Samstag, 18.9.2021 um 19:00 Uhr
Homepage VfR Mannheim: https://www.vfr-mannheim.de
Homepage SV Spielberg: http://sv-spielberg1920.de/
Schiedsrichter: Chris Lillig (23), TSV Wiesental
Samstag, 18.9.2021 um 19:00 Uhr
Homepage VfR Mannheim: https://www.vfr-mannheim.de
Homepage SV Spielberg: http://sv-spielberg1920.de/
Schiedsrichter: Chris Lillig (23), TSV Wiesental
(mk) Nach dem souveränen 2:0 Erfolg gegen den FC Olympia Kirrlach am Dienstagabend macht sich beim VfR Mannheim Optimismus breit: Die kontinuierliche Leistungssteigerung seit dem enttäuschenden 1:1 Unentschieden in Friedrichstal ist nicht zu übersehen. Die beiden überzeugenden Heimsiege gegen Neckarelz und Kirrlach machten deutlich, dass die Formkurve der Schmitt-Elf kontinuierlich wächst und der Corona Ballast der letzten Augustwochen pünktlich zur Spitzenbegegnung der Verbandsliga Nordbaden abgeworfen zu sein scheint.
Mit dem SV Spielberg kreuzt am kommenden Samstagabend der wahrscheinlich anspruchsvollste Gegner dieser Spielklasse im Rhein-Neckar-Stadion auf. Saisonübergreifend sind die Jungs vom Talberg seit 16 Partien siegreich und seit 19 Begegnungen ungeschlagen. Das Team des gerade einmal 27-jährigen Cheftrainers Yannick Rolf verfügt auf dem ersten Blick über keine nennenswerte Schwachstelle. Der 7:0 Kantersieg gegen den 1.FC Mühlhausen, sicherlich kein Fallobst, wie auch der 4:0 Erfolg zuletzt gegen den FC Germania Friedrichstal verdeutlichen, über welche Wucht die Karlsbader im Angriffsspiel verfügen. Beim 1:0 Auswärtssieg in Heddesheim zeigte der Meisterschaftsfavorit jedoch auch, dass er in der Lage ist, eine Drangperiode des Gegners aufgrund der gut organisierten Defensive und des stets stark aufgelegten Keepers Mathias Moritz zu überstehen.
Man muss kein ausgewiesener Fußballfachmann sein um festzustellen, dass die Rasenspieler am Samstagabend in allen Belangen das Maximum abrufen müssen, um der rekordverdächtigen Siegesserie des ehemaligen Regionalligisten ein Ende zu bereiten. Defensiv wird es nicht ausreichen, den einen Goalgetter kaltzustellen, da mit Fabian Geckle (6 Tore), Claudio Ritter (4 Tore), Nico Plattek und dem ehemaligen Rasenspieler Abdelrahman Mohamed ( jeweils 2 Tore) gleich mehrere Akteure eine außerordentliche Torgefahr ausstrahlen. Im Angriffsspiel müssen die sich bietenden Gelegenheiten hingegen konsequent verwertet werden, da die Anzahl an Großchancen im Vergleich zu den vergangenen Begegnungen wahrscheinlich wesentlich geringer ausfallen werden.
Falls der VfR im Vergleich zur ohnehin starken Leistung gegen den FC Olympia Kirrlach nochmals eine Schippe drauflegen kann, dürfte vor heimischem Publikum jedoch einiges möglich sein. Die Mannschaft hat in den bisherigen Partien ein großes Kämpferherz bewiesen und ist im Pokalspiel gegen den Regionalligisten FC Astoria Walldorf sogar über sich hinausgewachsen. Die Begegnungen mit dem SV Spielberg verfügten schon in den letzten Jahre fortlaufend über einen besonderen Charakter und auch dieses Mal verspricht der fußballerische Evergreen bereits im Vorfeld einiges an Spannung und Dramatik.
Es war ein großer Kampf, den sich der VfR Mannheim und der SV Spielberg am Samstagabend unter den vier beleuchteten Flutlichtmasten im Rhein-Neckar-Stadion lieferten. Das Spitzenspiel des fünften Spieltages in der Verbandsliga Nordbaden wurde den bereits im Vorfeld hoch gesteckten Erwartungen mehr als nur gerecht. Packende Zweikampfduelle gab es ebenso zu bestaunen, wie mehrere Großchancen und sensationelle Paraden der beiden Torhüter. Die 220 Zuschauer kamen zumindest voll auf ihre Kosten.
Die ersten guten Chancen der Partie gehörten den in blau-weiß-rot gekleideten Gastgebern. Zunächst prüfte Dennis Lodato von der linken Strafraumkante mit einem präzisen und scharf geschossenen Schuss den Spielberger Torhüter Matthias Moritz (7.). Wenig später entschärfte der Gästeschlussmann eine Großchance von Benedikt Koep, nachdem dieser im Strafraum frei zum Abschluss kam (11.). Nach gut 20 Minuten erzielten die druckvoll agierenden Rasenspieler das verdiente 1:0 durch Dennis Lodato, dessen gefühlvoller Abschluss außerhalb des Sechzehners Moritz im Spielberger Kasten wenig Chance ließ (21.).
Doch die Freude über das hart erarbeitete 1:0 währte nicht lange. Der Meisterschaftsfavorit schüttelte sich kurz und markierte eine Zeigerumdrehung später postwendend den Ausgleich. Über die linke Seite kommend suchten und fanden die Gäste ihren Goalgetter Fabian Geckle. Dieser ließ sich nicht zwei Mal bitten und schob aus guter Schussposition ins lange Ecke zum 1:1 ein (22.).
