Bezirksligen Niederbayern

  • Wir blicken auf die Saison 2012/2013 zurück! Zu Beginn der Rückrunde verbreiteten die Verantwortlichen der beiden Vereine Wallersdorf und Müchnerau nach außen hin eiserne Durchhalteparolen. Dank derer wollten sie die Fährnisse der Realität umschiffen und die Klasse halten.Wallersdorf war ja von Anfang an dick drin im Abstiegskampf und das Erweckungserlebnis blieb augenscheinlich ebenso wie eine Renaissance der niederbayerischen Solarindustrie aus. Das Team spielte zuletzt alles andere als bezirksligatauglich nach dem Leitgedanken: „Manchmal verliert man und manchmal gewinnen die anderen“.Münchnerau hingegen gelang es in der Rückrunde immerhin zwischenzeitlich noch mal relativ beachtlich, zu den davor liegenden Mannschaften aufzuschließen. Dieses Aufbäumen war sicherlich der polyglotten Eloquenz ihres Trainers geschuldet, der der labilen Psyche seiner Schützlinge irgendwann einhauchen konnte, was sie nicht können. Nämlich Fußball spielen. Zu spät erkannte der Aufsteiger, dass vor allem Kampf, eine gesunde Mauertaktik und das gute alte „hit and run“ die probaten Ingredienzien für das Fortkommen in dieser Liga waren.
    Der einstige Bezirksligakoloss und Dauergast der Bezirksliga Ihrlerstein teilt deren Abstiegsschicksal. Sie konnte sich in den verbleibenden Partien der Rückrunde wenigstens weitgehend achtbar aus der Affäre ziehen. Dessen Trainer war, anders als der italienische Kapitän Schettino, sicherlich nicht für den Untergang seines Schiffes verantwortlich. Seine Crew war in diesen Gewässern schlicht und ergreifend nicht mehr seetauglich.

    In dieser Spielzeit traf uns die Erkenntnis, dass gegen Ende der Saison der Großteil der Liga am Rande des Abgrunds balancierte. Zuletzt musste Osterhofen den ungeliebten Gang in die Abstiegsrelegation antreten. Etwas unerwartet. Schließlich hatte man als Außenstehender den Eindruck, als ob ordentlich Geld in die Mannschaft gepumpt wurde, um dem Unternehmen Klassenerhalt einen entscheidenden Vorteil gegen die lästige Konkurrenz zu verschaffen. Allerdings brauchten die Donaustädter nach mehreren Anläufen nicht in den saueren Apfel Abstieg beißen.

    In Steinach will man die Saison schnell vergessen. So ist man gerade noch einmal der zweifachen Degradierung entronnen. Es scheint so, als ob dort die fetten Fussballjahre erst mal der Vergangenheit angehören.
    Genau so wie das in der Vorsaison an der Tabellenspitze stehende Osterhofen kämpfte Frauenbiburg dieses Jahr gegen den Abstieg. Schon der Ortsname lässt darauf schließen, dass man im hiesigen Fussballverein vorhandene Energien verzehrt und sich neben der Männerdomäne Fussball den höchst veränderlichen Launen des weiblichen Geschlechts hingibt. Wir sind ja beileibe keine Anhänger von Paul Julius Möbius‘ Schriften „Über den physiologischen Schwachsinn des Weibes“. Aber seien wir mal ehrlich, wen interessiert schon, ob Wolfsburg im Frauenfussball das Triple geholt hat? Der Landkreis Rottal-Inn machte mit seinen Vereinen einmal mit hervorragendem Fussball, aber auch was Eggenfelden und Simbach betrifft, mit bizarren Trainer-wechsel-dich-Spielchen von sich reden. Wir sind mal gespannt, wie sich diese Teams in der neuen Spielzeit entwickeln. Langquaid landete in etwa dort, wo sie sich auch in den Vorjahren bewegten. Irgendwo im hinteren Mittelfeld. Die Diskrepanz zwischen Heim- und Auswärtsspielen ist völlig unverständlich. Die Typen werden doch nicht eine soziale Phobie a la Jesus Navas haben? Weit besser als dem benachbarten Osterhofener Wolf geht es dem domestizierten Vertreter in Gergweis. Er muss nicht Angst haben, in der kommenden Saison in einem bezirksligafreien Ort leben zu müssen. Nach gutem Start ließ man im Lande der die Saison im Niemandsland der Tabelle ausklingen. Sehr unstet agierte Niederaichbach. Ob deren oft unerwarteten Ergebnisse manchmal erstaunt, erinnere ich mich rückblickend beinahe fassungslos an die inakzeptable Beleidigung des guten Geschmacks, wonach „Oabo der g…..e Verein der Welt“ sei. Sicherlich war damals nicht nur allein mein körperliches Wohlbefinden durch eine drohende phreatische Explosion, ausgehend vom visuellen Cortex und sich schnell fortpflanzend bis hin zum Mageninneren, akut gefährdet. Die fatale Außendarstellung enthüllt die Tragik des intellektuellen Verfalls und impliziert, dass man Niederaichbach nicht unbedingt mit der Suche nach dem Endprodukt der menschlichen Evolution anfangen sollte. Sie begannen ja wirklich furios. Dann ging es steil bergab. Es wird kolportiert, dass sich in der Vilsbiburger Elf im Verlaufe der Saison auf einmal vermehrt Anhänger des bereits totgesagten Kommunismus gefunden haben sollen. Ein Teil des Teams soll jedenfalls plötzlich einen allgemein zugänglichen Spielerfrauenpool ohne feste Besitzansprüche befürwortet haben. Demgegenüber gab es innerhalb der Mannschaft scheinbar eine widerstreitende Fraktion, die diesbezüglich dem Kapitalismus mit soliden Eigentumsverhältnissen anhing. Innerhalb des Mannschaftsgefüges trafen also unvermittelt fundamentale Weltanschauungen aufeinander. Was liegt näher, als dass deren Ex-Trainer schnell erkannt hat, dass sich Politik selten gut mit Sport verträgt. Für eine Riesenüberraschung sorgte Hainsbach, als es quasi das sportliche Aus erklärte. Die Ankündigung, freiwillig aus der Bezirksliga ausscheiden zu wollen, schien vor kurzem noch so wahrscheinlich, wie wenn es in einer Brauerei kurz hintereinander zweimal brennt. Ehrlicherweise habe ich nach dieser jähen Ankündigung zunächst gedacht, dass ein Verantwortlicher des Vereins seine Krawatte zu eng geschnürt hatte und bei dieser Verlautbarung sein Gehirn durch die mangelnde Versorgung mit Sauerstoff beeinträchtigt war. Aber nichts da. Es ruderte keiner zurück und es wird beim moribunden ETSV Hainsbach wirklich tabula rasa gemacht. Allerdings ist die plötzliche Erkenntnis kurz vor Saisonende, man verfüge in der kommenden Spielzeit nicht über genügend Spieler, doch etwas plump. Kann es sein, dass irgendein Sponsor mehr als ernsthaft über den Sinn künftiger finanzieller Zuwendungen nachgedacht hat? Na ja, dann in Zukunft viel Glück in der sogenannten Hammelklasse! Das nach der Winterpause noch am ehesten in aussichtsreicher Verfolgerposition auf Platz 1 befindliche Team aus Velden schaffte zum Abschluss nur Platz 3. In dieser Saison war immer wieder mal der Wurm drin und die Mannen um Gschaider, Abel, Bruche und Co. nahmen schon einige Spieltage vor Ende der Saison keinen Einfluss mehr auf das Titelrennen. Ein neuer Anlauf ist steht in der Saison 2013/2014 auf dem Programm. Bis dahin müssen alle anderen Bezirksligavereine ihr Ränzlein schnüren und ins Paradies des Anglerbedarfs tingeln. Sportlich betrachtet war die Tabellensituation an der Spitze genau so spannungsgeladen, wie die anstehende Veröffentlichung des nächsten Ausflugszieles vom örtlichen Frauenbund. Doch das Rennen um Platz 1 gestaltete sich dann doch noch äußerst interessant.Aus dem finalen Titelkampf hätte ein fantasievoller Regisseur ein modernes Stück von William Shakespears Drama Richard der Dritte schreiben können.Die mögliche Version der Geschichte: Der körperlich eingeschränkte Richard III alias Felix. W. beherrscht mit seinem Hause TuS Pfarrkirchen nach seinen souveränen Siegen scheinbar unangefochten, vor allen anderen ehrgeizigen Emporkömmlingen aus der Bezirksliga West, das Geschehen. Doch der zunächst unterschätzte Herzog von Richmond alias Christian K. aus dem Hause SV Hebertsfelden begehrt auf und kann schließlich doch nach großem Kampf den König stürzen. Der in diesem Drama unvermeidliche, verzweifelte Ausruf des geschlagenen Pfarrkircheners gegen Ende des Stücks „Ein Pferd, ein Königreich für ein Pferd!“ erreicht schließlich den neuen Mann an der Spitze Christian K., der lächelnd auf einem dem Königssessel nachempfundenen Müllcontainer thront.

