Westfalia Herne - Fortuna II

  • Im NRW-Liga-Spitzenspiel bei Westfalia Herne muss Fortuna II weiterhin auf den Kapitän verzichten. Ben Abelski fällt immer noch mit einer Mittelfußprellung aus. Dazu fehlt auch Christoph Caspari, der wegen einer Rückenprellung noch bis zum 15. Dezember krankgeschrieben ist. Der Einsatz von Yannick Melis ist fraglich, er fehlte am Mittwoch mit einer Erkältung. „Herne ist der Favorit”, sagt Fortuna-Coach Goran Vucic, der die 1:3-Niederlage gegen Fortuna Köln beobachtet hat. Trotzdem will der Trainer neun Punkte aus den drei Spielen vor der Winterpause: „Denn nach oben zu kommen ist leichter, als oben zu bleiben.”



    NRZ-Lokalsport Düsseldorf-04.12.08
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  • Ich freu mich auf das Spiel. Die Chancen scheinen gut zu stehen, dass das Spiel stattfindet. Gästefans werden auf jeden Fall mehr als 50 anwesend sein.

  • Ich drücke der Westfalia die Daumen - 3:1 ! :jo:

    "Man ist nicht zu betrunken, solange man auf dem Boden liegen kann, ohne sich festzuhalten." (Finnisches Sprichwort)

  • Ich drücke der Westfalia die Daumen, damit die Zweitvertretungen nicht noch weiter oben mitmischen.Ich hoffe das Bonn und Herne die ersten zwei Plätze einnehmen.

  • Die Nagelprobe


    Noch hocken die Heckenschützen im Gebüsch. Nach der Niederlage in Köln wurden aber erste kritische Stimmen laut, die dem SC Westfalia einen Absturz aus der Spitzengruppe progonstizierten. Wovon sich Trainer Christoph Schlebach aber überhaupt nicht kirre machen lässt. "Wir sind voll im Soll, ich bin absolut gelassen", empfindet der Nachfolger des in Cloppenburg bereits abgesägten Frank Schulz vor der wichtigen Partie gegen den Tabellenvierten Fortuna Düsseldorf II (So., 14 Uhr, Schloss Strünkede) keinen übermäßigen Druck.


    "Die NRW-Liga ist stark und ausgeglichen. Da kann keiner erwarten, dass man 15 Mal spielt, 15 Mal gewinnt und auch noch 15 Mal glänzt", hält Schlebach allen Kritikern entgegen. "Auch ich würde jedes Spiel gern mit 5:0 gewinnen."


    Fußball sei aber eben kein Wunschkonzert. Das, so der Coach, beziehe sich auch auf die Regeln. "Auch ich darf keine 15 Mann aufstellen. Aber diese Regel habe ich nicht gemacht", spottet Schlebach.


    Also werden auch morgen einige Kicker auf der Bank schmoren, die in ihren Klubs meist Stamm-, oft auch Führungsspieler waren. Wen es trifft, wollte Schlebach noch nicht verraten. Die Auswahl ist groß. Weder Verletzungen noch Sperren schränken des Trainers Handlungsspielraum ein. Oliver Bautz, der wegen eines Seminars in Berlin die Woche über nicht mittrainierte, steht ebenso zur Verfügung wie René Lewejohann (Hüftprobleme). "René hat in Köln ordentlich gespielt und ist auf einem guten Weg. Was ihm fehlt, ist ein Tor", hofft Schlebach auf den baldigen Durchbruch des bulligen Stürmers.


    Als Einsatzgarantie ist das aber nicht zu werten. Zumal der SCW-Coach mit dem Gedanken spielt, sein System gegen die ungemein defensivstarken Düsseldorfer zu modifizieren. "Vielleicht ist es sinnvoller, die Fortuna-Deckung über die Außen zu knacken", erwägt Schlebach eine Neuauflage des in Bonn bereits praktizierten 4-2-3-1-Systems.


