8. Spieltag Landesliga Sachsen
1. FC Lokomotive Leipzig - NFV Gelb/Weiß Görlitz 09 1:0 (0:0)
Wieder nichts für schwache Nerven - und ein Loch im Tornetz, dass wohl Landesliga-Geschichte geschrieben hat. 8. Spieltag der Landesliga Sachsen und Aufsteiger 1. FC Lokomotive Leipzig landete den sechsten Erfolg (im sieben Spiel). Vor 2.152 Zuschauern (darunter ca. 35 fröhliche Gäste-Fans) im Bruno-Plache-Stadion gelang der "Loksche" gegen den Tabellen-Dreizehnten aus Niederschlesien ein 1:0 (0:0)-Arbeitssieg. Erst Manndecker Manuel Starke erlöste die Lok-Fans zwei Minuten vor Schluss - mit einem kuriosen Treffer. Aber der Reihe nach ...
Lok-Coach Rainer Lisiewicz stellte gegenüber dem "Derby-Erfolg" vor einer Woche einmal um - Robert Sommer durfte für den zuletzt etwas formschwachen Rico Engler im Sturm beginnen. Da Stammkeeper Jan Evers noch Rot gesperrt war, hielt wieder Talent Kevin Eck (18). Die Partie begann zunächst zäh und wenig ansehnlich. Die Gäste aus Görlitz aber die aktiviere - und vor allem die gefährlicherer Mannschaft. In der vierten Minuten brachte Frank Rittner die erste NFV-Ecke ins Spiel, doch Paul Seifert wird im Strafraum abgeblockt. Drei Minuten später steht Gäste-Oldie Martin Prochazka zum 20-Meter-Freistoß bereit, doch Kevin Eck entschärfte (mit Problemen) den Ball. In der Folge wurde die Partie noch schwächer - Fehlpässe auf beiden Seiten, doch besonders vom "Favoriten" aus der Messestadt kam einfach viel zu wenig. Erst als Rainer Lisiewicz umstellte und Robert Sommer auf die Außenbahn schickte, kam etwas Belebung rein. So ergab sich in der 24. Minute auch die erste Lok-Chance, als Ralf Schreiber flankte und René Heusel für Mittelfeldmann Alexander Kunert auflegte - doch dessen Schuss wurde von der NFV-Abwehr abgeblockt. Fünf Minuten später konnte sich Martin Prochazka in Szene setzen, als er zu einem 40-Meter-Freistoß antrat und Lok-Keeper Kevin Eck das Geschoss gerade noch so gegen die Querlatte lenken konnte. Glück gehabt! Dann aber endlich mal wieder der Gastgeber. Nach einem weiten Einwurf von Stephan Knoof von rechts, springt Gäste-Keeper Daniel Höher am Ball vorbei. Heusel spitzelte die Kugel in die Mitte, wo Ralf Schreiber das Leder aus zwei Metern aber nicht über die Linie drücken konnte (31.). In der 35. Minute segelte wieder ein Knoof-Einwurf in den Strafraum, wo René Heusel per Hinterkopf Keeper Höher "überlupft", aber Frank Rittner rettete kurz vor der Linie. Dann mal ein 30-Meter-Freistoß von Kapitän Holger Krauß, aber kein Problem für Daniel Höher im Gäste-Kasten.
Die zweite Halbzeit begann Görlitz ohne Stürmer Paul Seifert, der bekanntlich im Sommer die Loksche nach nur fünf Wochen wieder Richtung Niederschlesien verlassen hatte. Lok nun engagierter und vor allem druckvoller. Doch ohne zwingende Chancen ... In der 61. Minute hätte aber beinah Tino Pietsch in den eignen Kasten per Kopf getroffen (nach Krauß-Flanke). Drei Minuten später zeigte der gerade eingewechselte Rico Engler ein beeindruckendes Solo - nach dem er gleich fünf Gegenspieler stehen ließ, traf er aus 16 Metern aber nur den rechten Außenpfosten. Dann Rico Engler bei einem 20-Meter-Freistoß und NFV-Keeper Daniel Höher mit Problemen - doch im nachfassen hatte er das Leder (66.). In der 70. Minute ein seltner Konter von Görlitz, die nun konditionell abbauten und so strich der Schuss von Martin Havel aus 14 Metern auch über den Lok-Kasten. Rein in die Schlussphase - auch mit Eric Eiselt, der für Alexander Kunert kam. Der Gastgeber warf nun alles nach vorn, zunächst ohne Erfolg. Bis zur 88. Minute: Nach einer Flanke von Außen fällt Manndecker Manuel Starke der "zweite Ball" direkt vor dem Fuß. Aus neun Metern hält der Bruder von Duisburg-Keeper Tom Starke drauf und trifft .... A: ins Tor oder B: neben das Tor. Starke war sich sofort sicher: Der war drin und jubelte mit seinen Teamkameraden. Schiri Stary entschied sofort auf Tor, auch wenn Görlitz protestierte. Den die Kugel war nicht im Netz - sie flog "durch" das Netz. Ein Loch im Tornetz war Schuld. Fotos bewiesen nach dem Kick: Das Leder war tatsächlich drin. In der Nachspielzeit hätte Rico Engler beinah noch erhöht, dann war der Jubel grenzenlos ...
Fazit: Ein verdienter Arbeitssieg, auch wenn er erneut glücklich zustande kam. Viel zu lange enttäuschten die Lok-Kicker vor den heimischen Fans. Zahlreiche Fehlpässe zerstörten den Spielfluss, dass Mittelfeld fand lange nicht statt und auch Robert Sommer und Ralf Schreiber über Außen erwischten nicht ihren besten Tag. Doch am Ende zählen nur die drei Punkte ... In einer Woche beim Spitzenspiel bei Dynamo Dresden II wird so eine Leistung aber sicherlich nicht zu drei Punkt reichen. Aber eins ist garantiert: Den Lok-Fans steht wieder ein spannendes und emotionales Spiel bevor!