloop weitere Fahrer, gegen die ermittelt werde: Sven Vanthourenhout (Rabobank), Jan Verstraeten (Fidea), Tim Van Huffel, Aart Vierhouten (Skill Shimano), Peter Wuyts (Palmans), Christophe Roodhooft (Palmans) und Peter Van Santvliet.


    Quelle: dpa

    Solche Geschichten schreibt nur der Fußball.

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  • Neuer Dopingverdacht bei Giro-Elite

    Die Giro-Elite könnte neben weiterer Fahrer-Prominenz in den spanischen Doping-Skandal verstrickt sein. Unter Berufung auf die spanische Zeitschrift «Interviu» nannte die «Gazzetta dello Sport» die Namen der beiden Erstplatzierten Ivan Basso und José Gutierrez.


    Ebenfalls erwähnt wurden ProTour-Spitzenreiter Alejandro Valverde und die Kletterspezialisten Unai Osa (alle Spanien) und Michele Scarponi (Italien). Die genannten Profis sollen neben den bereits bekannten Santiago Botero (Kolumbien), Ignacio Vicioso und Oscar Sevilla (beide Spanien) vom T-Mobile-Team angeblich Kontakt zu den von der spanischen Justiz verfolgten Medizinern Eufemiano Fuentes und Merino Batres gehabt haben. In dokumentierten Telefonaten seien diese Namen gefallen.


    Im Gegensatz zum nationalen Konkurrenten T-Mobile hält der Profi- Rennstall Gerolsteiner im Moment nichts von Recherchen im eigenen Team zu den Vorfällen in Spanien. «Zur Zeit sehe ich keine Veranlassung, von den Fahrern eine Erklärung zu verklangen, nicht mit Fuentes zusammengearbeitet zu haben. Es gibt bei uns keine Anzeichen dafür. Falls sich neue Erkenntnisse ergeben, würden wir natürlich handeln. Außerdem verweise ich auf entsprechende Klauseln in den Verträgen. Doping hat die fristlose Entlassung zur Folge», sagte Hans-Michael Holczer, der Managers des beim Giro überaus erfolgreichen Teams Gerolsteiner.


    T-Mobile verlangt von allen seinen 29 Profis eine schriftliche Erklärung, keinen Kontakt zu Fuentes und Co. unterhalten zu haben. Tour-Kandidat Sevilla hatte erklärt, bei dem umstrittenen Mediziner lediglich Leistungstests gefahren zu sein. Spanische Zeitungen berichteten, vor der Praxis des Fuentes-Kompagnon Batres in Madrid seien öfter Radprofis mit ihren Rennmaschinen (ohne Vorderrad) erschienen, um offensichtlich die Wirkung der illegalen Bluttransfusionen in Ergometer-Tests zu messen. Das Team Phonak, für das der ebenso verdächtige Botero fährt, stellt ebenfalls Nachforschungen in den eigenen Reihen an. Die Schweizer Mannschaft war in der Vergangenheit durch die Doping-Fälle des Olympiasiegers Tyler Hamilton (USA) und des Ex-Weltmeisters Oscar Camenzind (Schweiz) aufgefallen.


    «Ich habe viel gelitten, um dorthin zu gelangen, wo ich jetzt stehe. Aber in diesem Sport wird es immer jemanden geben, der einen Schatten auf die wirft, die oben stehen. Daran werde ich mich wohl gewöhnen müssen», zitierte die französische Sportzeitung «L'Èquipe» den frisch gekürten Giro-Gewinner Basso. Dessen Namen tauchte zusammen mit dem Jan Ullrichs gleich bei Bekannt werden der Affäre in der vergangenen Woche auf. Basso und sein Teamchef Bjarne Riis hatten ebenso wie Ullrich prompt alle Anschuldigungen von sich gewiesen.


    In der Doping-Affäre wird zur Zeit gegen fünf Personen, darunter Fuentes, Batres und den Manager des Teams Liberty Seguros, Manolo Saiz, ermittelt. Nach Zahlung von Kautionen sind alle auf freiem Fuß. Ihnen wird zur Last gelegt, einen illegalen Handel mit manipuliertem Blut und Doping-Mitteln betrieben zu haben, beziehungsweise im Fall Saiz als Kunde aufgetreten zu sein. Für Liberty - der amerikanische Sponsor hat sich inzwischen zurückgezogen - fahren neben dem Ansbacher Profi Jörg Jaksche («Ich hatte keinen Kontakt zu Fuentes») auch der Kasache Alexander Winokurow, der als einer der großen Favoriten für die kommende Tour de France gilt.


