Quo vadis, SV Waldhof?

  • Tradition schießt auch in Mannheim keine Tore


    VfR und SV Waldhof stagnieren


    Dezember. Es ist ungemütlich geworden. Auch in Mannheim, auch im Mannheimer Fußball. Der SV Waldhof Mannheim und der VfR Mannheim - sie kommen einfach nicht von der Stelle.


    Während sich der VfR mit einem Unentschieden und zwei Siegen in Folge immerhin etwas vom Oberliga-Tabellenende löste, erreichte die sportliche Krise des ambitionierten SV Waldhof am Wochenende ihren Höhepunkt: Gegen den SSV Reutlingen gab es daheim eine 0:4-Schmach. Das bedeutet Platz acht, der Rückstand auf Spitzenreiter Heidenheimer SB beträgt 14 Punkte. Wieder ein Jahr verloren im Streben nach der Rückkehr in den Profi-Fußball.


    „Diese Saison ist gelaufen", sagte gestern Hans Joachim Bremme, der Präsident des SV Waldhof, im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Die sportliche Situation wird in der Winterpause analysiert, dann wird auch entschieden, ob der frühere Spieler Hans Hein als Co-Trainer zum SV Waldhof zurückkehrt. Von Assistent Markus Stegili hat sich der Verein bereits getrennt. „Wenn Hein kommt, dann nur als Co-Trainer, nicht für Trainer Slavko Petrovic. Es bleibt dabei. Wir treffen da keine populistische Entscheidung, nur weil die Fans auf der Tribüne pfeifen und seine Ablösung fordern", erklärte der Präsident. So oder so: Die Mannschaft bleibt hinter den Erwartungen, kann ihr Potenzial nicht abrufen. Und das, obwohl das Team mit erfahrenen Ex-Profis wie Georgi Donkov, Marcel Rath oder Dirk Schuster gespickt ist. Im Vorjahr klappte es mit einer jungen Truppe nicht, diesmal drohen die Alt-Stars zu scheitern. „Es ist nach wie vor so, dass wir viele Verletzte haben. Gegen Reutlingen spielte die Mannschaft zunächst ganz stark, bekam das Gegentor und brach zusammen", meinte Bremme.


    Während der Mitgliederversammlung am Montag machte er deutlich: Wirtschaftlich ist es dringend geboten, die Oberliga zügig zu verlassen. Dauerhaft ist die Klasse mit einem Kostenfaktor wie dem Carl-Benz-Stadion nicht zu halten. Das Mannheimer Energie-Unternehmen MVV bleibt Partner, Bremme avisierte zudem, dass der Medienmogul Michael Kölmel sich noch einmal für den SV Waldhof engagiert, dem Investoren-Pool beitritt. Ex-Präsident Wilfried Gaul hat Kölmel dazu bewogen. Das sind kleine Erfolge. Die Bundesliga-Pläne von Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp waren gleichwohl ein Schlag ins Kontor. Der Rauch hat sich gelegt, Waldhof konzentriert sich wieder auf sein Kerngeschäft. Und das ist nicht leichter geworden ...


    Was so auch für den VfR Mannheim gilt. Verspätet ausgezahlte Spieler-Gehälter wurden publik. Einen Tag nach dem SV Waldhof hatte der VfR seine Mitgliederversammlung und fand in Ralf Auer (endlich) einen neuen Präsidenten für den amtsmüden Wolfgang Ulrich, der seinen Rücktritt schon seit längerem angekündigt hatte. „Der VfR Mannheim ist eine Marke. Wir bauen auf der Tradition auf, ohne zu nostalgisch zu werden, wir hatten 1949 den bisher einzigen deutschen Fußball-Meister aus Mannheim", sagte Ralf Auer gestern der RHEINPFALZ. Für zwei höherklassige Fußball-Klubs sieht er durchaus Entfaltungsmöglichkeiten in Mannheim. „Wir haben unsere eigene Klientel und unsere eigene Fan-Kultur", unterstrich er. Das Thema Fusion und Spielgemeinschaft mit dem SV Waldhof ist für ihn kein vordergründiges mehr, ebenso wenig wie die Pläne Dietmar Hopps. „Die große Musik wird woanders spielen, aber es gibt sicherlich Möglichkeiten am Rande", erläuterte er. Sollte die Mannschaft von Rainer Ulrich am Wochenende bei den Stuttgarter Kickers II punkten, wäre sie aus dem Gröbsten heraus. Kleine Erfolge ... (Udo Schöpfer)