    Wichtiger als taktische Vorgaben oder Aufstellung sind Einstellung und Teamgeist. Nur wenn da alles passt, können die Herner ihre glänzende Heimbilanz gegen den Tabellennachbarn weiter aufpolieren. Die Fortunen sind seit zehn Spielen ungeschlagen, greifen regelmäßig auf Verstärkung aus dem Regionalligakader zurück und haben auch Schlebach bei ihrem 2:1-Sieg gegen RW Essen II beeindruckt: "Das ist die beste Mannschaft, die ich bisher in der Liga gesehen habe", so Schlebach. Und hofft, dass er zumindest an diesem Sonntag eine noch bessere sieht.



    WAZ-Herne-06.12.08
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  • Fortuna II erkämpfte sich einen Punkt


    Bei Westfalia Herne war gestern sogar mehr drin als das 3:3. Kenan Sahin war an allen Toren beteiligt.


    Dass Fortunas NRW-Liga-Team fußballerisch überzeugen kann, hat das Team von Trainer Goran Vucic mehrfach in dieser Saison bewiesen. Gestern zeigten die Flingerner, dass sie auch kämpferisch einiges zu bieten haben. Denn auf dem nassen, tiefen und rutschigen Rasen bei Westfalia Herne waren keine technischen Glanzleistungen möglich. Mit den Drittliga-Kickern Michael Ratajczak, Henri Heeren, Deniz Kadah, Kenan Sahin und Claus Costa sowie Einsatz und Kampf holte Fortuna II ein 3:3 (1:0). Seit elf Spielen ist das Team damit ungeschlagen.


    Dabei war gestern sogar mehr drin als nur ein Zähler. In der ersten Halbzeit hatten die Gäste alles im Griff und kontrollierten Herne nach Belieben. Nach einem Foul an Kenan Sahin verwandelte Henri Heeren den fälligen Elfmeter zum 1:0.


    Diese Führung hätte Fortuna ausbauen müssen. Doch Kevin Dauser (32.) übersah nach einem Alleingang den besser postierten Sahin und vergab einen „Hochkaräter”. Claus Costa (35.) traf nur den Pfosten.


    Nach dem Seitenwechsel kam Westfalia besser ins Spiel, es ging auf und ab: Erst erzielte Sven Barton (48.) den Ausgleich, 50 Sekunden später sorgte Claus Costa nach starker Vorarbeit von Kenan Sahin für die erneute Fortuna-Führung. Diese glich Marko Onucka (68.) erneut aus und sorgte für Aufregung. Coach Goran Vucic und Obmann Ilja Ludenberg hatten nämlich ein Handspiel gesehen, Onucka wollte den Treffer mit dem Kopf erzielt haben. Der Schiedsrichter glaubte dem Kicker, entschied auf Ausgleich. Und änderte seine Meinung auch nach zweiminütiger Diskussion nicht.


    Drei Minuten später sorgte Martin Setzke sogar für das Herner 3:2, sein Schuss aus 16 Metern schlug unhaltbar hinter Ratajczak im Netz ein. Auch davon ließ sich Fortuna nicht aus der Ruhe bringen. Kenan Sahin, der die ersten beiden Tore vorbereitet hatte, krönte nur eine Minute später seine „herausragende Leistung”, so Ludenberg, mit einem Treffer aus zwölf Metern (72.).


    In der Schlussviertelstunde entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, beide Mannschaften spielten auf Sieg. Doch große Chancen gab es nicht mehr. So blieb es beim gerechten Unentschieden.


    „Spielerisch ging auf diesem Platz gar nichts”, resümierte Fortuna-II-Trainer Goran Vucic, „der Ball war kaum zu kontrollieren. Aber kämpferisch und läuferisch hat meine Mannschaft voll und ganz überzeugt. Wenn wir in der ersten Halbzeit das 2:0 erzielen, dann kann sich die Partie anders entwickeln. Für die Zuschauer war der Spielverlauf sicherlich interessant, ich habe aber immer noch Kopfschmerzen. Mit Glück gewinnen wir, mit Pech kann man aber auch verlieren.”