  • Erst mal willkommen im Forum. Und ob Du es glaubst oder nicht: Du bist nicht der erste Beamte hier. 8o

    Fußball ist kein Wunschkonzert. Kein Fußball ist es aber noch viel weniger.

  • Nach der fußballlosen Zeit sehnte sich ja schon so mancher nach der entrückten Atmosphäre des exquisiten Fäulnispozesses der abgemähten und aufgeschichteten Grashaufen neben den Fußballplätzen. Nach zwei absolvierten Spielen kann man ja für gewöhnlich noch nicht viel sagen. Allerdings gibt es doch einige Begebenheiten in der Bezirksliga-West, die erwähnenswert wären.

    Beachtlich ist die Tabellenführung der SpVgg Osterhofen nach dem hauchdünnen Fastabstieg in der Vorsaison. Ähnlich wie beim Bestand der Stechmücken nach einem Hochwasser verfügen die Donaustädter scheinbar über Myriaden hochtalentierter Einzelspieler. Diese Begabung der Akteure wurde allerdings in der der jüngeren Vergangenheit durch den Mangel, dieses Talent innerhalb einer Mannschaft adäquat abzurufen, konterkariert. Es tauchte in diesem Zusammenhang schon mal der Begriff einer wilden Cowboytruppe auf. Mal sehen, ob das Bestreben des engagierten Trainerstabes, die Kicker unter einen Hut zu bekommen, langfristige Erfolge zeitigt.

    Die von Anfang an hoch gehandelten Mannschaften aus Geiselhöring und Landshut 09 sind bislang ihren Erwartungen gerecht geworden. Mutmaßlich wurden Letztere, die Eisenbahner, wegen des historischen Paradoxons von der kräftezehrenden mittelalterlichen Landshuter Hochzeit ausgeschlossen und konnten sich voll auf den Saisonstart konzentrieren.

    Es sieht so aus als ob sich die Kräfteverhältnisse vom Dingolfinger Stadtkern in den Süden verlagerten. FC Dingolfing: 0 Punkte und SV Frauenbiburg: 4 Punkte. Die Südstädter haben sich vermeintlich personell gut verstärkt. Sie müssen aber seit dieser Spielzeit auf die bisherige nominelle Innenverteidigung verzichten. Wobei vor allem der Ausfall der Institution Hoffmann schwer ins Gewicht fällt. Der Eiche schreibt man ja gewisse Eigenschaften zu. Indessen wurde sie von der Sau, die sich im letzten Spiel der Vorsaison an ihr gerieben hat, doch für längere Zeit empfindlich geschädigt.

    Der SpVgg Niederaichbach erweckt vorerst nach außen hin den Eindruck, als habe man die bildungsfernen Schichten von der Außendarstellung des Vereins abgeschnitten. Es wäre jedoch von meiner Seite her vermessen, zu behaupten, dass meine unterschwellige, ständige, dem Ceterum Censeo von Cato ähnliche Wiederholung der Aufforderung an den Verein, auf ihre Gossenlinguistik zu verzichten, Früchte getragen hätte.



    In diese vormalige Rolle zweifelhaften Ruhmes der Borniertheit ist die SpVgg Haberskirchen geschlüpft. Es sieht so aus, als ob im sogenannten Holzland nachgerade diejenigen Zeitgenossen triumphieren, die nicht mit hervorragenden Geisteskräften experimentieren können. Beim Aufstieg präsentierten sich die Spieler mit T-Shirts mit dem Aufdruck „ohne Kohle in die Bezirksliga“. Damit gaben diese selbsternannten selbstlosen Altruisten tatsächlich ein bewegendes Plädoyer ihrer Einfältigkeit und Unfähigkeit, ihre Talente marktüblich entgelten zu lassen. Bleibt bloß zu hoffen, dass beim nächsten T-Shirt-Aufdruck der Geldbegriff nicht näher konkretisiert wird und des Weiteren darin nicht materielle Zuwendungen Privater mit einbezogen werden. Sonst könnten möglicherweise die wenigen Universalgenies des Teams bei ihrer künftigen Kleiderwahl in Gewissenskonflikte geraten.

    Beim TSV Vilsbiburg hatten Teile der Mannschaft in der Vorsaison beim Anblick der TV-Trashsendung Frauentausch offenbar etwas falsch verstanden. Da es sich beim Fussball eben nicht um eine Individualsportart sondern vielmehr um einen Mannschaftssport handelt, brachte dieses Missverständnis in der Folge einige Probleme im Zusammenspiel der Tatbeteiligten mit sich. Nicht gerade überraschend war deshalb die klare Auftaktniederlage, desto beachtlicher das Remis gegen ein stark eingeschätztes Velden.

    Die oberen Vilstaler machen mir wirklich Sorgen. Nach dem holprigen Start hat der Vorjahresdritte gerade mal zwei Punkte eingefahren. Zuletzt mit etwas Pech und zu Beginn eher glücklich gegen Lanquaid. Ich verzichte normal ja auf lästige Wiederholungen. Aber noch ist der Wurm drin.

