FC Memmingen - FC Schweinfurt 05

  • Gegner Schweinfurt kommt mit namhaften Neuzugängen
    Memmingen (ass). Der FC Memmingen empfängt am Freitagabend (19.30 Uhr) den FC Schweinfurt 05. Ein Gegner, der anfangs angesichts seiner namhaften Neuzugänge anfangs hoch gehandelt wurde. Vom Punktestand wird es ein Duell auf Augenhöhe werden.


    Die Lage: Sowohl der FCM als auch Schweinfurt haben 17 Punkte auf dem Konto. Bei Memmingen zeigt die Form- und Tabellenkurve nach zuletzt einem Unentschieden gegen den FC Augsburg II und dem Sieg in Passau nach oben (Platz acht), bei Schweinfurt mit zuletzt drei Pleiten nach unten (Platz elf). Wobei das 1:3 zuhause gegen Überraschungsaufsteiger Garching bei den „Schnüdeln“, wie sie im Volksmund genannt werden, für Entsetzen sorgte. Die durch einige Sperren geschwächte Mannschaft war dominant, führte 1:0 und gab in den letzten Minuten die Begegnung völlig aus der Hand.


    Der Gegner: Die Liste der prominenten Zugänge in Schweinfurt im Sommer war lang. Aus Bamberg kam beispielsweise Torjäger Nicolas Görtler. Vom Zweitliga-Aufsteiger Würzburger Kickers wurde mit dem „Joker vom Dienst“ Adam Jabiri und Marco Haller ein Doppelpack verpflichtet. Kein Wunder, dass die Fans mehr erhofften oder zumindest erträumten. Aber auch der FCS-Anhang musste erkennen, dass die Leistungsdichte in der Regionalliga heuer fast schon fast beängstigend eng ist. Abseits der Platzes haben die Verantwortlichen Auseinandersetzungen mit einigen Problemfans. Weil vom Verein und von der Stadt Stadionverbote verhängt wurden, gab es einen Stimmungsboykott. Der FC Schweinfurt stellte in einer Pressemitteilung in dieser Woche klar, dass er sich für seinen Anhang im Rahmen der Möglichkeiten einsetzt, aber Gewalt und Ausschreitungen in keinem Fall akzeptiert werden.


    Das FCM-Personal: Der zuletzt Gelb-gesperrte Stefan Heger steht Memmingen wieder zur Verfügung. Abwehrchef Sebastian Schmeiser musste beim SV Schalding-Heining in der Schlussphase ausgetauscht werden – der Oberschenkel zwickte wieder. Ansonsten ist alles an Bord. In der Offensive läuft es gut. Stefan Schimmer hat bereits neun Saisontreffer auf seinem Konto, Vorbereiter Muriz Salemovic glänzt mit ebenso vielen Vorlagen und drei eigenen Treffern. Fabian Krogler wird voraussichtlich wieder in seine neue Rolle auf der Außenbahn schlüpfen.


    Bisherige Vergleiche: In der vergangenen Saison fuhr der FC Memmingen mit 3:2 Ende Oktober in Schweinfurt seinen ersten Auswärtssieg der Saison 2015/16 ein. Im Rückspiel wurde gleich das halbe Dutzend vollgemacht. Das 6:0 war im Frühjahr im strömenden Regen der Grundstock zum Klassenerhalt. Ansonsten spricht die Bilanz seit 1982 leicht für den FCM: 14 Siege, sieben Unentschieden, 13 Niederlagen.
    Rund ums Spiel: Zwischen 30 und 50 Schweinfurter Fans sind angekündigt. Deshalb wird der Gästeblock in Betrieb genommen. Zudem gibt es für alle Zuschauer Eingangskontrollen. Wenn das Wetter mitspielt, rechnet der FCM in diesem Flutlichtspiel wieder mit einer vierstelligen Kulisse.


    Das voraussichtliche Aufgebot des FC Memmingen:


    Tor: Martin Gruber (1) – Abwehr: Daniel Zweckbronner (20), Sebastian Schmeiser (5), David Anzenhofer (6), Fabian Lutz (24) – Mittelfeld: Fabian Krogler (9), Dennis Hoffmann (23), Branko Nikolic (21), Daniel Eisenmann (28) – Angriff: Muriz Salemovic (10), Stefan Schimmer (10).


    Auswechselspieler: Eddy Weiler (4), Raffael Friedrich (7), Stefan Heger (8), Tim Buchmann (18), Jamey Hayse (27), Fabio Zeche (Tor).
    (Rückennummern in Klammer)


    Schiedsrichter: Matthias Zacher (Nussdorf/Inn); Assistenten: Torsten Wenzlik, Alexander Schkarlat.