    NRZ-Düsseldorf-08.12.08
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  • Mehr Rasse als Klasse


    Von Wolfgang Volmer


    „Die werden ja von Spiel zu Spiel schlechter. Das muss man doch sehen”, maulte der eine Tribünengast. Ein anderer, als Hertha-Fan am Samstag angereist, hatte einen völlig anderen Eindruck. „Gestern in der Veltins-Arena, das war Krumperfußball”, berlinerte er. Krumperfußball? „Ein Scheißspiel eben”, lieferte er die Übersetzung. „Aber heute, das war richtiger Fußball. Fußball mit Tempo, Herz und Hingabe.” So unterschiedlich sind die Sichtweisen, und genau das sorgt für Gesprächsstoff im Büro und am Tresen, macht den Fußball so interessant.


    Beide Besucher des NRW-Liga-Spitzenspiels können ihre Meinung mit Argumenten unterfüttern. Betrachtet man die Fülle der Abspielfehler, die sich besonders der SC Westfalia und vor allem in der ersten Hälfte erlaubte, kann man kein tolles Spiel gesehen haben. Wer sich aber andererseits vom Willen, vom Kampfgeist, von der Dramaturgie dieser packenden zweiten Halbzeit nicht mitreißen ließ, der hat das Spiel nicht verstanden.


    Westfalia begann sehr couragiert, setzte gegen die mit fünf Spielern aus dem Regionalligakader angetretene Fortuna die ersten Akzente - und wurde in der siebten Minute jäh ausgebremst. André Lindenblatt stürzte nach Michael Baums zu kurzer Kopfballrückgabe aus seinem Kasten, klärte vor Sahin, doch dessen Sturz belohnte Schiedsrichter Metzen mit einem Elfmeterpfiff. Heeren verwandelte eiskalt, Herne musste gegen die zweitbeste Abwehr der Liga einem Rückstand nachlaufen.


    Und verlor für 30 Minuten völlig die Linie. Obwohl der durchweichte Acker kein gepflegtes Passspiel zuließ, versuchte die Schlebach-Elf weiterhin, sich mit spielerischen Mitteln zu lösen und den Ball nach vorne zu tragen. Was häufig in die Hose ging. Mal versprangen die Bälle bei der Annahme, mal spielten selbst ausgefuchste Recken wie Mirko Mustroph oder André Badur die Kugel dem Gegner in den Fuß. So wie in der 38. Minute, als Pusic nach Badurs Fehlpass aus 20 Metern nur den Pfosten traf. Kurz zuvor hatte Lindenblatt das 0:2 verhindert, als er dem drei Meter im Abseits stehenden Dauser das Leder vom Fuß angelte.


    Obwohl der sehr agile Martin Setzke in der 43. Minute aus zehn Metern an Ratajczak scheiterte, war Herne zur Pause mit dem 0:1 gut bedient. Und machte nach dem Wechsel ordentlich Dampf. Richtig gallig gingen die Herner drauf, machten Druck, und nach Behrends Diagonalpass hämmerte der starke Sven Barton das Runde aus spitzem Winkel zum 1:1 in den Knick.


    Der Jubel war noch nicht verhallt, da setzte sich der nie zu kontrollierende Sahin auf der linken Seite durch und bediente Costa, der aus 18 Metern völlig freistehend einlochte. Doch auch diesen Rückstand steckte der SCW weg, zeigte Moral, blieb am Drücker. Als Marko Onucka, gerade eingewechselt, eine Badur-Flanke per Kopf (oder Hand?) mitnahm und ausglich, als Sekunden später Setzke das 3:2 nachlegte, schien das Spiel gedreht. Diesmal nicht nur für eine Minute. Sondern für zwei. Dann spazierte Sahin in den Strafraum, und an seinem abgefälschten Schuss war nichts zu halten. Zwar hatte Setzke noch zweimal das 4:3 auf dem Schlappen, unter dem Strich aber ging die Punkteteilung absolut in Ordnung.



