Insolvenzantrag

  • VfR Neumünster stellt Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens


    Der Vorstand des Oberligisten VfR Neumünster hat heute Vormittag beim Amtsgericht Neumünster den Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt. Einige wenige Gläubiger gaben sich mit einem Vergleich nicht zufrieden, wodurch ein akuter Liquiditätsengpass entstand.


    Wie sich die Oberliga Nord in der nächsten Saison zusammensetzen wird, steht nun weiterhin in den Sternen, da es auch über den Verbleib oder endgültigen Rückzug des Meiendorfer SV bisher keine offiziellen Entscheidungen gibt.

    :mod:

  • Neumünster - Die Nachricht auf der Homepage des VfR ist knapp gefasst: "Der Vorstand des VfR Neumünster hat heute Vormittag auf Grund eines akuten Liquiditätsengpasses beim Amtsgericht Neumünster den Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt." Ein einziger Satz, der für die VfR-Fans und zahlreiche Fußball-Anhänger der Stadt wie ein fürchterlicher Schlag in die Magengrube sein wird.


    Ist das nun das Ende des schleswig-holsteinischen Traditionsvereins? Der VfR-Vorsitzende Torge Stamer beantwortet diese Frage mit einem klaren Nein. Er spricht von "technischen Hilfsmitteln, um den für die Umsetzung des Sanierungskonzeptes notwendigen Spielraum zu gewinnen." Den Neumünsteranern, die bis zuletzt im Stadion an der Geerdtsstraße mit ihren "Veilchen" gelitten und gejubelt haben, dürfte diese sehr juristische Aussage nur wenig sagen. Stamer wollte sie gegenüber unserer Zeitung auch nicht näher erläutern. Da es sich um einen gemeinnützigen Verein handelt, könnte er mit seinen Vorstandskollegen persönlich in Haftung genommen werden. Da musste er auch im Eigeninteresse die Notbremse ziehen. Und auch der Vorwurf der Insolvenzverschleppung ist als Straftatbestand kein Pappenstil. Stamer: "Ich musste auch an die Absicherung meiner beruflichen Existenz denken." Er ist Betreiber von zwei Autobahnraststätten.


    Möglicherweise hoffen die Verantwortlichen beim VfR, dass durch den Insolvenzantrag einige Gläubiger doch noch von ihren vollen Ansprüchen abrücken könnten und sich mit einem Teilbetrag zufrieden geben werden. Rasensport würde sich damit wieder etwas Luft verschaffen. und könnte den Schuldenberg von immer noch rund 160 000 Euro ein Stück weiter abbauen. Im besten Fall kann der Verein vor Eröffnung des Insolvenzverfahrens seinen gestellten Antrag dann noch zurückziehen.


    Zu gern würde man jetzt auch an das Ende vergangenen Jahres angelegte Notaranderkonto herangehen, wo über 32000 Euro "geparkt" sind, die aber nach wie vor nicht angerührt werden dürfen. Beim VfR ist man offensichtlich trotz aller neuen Widrigkeiten davon überzeugt, dass es auch noch ein Leben nach dem Insolvenzantrag gibt. In Absprache mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter, dem Kieler Rechtsanwalt Matthias Lorenzen aus der Sozietät Ehler, Ermer & Partner, sollen die Vorbereitungen für die neue Saison mit Hochdruck weiter betrieben werden. "Wir gehen fest davon aus, auch in der kommenden Spielzeit attraktiven Fußball an der traditionsreichen Geerdtsstraße bieten zu können", erklärte Stamer weiter. In welcher Spielklasse, ließ er allerdings offen.


    Stamer spricht davon, dass zunächst alles wie geplant weitergehen soll, ob dabei aber auch der Trainer und die Spieler mitziehen, weiß auch der VfR-Chef nicht. Er habe am Vormittag Mannschaftskapitän Jörg Zenker informiert. Alles weitere werde sich zeigen, teilte Stamer mit.


