TSG Wattenbach - KSV Baunatal 2:2

  • Latifis spätes Glück


    90 Minuten sind längst vorbei, und auch die Nachspielzeit ist bereits abgelaufen, als sich Adem Usta den Ball zum Eckstoß bereit legt. Doch Schiedsrichter Viktora gewährt dem KSV Baunatal eine letzte Chance. Hoch fliegt das Leder in den Strafraum, und hoch steigt Mentor Latifi. Kopfball, Tor, Schlusspfiff. Die TSG Wattenbach und der KSV Baunatal trennen sich im Derby der Fußball-Oberliga 2:2 (0:0).


    Hätte der Schiedsrichter pünktlich abgepfiffen, wären die Wattenbacher als verdiente Sieger vom Platz gegangen, denn sie kamen mit ihrem unebenen Platz wesentlich besser zurecht als ihre Gäste, die im Parkstadion bessere Verhältnisse gewohnt sind.


    So war es keine Überraschung, dass die Platzherren in Führung gingen. Als Zoran Zeljko einen 20-Meter-Freistoß von Marco Schäffer nicht festhalten kann, ist Marco Mason zur Stelle und bringt seine Mannschaft in der 49. Minute mit 1:0 in Führung.


    Und für die bereits als Absteiger feststehenden Wattenbacher sollte es noch besser kommen. 66 Minuten sind gespielt, als Matthias Dümer am rechten Flügel nach einem Steilpass auf und davon zieht und Schäffer anspielt. Wattenbachs Mittelstürmer nimmt die Vorlage direkt, und es steht 2:0.


    Baunatal kommt zwar nicht ins Spiel, aber gibt nicht auf und wird belohnt. Ustas Kopfball kann Torwart Fleck noch abwehren, doch im Nachschuss trifft der Baunataler zum Anschlusstreffer (78. Minute).


    Dann hatten die Spieler von Wattenbachs Trainer Lothar Alexi Angst vor der eigenen Courage, erwarteten ängslich die Baunataler Schlussoffensive und ließen Latifi - siehe oben - freistehend ins Tor köpfen. Wattenbach: Fleck - Dümer, Kampczyk, Hadzic, Ortmann (80. Melchin) - Dawid (81. Schubert), Dippel, Mason, Hofmeister - Bayrak, Schäffer (88. Siebert)


    Baunatal: Zeljko - Steffen, Gonther, Özbakir (84. Latifi), Rudolph - Barak (63. Tronborg), Lichte, Nebe, Neubauer - Ochs, Latifiahvas (57. Usta)


    Schiedsrichter: Viktora (Dillenburg) - Zuschauer: 350


    Tore: 1:0 Mason (47.), 2:0 Schäffer (66.), 2:1 Usta (78.), 2:2 Latifi (90+3)


    Rote Karte: Lichte (85./Tätlichkeit)


    Quelle : HNA

    Solche Geschichten schreibt nur der Fußball.

  • "Ich wollte ihn nicht verletzen"


    Baunatals Jan-Moritz Lichte darf in dieser Saison wohl nicht mehr spielen

    Die TSG Wattenbach führt im Oberliga-Derby gegen den KSV Baunatal fünf Minuten vor Schluss mit 2:1. Marco Mason setzt seinen Mittelstürmer Marco Schäffer ein, und der spielt sich am rechten Flügel bis zum Baunataler Strafraum durch. Dort verliert er den Zweikampf mit Jan-Moritz Lichte und hält seinen Gegner fest. Der versucht, sich zu befreien und trifft Schäffer mit dem Ellenbogen auf die Nase. Schiedsrichter Viktora hat keine Wahl. Er muss dem Baunataler die Rote Karte zeigen.


    Ausgerechnet Jan-Moritz Lichte hat sich zu einem üblen Foul hinreißen lassen. Der bis dahin äußerst fair spielende Baunataler hat im Affekt gehandelt und sagt zwei Tage später: "Ich wollte mich losreißen, aber ihn ganz bestimmt nicht verletzen."


    Schäffer hat er längst um Verzeihung gebeten, aber die Suppe, die er sich mit dem Schlag auf die Nase seines Gegenspielers eingebrockt hat, wird er auslöffeln müssen. Jan-Moritz Lichte rechnet nicht damit, in dieser Saison noch spielen zu dürfen. Kleiner Trost: Mit zehn Spielern schaffte der KSV Baunatal in der Nachspielzeit noch den Ausgleich zum 2:2-Endstand.


    Trotzdem war es kein guter Tag für den neuen Baunataler Trainer. "Mir fehlen die Worte", sagte Hofeditz zum Spielverlauf, in dem die schon abgestiegene TSG den Takt vorgegeben hatte. Baunatals Trainer aber brachte die richtigen Joker, denn sowohl Usta als auch der ebenfalls eingewechselte Latifi trafen ins Wattenbacher Netz.


    Wer in der letzten Sekunde einen Gegentreffer hinnehmen muss, der ist enttäuscht. Nicht so Wattenbachs Trainer Lothar Alexi. Der freute sich über die Spätform seiner Mannschaft, die plötzlich mit viel höher eingeschätzten Mannschaften wie Alzenau und Baunatal mithält. "Endlich sind Marco Mason und Uwe Dippel gleichzeitig fit und in Form", sagt Alexi und begründet so den Aufschwung seiner Mannschaft, der viel zu spät kommt. Dennoch wird im Söhrewald unverdrossen weitergekämpft. Die Gelegenheit dazu besteht schon am Dienstag, denn dann (Anstoß: 18.30 Uhr) gastiert die SG Bruchköbel in Wattenbach. Gegen die abstiegsgefährdeten Südhessen will Alexi mit seinen Männern Schützenhilfe für den KSV Baunatal leisten.


    Quelle: HNA

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