    © Rheinpfalz - 02.12.2005

  • Der Hauptfehler von Waldhof Mannheim liegt doch darin, das man zu Beginn der Saison auf alte Spieler gesetzt hat.
    Es war abzusehen, dass dies nichts werden kann.


    Auch wenn der sportliche Misserfolg sicher nicht am finanziellen Misserfolg schuld ist.

  • Zitat

    Original von _1846_
    Der Hauptfehler von Waldhof Mannheim liegt doch darin, das man zu Beginn der Saison auf alte Spieler gesetzt hat.
    Es war abzusehen, dass dies nichts werden kann.


    Wer kann denn voraussehen, daß sich die halbe Mannschaft verletzt; egal ob jung oder alt?


    Zitat

    Original von _1846_
    Auch wenn der sportliche Misserfolg sicher nicht am finanziellen Misserfolg schuld ist.


    :??:
    Gerade weil es z.Zt. sportlich nicht läuft, stimmt die Kasse nicht. Zuschauereinnahmen schlagen in der OL deutlich stärker ins Gewicht als in höheren Spielklassen, wo die Fernsehgelder fließen.


  • Die gekauften "Oldies" sind doch aber zum Großteil fit, oder etwa nicht?




    Zitat


    Zitat:
    Original von _1846_
    Auch wenn der sportliche Misserfolg sicher nicht am finanziellen Misserfolg schuld ist.



    Gerade weil es z.Zt. sportlich nicht läuft, stimmt die Kasse nicht. Zuschauereinnahmen schlagen in der OL deutlich stärker ins Gewicht als in höheren Spielklassen, wo die Fernsehgelder fließen.


    Schon, aber das macht keine halbe Millionen Euro aus.

  • Zitat

    Original von _1846_
    Die gekauften "Oldies" sind doch aber zum Großteil fit, oder etwa nicht?


    Erstmal definieren was ein "Oldie" ist. Über 30?


    - Dirk Schuster (37) spielt mit einer Bänderverletzung in der Schulter.
    - Alessandro da Silva (35) hat sich am 4. Spieltag am Knie verletzt.
    - Thomas Reis (32) hat am 5. Spieltag ein Rote Karte bekommen und sich verletzt, als die Sperre gerade abgelaufen war.
    - Georgi Donkov (35) spielt wohl schon die ganze Runde mit Leistenproblemen, aber mangels Alternativen mußte er bisher immer ran.


    Bleiben noch Michael Oelkuch (32) und Marcel Rath (30) übrig, daß Oelkuch seiner Form hinterher läuft ist nicht von der Hand zu weisen. Aber im Mittelfeld gibts wenig Alternativen und viele Spieler müssen daher auf einer ungewohnten Position aushelfen. Novaes (24) hat jetzt erst sein drittes Spiel gemacht, wobei er vorher auch verletzt war. M'Boma (26) war zwischendurch auch verletzt, Marschlich (20) war vier Wochen gesperrt,...


    Zitat

    Original von _1846_
    Schon, aber das macht keine halbe Millionen Euro aus.


    Die halbe Million war aus der Vorsaison (2003/04), als wir aus dem Insolvenzverfahren kamen.

  • Zitat

    Original von WaldhofBub


    Die halbe Million war aus der Vorsaison (2003/04), als wir aus dem Insolvenzverfahren kamen.


    Achso, sorry.


