Frischer Wind im Sturm
Präsentation des FCP-Kaders: Angriff stark aufgestockt – Zwei neue Abwehrrecken
PFORZHEIM. Der 1. FC Pforzheim ist zurück und dort angekommen, wo er mindestens hingehört – im Oberhaus des baden-württembergischen Fußballs. Gestern wurde der neue Spieler-Kader vorgestellt.
„Endlich wieder Oberliga“, brachte Stadionsprecher Johannes Roth die Stimmung aller bei der Mannschafts-Präsentation im Brötzinger Tal vor rund 100 FCP-Fans auf den Punkt. Keine Frage, dass für den Aufsteiger zunächst der Klassenerhalt im Vordergrund steht.
„Erst wenn wir gesichert sind, schauen wir mal, was sonst noch geht“, versichert Trainer Stefan Sartori und verspricht allen Zuschauern: „Wir werden in der kommenden Oberliga-Saison eine Menge Spaß zusammen haben.“
Die beunruhigenden Nachrichten halten sich im Brötzinger Tal ohnehin merklich in Grenzen: Die Mannschaft ist zwar etwas älter geworden, mit einem Durchschnitt von 21,9 Jahren besitzt der „Club“ aber dennoch das jüngste Team der Oberliga. „So war das auch gewollt“, macht Sartori deutlich, auch eine Etage höher von seiner Philosophie mit jungen Kickern nicht abweichen zu wollen.
Spannende Torwartfrage
Elf Abgängen stehen bei den Pforzheimern zehn Neuzugänge gegenüber. Spannend wird es besonders im Kampf um die Nachfolge von Torwart Christian Adam (zum SV Elversberg) werden. Markus Bittner und Toma Trocha haben nun Konkurrenz vom ehemaligen Linxer Oberliga-Keeper Axel Braun bekommen, der sein Handwerk in der Jugend des SC Freiburg gelernt hat.
Die FCP-Defensive verstärken künftig der Kapitän der badischen Auswahl, Christoph Stahl (FV Lauda) und Christian Klein vom bisherigen Verbandsliga-Rivalen Oberhausen. Gerade Klein hat das Zeug zum Führungsspieler beim „Club“.
Unter Dragoslav Stepanovic war der 27-jährige Allrounder Vertragsamateur bei Eintracht Frankfurt und ist nach Sartori ein Spieler, der Ruhe ins Team bringt und nur selten einen Ball verliert. „In der Oberliga geht der Fußball für den FCP doch erst los“, betont Klein und führte sich vor den Pforzheimer Zaungästen beim Training damit gleich gut ein.
Glücklich ist Trainer Sartori darüber, jetzt auch im Sturm mehr Alternativen parat zu haben. Große Hoffnungen ruhen dabei auf dem ehemaligen Spielberger Martin Wehrle, den Sartori als „kompletten Angreifer, der alles mitbringt“ rühmt. „Er war von Anfang an mein Wunschspieler“, bekennt der FCP-Coach, der mit dem Ex-Wilferdinger Denis Mrmic, Dominik Salz (SV Neuhausen), Sebastian Schulz (TV Gräfenhausen) und Alexander Zimmermann, der in Durlach bereits Oberliga-Luft geschnuppert hat, weitere junge Offensiv-Spieler in Reserve hält. „Wer sich im harten Konkurrenzkampf letztlich durchsetzt, muss sich aber noch zeigen“, weiß Sartori.
Dasselbe gilt wohl auch für die neuen Mittelfeldspieler Michael Schrammel (19/Germania Brötzingen) und Martin Maier (21/FV Löchgau), die aber erst noch den Sprung von der Landes- beziehungsweise Bezirksliga nach oben verkraften müssen. Die wichtigsten FCP-Abgänge neben Torhüter Adam sind Eki Kobiljar (FC Flehingen), Fatih Belli (VfR Pforzheim), Marco Mössner (FC Birkenfeld), Timo Maier (Spvgg Coschwa) und Florian Lamp (Ziel unbekannt).
Gute Stimmung ganz wichtig
„Ganz wichtig ist es, dass die Stimmung in der Mannschaft so gut bleibt wie in der letzten Saison“, formuliert Sartori sein vordringlichstes Anliegen, „damit auch das Gesamtpaket bei uns weiterhin passt.“ Wenn es dann noch gelingt, annähernd so attraktiven Fußball wie zuletzt in der Verbandsliga zu zeigen, steht den Fans im Brötzinger Tal eine interessante Spielzeit bevor.
Quelle - Pforzheimer Zeitung 3.7.06