    SC Westfalia Herne - Fortuna Düsseldorf II 3:3 (0:1)


    Tore: 0:1 (7.) Heeren (FE, Lindenblatt an Sahin), 1:1 (49.) Barton, 1:2 (50.) Costa, 2:2 (68.) Onucka, 3:2 (71.) Setzke, 3:3 (73.) Sahin


    SCW: Lindenblatt - Barton, Mustroph, Baum, Kluy - Gebauer, Allali - Behrend (85. Mutluer), Badur (73. Kilian) - Lewejohann (65. Onucka), Setzke


    Fortuna: Ratajczak - Zent, Michalsky, Schwertfeger, Heeren (73. Behlau) - Dauser, Costa, Schmitz, Pusic - Kadah (84. Ari), Sahin


    SR: Thomas Metzen (Mechernich)


    Zuschauer: 700



    WAZ-Herne-08.12.08
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  • Hat wieder sehr viel Spaß gemacht gestern. Schönes Stadion, gutes Essen und eine nette Stimmung. Dazu keine Fantrennung, auch angenehm :)


    Das Spiel war spannend, das Ergebnis denke ich gerecht und der Schiedsrichter schlecht ^^

  • Alles richtig: Wetter gut, viele gegnerische Fans, 6 Tore und viel Spass.


    @ Schwarze Hand: Du hast ja so recht!

    SCW olé
    Toto

  • Klasse Spielbericht von der Fortuna-HP.


    Fußball alter Schule
    Wie bereits zum Spiel der Zwoten in Gütersloh machte sich das zweite Mal in dieser Saison ein von Zwote-Obmann Ilja Ludenberg organisierter Bus mit fünfzig Supportern auf die Reise nach Westfalen. Das Ziel der erneut sehr unterhaltsamen Tour war das legendäre in den 1930er-Jahren errichtete „Stadion am Schloss Strünkede “ des Traditionsvereins SC Westfalia Herne mit seiner imposanten Tribüne, das in seinen Anfangsjahren und späteren Oberliga-West-Zeiten große Fußballkämpfe und Fußballspieler gesehen hat.


    Die Mitreisenden, die gespannt auf den Besuch eines der letzten Zeugnisse der „Old School“ des Fußballs gewartet hatten, wurden nicht enttäuscht. Mit Ausnahme der nach den NRW-Liga-Auflagen des Fußballverbandes zusätzlich eingebauten Gitterzäune, die für manche komplizierten Laufwege sorgen, und für die sich die freundlichen Gastgeber immer wieder entschuldigten, scheint die Zeit hier – im positiven Sinne – stehen geblieben zu sein. Wie bisher alle von der Zwoten besuchten Vereine in Westfalen, und insbesondere im Ruhrgebiet, beherrscht man auch in Herne noch die hohe Kunst der klassischen Fußballfanverpflegung zu zivilen Preisen. Das hier angebotene lokale Nationalgericht „Currywurst mit Pommes“ verdient allerhöchste Qualitätsnoten. Ein Blickfang ist der an den Jugendstil der 1920er-Jahre erinnernde Getränkestand in der Kurve der Auswärtsfans, der laut Information eines freundlichen Offiziellen ein Geschenk der „Cranger Kirmes“ an den SCW ist. In dieser Umgebung fühlte man sich bereits vor dem Anpfiff auf angenehme Weise in eine Zeit versetzt, als – wie es ein Einheimischer ausdrückte – noch „ein ehrlicher Ball gespielt wurde“.