    In Anbetracht der neuen Umstände und der damit verbundenen Unsicherheit für die Zukunft des Vereins muss aber wohl davon ausgegangen werden, dass in den nächsten Tagen nun auch Spieler dem VfR den Rücken kehren werden, die eigentlich schon Zusagen für die neue Serie gemacht hatten.


    Trainer Ramon Berndroth erhielt vom 2. Vorsitzenden Holger Langholz die Nachricht im Urlaub auf der Sonneninsel Mallorca. Er machte noch einmal deutlich, dass eine Trainertätigtkeit in der Verbandsliga für ihn nicht in Frage käme.


    Der Insolvenzantrag stellt nicht nur den VfR, sondern auch den Norddeutschen und Schleswig-Holsteinischen Fußballverband vor Fragen. Jetzt wird zu prüfen sein, ob der Klub überhaupt die Erlaubnis zur Eröffnung des Spielbetriebes in der 4. Liga bekommt. Möglicherweise wird man also im August zum Start der neuen Saison nur noch einen Verbandsligisten VfR erleben - wenn überhaupt, denn das dann vorhandene Spielermaterial muss auch dies hergeben.

    :mod:

  • noch ein Verein insolvent? Der DFB sollte sich ernsthaft Gedanken machen. Sind sicher auch teilweise die Amas schuld drann.

  • 20.06.2005
    Aktuell: Montag – der Tag der Entscheidungen


    Seitdem der VfR Neumünster am Freitagvormittag Insolvenz anmeldete, wussten auch die Verantwortlichen des Fußballverbandes zunächst nicht, wie es nun weitergeht. Der HFV-Vorsitzende Reinhard Kuhne hatte am Freitagabend gegenüber BU-Manager Volker Brumm und SportNord erklärt, dadurch müssten die Schwalestädter zwangsläufig aus der Oberliga absteigen. Doch nach genauer Betrachtung der NFV-Statuten wurde klar, dass dem nicht so ist (SportNord berichtete).
    „Am Montagmittag werde ich mich mit einem Justiztiar zusammensetzen,“ erklärte der NFV-Spielausschussvorsitzende Wolf-Günter Wiesel auf Nachfrage von SportNord. Eine Möglichkeit sei, dass der VfR dann zum Zwangsabstieg verurteilt werde, auch wenn der Klub laut Statuten eigentlich nur absteigen muss, wenn das Insolvenzverfahren vor dem 30. Juni eröffnet wird. „So lange können wir aber auf keinen Fall warten“, betont Wiesel.
    Am Montagabend findet dann beim zweiten Oberliga-Wackelkandidaten Meiendorfer SV eine außerordentliche Versammlung statt, nach deren Ende die MSV-Verantwortlichen dem NFV endgültig erklären müssen, ob sie nun in der vierthöchsten Spielklasse bleiben oder sich in die Kreisliga zurückziehen wollen.


    Bis Montagabend müssen also auch die Vereine in den unteren Spielklassen zittern, die noch auf den Klassenerhalt oder den Aufstieg hoffen.

    :mod:

  • Neuste Meldung aus dem Kicker dazu:


    Herbert Sander soll Neumünster retten


    Fieberhaft arbeitet der VfR Neumünster daran, die Eröffnung des drohenden Insolvenzverfahrens abzuwenden. Zum großen Hoffnungsträger ist dabei einer aufgestiegen, den viele dafür verantwortlich machen, dass der Traditionsklub schon einmal, Ende der 70er Jahre, in Richtung Ruin gesteuert war: Altpräsident Herbert Sander.


    Der mittlerweile 77-Jährige ist immer noch berufstätig (Selbstständiger in der Modebranche) und dementsprechend vital. Nun sollen unter anderem seine guten Verbindungen dafür sorgen, dass der mit 160.000 Euro verschuldete Verein, der am vergangenen Freitag einen Insolvenzantrag gestellt hatte (der kicker berichtete), wieder auf den richtigen Pfad zurückfindet. Sander knüpfte schon Kontakte zu zwei größeren Unternehmen in Norddeutschland - mit dem Ziel, die Namensrechte am altehrwürdigen VfR-Stadion an der Geerdtsstraße zu veräußern und dafür einen stattlichen Betrag in größerer fünfstelliger Höhe einzustreichen.


