Es gibt die wunderbare Seite DDR-Oberliga.de, wo auch heute noch in statistischer Spielerei Meister ermittelt werden.
Nach diesem simplen Prinzip dachte ich, starte ich mal etwas ähnliches über Baden-Württemberg.
Der Spielregeln sind dabei recht einfach:
# Gewertet werden nur Spiele zwischen Mannschaften aus dem Gebiet des heutigen Bundeslandes Baden-Württemberg. Aber das ist weiter kein Problem, da nur mal der hessische "Gastarbeiter" Amicitia Viernheim über Baden-Württemberg in eine höhere Spielklasse vorrückte und die bayerischen Vertreter bislang alleweil zu schwach dazu waren.
# Es werden nur richtige Ligaspiele gewertet, keine Pokale oder Aufstiegsrunden usw.
# Nur Ligen, die über dem Gebiet von Baden-Württemberg ausgespielt werden, werden berücksichtigt, also
## 1945 - 1950: Oberliga Süd
## 1950 - 1963: Oberliga Süd -- 2. Liga
## 1963 - 1974: Bundesliga -- Regionalliga
## 1974 - 1994:: 1. Bundesliga -- 2. Bundesliga
## 1994 - 2008: 1. Bundesliga -- 2. Bundesliga -- Regionalliga
## 2008 - heute: 1. Bundesliga -- 2. Bundesliga -- 3. Liga -- Regionalliga
# Die Tabellenwertung erfolgt nach der in den jeweiligen Spieljahren geltenden Punktesystemen wie 2 oder 3 Punkte bzw. Tordifferenz oder Torquotient. Vorranging bleibt natürlich immer die Ligazugehörigkeit, die schlechteste Bundesligamannschaft ist immer noch besser gestellt als die beste Zweitligaelf.
# Spielt in einer Liga nur eine Mannschaft aus Baden-Württemberg, so diese kampflos platziert.
Mit dieser Einleitung will ich gleich starten
1945/46: SV Stuttgarter Kickers
Süddeutschland liegt noch in Trümmern, als am 4. November 1945 die erste Saison der Oberliga Süd an den Start geht mit 16 Teams aus Hessen, Bayern und Württemberg-Baden. Die badischen und Württembergischen Vertreter lagen in der amerikanischen Besatzungszone und konnten daher teilnehmen, die Vereine aus dem Freistaat Baden (Südbaden) und Südwürttemberg-Hohenzollern waren hingegen im Bereich der französischen Besatzungszone in die Oberliga Südwest gezwungen, wo sie allerdings nur einen Anhängsel bildeten, die sogenannte Gruppe Süd.
Erster Süddeutscher Meister wurde am 14. Juli 1946 der VfB Stuttgart mit einem Punkt Vorsprung vor dem 1. FC Nürnberg. Es kam dabei sogar zu einem richtigen Endspiel im Neckarstadion, wo der VfB vor 50.000 Zuschauern durch ein Bökle-Tor mit 1:0 gewinnt und am Club vorbeizog. In Nürnberg ist man darüber noch lange verstimmt, hatte der VfB zum Schluss drei Heimspiele in Folge (vor insgesamt 95.000 Zuschauern), während die Schwarz-Roten dreimal auswärts antreten mussten. Torschützenkönig der Premierensaison wurde Robert Schlienz vom VfB Stuttgart, der 42 Treffer erzielte. Absteigen hätte das Karlsruher Doppel müssen, doch durch gute Beziehungen zu den US-Behörden, so wird es bis heute überliefert, wird der Abstieg einfach ausgesetzt und die Oberliga aufgestockt.
Die offizielle Reihenfolge der Baden-Württemberg-Teams:
Oberliga Süddeutschland
1. VfB Stuttgart (46-14 Punkte)
3. SV Stuttgarter Kickers (42-18)
4. SV Waldhof Mannheim (39-21)
14. VfR Mannheim (19-41)
15. FC Phönix Karlsruhe (18-42)
16. Karlsruher FV (13-47)
Soweit die historischen Fakten.
In den insgesamt 30 Spielen zwischen den Teams aus dem heutigen Baden-Württemberg kam es tatsächlich zu einem Rollentausch. Hier wurden die Kickers bestes Team mit 2 Punkten vor Lokalrivale VfB Stuttgart. Kickers und VfB blieben zuhause ohne Punktverlust, der VfB leistete sich aber eine Niederlage bei Phönix Karlsruhe und kam beim KFV und dem VfR Mannheim nur zu einem Unentschieden. Waldhof kam auch hier auf Rang 3. In den anderen Platzierungen rutschte der VfR Mannheim auf den 6. und letzten Platz, während Phönix und der KFV deutlich besser abschnitten. Ihre derben Niederlagen holten sich die beiden größtenteils gegen Teams aus Hessen und Bayern, während sie in den eigenen Landesgrenzen mehr "Biss" zeigten.