    Dass der witterungsbedingt tiefe, seifige Rasen kein technisch anspruchsvolles Spitzenspiel des Tabellendritten gegen den Tabellenvierten erwarten ließ, war schon vor dem Anpfiff klar. Dafür aber sahen die rund 700 Zuschauer ein vor allem in der zweiten Halbzeit spannendes Match auf hohem kämpferischem Niveau. Schiedsrichter der Begegnung war Thomas Metzen aus Mechernich, der durch das gleichzeitige Zücken von zwei Gelben Karten in einer Begegnung der 2. Bundesliga für einiges Aufsehen gesorgt hatte. Die Zwote, in deren lange Verletztenliste sich im Verlauf der Woche auch Marcel Gaus eingereiht hatte, wurde durch die Drittligaspieler Michael Ratajczak, Henri Heeren, Claus Costa, Deniz Kadah und Kenan Sahin ergänzt. Wieder dabei war Kai Schwertfeger, der in Vertretung von Ben Abelski auch die Kapitänsrolle übernahm. Die Flingeraner begannen offensiv und gingen bereits in der 7. Minute durch einen von Henri Heeren sicher verwandelten Elfmeter in Führung. Vorausgegangen war ein Foulspiel des SCW-Keepers André Lindenblatt, für das er aber kurioserweise keine Gelbe Karte sah, am frei auf ihn zustürmenden Kenan Sahin. Die Fortunen setzten die Gastgeber gehörig unter Druck und dominierten die gesamten ersten 45 Minuten. Dabei versäumte sie aber, ihre Führung trotz guter Chancen weiter auszubauen. Ein Flachschuss von Ivan Pusic traf leider nur den Pfosten, und bei der wohl größten Chance in der ersten Halbzeit agierte Kevin Dauser, der gemeinsam mit Henri Heeren vollkommen frei auf das Herner Gehäuse zulief, zu eigensinnig. Statt quer auf seinen Mitspieler zu passen, der den Ball nur noch ins leere Tor hätte schieben müssen, ließ er sich vom Torwart den Ball von den Füßen klauen. Daher ging es mit einer nur knappen aber verdienten Führung in die Halbzeitpause.


    Mit dem Wiederanpfiff präsentierten sich die Westfalen, die bisher noch nicht gezeigt hatten, warum sie als einer der Aufstiegskandidaten gelten, wie ausgewechselt. Sie agierten nun aggressiver und erzielten, nachdem ein erster Warnschuss noch knapp am langen Pfosten des Fortunentors vorbeigeschrammt war, den schnellen Ausgleich. Während eines Abwehrgerangels im Strafraum kam der Ball zum freistehenden Sven Barton, der Michael Ratajczak mit einem trockenen Schuss in den kurzen Winkel keine Chance ließ. Dieser Treffer war gleichzeitig der Startschuss für ein Kampfspiel, wie man es sich bei früheren „Fußballschlachten“ der alten Schule auf schwerem, matschigem Boden vorstellt. Bereits im Gegenzug legte Kenan Sahin von der linken Außenseite mustergültig für Claus Costa auf, der den erneuten Führungstreffer markierte. Beide Mannschaften gaben nun jeden Versuch eines filigranen Fußballspiels auf und kämpften offensiv um jeden Ball, der auf dem inzwischen aufgepflügten Boden immer unberechenbarer wurde und viele Stockfehler auf beiden Seiten provozierte. Die Höhepunkte der Begegnung fielen in die Mitte der zweiten Halbzeit. Der erste durch den erneuten Ausgleichstreffer der Gastgeber, als der gerade erst auf Herner Seite eingewechselte Marko Onucka im Strafraum eine Flanke erreichte und der Ball ins Tor beförderte. Zeitgleich erschallte auf den Zuschauerrängen, selbst von Herner Seite, sowie auf dem Platz bei den Fortunen laut der Ruf „Haand!“ Was folgte, war eine fünfminütige Diskussion mit Schiedsrichter Metzen, der zuerst sofort auf den Anstoßpunkt gezeigt hatte, nun aber, umringt von protestierenden Fortunen, erst seinen Assistenten an der Seitenlinie, der kein Handspiel gesehen haben wollte, und anschließend auch den Torschützen selbst befragte. Da dieser keine großes Interesse zeigte, für die Auszeichnung des fairsten Sportlers 2008 nominiert zu werden – was ihm die heimischen Zuschauer, die einen bodenständigen Support mit Kraftausdrücken ebenfalls alter Schule pflegen, wohl auch nicht verziehen hätten – blieb es schließlich bei der Anerkennung des „Kopfballtors“. Nur eine Minute später kam es für die Zwote noch dicker, denn Martin Setzke erzielte mit einem Flachschuss sogar die Führung der Westfalen. Wer dachte, diese hätten nun das Spiel zu ihren Gunsten gedreht, hatte nicht mit Kenan Sahin gerechnet, der sich wiederum nach nur einer Minute gegen die SCW-Abwehr durchsetzte und das 3:3 erzielte. Beide Mannschaften blieben weiterhin offensiv und versuchten trotz des hohen Kräfteverschleißes auf dem tiefe Rasen, der mittlerweile einem Acker glich, das Spiel doch noch für sich zu entscheiden. Da Schiedsrichter Metzen das Spiel inmitten einer letzten Drangphase der Zwoten trotz der langen Diskussionsrunde zum 2:2 ohne eine Minute Nachspielzeit abpfiff, blieb es bei diesem insgesamt gerechten Remis.