    Ach ja, Langquaid. Dort hatte man zu Beginn der Saison angeblich einen gigantischen Fischzug in die Wege geleitet und um ein Haar Vollzug bei der Verpflichtung des Brasilianers Ailton Goncalves da Silva vermeldet. Damit hätte man sich nachhaltig in das mediale Interesse der Fußballwelt katapultiert. Der Kugelblitz war nach seiner grandiosen Profikarriere ja tief gefallen. Die schillernde Figur war sich zuletzt nicht einmal zu schade, seine Zeit mit anderen gescheiterten und vormals prominenten Zeitgenossen im Dschungelcamp zu vergeuden und sich mit demütigenden Handlungen der Öffentlichkeit peinlich in Erinnerung zu bringen. Nun, die Absage an Langquaid erweckt den Anschein, als ob der gefallene Star nach einem Blick auf die Landkarte, Bilder des Ortes und der Tabelle der Vorsaison seinem beschämenden Niedergang zumindest vorerst Einhalt geboten hat.

    Der Absteiger FC Dingolfing fungierte aufgrund des wenig sensiblen Umgangs einer Vereinsclique mit seinen Spielern in der jüngeren Vergangenheit – ähnlich wie der Drache in der Nibelungensage – als unfreiwilliger Blutspender für zahlreiche Konkurrenzvereine. Schlichtweg grauenvoll empfinden altgediente Haudegen des Vereins die alptraumhafte Metamorphose vom niederbayerischen Starensemble zur niederklassigeren Gurkentruppe. Es steht kaum zu hoffen, dass man u. a. mit Spielern, die in der Vorsaison nicht einmal den Aufstieg in die zweitunterste Klasse schafften, alsbald an frühere Erfolge anschließt. Die beiden Auftaktniederlagen scheinen das zu bestätigen.

    Gleichfalls mit zwei verlorenen Partien warteten Steinach und Simbach auf. Es war gegen Ende der Vorsaison absehbar, dass diese Teams in diesem Jahr Probleme in der Bezirksliga bekommen würden.

    Zwei Aufsteiger zieren wenigstens vorübergehend nach ihren beiden punktemäßigen Nullnummern ebenfalls das Tabellenende. Nach den Auftaktniederlagen erweckten sie kaum den Eindruck, als könnten sie in dieser Liga etwas reißen. Ist ja noch etwas sehr früh. Aber bleibt es am Schluss bei dieser Konstellation und die beiden Neulinge müssen gleich wieder ins Gras beißen, könnte sich die umtriebige Gangkofener Alpenvereinssektion am Saisonende mit den Abensbergern am Hundertwasserturm der Brauerei Kuchlbauer treffen und dort bei einer Weißbierverköstigung mit Bierpapst Conrad Seidl gemeinsam mit dem Ofenrohr ins Gebirge schauen.

  • Genauso wie Estragon und Wladimir auf Godot warten, harrt Haberskirchen auf seinen nächsten Sieg. Im ersten Spiel gab’s noch einen Aufsehen erregenden Dreier, aber in den restlichen acht Partien betätigte man sich als eifriger Punktelieferant für die Konkurrenz. Nachdem die nie in Aussicht gestellte Punkteprämie für den Großteil der Mannschaft nach dem ersten Spieltag tatsächlich ausblieb, ist augenscheinlich die Motivation für den Aufsteiger dahin. Kurz vor dieser Truppe, dessen Gastspiel in der Bezirksliga genau so schnell vorbei sein wird, wie der Rausch nach dem Volksfest, rangieren Simbach und Steinach. Die machten es nur wenig besser. Doch bergen die Platzierungen keine übermäßigen Überraschungen. Wer in keiner skandalösen Liebesbeziehung zu einem dieser Vereine steht, wird auch für die restliche Saison die Augen eher auf den unteren Rand der Tabelle richten. Den Bewohnern des niederbayerischen Bikini-Atolls im Dunstkreis der Kernspaltungsreaktoren steht derzeit die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Niederaichbachs Kicker jedenfalls zeigten sich zuletzt am Fussballplatz nicht im Ansatz so energisch wie die kritische Masse Plutonium, die zur Kernspaltung aufeinander geschleudert wird. Es steht nach den vielen mageren Ergebnissen zu fürchten, dass der Kraftwerksbetreiber C. Montgomery Burns seine geflügelten Affen auf Coach und Team seiner Niederaichbach Isotopes hetzt. Auch die Bezirksligaauftritte des niederbayerischen Traditionsvereins vom FC Dingolfing erwiesen sich für ihre Anhänger bislang nicht gerade als Quell der Freude. Nach der Auftaktniederlage gegen den Emporkömmling Haberskirchen und der Schlappe im Stadtderby herrschte im Verein die gleiche Stimmung wie in einem nordkoreanischen Internierungslager. Immerhin konnte sich der Landesligaabsteiger nach drei Siegen mittlerweile zumindest etwas stabilisieren. Gangkofen und Abensberg, die ich zu Beginn der Saison als potentielle Verlierer auf der Rechnung hatte, präsentieren sich ungewohnt angriffslustig. Letztere machen ja zurzeit ständig – gemeinsam mit Langquaid – indezent von sich reden. In den Medien befinden wir uns in einer Abensberg-Langquaid- Seifenoper in der Endlosschleife. Über diese beiden Teams wird eine inflationäre Flut völlig nutzloser und überflüssiger Informationen ausgeschüttet. Da wird der Leser bis zum Erbrechen angeödet, weil quasi in Zeitlupe die Richtungsänderung eines jedes einzelnen Körnchens genau bezeichnet wird, bis der chinesische Sack Reis endlich umfällt. Quo usque tandem? Warum werden eigentlich die Abensberger in den Medien ständig als Babonen bezeichnet? Nur weil ein latent geiler Typ namens Graf Babo irgendwann im Mittelalter die Stadt heimsuchte? Scheinbar fiel irgendeinem Helden der Feder unter dem Eindruck einer Mutterkornvergiftung oder der kultischen Verwendung von Fliegenpilzen irgendein Schwachsinn ein und zahlreiche hirnlose Nachahmer der Schreiberzunft kopieren jetzt gedankenlos diesen Ausdruck. Ich könnte mir vorstellen, dass sich jemand in dieser Gegend nach dem Aufblättern der Zeitung ständig halbtot lacht. Langquaid hätte sich bei all seinem Spielerpotential tabellenmäßig weit vor allen anderen bewegen müssen. Doch keineswegs! So manche Spiele gingen unverhofft in die Hose. Falls die wieder jede Menge Geld verblasen und trotzdem wieder am Ende der Saison im Niemandsland der Tabelle herumdümpeln, könnte man daran denken, bei der Unesco einen immateriellen Weltkulturerbeplatz für die Platzierung im hinteren Mittelfeld der Bezirksliga-West zu beantragen. Aber vielleicht wird’s ja doch noch was. Überraschend wacker schlägt sich Vilsbiburg. Schließlich war die Atmosphäre im Team zuletzt von schrägen Dissonanzen entweiht. Im Teamsport sollte man an einem Strang ziehen. Nichtsdestotrotz leben einzelne Akteure anscheinend ihren Destruktionstrieb weiter aus. Nachdem erst die Mitspieler dran waren, wird jetzt eifrig am Trainerstuhl gesägt. Willkommen im Intrigantenstadl! In Lauerstellung bewegt sich der TSV Velden. Nach anfänglichen Problemen konnte man sich spätestens nach der Aufholjagd in Osterhofen und dem Sieg gegen den Tabellenführer Geiselhöring konsolidieren. Die SpVgg Osterhofen hat großes Potential, sorgt aber angelegentlich für negative Schlagzeilen und bürgt sicherlich nicht für Erfolgskontinuität. Vielleicht verhilft es dem Verein zu glücklicheren Spielausgängen, wenn man das bisherige unscheinbare, schmucklose und tumbe städtische Wappentier austauscht. Man sollte allerdings bei der Auswahl darauf achten, dass es kein zahnloser Tiger wird. Nach allgemeiner Lebenserfahrung steigt mit zunehmendem Alter die Möglichkeit der Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit. Nicht so bei Frauenbiburg. In der dortigen Mannschaft machen die Oldboys noch mächtig Dampf, was sich positiv auf die Tabellensituation niederschlägt. An der Tabellenspitze tummeln sich Geiselhöring, Eggenfelden und Landshut. Kann Geiselhöring mit seiner Multi-Kulti-Truppe die Levitation oder das Phänomen des unerklärlichen Schwebens aufrechterhalten oder stürzen die Verfolger den Führenden von der Spitze? In Anbetracht dessen, dass sich die Saison noch in einem relativ frühen Verlauf befindet, versetzt uns das Ganze nicht in einen von schrecklichsten Visionen begleiteten Schlaf. Harren wir einfach der Dinge, die da kommen werden! Bleibt am Ende eigentlich nur noch eine Frage: Was macht gerade R. Wirrer?