    Bei der Rundfahrt Euzkal Bizikleta im spanischen Baskenland tritt das Team in weißen Trikots ohne Sponsor-Beschriftung auf.


    Quelle: dpa

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  • WADA weist Armstrong-Bericht zurück

    Die Welt-Antidoping-Agentur WADA erwägt mit juristischen Mitteln gegen den so genannten Vrijman-Bericht vorzugehen, der den siebenfachen Tour-de-France-Rekordsieger Lance Armstrong von den Doping-Vorwürfen frei gesprochen hat.


    «Der Bericht ist fast schon lächerlich. Wäre der Anlass nicht so ernst und die Behauptungen, die er beinhaltet, nicht so unverantwortlich, wären wir geneigt, den Bericht - so wie er es verdient hat - komplett zu ignorieren», sagte WADA-Chef Richard Pound. Dem Vrijman-Bericht fehle jede Professionalität und Objektivität.


    Die WADA überlegt nun, rechtliche Schritte gegen die Untersuchungskommission und andere Organisationen, einschließlich des Weltverbandes UCI, einzuleiten, sollten sie aus dem Bericht zitieren. Nach Ansicht von Pound diffamiert der Vrijman-Bericht sowohl die WADA als auch die zugelassenen Doping-Labors.


    Eine von der UCI eingesetzte Kommission unter der Leitung des Amsterdamer Rechtsanwalts Emile Vrijman hatte in einem Bericht Armstrong «komplett vom Vorwurf entlastet, seinen ersten Toursieg 1999 mit Hilfe von Doping errungen zu haben». Der Armstrong-Report geht zurück auf die Vorwürfe der französischen Sportzeitung «L'Équipe», sechs aufgetaute und im Vorjahr nachträglich untersuchte Urinproben hätten beim Texaner Spuren des Blutdopingmittels EPO erbracht. Der im Vorjahr nach seinem siebenten Toursieg zurückgetretene Amerikaner Armstrong hatte stets geleugnet, gedopt zu haben und mehrere Prozesse geführt. 1999 war noch kein direkter EPO-Nachweis möglich - dieser existiert erst seit 2001.


    Die Kommission hatte die WADA und das vom IOC akkreditierte Labor in Chatenay-Malabry attackiert, Armstrong mit Schuldzuweisungen in Misskredit gebracht zu haben und bezweifelte die juristischen Grundlagen für die öffentlichen WADA-Angriffe auf Armstrong. Kurz nach Erscheinen des Berichts hatte Pound bereits gesagt: «Das Schlimmste, was wir von vornherein erwarteten, ist eingetroffen: Es bestand keinerlei Interesse wirklich herauszufinden, ob die Proben positiv waren.»


    Quelle: dpa

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  • Armstrong wehrt sich gegen neue Doping-Vorwürfe

    Der im Vorjahr zurückgetretene Tour-Rekordsieger Lance Armstrong hat sich gegen erneute Doping-Vorwürfe zu Wehr gesetzt. «Unwahr, unbegründet und abgestanden», nannte der ehemalige Radprofi Armstrong die Vorwürfe.


    Die Anschuldigungen hatte die französische Zeitung «Le Monde» unter Berufung auf Aussagen des Ehepaares Andreu vorgebracht. Betsy Andreu, die Frau seines ehemaligen Team-Kollegen und Freundes Frankie Andreu, hatte unter Eid bezeugt, dass Armstrong im Rahmen seiner Krebsbehandlung am 28. Oktober 1996 gegenüber seinem Arzt Doping zugab. Der Profi hätte die Einnahme von «EPO, Wachstumshormonen und Kortison» zugegeben. Der Mediziner Craig Nichols, der Armstrongs Chemotherapie gegen seinen Hodenkrebs in der Indiana University leitete, widersprach dieser Darstellung.


    Die Zeugenaussagen des Ehepaares Andreu erfolgten im Rahmen einer gerichtlichen Auseinandersetzung zwischen Armstrong und einer Versicherung um die Auszahlung von Siegprämien, die das Unternehmen wegen der Dopingverdächtigungen gegen den Profi aus Texas zurückhielt. Inzwischen hat ein Gericht dem siebenfachen Toursieger umgerechnet sechs Millionen Euro zugesprochen. Die Versicherung muss zahlen.


