Zu ungewohnter Zeit um 18.30 Uhr (das Spiel kann nicht früher beginnen, weil die Zufahrt zum Normannia-Stadion wegen des Gmünder Volkslaufs bis um 17 Uhr gesperrt ist) trifft heute die Normannia auf den FSV Hollenbach. Hier die Vorschau, die ich schon vor dem letzten Mittwochs-Spieltag abliefern musste.
Der heutige Gegner: FSV Hollenbach
Zum heutigen Heimspiel empfängt die Normannia den FSV Hollenbach. Hollenbach ist zwischen Bad Mergentheim und Künzelsau in Hohenlohe belegen und ist ein Ortsteil der etwa 3800 Einwohner zählenden Gemeinde Mulfingen. Hollenbach selbst hat lediglich etwa 500 Einwohner. Der FSV Hollenbach wurde im Jahre 1970 gegründet und hat derzeit etwa 500 Mitglieder. Bis zum Ende des letzten Jahrtausends wurde in Hollenbach Fußball auf Kreis- bzw. Bezirksebene gespielt. In der Saison 1999/2000 gelang die Meisterschaft in der Bezirksliga Hohenlohe und der Aufstieg in die Landesliga Staffel 1. Die Saison 2006/2007 brachte dann die Landesliga-Meisterschaft und den Aufstieg in die Verbandsliga mit sich. Auch dort konnte man sich auf Anhieb etablieren und belegte im ersten Verbandsligajahr Platz 5 und ein Jahr später Platz 3. Noch erfolgreicher verlief dann die Saison 2009/2010, in der die Verbandsliga-Meisterschaft und der Aufstieg in die Oberliga gelang. In der Oberliga verblieben die Hollenbacher dann bis zur Saison 2016/2017, wobei die beste Platzierung Platz 6 in der Spielzeit 2015/2016 war. Nach Platz 4 in der Verbandsliga-Saison 2017/2018 wurden die Hollenbacher in der darauf folgenden Spielzeit Verbandsliga-Vizemeister. In den Aufstiegsspielen gegen den starken Freiburger FC hatte man dann allerdings verdientermaßen das Nachsehen. In Freiburg holten die Hollenbacher zwar ein 2:2, doch das Rückspiel in Hollenbach ging mit 1:5 verloren. Beide Spiele fanden vor einer großartigen Kulisse mit rund 2000 Zuschauern statt. Und auch die corona-bedingt abgebrochenen beiden letzten Saisons wurden jeweils auf Platz 2 beendet, wonei es leider keine Aufstiegsspiele in die Oberliga gab.
Mulfingen ist Sitz eines weltweit tätigen Herstellers für Elektromotoren und Ventilatoren, welcher sich sehr für das dortige lokale Sportgeschehen engagiert. Zudem befindet sich in Hollenbach ein bekannter Hersteller von Sportartikeln, welcher von Rudi Sprügel, dem Bruder des Hollenbacher Abteilungsleiters Kurt Sprügel, gegründet wurde. Und so verwundert es nicht, dass Kurt Sprügel bereits im Juni 2007 in einem Interview gegenüber den Stuttgarter Nachrichten zum Ausdruck gebracht hat, dass der Verein ohne die Unterstützung dieses Herstellers von Sportartikeln wohl noch in der Kreisliga B spielen würde. Unterstützung wird von den beiden Unternehmen jedoch nicht nur in finanzieller Hinsicht geleistet. Den Spielern können vielmehr auch berufliche Perspektiven gegeben werden, was in der heutigen Zeit ein unschätzbarer Vorteil ist. Sehr ernst nimmt man in Hollenbach die Jugendarbeit, welche in den letzten Jahren immer erfolgreicher betrieben wurde. So belegen die A-Junioren aktuell den vierten Platz in der Oberliga und die B -Junioren sind unangefochtener Tabellenführer in der Landesstaffel Nord..
Saisonziel des FSV Hollenbach, der mit einer sehr jungen Mannschaft in die neue Runde geht, ist Platz 1 oder 2. Allerdings äußerte sich Teammanager Karl-Heinz-Sprügel in einem Interview gegenüber der Heilbronner Stimme vor der Saison wie folgt: „Das Hollenbacher Problem ist die fehlende Breite des Kaders. Es werden einige Faktoren mitspielen, ob wir unser Ziel erreichen können. Unser Kader ist halt sehr dünn." Sechs Spieler verließen den Club, unter anderem Routinier Dennis Hutter, der Spielertrainer beim Odenwald-Kreisligisten TSV Mudau wurde, nur vier, davon zwei Torhüter kamen hinzu. Bei den Felspielern heißen die Neuzugänge Matthias Hahn (TSV Ilshofen) und Julian Henning aus der eigenen Jugend. Etwas überrascht wurden die Verantwortlichen von den eher unerwarteten Abgängen von Goran Jurjevic (FV Lauda) und Benjamin Utz (Spvgg Gammesfeld). Diese Lücken wurden nicht mehr aufgefüllt. "Es hat sich nichts mehr ergeben Und wir wollten, wenn wir jemanden verpflichten, einen der passt und uns auch verstärkt." Also ging man bewusst das Risiko ein, dass bei langfristigen Verletzungen das Saisonziel durchaus gefährdet sein kann. Doch bislang ist man in Hollenbach, wo Trainer Martin Kleinschrodt in der Winterpause für eine weitere Saison, die dann allerdings seine letzte beim FSV sein wird, voll im Soll, auch wenn zuletzt mit einem 1:1 in Crailsheim und einer unerwarteten 1:2-Heimniderlage gegen den 1.FC Heiningen die Ergebnisse nicht wunschgemäß waren.
Eine schwierige Aufgabe erwartet heute also die Mannschaft von Normannia-Trainer Zlatko Blaskic. Die Tagesform wird wohl heute eine große Rolle spielen Auf jeden Fall dürfen wir uns auf eine spannende und gutklassige Verbandsliga-Partie freuen.