  • Bezirksliga-West Niederbayern

    In einer Gegend, die wohl kaum als das Zentrum der europäischen Avantgarde bezeichnet werden kann, ist man als Autofahrer in der Tat bemüßigt, die Geschwindigkeit seines Fahrzeugs unwillkürlich zu beschleunigen, um sich nicht dem Risiko auszusetzen, den Fährnissen der rauhen Wildnis anheim zu fallen. Hier hausen die Vertreter einer menschlichen Spezies, die sich im Verlaufe von Äonen ihrer Umwelt anpassten und selbst am Fussballplatz auf alles einhauen- und –treten, was sich ihrem Revier, sprich dem heimischen Tor, annähert. Zumeist stellen sich die Kontrahenten, wen wundert’s, am Ende doch etwas gewitzter an, so dass die Waldschrate aus Haberskirchen nach Aufaddieren aller bisherigen Ergebnisse das Tabellenende zieren.

    Erstaunlich dagegen ist die Plazierung der SpVgg Niederaichbach in den Niederungen der Tabelle. Mischten sie noch in der Vorsaison munter im oberen Tabellendrittel mit, will es jetzt so gar nicht mehr laufen. Man könnte ihnen für die Winterpause vielleicht anraten, ein Trainingslager in Japan anzuvisieren. Zum einen könnten sie Kenntnisse darüber erwerben, wie man ein Kernkraftwerk möglichst billig und effektiv ohne Rücksicht auf die lästige Umwelt und die vorhandenen überflüssigen Lebewesen betreibt. Zum anderen könnten sie von dem örtlichen Yakuza-Kartell lernen, dass man den Gegner und nicht sich selbst zerstückelt.

    Nach dem Abgang einiger guter Spieler entpuppten sich die Zugänge von anderen Vereinen bei Steinach eher als fussballerische Placebogaben. Wir können nicht in die Rotation der Planeten eingreifen. Aber wollen wir für den Verein hoffen, dass der Meteor an Ende vorbeischrammt und die Erde doch nicht rammt.

    Das Gleiche gilt für den ASCK Simbach. Zuletzt wurde eine Kampagne angeleiert, so viele Punkte zu erzielen, dass man aus den Untiefen der Liga herauskommt. Vielleicht sollte man sich ja noch um versierte Kicker aus der benachbarten Alpenrepublik bemühen? Wobei! Der deutsche Import von Österreichern aus dem unmittelbaren Nachbarort hat sich in der Vergangenheit als eher nachteilig erwiesen. Lassen wir’s lieber!

    In Dingolfing befinden wir uns in Reichweite des letzten Bayerischen Volksfests, dem Dingolfinger Kirta. Diese Zeit der Einvernahme krankhafter Genüsse lassen die Selbsterfahrungsgruppe des Clubs, wie bereits in den Jahren vorher, während des Spiels als Individuen erscheinen, die am Tourette-Syndrom erkrankt sind. Zum Entzücken der Gegner und zum Missfallen der Dingolfinger Anhänger. Es nahen triste Zeiten, zumal Teile des kritischen Dingolfinger Publikums die Mitglieder der Elf bei misslichen Auftritten nach dem Abstieg in diese „Schandliga“ bereits oft genug mit prägnanter, doch fehlgehender Kürze, unverblümt mit injuriösen Beinamen versehen haben.

    Der FC Gergweis geht es wie dem Dackel im zu engen Fuchsbau. Anfangs ist er munter vorangestürmt, doch jetzt kommt er im Bau einfach nicht mehr weiter. Setzt sich die derzeitige Misere fort, treten ihm selbst die weiter unten im Bau angesiedelten kleinen Füchse noch in die Eier.

    Abensberg und Gangkofen sind die Vertreter der Liga, die eher die destruktive Spielweise präferieren. Wir wünschen ihnen darob allen die Krätze an den Hals, doch bislang funktioniert diese Taktik ganz gut.

    Wir trauten dem SSV Eggenfelden a priori zu, die Tradition der Rottaler Vereine fort- und sich von allen anderen Mannschaften abzusetzen. Aber zu unstet agierte die Elf. Zuletzt machte man sich sogar gegen den Tabellenletzten aus der Nähe eines bekannten Freizeitparks zum Affen und verlor.

    Vilsbiburg und Langquaid bewegen sich im Niemandsland der Tabelle. Ich weiß nicht, ob eine Therapie was bringt?

    Der SV Frauenbiburg hat bislang alle Heimspiele gewonnen und agierte dafür in allen Auswärtsspielen einfach unterirdisch. Ob ihrer zögerlichen Auftritte in der Fremde als Mädchen verspottet, wollen jetzt offenbar einige Akteure eine Hormontherapie beginnen. Der Dalai Lama bläst hierzu ins Schofar.

    Im Gegensatz zur Vorsaison bewegt sich die SpVgg Osterhofen im Dunstkreis der Spitzengruppe. Erinnert die Spielweise an die amerikanische Interventionskriegstaktik, mangelt es oft genug an der Treffsicherheit ihrer Speerspitze.