    Quelle: dpa

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  • Auf der Liste - Tour-Aus droht
    Madrid/Straßburg - Unmittelbar vor dem Start zur 93. Tour de France zieht sich die Schlinge der Dopingfahnder um Jan Ullrich immer enger zu.

    Auch der Name des T-Mobile-Kapitäns steht angeblich auf einer Liste mit 58 Radprofis, die laut Untersuchungsbericht der spanischen Behörden in die Doping-Affäre verwickelt sind.
    Sollten sich diese Informationen, die der spanische Radiosender "Cadena Ser" am Donnerstagnachmittag verbreitete, bestätigen, steht Ullrichs Teilnahme an der am Samstag beginnenden Frankreich-Rundfahrt in Frage.


    "Warten auf offizielle Berichte"


    Zusätzlich wurden die Namen von Ullrichs Teamkollegen Oscar Sevilla und Giro-Sieger Ivan Basso aus Italien erwähnt.
    "Die Quelle scheint sicher zu sein. Wir müssen jetzt überlegen, was unser nächster Schritt ist. Wie haben Jan und Oscar noch einmal befragt. Beide bleiben bei ihren Aussagen, nichts mit der ganzen Sache zu tun zu haben", erklärte T-Mobile-Kommunikationschef Christian Frommert.


    UCI-Chef droht mit Tour-Ausschluss


    T-Mobile-Pressesprecher Luuc Eisenga zu Sport1.de: "Wir wollen jetzt erst von offizieller Seite informiert werden. Erst dann werden wir tätig."
    Weltverbands-Chef Pat McQuaid hat am Donnerstag gedroht: "Wenn sich herausstellen sollte, dass sie in dem Verfahren bisher eine falsche Aussage gemacht haben, würden sie von der Tour ausgeschlossen werden."


    Der Hintergrund:


    Die Ermittler der Guardia Civil haben 58 Rennfahrer identifiziert. Sie sollen Kunden des Dopingnetzwerks um den ehemaligen Kelme- und Liberty-Teamarzt Fuentes gewesen sein.
    Die Folge:
    Nach Berichten der spanischen Zeitungen "El Pais" und "ABC" wird die Justiz das Verfahrensgeheimnis aufheben. Der spanische Sportminister Jaime Lissavetzky erhält von der Guardia Civil 500-seitigen Bericht.
    Das heißt:
    Jetzt wird es richtig heiß. Lissavetzkys französischer Amtskollege Jean-Francois Lamour hat um Zusammenarbeit gebeten. Danach kann die französische Justiz zu Tat schreiten. Die betroffenen Fahrer würden von der Tour ausgeschlossen.


    Wer ist "Jan"?


    "Alle sind total aufgeregt", sagte Jan Schaffrath, der Sportliche Leiter des Teams Milram.
    Am 23. Mai hatte die Guardia Civil in Madrid zahlreiche Beweismittel beschlagnahmt, darunter auch Blutkonserven mit der Aufschrift "Jan" sowie Notizen mit dem Code "Hijo Rudicio" (Rudis Sohn), die "El Pais" Ullrich und seinem Sportlichen Leiter Rudy Pevenage zuordnete.
    Zwar gibt es auch andere Radprofis mit dem Vornamen Jan (Boven, Hruska, Kirsipuu, Svorada), keiner von ihnen aber hat einen "Rudi" an der Seite.


    Ullrich: "Meine Moral ist getroffen"


    In der ARD-Dokumentation "Die rollende Apotheke" räumte Ullrich zum ersten Mal ein, die Angriffe auf ihn hätten "meine Moral getroffen" und seien Auslöser für seinen vorzeitigen Ausstieg beim Giro d'Italia gewesen.
    Ex-Radstar Rolf Wolfshohl hat gegenüber Sport1.de seine Zweifel, "ob Ullrich unter den Umständen die Tour noch gewinnen kann". Der Tour-Fahrer und dreimalige Cross-Weltmeister aus Köln: "Ein Sportler muss seinen Kopf frei haben. Nur dann kann er Höchstleistung vollbringen. Wenn er an finanzielle Probleme oder andere negative Dinge denken muss, ist es vofbei."

