Uwe Reinders: Disziplin, Spaß und Training am Morgen
Er ist ein Mann deutlicher Worte, und deshalb macht Uwe Reinders in einem Satz klar wie seine Trainingsarbeit beim Oberligaaufsteiger Brinkumer SV in keinem Fall aussehen wird: "Ich werde bestimmt nicht mit Gummibändern rumlaufen wie Klinsmann." Uwe Reinders – langjähriger Spieler unter Otto Rehhagel – ist ein Trainer alter Prägung, "den Fußball neu erfinden", kann er nicht. "Wenn du Erfolg hast, dann hast du alles richtig gemacht", sagt Reinders mit der Überzeugung aus mittlerweile 15 Jahren als Trainer.
Seine neueste Mission wäre erfolgreich, wenn er mit dem Tabellenzweiten der Bremer Verbandsliga in der kommenden Saison die Oberliga sichert. Dann hätte auch Dieter Burdenski, der Macher des Bremer Vorortklubs, alles richtig gemacht. Als Werders Torwarttrainer vor drei Jahren vom damaligen Landesligisten angesprochen wurde, stand für Burdenski fest: "Wenn ich helfe, will ich auch Erfolg haben." Als Burdenski nach dem Aufstieg unter Hartmut Konschal – Meister Weyhe hatte verzichtet – nun "mehr Professionalität rein bringen" wollte, trennte Reinders und Brinkum nur ein kurzes Telefonat. "Wir kennen uns schon so lange und haben uns nie aus den Augen verloren. Uwe hat noch genug Drive für diese Aufgabe", sagt Burdenski.
Einigkeit besteht auch hinsichtlich eines realistischen Saisonziels: Klassenerhalt. Obwohl die Liga durch die Zusammenlegung der Staffeln vor einem Jahr nicht unbedingt stärker geworden ist. Burdenski: "Erst kommen die Spitzenteams wie Wilhelmshaven und Meppen, danach die Amateurteams und dann der Rest." Was bedeuten würde, dass sich der Brinkumer SV nach erfolgreicher Eingewöhnung mit den Mannschaften aus dem Mittelfeld messen könnte. Mit einer stabilen Abwehr will Reinders jedenfalls den ersten Schritt machen. Zudem will er nach dem Trainingsstart am 12. Juli mit den zahlreichen Studenten die ein oder andere Trainingseinheit am Morgen durchführen. "Disziplin einfordern und Spaß vermitteln", zählt der 50-Jährige zu den Hauptmerkmalen seiner Arbeit.
Sein vierwöchiges Engagement beim FC Pforzheim (Verbandsliga Südbaden) in diesem Frühjahr war lediglich ein Freundschaftsdienst für Ronni Zöller, den langjährigen Manager von Rudi Völler. Bis 2004 war Reinders Trainer von Eintracht Braunschweig, zuvor hatte er das Kommando unter anderem bei Sachsen Leipzig, Hertha BSC und dem MSV Duisburg. Seinen größten Erfolg feierte Uwe Reinders 1991, als mit Hansa Rostock letzter Double-Gewinner der DDR wurde.
--
Quelle: www.kicker.de