    Der TSV Velden kam langsam in die Gänge, hat sich aber zuletzt konsolidiert. Reicht’s am Ende wiederum nur zu Platz 3, schicken wir die Spieler zur Strafe in eine Fussballfachdiskussion zu Jürgen Klinsmann, Lothar Matthäus und Sepp Steinberger.

    Die Eisenbahner aus Landshut schienen zur Fahrstuhlmannschaft zu avancieren, wobei sie in der Bezirksliga nach unten halt machen. Im Moment machen ihnen nur die aufbegehrenden Geiselhöringer zu schaffen. Im Landshuter Stadtgebiet gelten die Shakespeareinszenierung von MacBeth am niederbayerischen Landestheater und das verlorene Spiel des ETSV 09 gegen Gangkofen derzeit als die größten Skandale.

    Nachdem sich Kabarettistin Luise Kinseher, Geiselhörings Maskottchen und der hiesige Sparkassenpraktikant einig sind, dürfte ein Wechsel des nächsten deutschstämmigen Tadschiken zu Geiselhöring nichts mehr im Wege stehen. Aber ohne Scherz! Schon beachtlich, dass sich der Aufsteiger mit der Ausschusswahre höherklassiger Vereine an die Spitze der Bezirksliga setzen konnte. Warten wir ab, wer am Ende die Nase vorne hat.

    Nachdem meine letzte abschließende Frage zum Verbleib von Reinhold Wirrer nicht beantwortet werden konnte, komme ich zur Nächsten. Was passiert eigentlich mit der 30-Grad-Wäsche, wenn man sie beim Fussballspielen im Hochsommer bei 35 Grad im Schatten vollschwitzt?

  • Die Atmosphäre am Fussballplatz im herbstlichen Haberskirchen mit den derben und sinnentleerten Sprüchen der heimischen Platzhirsche erinnerte zuletzt stark an ein bayerisches Bauerntheater auf Mescalin. Der Eindruck der Laubbäume am Stadion Camp Kuh, die ihre Blätter ein Stockwerk tiefer entließen, wies zudem eindeutige Parallelen zum abgeschlagenen Tabellenletzten der Liga auf.


    Die derzeitigen weiteren Abstiegsränge bekleiden der ASV Steinach und der ASCK Simbach. Für diese beiden Vereine verbleibt in den restlichen Spielen der Rückrunde die Hoffnung, dass ihr Geschick nicht so endet wie die leichtfertige Wette einiger arabischer Studenten, mit einem Jumbojet unversehrt durch zwei Wolkenkratzer in einer nordamerikanischen Metropole hindurch fliegen zu können. Es droht hochgradig der Absturz.


    Zuletzt fand im Dingolfinger Vereinsheim die Generalversammlung statt. Neben einer stattlichen Anzahl von Stadträten, die anlässlich der bevorstehenden Kommunalwahlen auf Stimmenfang gehen müssen, verloren sich nur eine Handvoll Mitglieder bei diesem Konvent. Wären die Kommunalpolitiker nicht (ziemlich fruchtlos) aufmarschiert, hätte man sich auch auf einem Hochsitz treffen können. Allem Anschein nach schart die Führungscrew der Titanic nur noch ein armseliges Häufchen um sich und womöglich gab’s bei der Veranstaltung auch kein Freibier. Man könnte bei den fragwürdigen Aktivitäten des Vereins fast den Eindruck gewinnen, als ob man beim FC Dingolfing eine Fusion mit der Narrenhochburg Teisbach anstrebt. Es wäre dabei freilich fraglich, ob die Teisbacher die Dingolfinger Narren überhaupt reinlasse(n) wolle(n).


    Im Lande der Dackelzüchter war – wie bei ihren speziellen tierischen Freunden – die Bindungswilligkeit der Spieler außerordentlich gering, so dass die Truppe vor Beginn der Saison einige namhafte Abgänge zu verkraften hatte. Gergweis hatte jedoch allen Unkenrufen zum Trotz einen guten Start. Es schien, als könne man die Spielerfluktuation problemlos kompensieren. So konnte die Elf in der Anfangsphase der Spielrunde eine stattliche Anzahl von Punkten anhäufen. Zwischenzeitlich schien die Gergweiser jedoch die Dackellähme überkommen zu haben. Zwar hat man sich zuletzt etwas gefangen. Aber man muss schon noch einige Punkte hamstern, um nicht am Ende der Saison auf den Hund zu kommen.


    Zählte Eggenfelden nach den ersten Partien noch zu den Meisterschaftsaspiranten, war der Einbruch abrupt. Nach einer fast beispiellosen Niederlagenserie rutschten die Rottaler bedrohlich weit nach unten. Ebenso wie die transatlantische Freundschaft zwischen den USA und seinen europäischen Verbündeten nach der NSA-Affäre war angesichts des unerklärlichen Leistungsabfalls auch die Beziehung des Vereins zu seinem früheren Trainer, zu dem sie unverrückbar mit Schwurhand in Nibelungentreue standen, irreparabel geschädigt. Er wurde „im gegenseitigen Einvernehmen“ geschasst. Wie übrigens auch seine 36 Vorgänger in den letzten drei Jahren.


    Die Truppe aus Niederaichbach konnte sich dank einer Energieleistung in der jüngeren Vergangenheit aus der unmittelbaren Abstiegszone befreien. Die zumeist minder talentierten Spieler pushen sich offenbar mit einer lautstarken Fangemeinde, mutmaßlich aus dem Bodensatz der Gesellschaft, die unübersehbar mit Hilfe geistiger Getränke in Dimensionen vordringt, die bislang nur wenige vor ihnen zu betreten wagten. Voller Neid blickt der örtliche Stromversorger auf den Verein. Denn der Atomstromproduzent hat für seine Abfallprodukte noch kein Endmülllager. Einmal mehr ließ ausgerechnet der Trainer von „Oabo“ das Unwort „g..l“ fallen. Eine Vokabel, der sich ja nur allzu gerne die bildungsferne Unterschicht bedient. Wäre ja durchaus interessant, wie eine Kabinenansprache vor dem Spiel aussieht. Etwa kurze grammatikalisch anspruchslose, oft unvollständige Sätze, wenige Adjektive und Adverbien, Gebrauch von Sprichwörtern, Stereotypen, inselhafte Sprache, unpersönliche Sprechweise, Verstärkungen am Ende des Satzes, geringer Wortschatz und unzureichende Erklärungen, da der Sprecher annimmt, dass die Zuhörer alles wissen, was der Sprecher auch weiß? Vielleicht schaut mal ein Soziolinguist im Strahlungsbereich des KKI Ohu II vorbei? Als unbedarfter Beobachter gewinnt man nach all den verbalen Verfehlungen aus der Region fast den Eindruck, dass falls mal ein neuer Trainer benötigt wird – außer Bruce & Bongo – nur ein Mann aus den eigenen Reihen in Betracht kommt.