    Trainer Goran Vucic ließ sich nach dem Spiel auf keine Diskussionen bezüglich des möglichen Handspiels zum 2:2 ein sondern stellte klar, dass seine Mannschaft das Spiel bereits in der ersten Hälfte hätte entscheiden können und müssen. In der anschließenden Pressekonferenz drückten aber beide Trainer ihren Respekt für alle Spieler ungeachtet ihrer Mannschaftszugehörigkeit für deren Einsatzleistung auf dem schweren Boden aus. Man war sich einig, kein spielerisch gutes aber dafür ein spannendes Spitzenspiel gesehen zu haben, das diese Bezeichnung auch verdiene. Dass sich die Zwote den Respekt auch der Westfalia-Anhänger verdient hatte, zeigte deren Reaktion auf die Frage an Goran Vucic, wie die Zielsetzung der Mannschaft nach elf Spielen ohne Niederlage denn mittlerweile aussähe. Seine Antwort „Wir sind eine Ausbildungsmannschaft und unser Ziel ist der Klassenerhalt.“ löste ein allgemeines anerkennendes Gelächter für ein gelungenes Understatement aus. Die Reaktion von SCW-Trainer Christoph Schlebach: „Wenn das Ziel mit dieser Mannschaft der Klassenerhalt ist, dann will ich auch nur die Klasse halten.“ Abschließend waren sich auch alle Busfahrer einig, dass sich jede Minute dieser kleinen Zeitreise in den Fußball alter Schule zu fairen und fachkundigen Gastgebern mehr als gelohnt hatte. Die auch bei den Hernern ungeliebten „Einzäunungsauflagen“ hatten darüber hinaus nichts daran ändern können, dass die Supporter beider Mannschaften gemeinsam einen interessanten und angenehmen Nachmittag an den Catering-Ständen verbrachten. (RR)

    SCW olé
    Toto

  • Ich hoffe ihr holt nächste Woche auch einen Punkt gegen die sch..ß Amateure, besonders Aachen das sie nicht soweit von euch abhauen, übrigens habe ich NRW-TV geguckt und die berichteten das alle drei Tore von Spieler der ersten gemacht worden sind, nur soviel zu den Amas.

  • Ja, es traf z.B. henri Heeren per Elfmeter, der diese Saison 45 minuten in der ersten Mannschaft gespielt hat. Dann traf Sahin, der kürzlich in Jena zum ersten mal seit dem 8. Spieltag wieder 11 Minuten zum Einsatz kam. Lediglich Claus Costa, Torschütze zum 3:3, spielt momentan eine Rolle in der ersten Mannschaft. Er bestritt diese Saison 14 Spiele, 12 mal davon eingewechselt, 1 mal ausgewechselt, ein mal über 90 Minuten.
    Die Unterstützung durch die erste ist im Grunde durch die lange Verletztenliste leider sogar nötig geworden.