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FUSSBALL / Oberliga - FC Normannia Gmünd verliert 1:3 (1:1) beim Heidenheimer SB
Das Glück währt 40 Sekunden
Ein kurzer Moment des Glücks für die Normannia-Fans, drei blitzsaubere Tore für den HSB-Anhang. Beim 3:1 im Oberliga-Derby Heidenheim gegen den FC Normannia Gmünd hatten nur die heimischen Zuschauer dauerhaft Freude an ihrer Mannschaft.
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VON BERND MÜLLER
Der FC Normannia ist nun auf einem Abstiegsplatz angekommen: Nach dem 1:3 im Derby gegen Heidenheim stehen die Gmünder mit vier Punkten aus sieben Spielen auf Rang 15 der Tabelle.
Dabei hatte es am Anfang gar nicht übel ausgesehen für die Truppe von Trainer Alexander Zorniger. Die Gastgeber hatten zwar von Beginn an die besseren Chancen, während Gmünd nur zwei äußerst harmlose Torschüsse binnen einer halben Stunde zustande brachte (Zimmermann in der 17., Kluge in der 32. Minute), aber Heidenheim traf nicht. Zornigers Truppe war defensiv eingestellt, der Coach hatte eine Doppel-Sechs mit Mark Mangold und dem ins Mittelfeld versetzten Michael Zimmermann vor die Abwehrkette gesetzt, während Beniamino Molinari vorerst auf der Bank Platz nahm. "Wir wollten auf Pressingsituationen gehen, und das hat ganz gut geklappt", sagte Zorniger nach dem Spiel. Besonders bei der ersten richtigen Chance, die sich der FCN erarbeitete. Nach einem Heidenheimer Ballverlust schickte Kaiser Krätschmer, der lief alleine auf HSB-Keeper Huber zu, blieb cool und schoss ein. 0:1 stand's plötzlich in dieser 35. Spielminute. Eine rote Spielertraube bildete sich an der Normannia-Bank, Patrick Krätschmer kurvte jubelnd über die ganze Länge des Spielfelds. Doch das Glück des FC Normannia währte nur 40 Sekunden. Denn gleich nach dem Anstoß machte der Ex-Normanne Ertac Seskir den Ausgleich. "Das schnelle 1:1 war sicher ein kleiner Knackpunkt, und mit kleinen Knackpunkten tun wir uns gerade schwer", so Zorniger.
In Halbzeit zwei war die Gegenwehr und vor allem die Torgefährlichkeit der Normannen nicht ausreichend, um einen oder gar drei Punkte mitzunehmen. Zudem offenbarten die Gmünder technische Mängel im Vergleich zu den Heidenheimern, deren größere individuelle Klasse sich in der zweiten Halbzeit durchsetzte und dem Heimpublikum zwei weitere Tore bescherte. Alle drei HSB-Treffer ähnelten sich: Kein Freistoß, kein Distanzschuss führte zum Torerfolg, es waren alles herausgespielte Treffer, deren Torschützen aus recht kurzer Distanz im Strafraum ziemlich frei zum Schuss kamen.
Die Trainer, Alex Zorniger und Heidenheims Dieter Märkle, waren sich nach dem Spiel weitgehend einig: dass der Sieg verdient war, und dass die Normannia bald wieder gewinnt. Zorniger blieb bei seiner Durchhalte-Rhetorik aus den letzten Wochen: "Wir werden alle die Ruhe bewahren, wir werden aggressiv spielen und wir werden die nötigen Punkte in den Heimspielen holen - davon bin ich tausendprozentig überzeugt." Und HSB-Coach Märkle flötete: "Ich wünsche dem Alex einen Sieg gegen Sandhausen am nächsten Wochenende."
HSB:
Huber - Feistle, Meier, Schmidt, Kraljevic, Seskir, Macchia (81. Hörger), Raaf (75. Laible), Gmünder, Göhlert (66. Struck), Bagceci.
FCN:
Gruca - Kunze (45. Jurzczyk), Funk (60. Molinari), Kuhn, Molner, Schöllkopf, Zimmermann, Mangold, Kaiser (75. Bilger), Krätzschmer, Kluge.
Tore:
0:1 Krätschmer (35.), 1:1 Seskir (36.), 2:1 Bagceci (53.), 3:1 Meier (69.).
Zuschauer:
1625.