    Die SpVgg Niederaichbach und der TSV Langquaid präsentierten vor ihrem unmittelbaren Aufeinandertreffen in der Liga coram publico ein Banner mit der Aufschrift „Kein Platz für Gewalt“. Nun, für alle, die mit einem gewissen Grundintellekt ausgestattet sind, sind die Verbalinsultationen und peinlichen begrifflichen Verfehlungen der Niederaichbacher in der Vergangenheit sicherlich auch eine Form nicht akzeptabler Gewalt. Eben psychischer Art. Langquaid hat in der vergangenen Zeit eine Menge Geld in den Sand gesetzt, um das Ziel Aufstieg zu realisieren. Zwar scheinen in Zeiten weltweiter Geldmarktpolitik des „lockeren Geldes“ Zahlungsmittel keine Rolle zu spielen. Dennoch ist die Vehemenz, mit der in Langquaid offenkundig sinnlos Bares verpulvert wird, ebenfalls gleichsam gewaltig. Man sollte also mit Aktionen, die das Wort „Gewalt“ beinhalten, vorsichtig umgehen oder vielleicht besser anderen überlassen.


    Die Abensberger treten etwas auf der Stelle. Die örtliche Stadtverwaltung machte davon reden, dass sie die Raser durch veröffentlichte Fotos an den Pranger stellt. Wie gut, dass sie die Blitzer nicht am heimischen Fussballplatz postiert hat. Die Schnelligkeit in der die Heimelf möglicherweise die Liga wiederum nach unten wechselt, würde vermutlich ebenfalls überregional für einigen Gesprächsstoff sorgen.


    Seit dieser Saison müssen die Teams der Bezirksliga-West in dem bis dato rückständigen Fussball-Landstrich Gangkofen gegen den Aufsteiger antreten. Die Elf machte im Vorfeld nicht gerade durch spektakuläre Schlagzeilen auf sich aufmerksam. Vielleich wurden deshalb so mancher Mannschaft gewisse Despektierlichkeiten gegenüber den Gangkofener No Names genau so zum Verhängnis wie unvorsichtigen Besuchern die leichtfertige Unterbewertung des Seemannshausener Klosterbieres. Die Truppe des TSV schlägt sich recht wacker und bekleidet zur Winterpause einen Rang im hinteren Mittelfeld der Tabelle.


    Für alle diejenigen, die daran denken, die Lederklamotten aus dem Schrank und die Folterinstrumente aus dem Keller zu holen, um wegen des masochistischen Lustgewinns zur nächstgelegenen Domina zu eilen, gäbe es unter Umständen eine ansprechende kostengünstige Alternative. Man sehe sich einfach eine Partie der Damen oder ein Auswärtsspiel der Herren-Bezirksligamannschaft von Frauenbiburg an. Schon alleine die Vertiefung in den Frauenfussball befördert eine immense Selbstqual. Zum einen durch die visuelle Betrachtung so mancher Personifizierung einer Mischung aus Alice Schwarzer und der Kultwerbeikone eines französischen Reifenherstellers und zum anderen durch die Erduldung eines permanent hühnerhaften Rumgewurschtels rund um den Ball, was mit einem Fußballspiel im herkömmlichen Sinn kaum etwas zu tun hat. Während bei dem Fussball-Tohuwabohu der Damen der Spielausgang im Vorfeld schwieriger vorauszusagen ist als die Lottozahlen vom nächsten Samstag, kann man beim Auswärtsspiel der Bezirksligaherren sicher darauf wetten, dass sie nicht gewinnen. Hier muss selbst der belastbarste und kritikloseste Anhänger der Elf angesichts der fatalen Auswärtsschwäche irgendwann verzweifeln. Die gewonnene Auswärtspartie in Dingolfing ist angesichts der Frauenbiburger Personalbesetzung, der Örtlichkeit und der Übermacht des Frauenbiburger Anhangs übrigens de facto als Heimspiel zu werten.


    Im Swingerclub der Bezirksliga-West, in der Mesalliance-Arena des TSV Vilsbiburg, läuft es überraschend gut. Da haben wir das beste Beispiel dafür, dass man beim Fußballspielen nicht unbedingt elf Freunde braucht. Mit 35 Punkten und Tabellenplatz 6 stehen die Dauerbeziehungs- und Kameradschaftsdilettanten aus dem Vilstal jedenfalls nicht schlecht da.


    Der Nachbar aus Velden spielt schon seit geraumer Zeit einen gepflegten Fussball und bewegt sich notorisch rund um die Tabellenspitze. Nichtsdestoweniger nimmt der gemeine Veldener kaum Notiz davon und die Besucherzahlen stagnieren. Wie lässt sich dieses rätselhafte Desinteresse erklären? Befürchtet der Veldener am Fussballplatz an der Viehweide etwa einen Angriff riesenhafter Würmer wie bei Dune, der Wüstenplanet, oder ängstigt er sich vor einem Tsunami von der Vils? Keine Ahnung! Aber stell dir vor, die Mannen um Gschaider und Abel steigen auf und in Velden merkt’s fast keiner!


    Der zwischenzeitliche Tabellenführer Geiselhöring fiel doch etwas ab. Große Teile der Mannschaft sind wohl mit dem Kopf woanders, seitdem einer ihrer Akteure – wie kolportiert wurde – aus dem Bundesgebiet abgeschoben wurde und ihnen womöglich vergleichbares Ungemach droht. Tja, das wären die Nachteile eines zu exzessiven Multi-Kulti.


    Den „Eisenbahnern“ von Landshut 09 geht’s wie ihren Freunden bei der Deutschen Bahn. Kaum waren sie etwas in Fahrt gekommen, häuften sich in beängstigendem Maße die Pannen. Können die Bezirkshauptstädter dieses Problem im Verlaufe der restlichen Saison nicht beheben, steigen sie am Ende eine Haltestelle zu früh vor dem Ziel, sprich Platz 1 oder 2, aus.


    Osterhofen blickt doch etwas unerwartet und überraschend auf alle anderen vormaligen Titelanwärter herab. Durften sie am Ende der vormaligen Spielzeit kaum mehr ernstlich auf einen Verbleib in der Liga hoffen, läuft’s in dieser Saison völlig anders. Hatten sie vor gar nicht allzu langer Zeit bei ihren Auftritten in den Spielen die Hose gestrichen voll, konnten sich die Parvenüs von der Donau dieser einstmals hindernden, unbequemen Last eindrucksvoll entledigen.


  • In der fußballlosen Zeit in den Amateurligen saugen so manche Schwärmer dieses Sports alle Nachrichten und Gerüchte gierig in sich auf, die nur ansatzweise etwas mit diesem Sport zu tun haben. Einige treiben es in ihrer Verzweiflung sogar so weit, ihre Zeit in höchst langweiligen Hallenturnieren zu vergeuden. Die Armen! Also, was gibt es in der Bezirksliga-West neues?



    In der Einflusssphäre nördlich des Rottals pflanzt sich gerade die einfaltslose Mär des Trainerwechsels wegen der zu großen Entfernung von Wohn- und Vereinsort weiter fort. Beim Schlusslicht hat nach 11 Punkten in 20 Spielen zwischen dem Übungsleiter, Mannschaft und Verein alles gepasst. Klar! Aber in der Winterpause kam dann völlig unvermittelt die betrübliche Erleuchtung, dass der Trainer wegen der weiten Fahrtwege zu sehr incommodiert gewesen sei. Ja, logisch!