    Zitat

    - Dirk Schuster (37) spielt mit einer Bänderverletzung in der Schulter.
    - Alessandro da Silva (35) hat sich am 4. Spieltag am Knie verletzt.
    - Thomas Reis (32) hat am 5. Spieltag ein Rote Karte bekommen und sich verletzt, als die Sperre gerade abgelaufen war.
    - Georgi Donkov (35) spielt wohl schon die ganze Runde mit Leistenproblemen, aber mangels Alternativen mußte er bisher immer ran.


    Bleiben noch Michael Oelkuch (32) und Marcel Rath (30) übrig, daß Oelkuch seiner Form hinterher läuft ist nicht von der Hand zu weisen. Aber im Mittelfeld gibts wenig Alternativen und viele Spieler müssen daher auf einer ungewohnten Position aushelfen. Novaes (24) hat jetzt erst sein drittes Spiel gemacht, wobei er vorher auch verletzt war. M'Boma (26) war zwischendurch auch verletzt, Marschlich (20) war vier Wochen gesperrt,...


    Wenn so ein Notstand herrscht/e, warum steht dann der Trainer in der Kritik?

    Einmal editiert, zuletzt von _1846_ ()

  • Zitat

    Original von _1846_
    Wenn so ein Notstand herrscht/e, warum steht dann der Trainer in der Kritik?


    Das frag ich mich eigentlich auch. Viele sind der Meinung, daß die Mannschaft trotzdem besser spielen müßte. Es herrsche kein System, usw. Die Frage bleibt, was ist die Ursache für das schlechte Spiel, eine mangelnde Taktik, mangelnde Kondition, vielleicht sogar Beides? Oder sind es die vielen Verletzungen, Sperren und deshalb Umstellungen. Darüber läßt sich prima streiten und das macht man z.Zt. ja auch. Die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo in der Mitte.

  • Zitat

    Original von WaldhofBub


    Das frag ich mich eigentlich auch. Viele sind der Meinung, daß die Mannschaft trotzdem besser spielen müßte. Es herrsche kein System, usw. Die Frage bleibt, was ist die Ursache für das schlechte Spiel, eine mangelnde Taktik, mangelnde Kondition, vielleicht sogar Beides? Oder sind es die vielen Verletzungen, Sperren und deshalb Umstellungen. Darüber läßt sich prima streiten und das macht man z.Zt. ja auch. Die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo in der Mitte.


    Bei uns wird ja auch von manchen Sorgs Ablösung gefordert.
    Ich habe zwar noch kein Spiel von Waldhof gesehen, aber wenn man von den Sperren(gut, das hat auch was mit Disziplin zu tun) und Verletzungen(reines Pech) hört, dann ist der Tabellenplatz ja eigentlich noch akzeptabel. Ich denke, jede Mannschaf würde Probleme bekommen, wenn das halbe Team weg bricht.
    Meinst du denn, der Trainerstuhl wacklt "auf dem Waldhof" ernsthaft?

  • Zitat

    Original von _1846_
    (...)
    Meinst du denn, der Trainerstuhl wacklt "auf dem Waldhof" ernsthaft?


    Wäre unser Präsidium nicht so standhaft, sprich so wie ihre Vorgänger, wäre der Coach schon längst geflogen, wegen des Druckes von außen. Aber die Verantwortlichen sind sehr von der Arbeit Petrovics angetan. Er ist quasi der erste der morgens zur Arbeit erscheint und abends der letzte der geht, wurde mir gesagt. Das war wohl vorher ganz anders (Eugen Hach). In der Pause werden sich alle Verantwortlichen an einen Tisch setzen und die Lage in Ruhe analysieren und gemeinsam nach einer Lösung suchen, was sicher keine leichte Aufgabe ist. Ich bin aber zuversichtlich, daß eine saubere Lösung gefunden wird.

  • Da es auch viel von den sportlichen Erfolgen abhängig ist ob ein Trainer in Ruhe arbeiten kann sollte in der Winterpause wirklich Ordung geschaffen werden.


