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Spannender Kampf um die elf Plätze im Team des FCP
PFORZHEIM. Konkurrenz belebt das Geschäft. Das gilt für den Fußball im Allgemeinen und für den 1. FC Pforzheim im Speziellen. Heiße Duelle gibt es beim Fußball-Verbandsligisten vor allem in der Abwehr und im Mittelfeld.
Auf dem Papier sieht das Duell zwischen dem Tabellenzweiten 1. FC Pforzheim und dem Elften SV Schwetzingen am Samstag (14.30 Uhr) im Stadion Brötzinger nach einer klaren Sache aus. Dennoch erwartet Rudi Herzog kein Kinderspiel für seine Elf. „Schwetzingen ist besser, als es der Tabellenstand aussagt. Die Stärke liegt ganz klar in der Offensive mit einem Mann wie Björn Weber vorne drin, der früher in Hoffenheim Regionalliga gespielt hat“, betont der FCP-Trainer und fügt hinzu: „Wir müssen in die Vollen gehen.“ Kein Spieler kann sich also eine Schwächephase erlauben, besonders diejenigen nicht, die ihren Stammplatz gegen starke Konkurrenten verteidigen müssen. Hier ein Blick auf den Kader und die aktuelle Rollenverteilung:
Tor: Oliver Nell genießt das volle Vertrauen von Rudi Herzog. „Es gibt keinen Anlass, an einen Wechsel auf dieser Position zu denken. Für seine 19 Jahre ist Oliver erstaunlich abgeklärt. Er beruhigt die Hintermannschaft, ist ein sehr guter Fußballer und reaktionsschnell“, schwärmt Herzog von seiner Nummer eins. Stellvertreter Toma Trocha ist schon deshalb momentan kein ernsthafter Konkurrent, weil er beruflich sehr eingespannt ist.
Abwehr: Auf der rechten Seite der Viererkette ist Lukas Buck gesetzt. Links hat Denis Garcia-Franco momentan die besten Karten. Er kann sich allerdings nicht ausruhen. „Marco Parisi hat bei seinen Einsätzen ebenfalls überzeugen können und sitzt Denis im Nacken“, so Herzog. Samet Tuzluca und Tobias Wacker bilden ein sattelfestes Innenverteidigergespann, das in der Verbandsliga zur Crème de la crème gehört. Eine starke Alternative wäre Valery Heidt, der FCP-Pechvogel ist allerdings nach seinem Bänderriss bis zum Ende der Vorrunde außer Gefecht gesetzt.
Mittelfeld: Drei Spieler kommen für die beiden Plätze auf der defensiven „Sechser“-Position infrage. Während Führungsspieler Martin Maier praktisch unumstritten ist, gibt es einen spannenden Zweikampf zwischen Jurij Bock und Thorsten Kraski. „Jurij ist wertvoller für den Spielaufbau, Thorsten ist ein toller Abräumer. Es kommt auf unsere Taktik an, wer von beiden spielt“, sagt Rudi Herzog über das offene Rennen. Im rechten Mittelfeld wirbelt Ignazio Scozzari, über links macht Mario Heimberger Dampf. Beide müssen um ihre Stammplätze kämpfen, Flügelspieler Michael Schrammel scharrt mit den Hufen. Eine Klasse für sich ist momentan Kapitän Bruno Martins, der im Mittelfeld die Fäden zieht.
Angriff: Auch hier hat Herzog die Qual der Wahl. Für Simon Mössner spricht seine Erfahrung und Torgefährlichkeit. Francisco Grifo und auch Remo Fosticz sind hingegen „spielende“ Stürmer. Dass Herzog dennoch an der taktischen Ausrichtung mit einer nominellen Angriffsspitze festhält, hat einen guten Grund. „Ansonsten müssten wir einen defensiven Mittelfeldspieler opfern. Bruno Martins hätte dann weniger Freiraum“, sagt der Coach.
13. Spieltag 14.11.09 14:30 Uhr 1. FC Pforzheim - SV Schwetzingen
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Verbandsliga Baden - 13. Spieltag
FCP - SV 98 Schwetzingen 1:1 (0:0)
Eine gute erste Halbzeit ohne Tore und eine schwächere Leistung im zweiten Abschnitt führen zum am Ende gerechten 1:1 Unentschieden. Trotzdem muß man für unser Team von 2 vergebenen Punkten sprechen.
Eine sehr durchwachsene Partie sahen die rund 300 Zuschauer im Brötzinger Tal. In Halbzeit eins gaben die Gastgeber den Ton an, ohne jedoch zum Torerfolg zu kommen. Trotzdem zeigten Martins & Co einige schöne Kombinationen und Flanken, die mit Applaus belohnt wurden.Im zweiten Durchgang wurden die Gäste aus Schwetzingen stärker. Folgerichtig kam es zu einigen brenzligen Szenen im FCP-Strafraum. Alleine zwei Tore der Spargelstädter mußte der im großen und ganzen gute Schiedsrichter zurückpfeifen, weil eine Regelwidrigkeit vorausgegangen war.