    "Bin schon neunmal im Training kontrolliert worden"


    Ullrich hält die Beschuldigungen gegen sich aber als völlig ungerechtfertigt: "Allein in diesem Jahr bin ich bereits neunmal Trainingskontrollen unterzogen worden, dreimal so oft wie im letzten Jahr. Ich habe nichts zu verbergen und mit dem Fall in Spanien nichts zu tun."
    Bei Ullrichs Ankunft in Straßburg erklärte er sich auch erstmals zu einer DNA-Analyse bereit. "Das will ich erst mit meinen Anwälten abklären, aber erst nach der Tour de France. Ab jetzt konzentriere ich mich voll auf das Rennen."
    Teamsprecher Luuc Eisenga bekannte: "Natürlich beeinträchtigen die Spekulationen die Stimmung, aber die sportliche Anspannung kurz vor dem Auftakt gewinnt doch die Oberhand."


    "Für den Radsport ein Flächenbrand"


    Der spanische Doping-Skandal sorgt bei vielen Fahrern für Unruhe. Erik Zabel ist deprimiert. In der ARD erklärte der Milram-Sprinter: "Für den Radsport könnte das wirklich zu einem Flächenbrand werden, der wahrscheinlich nicht mehr zu löschen ist. Das ist natürlich für den Sport, den du eigentlich aus Leidenschaft betreibst, schlimm. Aber in diesen Tagen schämt man sich manchmal richtig, dass man selbst den Sport betreibt."
    Nicht betroffen sein soll laut "ABC" die spanische Tourhoffnung Alejandro Valverde vom Team Caisse d'Epargne.


    Winokurow zeigt auf Ullrich und Basso


    Wegen der Viertelfinalspiele der Fußball-WM am Freitag fand die Präsentation der Tour-Mannschaften bereits am Donnerstagabend vor dem Europa-Parlament in Straßburg statt. Astana-Würth blieb von der Parade ausgeschlossen.
    Kapitän Winokurow in der ARD: "Man misst mit verschiedenen Maßstäben. Schließlich werden doch viele beschuldigt, auch Ivan Basso oder Jan Ullrich."

    Einmal editiert, zuletzt von _1846_ ()

  • So, wie es schon fast nicht anders zu erwarten war, hat T-Mobile reagiert und Jan Ullrich, Oscar Sevilla und Rudy Pevenage mit sofortiger Wirkung suspendiert. Ausschlaggebend waren die Unterlagen, die T-Mobile von der UCI über die laufende Untersuchung bekommen hat. Die vorläufigen Ergebnisse standen im totalen Widerspruch zu den Aussagen von Jan Ullrich, u.a. keinen Kontakt zu Dr. Fuentes gehabt zu haben.


    Es wird also definitiv keine Tour mit Jan Ullrich geben! Mal schauen, wie CSC und andere Teams reagieren. Jörg Jaksche, der ja auch auf der "Liste" gestanden haben sollte, hat ja 2 Tage vorher plötzlich Grippe bekommen...

  • UCI will Informationen an Verbände geben

    Der Radsport-Weltverband UCI will im Rahmen des Dopingskandals um den spanischen Arzt Eufemiano Fuentes in den kommenden zwei Wochen weitere detaillierte Informationen an die nationalen Verbände geben.


    Das kündigte Verbandspräsident Partrick McQuaid bei einer Pressekonferenz in Hamburg zum Weltcup-Rennen Vattenfall-Cyclassics an. Rudolf Scharping, Präsident des Bund Deutscher Radfahrer (BDR), forderte in der Hansestadt im Kampf gegen Doping seinerseits einen weiter reichenden Maßnahmenkatalog.


    «Doping ist ein Problem in unserem Sport», sagte Quaid, der sich bei möglichen Widerständen und juristischen Schritten einiger Verbände nach Zugang der neuen Erkenntnisse an den Internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne wenden will. Dass genauere Informationen erst jetzt weitergeleitet würden, führte der UCI-Chef vor allem auf die umfangreichen Ermittlungsakten der spanischen Polizei zurück. «Es geht um 58 Fahrer, und hinter den Namen steht nicht einfach, welche verbotenen Substanzen sie genommen haben. Wir mussten 500 Seiten durcharbeiten», sagte McQuaid.