    Es kann auf Dauer nicht gut gehen, wenn ein Trainer von aussen Druck bekommt. Und wenn er noch so gut und motiviert ist.
    Irgendwann werden die Stimmen gegen den Trainer lauter und lauter. Und dann ist selbst das standhafteste Präsidium zum handeln gezwungen.


    Das ist Fussball. Und da ist es auch egal ob das in Liga 1 oder 4 ist.

    Ich will einmal sterben wie mein Großvater, friedlich schlafend und nicht schreiend wie sein Beifahrer :urlaub:

  • Du meinst euer Trainer ist auch so wie Patex-Volker???


    Der wäre wahrscheinlich noch Trainer wenn sie die 1. Mannschaft auflösen und nur mit der 2. weitespielen.

    Ich will einmal sterben wie mein Großvater, friedlich schlafend und nicht schreiend wie sein Beifahrer :urlaub:

  • Nein, aber dort ist man aber schon mehrmals durch tiefe Täler gegangen, ohne den Trainer zu feuern und zwar auch gegen den Druck von außen. Die sind trotz Finke, oder wegen Finke(?), immer wieder aufgestiegen und so wird es in dieser Saison wahrscheinlich wieder sein. Es geht also auch anders.

  • "Kein Todesurteil"


    Bekommt der SVW im April neuen Großsponsor?


    Mannheim. Es sind viele Fragen, auf die Waldhof-Präsident Hans Joachim Bremme in diesen Tagen Antworten geben soll. Bleibt Hans Hein auch über den 30. Juni hinaus Trainer des Oberligisten oder kommt ein neuer Mann? Was tut sich in Sachen Sponsoren? Wie sieht es finanziell um den Oberligisten aus, wenn der anvisierte Aufstieg 2007 nicht klappt? Warum ist es um einen Teil des Vorstands ruhig geworden? Fragen, die nach der 1:3 (1:2)-Niederlage am Freitagabend beim FC Nöttingen wohl noch lauter werden. Wenngleich die Blau-Schwarzen diese Woche mit den Heimspielen am Mittwoch gegen Linx (19 Uhr) und kommenden Samstag (1. April/15.30 Uhr) gegen die Kickers-Reserve aus Stuttgart wichtige Zähler einfahren können.


    "Es wird in dieser Woche ein Gespräch mit Hans Hein geben. Er leistet gute Arbeit, kommt bei den Fans gut an. Über die kommende Saison werden wir aber noch nicht sprechen", so der Klubchef. Bremme weiß, dass die schwierigen Hausaufgaben in Sachen Finanzen erst erledigt sein wollen. Und er handelt richtig, wenn er Sportdirektor Maurizio Gaudino davon abhält, noch nicht vorhandene Einnahmen bereits in dieser Phase der Planung leichtfertig in Neuzugänge zu investieren.


    "Wir verhandeln mit einem neuen Großsponsor, stehen in guten Gesprächen und erwarten etwa Mitte April Konkretes," so Bremme. Bis dahin werden keine personellen Entscheidung im sportlichen Bereich fallen. Der SVW-Chef entkräftet gleichzeitig die Sorgen derjenigen, die dem Traditionsklub bei Nichterreichen des Regionalliga-Aufstiegs - ausgerechnet zum 100. Jubiläum - den wirtschaftlichen Bankrott prognostizieren: "Es schwebt kein Todesurteil über uns. Auch wenn wir dann nur Platz zwei erreichen. In diesem Fall müssten wir dann Plan B auspacken. Was in Folge der hohen Energiekosten im Carl-Benz-Stadion (Anmerkung der Redaktion: rund 120.000 Euro pro Saison) wohl zur Folge hätte, dass wir dort nicht mehr spielen können. Kommende Runde setzen Waldhof und seine Partner voll auf Angriff. Wenn es nicht reichen sollte, wäre das Benz-Stadion mit 1.500 Besuchern im Durchschnitt nicht mehr sinnvoll." Auch was die im Umfeld jüngst verstärkte Kritik an der Vorstandschaft betrifft, findet Bremme klare Worte: "Ich habe keine Lust, nur mit 84-jährigen Rentnern oder so zusammenzuarbeiten. Hier sind engagierte Personen für den SVW tätig, die noch im Berufsleben stehen und Familie besitzen. Das wird gerne vergessen..." (Roland Bode)


