Bundesliga-Livefußball weiter bei Premiere

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    München - Die deutsche Medienwelt wird durch eine "Elefantenhochzeit" gründlich aufgewühlt. Am Freitag gaben die Deutschen Telekom und der Pay-TV-Sender Premiere ihre Kooperation bekannt.


    Solche Szenen wird es demnächst wohl live im Internet geben
    Der Telekommunikationsgigant hat Sublizenzrechte zur Übertragung der Fußball-Bundesliga an Premiere vergeben.
    Damit kann Premiere auch ab der kommenden Saison seinen Abonnenten Bundesliga-Livefußball präsentieren. Es ist die Hintertür für den Münchner Sender, der das Wettbieten im TV-Poker an den Branchenneuling arena verloren hatte.


    "Haben ein Stück Zukunft vorweggenommen"


    "Wir haben ein Stück Zukunft vorweggenommen. Es ist ein mutiger Schritt, aber wir sind von dem Erfolg überzeugt", sagte Premiere-Chef Georg Kofler.
    Durch den spektakulären Zusammenschluss, über den seit Wochen spekuliert worden war, soll "König" Fußball zum Katalysator des technischen Fortschritts in den deutschen Wohnzimmern werden.


    Zauberwort IPTV


    Das Internet wird bei der Live-Übertragung der Fußball-Bundesliga erstmals zum unmittelbaren Konkurrenten für die herkömmlichen TV-Sendeanstalten.
    Das Zauberwort heißt IPTV (Internet Protokoll Television).
    Allerdings sind einige technische Hürden zu überwinden, damit das Geschäftsmodell funktionieren kann.


    Drei Millionen Haushalte mit Hightech-Zugang


    Die künftigen Kunden benötigen einen Hochgeschwindigkeitsinternetzugang (DSL 6000) und eine neue Premiere-Box.
    Telekom-Konzern-Vorstand Walter Raizner kündigte an, dass zum Bundesliga-Start am 11. August zirka drei Millionen Haushalte in zehn Städten über den modernen Hightech-Zugang verfügen können.
    Der Ausbau auf 50 Städte und damit zwischen zwölf und 13 Millionen Haushalte werde forciert.


    Kofler: "Werden fleißig arbeiten"


    Das Angebot für die Kunden solle modular aufgebaut werden. Mehr konnten die beiden Vorstände noch nicht bekannt geben.
    "Lehnen Sie sich zurück", empfahl Kofler seinen Abonnenten, "genießen Sie die WM. Wir werden bis dahin fleißig arbeiten und neue Produkte zu attraktiven Preise entwickeln."


    DFL verkauft Internet-Rechte an die Telekom


    Sechs bis acht Wochen vor Bundesliga-Start soll dann alles fertig sein. Symbolisch übergab Raizner seinem neuen Partner einen Wimpel. Darauf ein Logo der Deutschen Fußball-Liga (DFL).
    Die dürfte die neue Entwicklung beargwöhnen. Von der DFL hatte die Telekom für 40 Millionen Euro die Rechte für die Internet-Übertragungen gekauft. Dieses Recht hat die DFL aber auch an arena vergeben.


    "Können Parallelvergabe nicht akzeptieren"


    "Wir können diese Parallelvergabe nicht akzeptieren", betonte Raizner.
    Damit der deutsche Fußball keinen Schaden nehme, habe er die Initiative ergriffen, sei auf beide Seiten zugegangen, um eine einvernehmliche Lösung herbeizuführen. Die Lösung steht noch aus.


    arena reagiert gelassen


    Konkurrent arena reagierte gelassen. "Das, was heute verkündet wurde, berührt unsere Rechte überhaupt nicht", erklärte Geschäftsführer Dejan Jocic.


    "Wir sind im Übrigen auch im Besitz von Internetrechten. Die könnten wir ja an einen Konkurrenten der Telekom veräußern."


    Sport1.de

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