    Im Kampf gegen Doping im Radsport will Scharping unterdessen ein engeres Zusammenrücken von Teams, Veranstaltern, Sponsoren, dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und vor allem der Politik erreichen. Das derzeitige Arzneimittelgesetz sei eine «stumpfe Waffe gegen kriminelle Netzwerke», sagte der ehemalige Verteidigungsminister. Zur Suspendierung von Jan Ullrich durch das T- Mobile-Team im Zuge das Skandals sagte Scharping: «Gut, dass es vor der Tour passiert ist. Während oder nach der Tour wäre das eine Katastrophe gewesen.»


    Das Weltcup-Rennen in Hamburg leidet jedoch nicht nur unter den Folgen des Dopingskandals, sondern auch unter denen der Tour. Weder Sieger Floyd Landis (Phonak), Andreas Klöden (T-Mobile) noch Weltmeister Tom Boonen (Quick Step) stehen auf der Teilnehmerliste. Offen ist zudem ein Start von Jens Voigt (CSC), wie Projektleiter Frank Bertling sagte. Der Start des 243,4 Kilometer langen Rennens erfolgt um 11.20 Uhr. Die gemeldeten 22 000 Jedermänner werden bereits ab 8.00 Uhr in die Pedalen treten.


    Quelle: dpa

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  • Zusammen fassend:


    - Der letzte Vuelta-Sieger war gedopt
    - Der Giro-Sieger steht unter Verdacht
    - Der Tour-Sieger ist gedopt
    - Der deutsche Meister ist ein Amateur, der zwei Tour-Etappensieger am Berg abhängt. Irgendwie unglaubwürdig, oder?
    - Dann Pereiros Wiedergeburt. nachdem er 30 Minuten weg war..
    - ...

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  • Teamkapitän unter Dopingverdacht


    Saunier-Duval suspendiert Koldo Gil


    Ein weiterer prominenter Name taucht im Zusammenhang mit dem Dopingskandal auf. Nun soll auch der Spanier Koldo Gil verwickelt sein.


    Nur einen Tag vor dem Start der 61. Vuelta hat der spanische Rennstall Saunier-Duval seinen Kapitän daher aus dem Team verbannt. Der 26-jährige Spanier soll wie der deutsche Star Jan Ullrich in die Dopingaffäre um Dr. Eufemiano Fuentes in Madrid verwickelt sein.


    Seit Wochenbeginn ist eine revidierte Liste von Radprofis im Umlauf, die in den Dopingskandal verwickelt sein sollen. Auf dieser Liste soll Gils Name aufgetaucht sein; allerdings aus der Zeit, als er noch beim Team Liberty Seguros von Manolo Saiz unter Vertrag stand.


    Die Teamleitung von Saunier betonte, dass es sich bei dem Ausschluss um eine Vorsichtsmaßnahme handele. "Wir haben keine Aufforderung vom Weltverband bekommen, Gil zu suspendieren. Aber wir wollen kein Risiko eingehen für ein mögliches Problem, das nicht unseres ist", sagte Saunier-Manager Joxean Fernandez Matxin der spanischen Tageszeitung AS. Ullrich und Gil, der vier Saisonsiege auf dem Konto hat, hatten sich bei der Tour de Suisse ein Duell um das Gelbe Trikot geliefert.


    Quelle: ARD

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  • Zitat

    Original von _1846_
    Klöden ist auch gedopt würde ich sagen.


    Als ich von seinem Wechsel zu Astana gehört habe, hab ich sofort gedacht: Der will doch nur leichter an Dopingmittel kommen. Von wegen stärkeres Team, T-Mobile schätze ich eigentlich schon als stärker ein. Ich kann natürlich auch daneben liegen.

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  • Also was der Klödi da von besserem Team erzählt, ist wirklich Mumpitz. Ein besseres Team, wie er das bei T-Mob vorfindet, in dem er auch noch Kapitän ist, kann ihm eigentlich nicht passieren.
    Bleiben also 3 mögliche Gründe für einen Wechsel:


    1. Astana wird von mehreren kasachischen Ölkonzernen unterstützt. Kohle scheinen die mehr als jedes andere Team zu haben. Auch wenn Klödi nichts verraten wird, denke ich mal, daß er dort fürstlich bezahlt wird.


    2. Klödi und Kessler (der ja auch zu Astana wechselt) haben T-Mob den "Umgang" mit ihrem Freund Ulle (dem Kessler ja auch seinen Etappensieg gewidmet hat) nicht verziehen und kehren dem Stall nun den Rücken zu.


