Die Vorschau zum Aufsteigerduell am nächsten Samstag
Mit dem VfR Mannheim gastiert heute ein ehemaliger Deutscher Meister zu einem Punktspiel im Normannia-Stadion. Allerdings ist diese Meisterschaft schon eine Weile her: 1949, also lange vor Einführung in die Bundesliga, wurde im Stuttgarter Neckarstadion vor heutzutage unvorstellbaren 90.000 Zuschauern Borussia Dortmund im Endspiel mit 3:2 bezwungen. Doch auch in den Neunzigern gelangen dem VfR einige Erfolge. Man gehörte zu den Gründungsmitgliedern der ab der Saison 1994/1995 eingeführten Regionalliga Süd, in der man in der Saison 1995/1996 den zweiten Platz belegte. Bei der Deutschen Amateur-Meisterschaft wurde man anschließend Vizemeister. Zweimal, nämlich 1997 und 2001, wurde man Pokalsieger des Badischen Fußball-Verbands. Bis zur Saison 2001/2002 gehörte man der Regionalliga Süd an. Da eine Fusion mit dem Lokalrivalen Waldhof Mannheim geplant wurde, beantragte man für die Saison 2002/2003 keine Regionalliga-Lizenz mehr und startete in der Landesliga. Im November 2002 stand allerdings fest, dass die Fusion nicht zustande kommen wird. Streitigkeiten um den Vereinsnamen und finanzielle Ungereimtheiten verhinderten dieses Unterfangen. Nach der Landesliga-Meisterschaft in der Saison 2002/2003 wurde in der Saison 2003/2004 die Meisterschaft in der Verbandsliga Nordbaden errungen. In der Oberliga war der VfR Mannheim dann bis zur Saison 2008/2009 vertreten und stieg dann ab, nachdem man bereits die beiden Spielzeiten davor nur mit Mühe den Klassenerhalt erreichen konnte. Nach Platz 4 in der Saison 2009/2010 belegte der VfR in der Saison 2010/2011 den zweiten Platz in der Verbandsliga Baden und traf in den entscheidenden Aufstiegsspielen auf den FV Ravensburg, gegen den man sich mit einem 1:1 beim FVR und einem 2:0 beim Rückspiel durchsetzen konnte. Es folgten zwei sehr erfolgreiche Jahre in der Oberliga mit Platz 2 bzw. 3, doch danach ging es wieder bergab. Auf Platz 13 in der Saison 2013/2014 folgte in der Saison 2014/2015 der erneute Abstieg in die Verbandsliga. Die Oberliga-Rückkehr ließ dann deutlich länger auf sich warten als man sich erhofft hat. Gleich dreimal hintereinander wurde anschließend in der Verbandsliga Baden der dritte Platz belegt und in den drei darauf folgenden Spielzeiten (von denen die letzten beiden corona-bedingt abgebrochen wurden) fand man sich nur im Mittelfeld der Tabelle wieder. Die Saison 2021/2022 schloss der VfR dann einmal mehr auf Platz 3 ab, bevor dann in der vergangenen Runde als Verbandsliga-Meister der lang ersehnte Wiederaufstieg in die Oberliga gelang.
Relativ hoch ist schon seit mehreren Jahren die Anzahl der Zu- und Abgänge im Mannschaftskader. Auch zu Beginn dieser Runde wurden zehn neue Spieler geholt und die Anzahl der Abgänge (darunter auch der Ex-Essinger Fabian Czaker) bewegte sich ebenfalls im zweistelligen Bereich. Beim VfR Mannheim erhofft man sich zumindest mittelfristig die Rückkehr in die Regionalliga und zumindest der Abstiegskampf war beim ambitionierten Mitaufsteiger, der vor der Saison unter anderem den Heidenheimer Ex-Profi Marcel Titsch Rivero und in der Winterpause Ex-Profi Andrew Wouten verpflichtet hat, wohl nicht eingeplant. Und so musste schon nach sieben Spieltagen der Aufstiegstrainer Volkan Glatt gehen und der Sportliche Leiter Hakan Atik übernahm zusätzlich den Trainerjob. Diesem war jedoch zuletzt die Doppelbelastung zu viel und man holte mit Thorsten Damm, der lange Zeit bei der Sport-Union Neckarsulm in verschiedenen Funktionen tätig war, einen erfahrenen Coach, der zudem aus der Region stammt. Mit ihm erhofft man sich nun den Klassenerhalt, welcher auf Grund der enormen Qualität im Mannheimer Kader eigentlich auch realisiert werden sollte. Doch man ist immer noch dringend auf Punkte angewiesen, so dass es heute sicherlich zu einem interessanten Duell kommen wird, in dem es keinen wirklichen Favoriten gibt. Wenn das Team von Zlatko Blaskic aber seine zuletzt bewiesene Heimstärke fortsetzt, stehen die Chancen, dass die Punkte heute im Schwerzer bleiben, aber alles andere als schlecht.