SV Waldhof nach Rückschlag gegen Kirchheim/Teck morgen beim SV Linx gefordert
"Müssen noch an uns arbeiten"
Von unserem Mitarbeiter Roland Bode
Mannheim. Erinnerungen werden wach an den 24. Mai 2008: Über 10 000 Besucher verfolgten im Carl-Benz-Stadion die Oberliga-Partie zwischen dem SV Waldhof und dem SV Linx. Waldhof gewann, sicherte sich die Qualifikation für die Regionalliga. Die Südbadener standen als Absteiger fest. Die Fans beider Klubs gelten als befreundet. Am morgigen Mittwoch (18.15 Uhr) kommt es im Hans-Weber-Stadion zum Wiedersehen. Der SVL, in den vergangenen Jahren in Fahrstuhl-Manier zwischen Verbands- und Oberliga am pendeln, schaffte als Aufsteiger die Rückkehr in die Fünftklassigkeit und behauptet sich als derzeitiger Tabellenvierter mehr als ordentlich.
Sportlich stellt sich bei den Blau-Schwarzen die Frage, wie in nur fünf Tagen die jüngste 0:2-Niederlage gegen Kirchheim/Teck verarbeitet werden konnte. "Wir müssen noch an uns arbeiten, damit wir vor allem hinten sicherer stehen. Wir machen die Räume noch nicht eng genug, machen zu viele individuelle Fehler", beklagte Innenverteidiger Dennis Geiger nach dem ersten Rückschlag der Saison.
Heimstarker Gegner
Morgen soll und muss es besser laufen. Schließlich hat das Team von SVL-Trainer Dieter Wendling bisher vor eigenem Publikum überzeugt. Einem 2:1-Erfolg über den SSV Reutlingen ließ es ein 1:0 über den FC Astoria Walldorf folgen.
Positive Begleitumstände kündigt schon vor dem Anpfiff Martin Willig an. Dem Leiter des Fanprojektes Mannheim-Ludwigshafen ist es in Zusammenarbeit mit dem SVW-Fandachverband "ProWaldhof" und der Polizeidirektion Kehl gelungen, für eine entspanntere Atmosphäre auf den Rängen zu sorgen. Häufig hatten sich in den vergangenen Jahren die Anhänger der Blau-Schwarzen über aus ihrer Sicht überzogene Sicherheitsvorkehrungen und Polizeiwillkür beklagt.
Willig: "Wir sind diesbezüglich auf einem guten Weg. Beim letzten Auswärtsspiel in Bahlingen wurde im Waldhof-Block komplett auf eine Absperrung verzichtet. Alle waren diszipliniert. Es gab keinerlei Vorkommnisse. Und auch in Linx wird es nur einen Trennzaun zwischen den Fanlagern geben. Die 'Käfige', die unsere Fans bei manchen Partien eingesperrt haben, gibt es auch in Linx nicht", berichtet er.
Eingebunden in die neue Organisation sei der für den Liga-Spielbetrieb zuständige Württembergische Fußball-Verband (WFV). "Spielleiter Thomas Proksch hat die Situation erkannt und unterstützt unser Vorhaben", so Willig. Vor der Partie machen die Waldhof-Anhänger einen Ausflug in den Europapark in Rust. Organisator ist das Fanprojekt Mannheim-Ludwigshafen.
Matteo Dorn als Alternative
Wie genau der Kader von Trainer Reiner Hollich morgen Abend aussehen wird, ist noch nicht endgültig geklärt. Große Veränderungen sind indes nicht zu erwarten. Möglicherweise gönnt er Innenverteidiger Klaus Gjasula, den er trotz seiner zwei Patzer bei der Kirchheim-Niederlage als "wertvollen Spieler für die Mannschaft" bezeichnete, eine Auszeit. Eine Alternative in der Defensivzentrale könnte der junge Matteo Dorn sein.
Der Sportliche Leiter Günter Sebert fordert "mehr Tempo und ein schnelleres Umschalten im Mittelfeld." Damit hatte auch Routinier und Kapitän Marco Laping im letzten Spiel seine Probleme.
Quelle: Mannheimer Morgen - 24. August 2010