Die Vorschau zum Derby gegen den TSV Essingen am 10.03., welches dieses Mal wegen des ungünstigen Spieltermins an einem Sonntag keinen Zuschauerrekord mit sich bringen wird.
Zum zweiten Heimspiel des Jahres 2024 empfängt die Normannia, leider bedingt durch den Gmünder Stadtlauf am ungewohnten und ungeliebten Sonntag (der WFV hat dem bereits vor der Saison geäußerten Wunsch der Normannia, am Stadtlauf-Wochenende kein Heimspiel zugeteilt zu bekommen, bedauerlicherweise und auch ärgerlicherweise nicht entsprochen) den TSV Essingen. Der TSV Essingen wurde im Jahre 1893 gegründet und hat derzeit etwa 1150 Mitglieder, welche sich auf 8 Abteilungen (einschließlich einer Faschings-Garde mit Elferrat) verteilen. Die Essinger Fußballer wurden in der Saison 2004/2005 Meister der Kreisliga A 2 im Bezirk Kocher/Rems. Ein Jahr später wurde man bereits Zweiter der Bezirksliga Kocher/Rems, scheiterte jedoch in der Relegation an Calcio Leinfelden-Echterdingen. Auch die Saison 2006/2007 schloss der TSV Essingen als Bezirksliga-Zweiter ab, doch erneut musste man in der Relegation eine Niederlage hinnehmen, wobei der Gegner damals TSVgg Plattenhardt hieß. In der Saison 2007/2008 wurden die Essinger dann Meister in der Bezirksliga und stiegen in die Landesliga Staffel 2 auf, wo man sich von Anfang an gut zurecht fand und in den ersten beiden Landesliga-Jahren die Plätze 10 und 5 belegte. In der Saison 2010/2011 gelang dann die Landesliga-Meisterschaft und der Aufstieg in die Verbandsliga. Allerdings musste man ein Jahr später als Verbandsliga-Vierzehnter gleich wieder in die Landesliga zurück und auch die Saison 2012/2013 gestaltete sich schwierig. Als Landesliga-Zwölfter musste man die Abstiegsrelegation bestreiten, konnte dann aber mit einem 1:0-Sieg gegen den FV 09 Nürtingen die Klasse halten. In der Saison 2013/2014 wurden die Essinger dann aber Meister der Landesliga Staffel 2. In der Verbandsliga etablierte man sich schnell und es wurden stets einstellige Tabellenplätze belegt. Auf Platz 5 im Verbandsliga-Premierenjahr folgte mit Platz 3 in der Saison 2015/2016 die bis dahin beste Platzierung im württembergischen Fußball-Oberhaus. Zudem erreichten die Essinger das WFV-Pokalhalbfinale, in dem sie allerdings dem späteren Pokalsieger, dem Oberligisten FV Ravensburg mit 1:3 unterlagen. Es folgten dann in den nächsten Spielzeiten die Plätze 6, 9, 4 und 8. Einen unvergessenen Fußball-Nachmittag bekamen die Essinger im WFV-Pokalfinale der Saison 2018/2019 im Gazi-Stadion in Degerloch geboten. Zwar unterlag man dem SSV Ulm letztlich verdient mit 0:2, doch nicht nur Essingen selbst, sondern der ganze Bezirk Ostwürttemberg konnte stolz auf das Erreichte sein. Ärgerlich war für die Essinger allerdings der Corona-bedingte Abbruch der Saison 2020/21, denn zum Zeitpunkt des Abbruchs war das Team des damaligen Trainers Beniamino Molinari Tabellenführer. Nachdem man die Saison 2021/2022 auf Platz 5 abgeschlossen hat, gelang in der vergangenen Runde als Verbandsliga-Meister der lang ersehnte Aufstieg in der Oberliga.
Saisonziel der Essinger im ersten Oberligajahr ist einzig und alleine der Klassenhalt. Hierbei vertraut man ganz überwiegend auf die erfolgreiche Mannschaft des Vorjahres und konnte mit Vinko Sapina vom SSV Ehingen-Süd, Alexander Paul (zuletzt U 19 1.FC Heidenheim), Tim Österle (zuletzt U 19 VfR Aalen), Tim Seifert (zuletzt Berliner AK, Tims ursprünglicher Heimatverein ist allerdings der Kult-Club TSV Buch) sowie in der Winterpause Jannik Pfänder (zuletzt Sonnenhof Großaspach) noch einige, überwiegend junge Akteure hinzu gewinnen. Mit Niklas Weissenberger (Karriereende), Johannes Eckl (zur TSG Hofherrnweiler) und Alex Michalik (zum SV Fellbach) verließen lediglich drei Spieler den Verein. Großes Augenmerk legt man in Essingen schon seit einiger Zeit darauf, dass die Mannschaft nicht nur auf, sondern auch neben dem Platz als Kollektiv funktioniert. Denn man hat in Essingen erkannt, dass es nur mit einem guten Teamgeist möglich wurde, den Aufstieg in die Oberliga zu schaffen und nun auch den Oberliga-Klassenerhalt realisieren zu können. Bisher sieht es gut aus für unseren heutigen Gast, der in der Vorrunde bewiesen hat, mit jedem Gegner in der Oberliga mithalten zu können. Und so entführte man schon jeweils einen Punkt aus Großaspach und Nöttingen und besiegte daheim den 1. CfR Pforzheim. Kein Wunder ist es deshalb auch, dass man beim TSV bereits frühzeitig mit dem erfolgreichen Trainerteam, bestehend aus Simon Köpf, Patrick Auracher und Thomas Traub verlängert hat. Bleibt zu hoffen, dass sich trotz des alles andere als glücklichen Spieltermins, der vielen aktiven Fußballern den Besuch des heutigen Derbys unmöglich macht, genügend Besucher im Schwerzer einfinden werden. Mit einer spannenden Begegnung ist auf jeden Fall zu rechnen.