In der 60. Minute wechselte Trainer Rudi Herzog mit Francesco Grifo eine zweite Sturmspitze ein. Nur 3 Minuten später bedankte sich der Neuzugang mit seinem zweiten Saisontreffer. Jetzt hatte man den Eindruck, das Spiel würde an Klasse und Fahrt zulegen und ein deutlicher FCP-Sieg wäre das Endergebnis.
Doch dieser Eindruck hielt nur kurz. Wiederum nur 3 Zeigerumdrehungen später glich Schwetzingen durch Weber aus, nachdem die FCP-Abwehr den Ball nicht aus der Gefahrenzone befördern konnte.
Am Ende - beide Halbzeiten berücksichtig - war das Unentschieden ein Ergebnis, das der Leistung beider Teams gerecht wurde.
Gleich zu Beginn des Spiels versammelten sich die Spieler beider Mannschaften im Mittelkreis und gedachten Robert Enke. Auf sämtlichen Plätzen in Deutschland legte man für den verstorbenen Nationaltorhüter eine Gedenkminute ein.
Aufstellung FCP:
Oliver Nell, Dennis Garcia-Franco (60. Francesco Grifo), Samet Tuzluca, Thorsten Kraski, Martin Maier (76. Remo Fosticz), Simon Mößner, Bruno Martins, Tobias Wacker, Ignazio Scozzari, Lukas Buck, Mario Heimberger (89. Jurij Bock)Tore:
1:0 Grifo (63. Min.)
1:1 Weber (66. Min.) -
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Viel Regen, wenig Spielkultur beim FCPPFORZHEIM. Die Joker stachen! Zwei eingewechselte Stürmer – Francesco Grifo für die Gastgeber und Björn Weber auf der anderen Seite – trafen beim 1:1 (1:0) des 1. FC Pforzheim gegen den SV Schwetzingen.
Dass der Fußball von Gesten, Symbolen und Emotionen lebt, war auch am Samstag im Brötzinger Tal zu beobachten. Man nehme FCP-Spielerin Viktoria Knoll, die beim Einlaufen der Mannschaften die Fanhymne „You’ll Never Walk Alone“ sang. Oder Martin Maier. Der Pforzheimer Mittelfeldspieler wurde während des Spiels von Zuschauern angepöbelt und ließ seinem Ärger darüber mit einem satten Tritt gegen die Werbebande freien Lauf.
Das Treiben auf dem Rasen war hingegen arm an Höhepunkten, was nicht zuletzt am „Fritz-Walter-Wetter“ lag. Dauerregen machte den Platz nur schwer bespielbar und ließ ein flüssiges Kombinationsspiel fast unmöglich werden. Der FCP gab in Hälfte eins zwar den Ton an, war in seinen Offensivaktionen aber nicht zwingend genug. Mit Torsten Kraski war es bezeichnenderweise ein Defensivmann, der die zwei besten Pforzheimer Gelegenheiten im ersten Durchgang vergab. Sein Kopfball (24.) und ein 20-Meter-Schuss (29.) waren eine sichere Beute von Schwetzingens Keeper Sinan Bal.
Nach der Pause war mehr Pfeffer in der Begegnung. Das lag vor allem an den bis dahin biederen Gästen, die nun mehr riskierten und mit Biss in die Zweikämpfe gingen. In der 60. Minute bewiesen die Trainer dann ein glückliches Händchen. FCP-Coach Rudi Herzog und sein Kollege Volker Zimmermann brachten Francesco Grifo und Björn Weber als jeweils zweite Spitze ins Spiel. Und die Joker stachen. Zuerst brachte Grifo den Club mit einer Einzelleistung in Führung (63.), drei Minuten später sprang nach einer Konfusion im Strafraum das Leder zu Björn Weber, der zum 1:1 einschob. Sekunden vor Schluss mussten die Gastgeber sogar um das Unentschieden bangen, als der eingewechselte Philipp Dörzenbach FCP-Keeper Oliver Nell zu einer Glanzparade zwang.
Beide Übungsleiter sprachen hinterher von einem leistungsgerechten Unentschieden. „In der ersten Halbzeit waren wir deutlich unterlegen, da hat die Psyche nicht richtig mitgespielt. Nach der Pause hätten wir mit etwas mehr Glück fast noch gewonnen“, sagte Schwetzingens Coach Volker Zimmermann. Rudi Herzog konnte mit dem Punkt ebenfalls gut leben, auch wenn er sich gewünscht hätte, „dass wir in der zweiten Halbzeit eine Schippe drauflegen.“ Eine Steigerung ist nötig, wenn der FCP am kommenden Samstag (14.30 Uhr) den VfR Mannheim zu Gast hat.