    Am heutigen Donnerstag wollen sich die Firmen erklären. Des Weiteren hat eine Sammelaktion innerhalb des Rasensport- Fördervereins rund 50.000 Euro eingebracht, womit eine rückständige Rate beim Finanzamt Kiel-Nord - die Rede ist von 20.000 Euro - beglichen werden könnte. Auch dort war Sander treibende Kraft. Weitere Mittel erhofft sich der VfR von der Auflösung des vor einem halben Jahr eingerichteten Notaranderkontos, das nur bei einer Abwendung der Insolvenz geplündert worden wäre. Die dort eingezahlten 32.000 Euro werden an die vielen Spender zurückgezahlt. Der Klub hofft darauf, dass der Großteil als direkte Spende ohne Umwege an den Klub zurückfließt, womit die Auflösung des Kontos ihren Zweck erfüllt hätte.


    Ähnlich wie beim FC St. Pauli sollen ferner Mitgliedschaften auf Lebenszeit plus dazugehörige Saisondauerkarten für mehrere Jahre verkauft werden. Das Einstiegspaket soll 500 Euro kosten. In der kommenden Woche werden dann auch wieder sportliche Belange thematisiert, wenn Trainer Ramon Berndroth aus dem Mallorca-Urlaub zurückgekehrt ist. Kurz vor seiner Abreise hatte Offensivspieler William Gueridonn vom Verbandsliga-Meister Itzehoer SV dem VfR die Zusage gegeben. Ob der 23-Jährige aber wirklich unter Vertrag genommen wird, ist angesichts der unsicheren Lage fraglich - zumal die neun bislang erfolgten Vertragsverlängerungen auf Grund des Insolvenzantrages hinfällig sind.


    --
    Quelle: kicker.de

    "Man ist nicht zu betrunken, solange man auf dem Boden liegen kann, ohne sich festzuhalten." (Finnisches Sprichwort)

  • Ich dachte, dass dieses Thema längst durch wäre ??


    Hätte, wenn der VfR Neumünster nun doch zurück zieht, der HSV Barmbek-Uhlenhorst doch eine Chance oder spielt die Oberliga Nord dann mit 17 Vereinen ???

    Forza AFC

  • Am heutigen Donnerstag entscheidet sich das Schicksal des VfR Neumünster


    Am heutigen Donnerstag wird endgültig über das Schicksal eines der größten norddeutschen Traditionsvereine entschieden: Um 16 Uhr wird geklärt sein, ob das seit Monaten über dem finanziell schwer angeschlagenen VfR Neumünster baumelnde Damoklesschwert fallen wird oder nicht.


    Dieses Ultimatum hat der vorläufige Insolvenzverwalter Matthias Lorenzen (Kiel) gesetzt.


    "Wir brauchen dringend zusätzliche 50.000 Euro in Form von Spendengeldern, um den Spielbetrieb für die kommende Oberligasaison gewährleisten und somit die Eröffnung des Insolvenzverfahrens verhindern zu können", äußerte sich Lorenzen. Er sei vorsichtig optimistisch, gleichwohl die Lage sehr schwierig sei, betonte der Verwalter. "Auch wenn eine mündliche Zusage der Stadt Neumünster nicht eingehalten wurde, womit der Liquiditätsfluss des Vereins gestoppt wurde, kann man nicht behaupten, der VfR wäre fallen gelassen worden. Problem ist vielmehr, dass die wirtschaftliche Situation der vorhandenen Sponsoren keine großen Sprünge zulässt. Allerdings müssen einige Förderer ihre Lippenbekenntnisse und Zusagen jetzt endlich in die Tat umsetzen, damit der zurzeit zahlungsunfähige Klub noch gerettet werden kann", verdeutlichte Lorenzen den schmalen Grat, auf dem alle Beteiligten wandeln.


