8. Spieltag: 1. FC Bocholt - SV Lippstadt

Der SV Lippstadt spielt mittlerweile seine 6. Saison in Folge in der Regionalliga West. Nachdem für die Hellweger die vergangene Spielzeit mit 46 Punkten, einem 11. Tabellenplatz und dem vorzeitigen Klassenerhalt die erfolgreichste Spielzeit seit dem Aufstieg 2017 war, könnte die aktuelle Saison eine der schwierigsten werden.

Sportlich mussten die Abgänge etlicher Leistungsträger verkraftet werden, wie z. B. die von Marvin Mika, Tim Möller, Phil Halbauer, Yasin Altun, die man mit 13 Neuzugängen kompensieren möchte. Bereits in der vorangegangen Saison verfügten die Lippstädter nach eigenen Angaben über den kleinsten Etat der Liga. Dementsprechend sieht sich der Verein auch in diesem Jahr finanziell nicht gerade auf Rosen gebettet und setzt bei den Neuzugängen vor allem auf junge Perspektivspieler, die zum Teil aus der eigenen U19 aufrückten. Nach diesem personellen Umbruch strebt man auch für die noch junge Saison den vorzeitigen Klassenerhalt an. Ob allerdings die Rechnung von Trainer Felix Bechtold aufgeht, wird sich noch zeigen müssen, den der Auftakt verlief mit 4 Niederlagen alles andere als nach Plan. Am 5. Spieltag gelang jedoch gegen Fortuna Düsseldorf II ein erster 3 : 0 Sieg und am vergangenen Spieltag schoss man mit dem gleichen Ergebnis RW Ahlen ab – und den Ahlener Trainer Daniel Berlinski gleich mit. Pikanterweise war letzterer der Cheftrainer des SV Lippstadt in der Aufstiegssaison 2016/17 und Felix Bechtold sein Co-Trainer. Sportlich geht die Formkurve also leicht nach oben.

Große Schwierigkeiten hat der SV Lippstadt allerdings auch hinter den Kulissen. So gab der Aufsichtsrat des Vereins Anfang des Monats seinen geschlossenen Rücktritt bekannt. Offenbar bestanden erhebliche Meinungsverschiedenheiten mit dem Vorstand insbesondere bei Fragen der finanziellen Nachhaltigkeit, die das Aufsichtsgremium zu diesem Schritt bewog. Ein Ursache ist möglicherweise die neue Gästetribüne des SVL, die im vergangen Frühjahr fertig gestellt wurde und angeblich über 500.000 Euro gekostet hat – und das für lediglich 800 Gästeplätze. Hauptzweck dieses etwas unförmig erscheinenden Bauwerks ist allerdings der Schallschutz, weil offenbar eine Handvoll Anwohner sich alle 14 Tage beim Nachmittagskaffee durch den Spielbetrieb gestört fühlten und diese deshalb dem Verein das Leben schwer machten. Eigentlich schade, denn der Lippstädter Anhang macht immer ordentlich Stimmung und es bleibt zu hoffen, dass der Verein sich sportlich, wirtschaftlich und strukturell stabilisieren kann.

Mit dem sportlichen Erfolg darf sich der SV Lippstadt allerdings gerne noch einen Spieltag Zeit lassen, denn die Schwatten haben noch mehr als eine Rechnung offen. In der vergangenen Saison gingen für den 1. FC Bocholt beide Spiele noch gehörig in die Hose. Beim dritten Aufeinandertreffen der beiden Vereine werden sich jedoch völlig andere Mannschaften gegenüber stehen. Das selbstverständliche Ziel der Schwatten sollte ein Heimsieg sein – möglichst ohne dass dazu einen Elfmeter in der Schlussphase nötig ist. Es müssen also endlich mal wieder Tore aus dem Spiel heraus gelingen. Es wird sicherlich ein Schwerpunkt der Trainingswoche sein, in der Offensive wieder mehr Kreativität und Effektivität zu entwickeln. Allerdings werden spielerische Mittel alleine nicht genügen, um den SV Lippstadt zu bezwingen. Der SVL verfügt über eine junge lauf- und kampfstarke Truppe, die sich nicht damit begnügen wird, sich hinten rein zustellen. Sie werden früh stören und in die Zweikämpfe gehen. Vorne warten dann Spieler wie Viktor Meier oder Fatih Ufuk, die sich bedanken werden und gerne mal ein Tor aus dem Nichts erzielen. Das Grundrezept gegen Lippstadt lautet also: Laufen, kämpfen, spielen und siegen – und das genau in dieser Reihenfolge. Im Übrigen bleibt zu hoffen, dass erneut über 1.000 Zuschauer den Weg zum Hünting finden, um den zu erwartenden Lippstädter Anhang stimmungsmäßig Paroli zu bieten.

Da gibts vom letzten Jahr noch einiges gutzumachen

Ich sage 3:1 Heimsieg!

Tore Atmaca, Holldack und Fakhro (kein Elfmeter! )

Im BBV heute noch ein Bericht über Dominik Klann, wieso er es zuletzt nicht in den Kader geschafft hat. Und schwupps, auch heute ist er nicht dabei. Wäre wünschenswert, wenn er den Dreh noch hinbekommt.

Zitat von 1900er FC-Fan

Ich sage 3:1 Heimsieg!

Tore Atmaca, Holldack und Fakhro (kein Elfmeter! )

check!

Der Atmaca ist echt ne waffe hat die lippstädter ganz alleine schwindelig gespielt.

Mit dem vierten Sieg im vierten Heimspiel halten die Schwatten ihre Position im oberen Tabellendrittel. 16 Punkte zum vorzeitigen Klassenerhalt - nicht mehr aber auch nicht weniger. Ebenso wichtig: Es macht derzeit einfach Spaß, den Schwatten zuzusehen. Schwächen werden identifiziert, analysiert und gezielt angegangen. Es ist nicht alles perfekt aber die Truppe entwickelt sich gezielt weiter. Es ist eine Tendenz, ein Plan erkennbar. Das gibt Sicherheit, Selbstvertrauen und Ruhe, was auch für weitere Entwicklungsschritte jenseits des Spielfeldes förderlich ist. Schön zu sehen, dass nach vorne wieder mit einigen guten Kreativaktionen agiert wurde und endlich auch wieder aus dem Spiel heraus Tore erzielt wurden. Beim 1 : 0 hat wirklich alles gepasst. Chapeau!

Die Effizienz vorm Tor ist allerdings noch ausbaufähig. Aber vielleicht hilft genau das dabei, die Konzentration hoch zu halten und nicht nachlässig zu werden. Nur so ist auch bei RWO was zu holen. Weiter arbeiten!!

Konnte das Spiel leider nicht live verfolgen und mir nur die Zusammenfassung anschauen. So betrachtet macht es den Eindruck, als hätte man in der zweiten Halbzeit (endlich) mal wieder auf die spielerische Lösung gesetzt. Schade nur, dass so viele hochkarätige Chancen vergeben wurden. Aber es reicht ja, wenn wir immer nur eine Bude mehr machen als unser Gegenüber...

Freut mich auf für Fahkro, dass er aus dem Spiel heraus getroffen hat. Er stand ganz einfach da, wo ein Stürmer stehen muss. Sehr schön!

Mit der Zuschauerzahl bin ich ebenfalls zufrieden. Wobei deutlich herauszulesen ist, dass bei Spielen gegen vermeintlich unattraktive Gegner zwischen 1.100 - 1.200 FC-Fans an den Hünting pilgern.