    Seien wir ehrlich! Hier wäre es doch anständig gewesen, wenn die Verantwortlichen des Vereins ihrer öffentlichen Verlautbarung ein „An alle Unterbelichteten, jetzt kommt’s:…“ vorweg gesetzt hätten.



    Zwischen den Spielzeiten stürzen sich diejenigen Teams, die sich im bzw. knapp außerhalb des Sogs des Abstiegsstrudels oder in aussichtsreicher Lauerstellung zur Tabellenspitze befinden, auf Akteure (die beim bisherigen Verein ihr Fleißkärtchen nicht gekriegt haben) wie die Besoffenen auf den sauren Hering. Da ging in Velden schon mal eine innige Beziehung in die Bruche und in Geiselhöring zeigte man einmal mehr ein Herz für Migranten. Allein der FC Dingolfing betätigte sich als Leichenfledderer und übernahm drei Ratten vom absaufenden Seelenverkäufer FC Wallersdorf.



    Hingegen machte Landshut 09 die effekthascherische und bedeutungsschwangere Hammermeldung kund, dass der bisherige Trainer Summerer auch künftig sein Amt ausüben wird. Jeder, der in der antiken Historie einigermaßen bewandert ist, muss doch wissen, dass nach Summerer Ak. Kader, B. Abylonier, As. Syrer, M. Eder usw. kommen. Da fragt man sich schon: Haben die in Landshut denn überhaupt nichts aus der Geschichte gelernt?



    Gangkofen ließ in den Medien verbreiten, dass sich die Mannschaft mit existenzgefährdenden Verletzungssorgen plagt. Konkurrenten, die hinter ihnen stehen, werden nach Einschätzung des Trainers sicher nicht absteigen. Klingt skurril, ist es auch. Quasi ein Rechtfertigungsversuch für künftiges Versagen. Solcherlei Statements mit einer derart kraftlosen Resignation tragen ja fast schon den Keim des Untergangs in sich.



    Frauenbiburg behält den Trainer und gibt dafür eine Reihe von Spielern ab. Angesichts des aktuellen Tabellenstands ist diese Meldung genau so prickelnd wie eine Einladung zum bäuerlichen Hausmusikabend.



    Quelle excellente nouvelle! Da sehen die Langquaider im Trainingslager im Südtiroler Antholz doch tatsächlich den französischen Biathlon-Star Fourcade. Nach einem tiefen Schluck aus meiner Frucade (-Limoflasche) veranlasste mich dieser sonderbare Zusammenfluss der denkwürdigen Ereignisse, irgendeine scharfsinnige Erklärung aus diesen tiefsinnigen Geschehnissen zu assoziieren. Bislang vergeblich. Vielleicht hilft eine temporäre Abstinenz?



    Sonst noch was? Anscheinend nicht. Nach all den Begebenheiten und Nachrichten müssen wir schlussendlich zu der Folgerung gelangen: Nein, es gibt nichts Neues in der Bezirksliga-West! Harren wir der Dinge.

  • Während die Spielvereinigung Haberskirchen im morbiden Charme der Provinz dem terminalen Finalstadium entgegenröchelt, hegen andere Vereine die Hoffnung, dem Verderben noch entrinnen zu können.



    Der ASV Steinach ließ kürzlich öffentlich verlautbaren, dass ein Abstieg kein Beinbruch sei. Es scheint so, als wolle das Schicksal dem Team diese Gefälligkeit erweisen. Was uns sublimere Naturen aber keinesfalls schmerzt. Die zuletzt äußerst unprätentiösen Auftritte der Elf untermalten ja die kollektive Bescheidenheit des Vereins.



    Die Fussballer von Abensberg erinnern mich irgendwie an eine Brauereiführung beim Weißbierbräu Kuchlbauer im Ort. Anfangs ist man ja noch geblendet von der jahrhundertealten ehrwürdigen Brautradition und der herausragenden künstlerischen Gestaltung des Hundertwasserturms. Doch dann ist man trotz sattsamer Bierprobe blitzartig ernüchtert. Da erzählt so ein Bierpanscher völlig unvermittelt dem Gast – und das allen Ernstes - Tiefsinnigeres über Zwerge und das „Das letzte Abendmahl“ von Leonardo da Vinci. Tja Leute, was soll man wohl davon halten? Zum einen sinniert man unwillkürlich über Oswald Spenglers „Untergang des Abendlandes“ und zum anderen über die ach so nützlichen Einrichtungen der sozialen Wohlfahrtspflege. Fakt ist: Die zu Beginn der Saison eingeheimsten Punkte reichen noch nicht. So lange die Typen in Abensberg ihre Birne nicht frei kriegen, geht’s womöglich in die Hose.



    Die Spielvereinigung Niederaichbach scheint periodisch paralysiert zu sein. Kaum hat man mit einem glanzvollen Auftritt das scheinbar rettende Ufer erklommen, verfällt man in der nächsten Partie wieder in tiefste Agonie. Da spukt wohl das Schreckgespenst der versiegenden Kernkraft herum. Nachdem die Grafen derer von Rheinfeld den vorzeitigen Verfall ihres Gutes kundtaten, packte seitdem die Oabo‘er Atombuben das nackte Grauen. Kriegen die aber die Gleich-, Wechselstrom-Geschichte am Platz nicht wirksam in den Griff, ist das Ende kaum mehr offen.


    Angesichts des spielerischen Jojo-Effekts der Elf war die öffentlich gemachte Verpflichtung des neuen Niederaichbacher Trainers für die neue Saison doch ein dickes Ding. Es besteht die Gefahr, dass jetzt selbiger bei seiner Inauguration in der nächsten Spielzeit kleinere Brötchen bäckt.



    Der FC Dingolfing spielt im Moment gar nicht so schlecht, letzten Endes gewinnt er aber nicht. Wir setzen auf die Hoffnung, dass der Trainer mit dem angenehm klingenden Namen sich seines souveränen Selbstverzichts entledigt. Bislang war seine Trainerkarriere ausschließlich geprägt von Abstiegen, Auflösungen seiner Mannschaften oder vorzeitigen Beendigungen der Arrangements.



    Die Anhänger des TSV Velden würden ihre Mannschaft in den kommenden Spielen vermutlich am liebsten mit nichts weiter als neuguinesischen Peniskalebassen auflaufen lassen. Dem TSV Velden scheint einmal mehr auf der Zielgeraden die Luft auszugehen. Allerdings liegt’s nicht am Willen und Können von Andi, Max und Co. Deren Pech scheint der etwas dünn besetzte Kader zu sein.



    In Frauenbiburg kämpft der Trainer nicht nur gegen spielerische Unzulänglichkeiten und gestrichenen Hosen in der Fremde, sondern auch gegen die artifiziell prolongierte Adoleszenz einiger Akteure. Nur gut, dass der Ausbildungsleiter studierter Pädagoge ist. Allerdings hemmen permanente Störfeuer aufmüpfiger Störenfriede aussichtsreichere Positionierungen der Dingolfinger Vorstädter in der Tabelle.