Nachdem der ehemalige Regionalligist den Rückstand wett machen konnte, beruhigte sich das Geschehen auf dem Platz ein wenig. Beide Mannschaften waren sichtlich bemüht, das eigene Spiel in ruhige Fahrwasser zu bringen und legten den Fokus folgerichtig erst einmal auf Stabilität. Bis zur nächsten Großchance sollte es noch eine gute Viertelstunde dauern, allerdings hatte diese es in sich. Claudio Ritter hämmerte mit einem glasharten und platzierten Volleyschuss aus ca. 20 Metern das Leder auf den Kasten von Marcel Lentz. Der VfR Keeper reagierte geistesgegenwärtig machte sich lang und verwehrte dem Spielberger Stürmer mit einer Glanztat seinen 5. Saisontreffer (38.). Doch auch die Rasenspieler hatten das 2:1, resultierend aus einem missratenen Rückpass, noch vor dem Pausenpfiff auf dem Fuß. Dieses Mal hinderte jedoch nicht der ebenfalls stark aufgelegte Spielberger Keeper Moritz Benedikt Koep am erneuten Führungstreffer seiner Mannschaft, sondern Innenverteidiger Patrik Seemann, der sich voller Elan in Koeps Schuss warf und nach der Rettungstat von seinen Kameraden gefeiert wurde als hätte er gerade selbst ein Tor erzielt (44.).
Der zweite Durchgang startete ebenso verheißungsvoll wie der erste endete. Es war noch keine Minute vergangen, da prüften die schwungvoll aus der Kabine gekommenen Spielberger in Person von Clauio Ritter Marcel Lentz im Mannheimer Kasten. Der VfR-Keeper erwies sich aber auch in dieser Aktion als hellwach und klärte zu einer Ecke (46.).
Es blieb bei einem hochspannenden Spiel mit vielen Torraumszenen auf beiden Seiten. Nicht nur die Gäste kamen zu ihren Chancen, auch die Rasenspieler setzten die Defensive des Gegners häufig unter Druck. Standards erwiesen sich hierbei als probates Mittel. Die Freistöße von Ali Ibrahimaj sorgten das eine oder andere Mal für höchste Alarmstufe im Strafraum der Karlsbader. So auch in der 58. Minute, als der Mannheimer Abwehrhüne Christian Kuhn eine solche Hereingabe nur um Haaresbreite verpasste.
An einer Ruhephase war in dieser Begegnung nun nicht mehr zu denken. Fabian Geckle sorgte nach einer guten Stunde erneut für erhöhten Puls beim blau-weiß-roten Anhang. Der 25 jährige Goalgetter bekam den Ball nach einer flachen Hereingabe von Fabian Gondorf unter Kontrolle, drehte sich geschickt um die eigene Achse und setzte das Leder nur hauchdünn am linken Torpfosten vorbei (61). Doch wie es in einem offenen Schlagabtausch nun einmal so ist, hatte auch der VfR weiterhin gute Chancen. Dass Blerton Muca eine gefühlvolle Kölmel Hereingabe beispielsweise nicht zur Mannheimer Führung verwerten konnte, ist in erster Linie auf Matthias Moritz zurückzuführen, der mit einer starken Parade den nordmazedonischen Stürmer daran hinderte, aus kurzer Distanz die blau-weiß-rote Führung herzustellen (69.).
Eric Schaaf erwies sich in dieser Partie einmal mehr als zentrale Stütze im Mannheimer Spiel. Schaaf leitete geschickt die Angriffe ein, verfügte stets über ein gutes Auge für den Nebenmann und probierte es auch das eine oder andere Mal aus der Distanz. Umso bitterer war die gelb-rote Karte, die er nach einem taktischen Foul in der 72. Minute hinnehmen musste. Doch interessanterweise änderte der Platzverweis wenig am Spielverlauf. Die Blau-Weiß-Roten gerieten nicht unter wütenden Spielberger Dauerbeschuss, sondern verbuchten zunächst eine Großchance für sich. Erneut war es ein Ibrahimaj-Freistoß, der für Gefahr sorgte. Seine flache Hereingabe bekam der einmal mehr bärenstark aufspielende John Malanga zu fassen, allerdings setzte dieser das Leder über den Kasten (76.). Für die größte Gästechance in Überzahl sorgte einmal mehr Fabian Geckle. Der pfeilschnelle Mittelstürmer wurde mit einem langen Ball auf die Reise geschickt, setzte sich im Laufduell gegen Kuhn durch, konnte Marcel Lentz im Eins-Gegen-Eins Duell jedoch nicht bezwingen. Zuschauer und Stadionsprecher honorierten diese Glanztat von Lentz sehr, denn das war eine hundertprozentige Chance (79.).
So blieb es schlussendlich bei einem leistungsgerechten 1:1 Unentschieden, das auch gut und gerne 3:3 hätte enden können. Beide Teams legten eine ansprechende Leistung an den Tag und unterstrichen mit ihrer Performance, dass sie zurecht zu den Top-Mannschaften dieser Spielklasse zählen. Für den VfR Mannheim geht es am kommenden Sonntag beim SV Langensteinbach (15:30 Uhr) weiter.
VfR Mannheim: Lentz- Kölmel, Kuhn, Malanga, Schwöbel, Castro, Schaaf, Lodato, Ibrahimaj, Muca (82. Veskovac), Koep (89. Schneider Sanchez)
SV Spielberg: Moritz, Weiß, Diringer, Seemann (57. Keck), F. Gondorf, Veith, M. Gondorf. Schuch, Ritter, Mohamed (85. Hoffmann), Geckle
Tore: 1:0 Lodato (21.)
..........1:1 Geckle (22.)
Schiedsrichter: Chris Lillig