    3. Die regelmässigen Blutdopingkontrollen, die T-Mob und Gerolsteiner ab sofort einführen werden :)
    Leipheimer haut ja auch wieder Richtung Discovery ab, obwohl er bei Gerolsteiner unumstrittener Kapitän ist.
    Bei Astana und ihrem spanischen Teamarzt wird das ganze wohl etwas anders zugehen...

  • Doping-Skandal: Fuentes Spur führt nach Hamburg

    Der Mediziner Eufemiano Fuentes, Schlüsselfigur des spanischen Doping-Skandals, soll nach Informationen der ARD im Vorfeld der Tour de France Blutdoping-Praktiken nach Hamburg verlagert haben.


    Wie aus Kreisen spanischer Ermittler bestätigt wurde, sei Radprofis dafür im Zeitraum zwischen Ende Mai und Ende Juni in einem Hotel und einem Appartement in der Hansestadt Blut in größeren Mengen entnommen worden. Fuentes habe zu diesem Zweck Radsportler zu zwei namentlich noch nicht bekannten Personen nach Hamburg geschickt. Die Identität der Fahrer ist bisher ungeklärt. Darüber berichtete der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) in einer Pressemitteilung.


    Der Verdacht, dass der spanische Dopingring seine Dopingpraktiken nach der Enttarnung von Madrid ins Ausland verlagerte, wird durch ein von den Ermittlern sichergestelltes Dokument in spanischer Sprache erhärtet. In einem handschriftlichen Text «in offenbarem Zusammenhang mit dem Doping-Netzwerk» sei der Vermerk notiert: «Zimmer Deutschland und Frankreich». Die spanischen Ermittler gingen nach ARD-Informationen davon aus, dass die in Hamburg behandelten Sportler zu den Topfahrern zählten und als Teilnehmer der Frankreich-Rundfahrt 2006 vorgesehen waren.


    In einem sichergestellten Kalenderblatt von Fuentes sind unter anderem für den 20. Juni hinter einer Nummer 1 mit verschlüsselten Bezeichnungen Blutextraktionen und -infusionen eingetragen. Die spanischen Ermittler bestätigten laut ARD, dass in den bei den Razzien sichergestellten Dokumenten mit der Nummer 1 im Regelfall Jan Ullrich bezeichnet wurde. Ullrich-Manager Wolfgang Strohband dementierte allerdings eine Beteiligung des Toursiegers von 1997 an einer Blutmanipulation in dem Hamburger Hotel am 20. Juni 2006. «Nach seinem Sieg bei der Tour de Suisse am 18. Juni ist Jan sofort nach Hause nach Scherzingen gereist», sagte Strohband dem «Hamburger Abendblatt».


    Bei den zwei Personen, die die Blutentnahmen vorgenommen haben sollen, handele es sich um einen Mann und eine Frau. Die spanische Polizei hielte es nach ihren Recherchen für wahrscheinlich, dass die beiden Personen miteinander liiert sind. Ob der verdächtigte thüringische Anästhesist, gegen den die Staatsanwaltschaft Göttingen ermittelt, mit den Blutdoping-Praktiken in Hamburg in Verbindung steht oder mit einer der beiden beteiligten Personen identisch ist, sei ungeklärt. Der gebürtige Pole steht im Verdacht, für den Spanier Fuentes in Deutschland Dopingmittel auf illegalen Wegen beschafft zu haben.


    In den Privaträumen des Arztes in Bad Sachsa im Harz und an dessen Arbeitsstätte, einer Klinik im thüringischen Bleicherode, hatte es am 17. August Hausdurchsuchungen durch Mitarbeiter des Bundeskriminalamts gegeben.


    Quelle: dpa

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  • Keine Beweise: Basso vor Freispruch


    Auch die zweite Anhörung von Ivan Basso vor dem Disziplinar-Ausschuss des Nationalen Olympischen Komitees in Rom hat keine neuen Beweise offenbart.


    Der Sportler selbst hat alle Vorwürfe bisher strikt zurückgewiesen. "Es ist klar, dass ich niemals etwas mit Doping zu tun hatte", sagte der 28-Jährige bei einer ersten Anhörung Ende August in Rom.


    Die Antidoping-Kommission des CONI habe sich noch etwas Zeit erbeten, um über den Fall zu entscheiden, berichtete der Internet- Sportdienst Datasport. Es sei möglich, dass die Suspendierung gegen Basso aufgehoben werde, hieß es dazu weiter.


