31.Spieltag 16/17: Eintracht Trier - 1. FC Saarbrücken 0:4 (0:2)

  • Derbyfieber an der Mosel: Eintracht will den „Dreier“
    Am Samstag ist es wieder so weit. Wenn Eintracht Trier und der 1. FC Saarbrücken aufeinandertreffen, dann ist das immer mehr, als nur ein Fußballspiel. Neben der großen Bedeutung für die Fanlager beider Teams hat der Fußballgott in diesem Jahr auch für viel sportliche Brisanz im Duell der Erzrivalen gesorgt. Der heimische SVE braucht dringend drei Punkte im Kampf um den Klassenerhalt, während die Saarländer nur mit einem Sieg ihre Minimalchance auf den Aufstieg in Liga 3 noch wahren können. Zudem kommt es zum Kampf der Top-Torjäger.


    "Jeder kennt die Bedeutung dieses Spiels", erzählt Eintracht-Trainer Oscar Corrochano im Hinblick auf das Duell mit dem 1. FC Saarbrücken am Samstag. "Man muss aber die drei Punkte in den Vordergrund stellen. Die brauchen wir unbedingt. Und so werden wir auch auftreten", stellte der Coach klar. In der Tat zählt für die Blau-Schwarz-Weißen am Samstag im heimischen Moselstadion nur der Sieg. Durch die Niederlage in Walldorf am vergangenen Wochenende rutschte der SVE auf Rang 18 der Tabelle ab, mit einem "Dreier" könnte der SVE die Karten aber wieder neu mischen. Bei einer weiteren Pleite wird es für die Moselstädter im Abstiegskampf hingegen ganz eng. Ähnlich, wenn auch etwas weniger angespannt, ist die Situation auch beim Gast von der Saar. Der Tabellenvierte ist seinerseits dringend auf die drei Punkte angewiesen, um selbst nochmal ein Wörtchen im Rennen um den Aufstieg in Liga 3 mitzureden. Erst unter der Woche untermauerten die Saarländer ihre Ambitionen und verpflichteten mit Markus Obernosterer einen Leistungsträger von Liga-Konkurrent Elversberg. Eintracht Trier ist also gewarnt, gegen Saarbrücken muss das Team von Oscar Corrochano insbesondere in der Defensive aufmerksamer stehen als zuletzt, wo es in drei Spielen acht Gegentore hagelte. "Die Zahlen sind natürlich negativ. Wir lassen insgesamt nicht viele Chancen zu, haben aber in den Schlüsselsituationen zuletzt nicht gut agiert. Das müssen wir definitiv abstellen", bilanzierte der 40-jährige Übungsleiter. Dabei muss der Deutsch-Spanier gegen den FCS auf gleich mehrere Schlüsselspieler verzichten, was das Unterfangen kaum vereinfachen dürfte. Mit Christian Telch (Gelbsperre) fehlt der Lenker mit Mittelfeld, auch für Patrick Lienhard kommt nach seinem Knochenödem ein Einsatz gegen Saarbrücken wohl zu früh. Neuzugang Antonyos Celik trainiert seit letzter Woche wieder mit der Mannschaft, hat nach seiner Verletzung aber noch Rückstand. Über einen Einsatz wird laut Corrochano nach dem Abschlusstraining entschieden. Auch Top-Torjäger Muhamed Alawie ist weiterhin angeschlagen, klagt über Probleme in der Schulter. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Angreifer aber auf die Zähne beißt und trotzdem aufläuft, ist groß.


    Ohne die bisher 19 Tore von Alawie würden die Moselstädter wohl noch tiefer im Abstiegssumpf stecken, als ohnehin. Am Samstag kommt es so aller Voraussicht nach auch zum Duell der beiden besten Torschützen der Regionalliga Südwest. In der Rangliste belegt Alawie derzeit den zweiten Rang hinter Saarbrückens Patrick Schmidt, der in dieser Saison bereits 20 Treffer erzielen konnte. Eintracht-Coach Corrochano hofft aber nicht nur auf weitere Treffer seines besten Angreifers, sondern auch auf die lautstarke Unterstützung der eigenen Anhänger – trotz der geltenden Auflagen durch das Sportgericht der Regionalliga: "Wir wünschen uns eine große Kulisse. Wir brauchen das auch. Wir brauchen die Unterstützung der Fans!" Gleichzeitig lobte er das Durchhaltevermögen der blau-schwarz-weißen Anhänger in den vergangenen Wochen: "An dieser Stelle sei gesagt: Seitdem ich hier bin, haben die Fans uns riesig unterstützt. Wir haben es selbst in der Hand, die Saison für die Fans, für den Verein, für Trainer und Spieler noch ins richtige Licht zu rücken." Prominente Unterstützung bekommt die Eintracht am Samstag auch von der Stadt Trier. Oberbürgermeister Wolfram Leibe hat für das Derby seinen Besuch im Moselstadion angekündigt. Anstoß ist um 14 Uhr.


    Besondere Einlassbedingungen für Dauerkartenbesitzer
    Der Eingang gegenüber der Trainingsplätze (Höhe ehemaliges VIP-Zelt) wird ausschließlich für Dauerkarteninhaber geöffnet sein. Dort wird es zwei Schlangen geben. Eine wird für diejenigen geöffnet sein, die sich bereits im Vorfeld der Partie eine "Einlasskarte" besorgt haben. Die andere ist für diejenigen Dauerkartenbesitzer, die das noch nicht geschafft haben.