    Ob der VfR Neumünster tatsächlich in der Oberliga starten und den Trainingsbetrieb wie geplant am kommenden Dienstag aufnehmen wird, entscheidet sich also am heutigen Donnerstag. Sollte alles gut gehen, bliebe die spannende Frage, wer künftig als Coach fungieren wird. "Wir können uns Ramon Berndroth als Trainer nicht mehr leisten. Der kostet uns im Jahr 30.000 Euro und damit mehr als die ganze Mannschaft zusammen", betonte der mächtige VfR-Wirtschaftsrat Hans-Jörn Baron von der Ropp-Brenner und schlug vor, Co-Trainer Ervin Lamce zum Ligacoach zu befördern. "Aus wirtschaftlicher Sicht mag der Baron Recht haben, doch man kann das Fell nicht waschen, ohne nass zu werden. Es wäre meines Erachtens falsch, an der Kostenschraube Trainer zu drehen, zumal viele Sponsoren und nicht zuletzt die Spieler ihr Engagement von der Person Berndroth abhängig machen", erklärte Lorenzen und fügte hinzu: "Ich halte Berndroth für den geeigneten Mann, um die schwierige Aufgabe Klassenerhalt beim VfR zu lösen."


    Gescheitert sind unterdessen die von Altpräsident Herbert Sander mit zwei norddeutschen Unternehmen geführten Verhandlungen, die Namensrechte am Stadion an der Geerdtsstraße zu veräußern. "Ich bin nicht bereit aufzugeben und werde für meinen VfR weiterkämpfen wie ein Löwe. Ich arbeite weiter daran, Großsponsoren an den Verein zu binden", zeigte sich der 77-Jährige trotz der Rückschläge kämpferisch. Auf Sanders Initiative hin wurden im Förderverein der Rasensportler mittlerweile rund 60.000 Euro zusammengesammelt. "Das ist Geld, das im Sanierungskonzept bereits fest verplant ist. Ein Konzept, das übrigens für meinen Geschmack stimmig und gut ist", gab Lorenzen zu Protokoll. Voller Spannung schauen Fans, Verantwortliche und die Spieler auf die heutige Deadline. Ebenso wie Oberligakonkurrent FT Eider Büdelsdorf, der schon die Fühler nach weiteren Rasensportlern ausgestreckt hat. Maßgeblich an den Abwerbungsversuchen beteiligt ist der bereits nach Büdelsdorf gewechselte Mittelfeldmann André Drewes – eine Aktion die beim VfR Neumünster nicht gut angekommen ist. Eine Aktion, die aber möglicherweise schon morgen niemanden mehr an der Geerdtsstraße interessieren wird, weil dann die Pforten dort für immer und ewig geschlossen worden sind.


    --
    Quelle: www.kicker.de

    "Man ist nicht zu betrunken, solange man auf dem Boden liegen kann, ohne sich festzuhalten." (Finnisches Sprichwort)

  • Oberliga: Neumünster bleibt definitiv drin!


    Am Donnerstagabend gab es beim VfR Neumünster eine Pressekonferenz. Der 2. Vorsitzende Holger Langholz betonte dabei, dass die Kosten für den Spielbetrieb einer weiteren Oberliga-Saison gedeckt seien. Damit überzeugte er auch den Insolvenzverwalter des VfR, Matthias Lorenzen. Der in Kiel ansässige Rechtsanwalt teilte auf Nachfrage von SportNord mit, dass auch er dem Klub grünes Licht für ein weiteres Jahr in der vierthöchsten Spielklasse gegeben habe.
    Lorenzen zeigte sich auch „optimistisch“, dass die Forderungen der Gläubiger bald befriedigt werden könnten. Allein am Donnerstag hatten Sponsoren 30.000 Euro zur Verfügung gestellt. Sollte der Schuldentilgungsplan für die 160.000 Euro Verbindlichkeiten tatsächlich eingehalten werden, könnte der Insolvenz-Antrag zurückgenommen werden. Dann wäre der Klub von der Geerdtstraße endgültig aus dem Schneider – andernfalls wäre bei einer Eröffnung des Insolvenzverfahrens für den kommenden Sommer der Zwangsabstieg aus der Oberliga besiegelt.


    Quelle : http://www.sportnord.de