28. Spieltag: FC Zuzenhausen - VfR Mannheim

  • Gewillt zu siegen

    Der VfR möchte am Sonntag (15:00 Uhr) in Zuzenhausen den Druck auf Spielberg aufrechthalten

    (mk) Hingen die Köpfe bei den Blau-Weiß-Roten nach der enttäuschenden 1:2 Niederlage beim SV Waldhof II noch sehr tief, so war das Bild fünf Tage später ein ganz anderes: Mit 4:1 distanzierte die Atik-Elf die TSG 1862/09 Weinheim und konnte dadurch den fünften Heimsieg in Serie feiern. Da tags darauf der Tabellenzweite SV Spielberg gegen den SV Waldhof II vor heimischem Publikum nicht über ein 2:2 Unentschieden hinauskam, sind die letzten Resthoffnungen auf den begehrten zweiten Tabellenplatz noch nicht begraben. Um diese weiter am Leben zu halten, braucht es aus Mannheimer Sicht jetzt einen Sieg beim Gastspiel in Zuzenhausen.


    In der jüngeren Vergangenheit erwiesen sich die Auswärtspartien im Kraichgau stets als unangenehm und waren selten von Erfolg gekrönt. Die letzten drei Partien in Zuzenhausen konnten allesamt nicht gewonnen werden, zwei gingen sogar verloren. In dieser Saison soll aber endlich mal wieder ein „Dreier“ aus der gut 2000 Einwohner zählenden Seelengemeinde mit nach Mannheim genommen werden. Doch auch am Sonntag dürfte die Hürde erneut als sehr hoch einzuschätzen sein. Der FCZ befindet sich aktuell auf dem siebten Tabellenrang und konnte in den vergangenen drei Partien sieben Zähler einfahren, hierbei imponierten vor allem die beiden Erfolge in Mühlhausen (4:1) und gegen Kirrlach (7:1). Das Team von Dieter Zuleger gehört dem oberen Tabellenmittelfeld dieser Spielklasse an und ist unter passenden Rahmenbedingungen in der Lage, jedem Spitzenteam der Verbandsliga ein Bein zu stellen. Allen voran Top-Torjäger Dominik Zuleger dürfen die Rasenspieler unter keinen Umständen aus den Augen verlieren. Mit 17 Toren steuerte der fünftbeste Goalgetter der Verbandsliga Nordbaden bisher knapp 28% der Zuzenhausener Treffer bei und erwies sich somit als Herzstück des grün-weißen Offensivspiels.


    Drei Spieltage vor Beendigung der Saison 2021/2022 findet sich der VfR Mannheim in einer Situation wieder, die in den vergangenen Jahren sowohl aus pandemischen als auch aus sportlichen Gründen nicht gegeben war. Die Qualifikation für die Aufstiegsspiele in die Oberliga Baden-Württemberg ist aus eigener Kraft zwar nicht mehr realisierbar, allerdings könnten die Quadratestädter mit einer maximalen Punkteausbeute den Druck auf Spielberg in die Höhe schrauben. Orientierung könnte hierbei das Hinrundenspiel in Mannheim geben. Nach einem frühen 0:1 Rückstand drehte der VfR die Begegnung gegen den damaligen Drittplatzierten und gewann schlussendlich in überzeugender Manier mit 3:1.

  • VfR geht in Zuzenhausen unter

    Kaum Gegenwehr beim 0:3

    (tb) Glaubt der VfR an seine Aufstiegschance? Nach dem heutigen Auftritt in Zuzenhausen sind daran erhebliche Zweifel anzumelden. Die Tore des Gastgebers fielen spät, aber nicht unverdient. Der VfR war heute nicht in der Lage, entscheidend dagegen zu halten.


    Der VfR ging schwungvoll in die Partie. Milos Stankovic konnte sich gleich zu Beginn zweimal auf der Außenposition gut in Szene setzen. In der 5. Minute konnte die Zuzenhausener Abwehr einen strammen Schuss von Blerton Muca gerade noch zur Ecke abwehren. Mit frühem Pressing und hohem kämpferischem Einsatz gelang es dem VfR in dieser Phase, den Zuzenhausener Spielaufbau zu unterbinden und selbst mit präzisen Seitenwechseln für Gefahr vor dem Tor des Gegners zu sorgen. So zischte ein Stankovic-Kopfball in der 19. Minute knapp am Gehäuse der Gastgeber vorbei.