    PM Eintracht Trier

  • Derbyfieber an der Mosel: Eintracht will den „Dreier“
    Die Mannschaft des SVE hatte sich für das Derby mit dem 1. FC Saarbrücken viel vorgenommen, wie Eintracht-Coach Oscar Corrochano im Vorfeld der Partie bestätigte. Auf dem Rasen sah man von diesem Engagement dann leider zu wenig. Je zwei Treffer von Markus Mendler und Kevin Behrens entschieden die Partie zu Gunsten der Saarländer. Im Abstiegskampf wird die Luft für den SVE nun immer dünner.


    Ohne den gesperrten Christian Telch und die weiterhin angeschlagenen Patrick Lienhard und Antonyos Celik begann Eintracht Trier in ungewohnter Aufstellung. Michael Blum und Florian Riedel rückten ins Mittelfeld, Josef Cinar und Kapitän Michael Dingels bildeten wie zuletzt die Innenverteidigung. In der Anfangsphase suchten beide Teams zunächst nach ihrer Ordnung, immer wieder störten die Blau-Schwarz-Weißen den Spielaufbau der Gäste aus Saarbrücken. Nach gut zehn Minuten übernahm der FCS dann langsam aber sicher die Spielkontrolle und sollte sie bis zum Ende der Partie nicht mehr abgeben. Ein Doppelschlag des Tabellenvierten nach einer guten halben Stunde sorgte frühzeitig für die Vorentscheidung. Nach einem Missverständnis im Trierer Sechzehner vollstreckte Kevin Behrens freistehend zur 1:0-Führung für den Tabellenvierten (28.). Nur Momente später legte Ex-Bundesliga-Profi Markus Mendler per direktem Freistoß wunderbar das zweite Tor nach (30.) Die Verunsicherung war den Gastgebern nun sichtlich anzumerken. Das Team von Cheftrainer Oscar Corrochano fand kaum ein Mittel gegen gut stehende Gäste und beendete den ersten Durchgang folgerichtig ohne eigenen Torabschluss. "Wir haben am Anfang versucht, die Saarbrücker anzulaufen. Nach zehn Minuten haben wir nicht mehr den Zugriff gehabt und dann wurde der Druck natürlich immer größer", analysierte Corrochano nach Spielende.


    Schon gegen die Wormatia aus Worms hatten die Moselstädter zwei Wochen zuvor zur Pause mit 0:2 hintengelegen - damals erarbeitete sich das Team aus der ältesten Stadt Deutschlands noch einen Zähler. Am heutigen Samstag war der Gegner aber schlicht eine Klasse zu stark. Wenige Minuten waren im zweiten Durchgang gespielt, als erneut Markus Mendler einen Fehler in der Abwehrreihe des SVE mit dem dritten Tor des Tages bestrafte (50.). Die Hausherren bekamen jetzt kaum Zeit zum Durchatmen. Immer wieder rollte die Angriffswelle der Saarbrücker auf das Tor von Chris Keilmann zu, der seine Mannschaft zu Beginn der Partie mit einer tollen Parade im Spiel gehalten hatte (18.). Nach gut einer Stunde war das heute ungleiche Derby dann endgültig entschieden. Kevin Behrens köpfte eine Freistoß-Flanke von Markus Mendler zum 4:0 Endstand in die Maschen (61.). In der Folge ließen es die Gäste von der Saar etwas ruhiger angehen, Christoph Anton hatte in der 69. Minute Pech, als sein Schussversuch knapp am rechten Pfosten des Saarbrücker Gehäuses vorbeikullerte. So blieb den Blau-Schwarz-Weißen am Ende des Tages auch der Ehrentreffer verwehrt. "Wir haben uns so viel vorgenommen. Das ist brutal. Es hätte alles eintreffen können, nur das nicht. Aber wir werden die Mannschaft jetzt wieder aufbauen. Unter dem Strich hat sich für uns nicht viel verändert", fand Eintracht-Chefcoach Corrochano aufmunternde Worte für sein Team. Durch die zweite Niederlage in Folge wird die Luft für Eintracht Trier im Abstiegskampf immer dünner, auch wenn rechnerisch noch alles möglich ist. Am kommenden Freitag reisen die Moselstädter zum FK Pirmasens, der aktuell den so begehrten 13. Tabellenplatz innehat. Dort ist das Team mit der Porta Nigra auf der Brust endgültig zum Siegen verdammt.


    Statistik:

    Tore: 0:1 Behrens (28.), 0:2 Mendler (30.), 0:3 Mendler (50.), 0:4 Behrens (61.)


    Eintracht Trier: Keilmann – Garnier, Dingels, Cinar, Heinz – Riedel, Blum – Papadimitriou (46. Zinram), Kaminiotis (46. Dittrich), Anton (86. Boesen) – Alawie


    1. FC Saarbrücken: Cymer – Sachanenko, Zellner, Chrappan – Mendy (72. Wenninger), Steiner (80. Sökler), Zeitz, Müller – Mendler (63. Studtrucker) – Behrens, Schmidt


    Zuschauer: 2.771


    Schiedsrichter: Tobias Reichel


    PM Eintracht Trier