12. Spieltag SV Waldhof - TSG Balingen

  • SVW-Trainer Hollich zählt Gegner Balingen zu den "spielstärksten Teams der Liga", plant aber die Etablierung in der Tabellenspitze
    Waldhof will sich Winterspeck anfuttern


    Von unserem Mitarbeiter Roland Bode


    Mannheim. "Wir stehen vor einer wegweisenden Woche", sagt Waldhof-Trainer Reiner Hollich. Der Übungsleiter des Fußball-Oberligisten ist sich vor der Heimpartie am morgigen Samstag (15.30 Uhr) gegen die TSG Balingen aber auch sicher: "Wenn wir an diesem Wochenende und dann in Villingen gut punkten, können wir bis zum Winter ganz oben dabei sein. In acht Tagen wissen wir, wo wir stehen."


    Die Gäste aus Schwaben kommen mit der Empfehlung von sechs Spielen ohne Niederlage und als Tabellenfünfter ins Benz-Stadion. Nach nur drei Punkten aus den ersten fünf Spielen gab die TSG zuletzt ordentlich Gas. Hollich: "Ich denke, dass Balingen zu den spielstärksten Teams in der Liga zählt. Sie verfügen über eine starke Innenverteidigung, sind auf den Außenpositionen sehr gut besetzt und stehen äußerst kompakt. Wir müssen alles zeigen, was wir drauf haben, wenn wir gewinnen wollen." Es ist der erste Vergleich beider Teams in einem Liga-Spiel.


    "Mit der Entwicklung der Mannschaft bin ich zufrieden. Daran hat auch Andreas Clauß als Co-Trainer seinen Anteil, der sich nicht nur um die Torhüter, sondern auch das Koordinationstraining kümmert. Trotzdem sind wir noch nicht am Optimum", sieht Hollich die Blau-Schwarzen weiter in einem Lernprozess. Auf die Frage, ob im Winter personell noch nachgelegt werden müsse, antwortet er: "Ich habe volles Vertrauen in die jetzige Truppe. Sicher schauen wir uns immer wieder einmal auf der ein oder anderen Position nach einer Alternative um. Aber das müsste eine echte Verstärkung sein, nichts für die Breite des Kaders. Gaukler können wir uns in unserer wirtschaftlichen Situation nicht erlauben."


    Verzichten muss der SVW am Samstagnachmittag auf Innenverteidiger Jurij Krause, den weiter Oberschenkelprobleme plagen. Das Gleiche gilt für Christian Gmünder. Mit dessen Rückkehr rechnet er - ähnlich wie bei Mariusz Suszko - frühestens in zwei Wochen wieder. Auf Krause hofft der Waldhof-Coach schon beim Villingen-Spiel. Hollich: "Die Probleme bei ihm sind noch nicht ganz auskuriert. Deshalb wird er bewusst geschont." Zur Verfügung stehen indes wieder Torhüter Markus Kolke und Regisseur Marco Laping, die zuletzt ebenfalls Verletzungen plagten. Noch nicht sicher ist sich Hollich, wie er die Offensivpositionen besetzen wird: "Mit Vllaznim Dautaj, Hans Kyei und Dimtri Suworow haben wir drei gleichwertige Spieler. Da entscheiden die Trainingseindrücke. Florian Hach war zuletzt angeschlagen." Dennoch deutet zumindest einiges auf einen Einsatz von Kyei hin, der auch beim jüngsten Pokalsieg in Uissigheim (3:0) traf. Hollich fasst zusammen: "Unter dem Strich müssen wir realistisch bleiben. Wir haben aus 14 Pflichtspielen bisher nur zwei Niederlagen. Das ist in Ordnung. Die Mannschaft hat sich gut verkauft. Aufsteigen wollen wir am liebsten alle. Aber auch wenn die Woche erfolgreich verläuft, bleiben wir auf dem Teppich."


    Quelle: Mannheimer Morgen - 15. Oktober 2010

  • Mit dem 0:0 gegen Balingen starten die Blau-Schwarzen verhalten in die wegweisenden Partien / Sechs Zähler Rückstand auf die Spitze
    Waldhofs Suche nach einem Knipser


    Von unserem Mitarbeiter Roland Bode


    Mannheim. Kapitän Marco Laping sprach von "fehlender Durchschlagskraft in der Offensive." Trainer Reiner Hollich davon, "dass im vorderen Bereich besser nachgeschoben werden muss, um Druck auszuüben". Und der Sportliche Leiter des Fußball-Oberligisten SV Waldhof, Günter Sebert, sagte nach dem 0:0 gegen die TSG Balingen vor 2070 Besuchern im Carl-Benz-Stadion: "Wir brauchen irgendwie noch einen Knipser." Auf der Suche ist Sebert bereits. Doch was sich in den vergangenen Wochen am Alsenweg vorstellte, konnte die sportliche Führung nicht überzeugen.


    Waldhof hatte in einem mäßigen Spiel gegen gut organisierte und seit sieben Spielen ungeschlagene Schwaben zwar die besseren Chancen. Doch irgendwie fehlte zu häufig der finale Pass und die zündenden Ideen, um Lücken zu reißen. Hier ließ das Team von Gäste-Coach Karsten Maier nicht viel zu. Trotzdem ist Maier überzeugt: "Der SV Waldhof wird im Kampf um die Meisterschaft ein Wort mitreden. Wir haben gegen einen starken Gegner gespielt. Auch wenn wir in der ersten Halbzeit etwas die Hosen voll hatten. Die Punkteteilung ist gerecht."


    Dem widersprach Hollich nicht: "Wir stehen immer noch zu viel an der Außenlinie, schaffen es nicht, Löcher zu reißen. Aber wir müssen auch einmal mit einem Punkt zufrieden sein. Balingen war der erwartet schwere Gegner."


    Teil eins der von Hollich angekündigten "wegweisenden Woche" endete mit einem Remis. Am nächsten Samstag geht es nun zum Tabellenzweiten FC 08 Villingen, der aber auch nur einen Zähler mehr auf dem Konto hat als die Blau-Schwarzen, die derzeit auf dem vierten Platz rangieren.
    Eine Leistungssteigerung gegen die heimstarken Schwarzwälder ist aber erforderlich. Zu viele einfache Ballverluste erlaubte sich der SVW gegen Balingen, das laut Coach Maier "ohne große Ambitionen in die Runde gestartet ist. Wir wollen uns von Spiel zu Spiel steigern. Aber möglichst nicht mehr - wie im Vorjahr - in Abstiegsnot kommen."


    Bereits in der Halbzeitpause stellte Ex-Bundesliga-Profi Karl-Heinz Bührer fest: "Das ist eben Oberliga. Daran müssen sich viele noch gewöhnen. Wunderdinge darf man unter den gegebenen Umständen momentan nicht erwarten." Damit dürfte der aus 182 Erstliga-Einsätzen (42 Tore) erfahrene, frühere Angreifer, der in zwei Tagen seinen 51. Geburtstag feiert, richtig liegen.


    Geduld lautet einmal mehr das Motto am Alsenweg. Immerhin: Obwohl nach dem Unentschieden vom Wochenende der Abstand auf Spitzenreiter FC Nöttingen auf sechs Punkte angewachsen ist, bleiben die Blau-Schwarzen weiter vorne mit dabei. Zumal sie auch noch ein Spiel weniger ausgetragen haben.


    Quelle: Mannheimer Morgen - 18. Oktober 2010