    PM FC Memmingen

  • FC Memmingen – FC Schweinfurt 2:1 (1:0)


    Memmingen (ass). Manchmal braucht es auch einen „dreckigen“ Sieg, um den Bann zu brechen. Mit 2:1 (1:0) holte der FC Memmingen im Regionalliga-Heimspiel gegen den FC Schweinfurt auch zuhause wieder einmal die volle Ausbeute, nachdem es auswärts ja bisher ganz passabel gelaufen ist, daheim trotz engagierten Auftritten aber nur ein Sieg zu Buche stand. Enttäuschend war allerdings dieses Mal der Zuschauerzuspruch mit 657 Fans in der Arena. Wie überhaupt an diesem Wochenende in der vierten Liga die Fans ausblieben, obwohl die Bundesliga pausierte.


    Der Memminger Anhang bewertete den Erfolg als eher glücklich. Die Freude über Rang sechs nach dem 14. Spieltag war dennoch groß. Eine überraschende Aussage kam von Schweinfurts Trainer Gerd Klaus, der seine vierte Niederlage in Folge kommentieren musste: „Memmingen hat zwei Tore gemacht, wir nur eines. Deshalb war es ein verdienter Sieg“. Stefan Schimmer hatte Memmingen mit 1:0 in Führung gebracht, als er einen an ihm selbst verursachten Foulelfmeter platziert verwandelte. Es war bereits der zehnte Saisontreffer des 22-jährigen. „Das war in hundert Jahren kein Elfmeter“, wetterte Klaus gegen die Entscheidung, dass der Unparteiische Matthias Zacher auf den Punkt zeigte, als Schimmer von Johannes Golla weggedrückt wurde. Anschließend war es nicht nur dem Gästecoach so vorgekommen, dass Zachers etwas wieder gutmachen wollte: „Dass gefühlt 30 Situationen für uns gepfiffen wurden, bringt uns dann auch nix mehr“.


    Kurz vor der Strafstoßentscheidung hatte Zacher allerdings nicht richtig hingeschaut, als Marco Haller den zuvor gefoulten und am Boden liegenden FCM-Abwehrspieler Fabian Lutz mit dem Fuß am Kopf touchierte. Eine Situation, die durchaus als Tritt und damit Tätlichkeit hätte ausgelegt werden können.
    Nach einer sehr präsenten Anfangsphase gaben die Memminger dem Gegner zu viel Raum, der nur leidlich genutzt wurde. Der Ausgleich hing in der Luft, als die Gäste vor der Pause zu einer ganzen Reihe an Gelegenheiten kamen. FCM-Torhüter Martin Gruber parierte glänzend gegen Marco Janz (34.) und Haller (35.), Der Ex-Würzburger Torjäger Adam Jabiri hämmerte den Ball wuchtig aus 35 Metern ans Lattenkreuz (37.).


    Daniel Eisenmann hätte nach dem Wechsel für die Vorentscheidung sorgen können (52.). Weil er es nicht tat, stand Gruber weiter im Brennpunkt. „Martin ist heute über sich hinaus gewachsen“, lobte Anderl insbesondere die Defensivleistung an diesem Abend. Auch Innenverteidiger David Anzenhofer holte sich ein Sonderlob ab: „Er hat jedes Luftduell gewonnen“. Das vergebliche Anrennen der Schweinfurter wurde eigentlich in der 80. Minute klassisch ausgeknockt, eingeleitet auch durch einen Abwehrspieler. Daniel Zweckbronner, angespielt von Branko Nikolic, stürmte auf der rechten Seite durch, legte quer und „Joker“ Tim Buchmann machte das 2:0. Gelaufen war es damit aber noch nicht, weil nach einem Schuss von Nicolas Görtler an die Unterkante Jabiri per Kopf zum Anschlusstreffer abstaubte. (86.). Der Einbahnstraßenfußball, auch unterstützt durch die Entscheidungen von Schiri Zacher, setzte sich auch in der sechsminütigen Nachspielzeit fort. Gruber war noch einmal mit einer Glanztat auf dem Posten und hielt den Sieg fest. Das Kartenspiel des Unparteiischen hat für den FCM noch Folgen. Durch die jeweils fünfte Gelbe Karte gegen Daniel Eisenmann (unberechtigt) und Dennis Hoffmann (überzogen) fehlen beide Mittelfeldleute im Auswärtsspiel nächsten Samstag beim 1. FC Nürnberg II. Sebastian Schmeisers (Muskelfaserriss) Einsatz wird dort fraglich sein.


    FC Memmingen: Gruber - Zweckbronner, Schmeiser (46. Weiler), Anzenhofer, Lutz - Krogler (74. Buchmann ), Hoffmann, Heger, Eisenmann - Salemovic (60. Nikolic), Schimmer. - Trainer: Anderl


    FC Schweinfurt 05: Paulus – Messingschlager (53. Willsch), Billick, Janz, Golla – Fery, Paul – Haller (84. Kracun), Jelisic (53. Görtler), Krautschneider – Jabiri. - Trainer: Klaus


    Tore: 1:0 (19.) Schimmer (Foulelfmeter), 2:0 (80.) Buchmann, 2:1 (86.) Jabiri


    Schiedsrichter: Zacher (Nussdorf/Inn)


    Gelbe Karten: Schimmer, Heger, Eisenmann, Hoffmann / Krautschneider, Jabiri, Görtler


    Zuschauer: 657


    PM FC Memmingen