Kämpfen wie der Präsident
Für die Spieler des Fußball-Regionalligisten SC Verl geht es heute an der Poststraße gegen den VfL Bochum II um den Anschluss an die Spitzengruppe. Bleibt zu hoffen, dass sie genauso engagiert kämpfen, wie ihr Vorsitzender Peter Mankartz hinter den Kulissen dafür streitet, dass Viertligafußball für Vereine wie den Sport-Club bezahlbar bleibt.
Mankartz zählt zu den Initiatoren eines Treffens der Regionalliga-Präsidenten am Montag, 8. Dezember, in Essen. "Besprochen werden soll da ein gemeinsames Vorgehen gegen die Absicht des DFB, das Fernsehgeld von jetzt 162.000 auf 88.000 Euro in der kommenden Saison zu kürzen", erklärt der SCV-Chef. "Denn wenn der DFB das so durchzieht, dann ist Regionalliga-Fußball nicht mehr zu bezahlen und die Liga tot", stellte Mankartz auf der Pressekonferenz seines Vereins am Mittwoch fest.
Bei dieser Gelegenheit verwies der SCV-Chef sorgenvoll auf die "immer höheren und immer teureren Forderungen des Verbandes an die Vereine", die permanent steigenden Kosten für den Spielbetrieb und die ersten Anzeichen dafür, dass es in der beginnenden Wirtschaftskrise noch schwerer wird, Leistungssport über Sponsoren und Werbung zu finanzieren.
Ob alle Regionalligavereine der Staffel West bei dem Treffen vertreten sein werden, steht noch nicht fest. Ohnehin dürfte es schwer fallen, die Interessen der "kleinen Viertligisten" wie Verl, Lotte oder Kleve mit denen der Ligagrößen auf einen Nenner zu bringen. RW Essen und Preußen Münster streben schließlich über große Stadionprojekte die wirtschaftlich attraktive 3. Liga an. Eine Sonderrolle spielen zudem die über die Einkünfte im Profifußball finanzierten 2. Mannschaften der Bundesligisten, von denen allein in der Staffel West acht spielen.
Mit einem dieser ungeliebten, weil spielstarken, personell über unvergleichliche Möglichkeiten verfügenden und dennoch unattraktiven, weil vom Publikum nicht angenommenen Zweitvertretungen hat es der SCV heute zu tun. Zu Gute zu halten ist dem VfL Bochum allerdings, dass er seine U-23 für den Aufbau seiner Talente und nicht als Testgelegenheit für seine Stars nutzt.
Mit fünf Niederlagen in den letzten sieben Spielen ist der VfL II auf Platz elf zurückgefallen und nur noch zwei Zähler von den Abstiegsplätzen entfernt. Trainer Nico Michaty ist deshalb froh, dass seine Routiniers Sami El-Nounou (7 Saisontore) und Rouven Schröder wieder fit sind. Nachdem er beim unglücklichen 1:2 gegen Spitzenreiter 1.FC Kaiserslautern II wegen einer Zerrung fehlte, soll auch der Ex-Verler Heinrich Schmidtgal auflaufen. Trotz guter Leistungen scheint es für den 23-Jährigen auch in seiner zweiten Saison beim VfL nicht zum Sprung in den Profikader zu reichen.
Neue Westfälische-Lokalsport Gütersloh-29.11.08
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