Nun geht es endlich los

Cloppenburgs Wandel zum Titelmitfavoriten
Schrader: Es gibt nichts Langweiligeres als Mittelmaß

Raus aus dem tristen Gewand der grauen Maus: Unter diesem Motto könnte der BV Cloppenburg die Spielzeit 2005/2006 in Angriff nehmen. Quasi über Nacht ist der letztjährige Tabellensechste zu einem Meisterschaftsmitfavoriten avanciert. Und so geben die Klubbosse das Saisonziel entsprechend mutig und offensiv vor: Mitspielen um den Titel, möglichst bis zum letzten Spieltag.

Nach zwei zuletzt eher durchwachsenen Spielzeiten sei zunächst lange überlegt worden, finanziell erneut abzuspecken. Dann aber wurde der genau entgegengesetzte Kurs eingeschlagen. "Es gibt nichts Langweiligeres als Mittelmaß", meint Professor Dr. Joachim Schrader, der Vorsitzende. Dem neuen, erst 32-jährigen Trainer Tom Saintfiet wurde der Wunsch nach starken Neuzugängen erfüllt.

Der frühere tschechische Nationalspieler und vom belgischen Erstligisten KVC Westerlo kommende Zdenek Svoboda (33) soll zum künftigen Regisseur aufsteigen – assistiert vor allem von Maarten Schops (29), der vom belgischen Zweitligisten KFC Verbroedering Geel an die Friesoyther Straße wechselte und gleich zum Kapitän bestimmt wurde. Schoops, ein bissiger Mittelfeld-Terrier, sammelte dereinst mit Roda Kerkrade Europapokal-Erfahrung – wie Svoboda mit Sparta Prag, damals noch an der Seite des heutigen Dortmunders Tomas Rosicky.

Svoboda und Schops sind die neuen Leitwölfe im runderneuerten Cloppenburger Team, doch auch Spieler wie Marek Klimczok (29, zuvor Eintracht Nordhorn) oder Cüneyt Özkan (23, SV Meppen) sind in der Oberliga Nord keine Unbekannten. Die Liste der Neuen komplettieren die Perspektivspieler Kay Göttsch (19, A-Junioren Arminia Bielefeld), Michael Novak (19, SVA Bockum-Hövel) und Patrick Nordhold (18, A-Jugend Werder Bremen).

Der achte Neuzugang hat sich schon wieder erledigt: Emanuelle Pettineo (21), früherer Mittelfeldspieler vom Bonner SC und zuletzt beim Bezirksligisten TuS Oberpleis, machte überraschend einen Rückzieher. Ein Schritt, der Pettineos Berater Nico Burhenne über alle Maßen ärgert: "Von der Veranlagung her könnte der Junge Bundesliga spielen. Leider ist ihm irgendwann das Gehirn rausoperiert worden". Trainer Saintfiet hakt die Personaille Pettineo ab. " Wenn er nicht motiviert ist und etwas anderes machen möchte, hat's keinen Zweck", meint der Coach.

Zurzeit sucht Saintfiet in Cloppenburg eine Bleibe. Fürchterlich eilig hat es der vorerst noch in einem Hotel logierende Belgier damit allerdings nicht. „Es gibt Trainer, die haben eine schöne Wohnung, aber keine gute Mannschaft". Offenbar ist's Saintfiet andersherum deutlich lieber...

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Quelle: www.kicker.de

Cloppenburg mit Verletzungssorgen
Saintfied bangt um Torwart Jan Hüring

Im Test am morgigen Freitag gegen die Amateure des HSV erhofft sich Trainer Tom Saintfiet einen letzten Formcheck. Zuletzt überzeugte das Team des 32-jährigen Belgiers vor allem beim 0:0 gegen Süd-Drittligist TuS Koblenz sowie beim 5:0 über Niedersachsenligist BSV Rheden.

Immer deutlicher werden die Konturen im Team, in der die Mittelfeldspieler Schops (defensiv) sowie Svoboda und Dikhtjar (offensiv) den Ton angeben sollen. Ohne Sorgen kann indes auch Saintfiet dem Saisonstart nicht entgegen blicken. Manndecker Kay-Bastian Göttsch fällt wegen einer hartnäckigen Oberschenkelverletzung, die inzwischen den dritten operativen Eingriff erforderte, definitiv aus.

Vor allem aber bangt der BVC um Jan Hüring. Der Stammkeeper laboriert an einer schmerzhaften Bandscheibenvorwölbung, absolvierte noch keine einzige Trainingseinheit. Wird Hüring nicht mehr rechtzeitig fit, könnten sich die Cloppenburger, die vom heutigen Donnerstag an ein viertägiges Trainingscamp im emsländischen Dörpen aufschlagen, nochmals auf dem Transfermarkt umsehen. Oder aber es schlägt die Stunde des erst 19-jährigen Neuzugangs Dominik Nowak.

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Quelle: www.kicker.de