    Basso, dem Sieger des diesjährigen Giro d'Italia, war ebenso wie dem inzwischen von T-Mobile gekündigten Deutschen Jan Ullrich der Start zur diesjährigen Tour de France am 1. Juli verwehrt worden. Der Italiener war vom dänischen CSC-Team unmittelbar vor der Frankreich-Rundfahrt und nach Bekanntwerden seiner Verbindungen zu den umstrittenen Medizinern Eufemiano Fuentes und José Merino Batres suspendiert worden.


    Quelle: sportal

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  • im grunde ein noch größerer skandal als bassos freispruch ist wohl der von botero.


    botero war angeblich von der guardia civil auf der fuentes-liste eindeutig als nr. 4 identifiziert.


    die deutschen medien wird's nicht wirklich interessieren. hauptsache, man kann weiter heftigst auf jan ul(l)rich einschlagen...

  • Neues von Botero:


    Kolumbianischer Verband: Keine Beweise gegen Botero


    Der kolumbianische Radsportverband (Fedeciclismo) hat den internationalen Radsportverband UCI aufgefordert, "konkrete Beweise" gegen den Kolumbianer Santiago Botero vorzulegen, der zu den mutmaßlichen Kunden des Fuentes-Dopingnetzwerks gehörte und im Sommer von seinem Phonak-Team suspendiert worden war.


    "Wir haben ein vorläufiges Ermittlungsverfahren eröffnet und die UCI gebeten, uns innerhalb von 15 Tagen weitere Dokumente und konkrete Beweise zu schicken", sagte ein Sprecher des kolumbianischen Verbands. Sollte die UCI keine weiteren Beweise gegen Botero vorlegen können, will Fedeciclismo das Verfahren einstellen.


    Am vergangenen Freitag hatte der Präsident des Verbands, Ettore Sangiovanni, öffentlich erklärt, dass die Ende September von der UCI im Fall Botero übermittelten Dokumente nicht ausreichend seien. Darin gebe es keine stringenten Beweise dafür, dass der 33 Jahre alte Botero zu den Kunden des illegalen Dopingnetzwerks von Dr. Fuentes, das im Mai in Süpanien aufgeflogen war, gehörte. Sangiovanni äußerte seine "persönliche" Ansicht, wonach ein Verfahren gegen Botero nach der Beweislage nicht möglich sei. Nur bei Vorlage von "ernsten Indizien" sei dies möglich, wiederholte der kolumbianische Rad-Präsident am Mittwoch.


    Botero war im Juni von Phonak vorläufig suspendiert worden ebenso wie die Spanier Enrique und Ignacio Gutiérrez. Alle drei werden verdächtigt, in die Fuentes-Affäre verwickelt zu sein. Das Schweizer Phonak-Team wird am Saisonende aufgelöst.


    Quelle: RSN

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  • Keine Dopinganklage gegen Ivan Basso in Italien

    Das Nationale Olympische Komitee Italiens (CONI) wird keine Dopinganklage gegen den Radprofi Ivan Basso erheben. CONI-Ankläger Franco Cosenza beantragte die Einstellung des Verfahrens gegen den Giro d'Italia-Sieger.


    Damit kann der 28-Jährige nach 105 Tagen Suspendierung wieder an den Start gehen. «Das ist eine schöne Nachricht», sagte der Italiener. Er werde sofort mit seinem CSC-Teamchef Bjarne Riis sprechen. «Ich weiß aber noch nicht, ob ich schon bei der Lombardei-Rundfahrt wieder dabei sein kann», sagte der Radprofi.


    Basso war nach seiner Verwicklung in den spanischen Dopingskandal kurz vor der Tour de France zusammen mit anderen Fahrern, darunter Jan Ullrich (Scherzingen), aus dem Starterfeld gestrichen und danach von seinem CSC-Team suspendiert worden. Basso hatte stets seine Unschuld beteuert.


    Der Internationale Radsportverband (UCI) hatte nach einem Bericht der «La Gazzetta dello Sport» noch in der vergangenen Woche vehement die Eröffnung eines Dopingverfahrens gegen Basso gefordert. Für die kommende Woche waren noch Dokumente der Staatsanwaltschaft Madrid zum Fall Basso erwartet worden. Sollte neues Beweismaterial auftauchen, wird das Verfahren gegen Basso wieder aufgenommen, teilte die CONI-Anklage mit.


    Quelle: dpa

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