Gemeinsam gegen den FCS
Was gab es in den vergangenen Wochen für ein Bohei bei der SV Elversberg zwischen Fans, Trainer und Mannschaft. Beim Auswärtssieg in Darmstadt jubelten die Spieler nicht mit den Fans. Gegen den SC Pfullendorf wurde gemeinsam gekämpft, aber verloren. Nach einer Aussprache zwischen Trainer und Fans soll es am Samstag gemeinsam gegen den 1. FC Saarbrücken gehen.
Elversberg. Nach der unglücklichen 2:3-Niederlage des Fußball-Regionalligisten SV Elversberg am vergangenen Wochenende gegen den SC Pfullendorf waren die Fans nach anfänglichen Jubelgesängen richtig sauer auf die Mannschaft und Trainer Brent Goulet. "Wir haben die Schnauze voll", gellte es nach dem Schlusspfiff aus dem SVE-Fanblock.
Trainer Goulet machte sich auf geradem Weg zu den Anhängern, die das Angebot des Trainers zum gemeinsamen Gespräch annahmen. "Wir haben auf dem Platz ein Treffen im SVE-Sportheim abgemacht, dass nur zwei Stunden später stattfand", erzählte Daniel Müller, Mitglied der Supporters Rohrbach, die seit Beginn dieser Saison die SVE unterstützen. "Wir wollten wissen, was im Verein los ist und warum diese haarsträubenden Fehler auf dem Platz passieren." Am Abend unterhielten sich die Fans dann mit dem kompletten Trainerstab - Cheftrainer Brent Goulet, Co-Trainer Dimitri Papava sowie dem Torwarttrainer und Coach der Zweiten Gary Blissett.
"Wir sind immer zu einem Gespräch mit den Fans bereit. Das war schon so, als wir alle noch für die SVE spielten. Vor allem den jüngeren Fans wollten wir unsere Geschichte bei der SVE erzählen, und das uns was an dem Verein liegt", erklärte Brent Goulet. Seit 1998 sind Blissett, Papava und Goulet bei der SVE, kickten zusammen in der Regionalliga und halfen mit, die SVE in der Liga zu etablieren und aus dem Stadion an der Kaiserlinde ein Profiliga-taugliches Stadion zu formen.
"Wenn uns die SVE egal wäre, würden wir uns diese Mühe nicht machen. Aber wir haben alle, und damit meine ich auch die Fans, viel investiert, damit wir heute dort stehen, wo wir sind", so Goulet weiter. In der mehr als einstündigen Aussprache verstanden die Fans, was das Trainergespann erzählte und fassten den Entschluss: "Es wird von uns so schnell keine Trainer-Raus-Transparente mehr geben. Wir werden die Mannschaft so gut unterstützen, wie wir können. Gerade am Samstag gegen den 1. FC Saarbrücken. Auf der anderen Seite erwarten wir dann auch eine Reaktion auf dem Platz", sagte Georg Schmied von den Supporters aus Rohrbach.
So wie die Rohrbacher Fans denken nicht alle. Verbale Attacken gegen den Trainer kamen vereinzelt auch von anderen Teilen der Tribüne. "Ich kann nur wiederholen: Wenn jemand etwas nicht versteht, kann er jederzeit mit uns reden. Wir sind bereit", signalisierte Brent Goulet Gesprächsbereitschaft.
Quelle: Saarbrücker Zeitung