    Drei Minuten später landete eine Linksflanke der Zuzenhausener auf dem Fuß eines Angreifers, der aus kurzer Distanz knapp am Tor vorbeischoss. Eine Riesenchance zur Führung. Zuzenhausen kam danach besser ins Spiel, zog einige gefährliche Angriffe auf, die letztendlich nur daran scheiterten, zu schwach oder ungenau abgeschlossen zu werden. Der VfR brachte derweil kaum noch etwas nach vorne zustande und konnte es zum Pausenpfiff als Erfolg verbuchen, das Unentschieden gehalten zu haben.


    Anlass zur Hoffnung im VfR-Lager war die Tatsache, dass mit Eric Schaaf als bewährtem Spielgestalter und Cihad Ilhan als dem Rückrundengoalgetter des VfR zwei aussichtsreiche Joker auf der Bank saßen, denen man zutrauen konnte, das Spiel an sich zu reißen und in die vom VfR gewünschte Richtung zu drehen. Leider erwiesen sich beide Optionen als Trugschluss. Schaaf kam direkt zur zweiten Halbzeit und brachte kaum etwas zustande. Ilhan wurde nach einer guten Stunde eingewechselt und war bis Spielschluss kein Faktor zu Gunsten des VfR.


    Die Leistungskurve des VfR zeigte im 2. Durchgang weiter nach unten. Nach einem kurzen Strohfeuer zu Beginn schlichen sich mehr und mehr Fehler im Spiel nach vorne ein. Zweikämpfe gingen zum großen Teil verloren. Zuspiele waren nicht präzise genug. Lange Schläge nach vorne landeten im Nirvana. Lediglich der fleißige Alessandro Castro nahm sich nach einer guten Stunde nach einer schönen Ballstafette ein Herz und zog ab. Jedoch ging das Leder weit über den Kasten.


    In der 72. Minute begann dann, das Unheil seinen Lauf zu nehmen. Ein Eckball der Gastgeber wurde abgewehrt und Cihad Ilhan versuchte, den Ball zwecks Spielaufbau zur Seite zu spielen, statt ihn erst einmal zu klären. Die Folge: Ballverlust - Hereingabe in den Strafraum – Kopfball – Tor. Führung für die Gastgeber.


    Der VfR gab sich im Anschluss Mühe, das Verhängnis abzuwenden – jedoch erfolglos. Eine echte Torchance konnte er nicht mehr herausspielen – wie schon im gesamten Spiel zuvor. Nach einem bilderbuchreifen Kontertor fiel zehn Minuten vor dem Ende das 2:0 für Zuzenhausen. In der Nachspielzeit schafften sie auch noch das 3:0, als selbst das bewährte Prunkstück des VfR, die Abwehr, diesen Treffer nicht mehr verhindern konnte.


    Die Mannschaft wirkte in Zuzenhausen wie phasenweise schon in den letzten Begegnungen angeschlagen, wenn nicht sogar überfordert. Der Geist mag willig gewesen sein, aber das Fleisch war erschreckend schwach.


    Die Erwartungen vor den beiden letzten Saisonspielen gegen den designierten Verbandsligameister ATSV Mutschelbach und beim Tabellenfünften Fortuna Heddesheim können nur als gedämpft bezeichnet werden. Im schlimmsten Fall könnte der VfR in der Abschlusstabelle auf Platz 5 zurückfallen.

    Allerdings liegt auch noch ein überaus erfreuliches Szenario im Bereich des Möglichen. Auch der Tabellenzweite SV Spielberg hat an diesem Spieltag verloren. Deren Vorsprung besteht also nach wie vor aus lediglich zwei Punkten. Sollte es der VfR schaffen, sich in den kommenden Trainingswochen aufzuraffen und alle Kräfte für die beiden Spiele zu mobilisieren, winkt nach wie vor der 2. Tabellenplatz, der zur Teilnahme an der Aufstiegsrelegation zur Oberliga Baden-Württemberg berechtigt. Damit könnte das Saisonziel weiter erreichbar bleiben.


    Aufstellung FC Zuzenhausen:

    Mistele – Selz, Refior (80. Himmelhan), Wild, Fellhauer (78. Erhard), Heinlein (90. Gutzeit), Reißfelder, Braasch, Bindnagel, Lerch, Fischer


    Aufstellung VfR:

    Ullrich – Kuhn, Luydens, Schwöbel, Denefleh – Castro, Olumide (71. Veskovac) – Muca (46. Schaaf), Köse (55. Jungmann) – Stankovic (64. Ilhan), Koep


    Tore:

    1:0 Kendel (73.)

    2:0 Fischer (80.)

    3:0 Erhard (90.+1)


    Schiedsrichter:

    Philipp Herbst (39), SSV Rübgarten