    In Vilsbiburg hat man die Demission des Übungsleiters positiv zur Kenntnis genommen und man putzt einen Gegner nach dem Anderen weg. Irgendwie typisch! Manche Spieler fallen nicht nur durch ein Missverhältnis von Kalorienzufuhr und –verbrauch auf. Sie leiden an der paranoiden Schizophrenie grandiose Fussballer zu sein. Aber es klappt! Offenbar alles nur reine Kopfsache.



    Die Elf aus Langquaid war zu Beginn der Saison genauso erfolgreich wie das Ballett Le sacre du printemps Igor Strawinski’s bei seiner Pariser Uraufführung im theatre de champs-elysees. Aber jetzt scheint es zumindest möglich, als ob der große finanzielle Aufwand ihres Mäzens endlich Früchte trägt und der immerwährende Kampf um den Aufstieg zumindest bei diesem Fußball Verrückten vorerst zu einem glücklichen Ende führt.



    In Geiselhöring haben wir so was wie amerikanische Verhältnisse. Dort kannst du alles werden. Vom armen Migranten als Tellerwäscher zum Millionär bzw. vom Erdbeerpflücker oder Bäckergehilfen zum Stadtrat oder Fussballstar. Der aktuelle Anwärter auf die Torschützenkrone hingegen fühlt sich ja irgendwie an wie ein Phantom. Hört sich doch an wie ein französischer Fremdenlegionär aus einem billigen Dreigroschenheftchen! Gibt’s den überhaupt? Fehlte nur noch, dass er aus Bielefeld kommt und eine Mannschaft ohne Heimzuschauer zum Titel führt. Dann würde ich tatsächlich eine Verschwörung wittern.

  • Ich verwehre mich jeglicher Anschuldigungen in Richtung des TSV Velden. Ich beschwöre, dass von Seiten dieses Vereins keinerlei Anstrengungen unternommen werden, die Futsal-Hallenreform in Richtung Peniskalebassen zu kippen.
    Über Änderungsvorschläge im Bezug auf die Kleiderordnung für den Ligaspielbetrieb kann und will ich zum jetzigen Zeitpunkt keine Aussagen treffen. Nur soviel: haben Sie mal probiert, mit einer Peniskalebasse einen Ball zu erkämpfen, den ein Spieler mit dem Körper abdeckt? Eben! Es funktioniert ausgezeichnet.


    Vielleicht gibt es ja doch noch einen Hoffnungsschimmer, dass sich beim BFV endlich die Vernunft gegen den Konservativismus durchsetzt.

  • Wird man mit solchen Beiträgen im Forum zur Legende??? Den Guten müsste eigentlich ein anderes Attribut zieren.
    Der Verstand ist ja nach Friedrich Nietzsche ein Hemmungsapparat gegen das Sofortreagieren auf ein Instinkturteil. Nachdem "Rollbraten" aus unerfindlichen Gründen und ohne Hemmungen diesen sinnigen Spruch außer Acht gelassen hat, fühle ich mich jetzt doch bemüßigt, meine wohlanständige Sittsamkeit aufzugeben und ein Zitat zu dem denkwürdigen geistigen Überraschungscoup von "Rollbraten" zum Besten zu geben: „Der Vorteil der Klugheit liegt darin, dass man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil davon ist schon schwieriger (Kurt Tucholsky)“.

  • Lieber Raketenmox, bleiben wir beim Thema und gehen wir auf deinen Einwurf ein. Die neue Bekleidungsordnung der Veldener Kicker am Fussballplatz sollte eher als Strafe dienen, denn als nützliche Neuerung. Schließlich klafflten die glanzvollen Möglichkeiten, die Spitze zu erklimmen gegenüber der nackten Realität nach den schwach absolvierten Partien nach der Winterpause weit auseinander. Aber wenn die Akteure durch neuguinesische Peniskalebassen einen spielerischen Vorteil daraus gewinnen oder gar Gefallen daran finden, müssen wir uns schnellstens was anderes einfallen lassen.


    Wie wärs mit gebrauchten Wickeln oder der Unterwäsche der Spielerfrauen. Wobei! Bei einigen Spielern ergibt sich bei der Queen-Latifah-Größe – ich hoffe, ich treffe jetzt keinen wunden Punkt bei dir – der Damen ihrer Gunst keine wirkliche Beeinträchtigung wie etwa die Quetschung ihres Gemächtes. Im Gegenteil! Nach dem Outing von Fussballmodeikone David Beckham haben derartige Tragegewohnheiten sogar den Zeitgeschmack einiger Modegecken getroffen. Einigen wir uns also auf vollgeschissene Windeln und sonst nichts?


    Schade, dass der edle Sir Tobi nach der schnöden Beraubung seines Adelstitels anderenorts noch schmollt. Denn als unmittelbar Betroffener hätte man ihm hierbei zumindest noch rechtliches Gehör einräumen können, bevor wir das entscheiden..


    Aber verweilen wir doch noch bei dem von mir angesprochenen dünnen Kader des TSV. Im Moment lungert der gewöhnliche Argentinier in Vorbereitung zur illegalen Einreise nach Brasilien zur WM entweder an der Grenze herum, kopuliert an verkohlten chilenischen Geiern oder zieht den Fussballsport in Europa mit seinen lauen Leistungen nach unten. Wobei wir beim Thema wären. Velden hat vor nicht allzu langer Zeit aus unbegreiflichen Motiven Carlos Tevez nach Man City ziehen lassen. Jetzt habt ihr den Salat, denn nun hättet ihr den Typen zum Auffüllen eures Kaders durchaus brauchen können. Selber schuld!

  • Vielleicht sollte man den beiden Herren mal die Funktion der privaten Nachrichten näher bringen... der Wert dieses Threads erschließt sich mir nicht so ganz!

  • ... der Wert dieses Threads erschließt sich mir nicht so ganz!


    Puh.


    Meine Angst, es ginge nur mir so, ist unbegründet. :D

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    Meine Signatur befindet sich im Wartungsmodus.

  • Ihr Beiden seid ja ganz lustige Bürschchen! Ich will eure traute Zweisamkeit nicht stören. Nur so viel: Ein Internetforum ist gemäß Definition ein virtueller Platz zum Austausch und zur Archivierung von Gedanken, Meinungen und Erfahrungen. Demgemäß dürften wiederholte schwachsinnige Sprüche oder dröge Symbole nicht drunter fallen. Falls ihr hier eine Konversation sucht, um mit sinnlosen Klicks eure Beiträge in die Höhe zu pushen, sucht euch bitte einen anderen Thread. Schließlich mische ich mich auch nicht mit Rülpsen und Furzen in die Unterhaltung in eurer Hartz-IV-Kneipe. Nachdem nun die Imbezillität ausreichend zur Schau gestellt wurde, macht euch vom Acker!