    © Sonntag Aktuell - 26.03.2006

  • SV Waldhof empfängt heute den SV Linx


    Noch hat sich Maurizio Gaudino nicht entschieden, ob er in der kommenden Saison den Posten des Sportdirektors beim SV Waldhof weiter bekleiden wird. Vor dem heutigen Oberliga-Heimspiel gegen Schlusslicht SV Linx (19 Uhr/Carl-Benz-Stadion) spricht der 39-Jährige offen über seine Gedanken: "Ich kämpfe darum, dass wir einen Etat erreichen, der uns weiterhin professionelles Arbeiten ermöglicht. Ich werde den Verein mit Sicherheit nicht im Stich lassen. Aber für einen Plan B auf absolutem Amateurstatus braucht mich der SV Waldhof nicht."


    Was nach ersten Abschiedsgedanken des Ex-Nationalspielers klingt, will Gaudino so noch nicht verstanden wissen: "Wir haben in den Jahren nach dem Abstieg aus der Zweiten Bundesliga professionelle Strukturen aufgebaut, die weiterhin gewährleistet sein müssen, wenn wir unser Ziel Regionalliga erreichen wollen. Das geht nicht von heute auf morgen, sondern muss mit Seriosität und Sachlichkeit in der Außendarstellung erarbeitet werden." Dabei sieht Gaudino eine Erhöhung des Etats für den Oberliga-Kader - das ehrgeizige Ziel vor Augen - als "nicht notwendig". In trockenen Tüchern ist dieser indes nicht. Wenngleich Gaudino den Stand der Sponsorengespräche als "ganz gut" einschätzt.


    "Was uns in Vergangenheit fehlte, war der verlängerte Arm auf dem Platz, ein Trainer und der sportliche Erfolg, mit dem das Gesamtkonstrukt steht und fällt. Hach, Petrovic, Morales - das war alles unglücklich und hat unsere Situation eher verschlechtert." Gaudino räumt ein, dass er die Petrovic-Entlassung im Dezember im Nachhinein bedauert. Er selbst hätte gerne weiter an diesem festgehalten: "Der öffentliche Druck war zu groß. Das Präsidium hat entschieden, ich habe den Entschluss mitgetragen."


    Bis Mitte April hofft Gaudino auf Klarheit in Sachen Finanzen und Planungssicherheit. "Der SV Waldhof ist immer noch ein schlafender Riese," hofft er auf zusätzliche Geldquellen. robo


    Quelle: Mannheimer-Morgen


  • Das sollte im Jahr des 100-jährigen Vereinsjubiläums doch gelingen. Ich drücke ihm die Daumen dafür. Gaudino ist wichtig für den Verein - gerade in dieser Situation - er muß bleiben. Für viele Fehler die man ihm ankreidet kann er nichts. Einzig die Verpflichtung von Morales laste ich ihm an, wenn dieser solch ein Charakterschwein ist, hätte er das früher merken müssen und von dessen Verpflichtung absehen. Das war ein großer Publicity-Schaden der damit angerichtet wurde.

  • SV Waldhof zahlt März-Gehälter nur zur Hälfte


    Reaktion auf schwache Leistungen / Spielerrat sucht klärendes Gespräch


    Das Präsidium des SV Waldhof Mannheim hat auf die schwachen Vorstellungen des Oberliga-Kaders in den vergangenen Wochen reagiert. "Auf Grund der durchwachsenen Leistungen wurde beschlossen, den Spielern der ersten Mannschaft das Gehalt für den Monat März vorerst nur zur Hälfte auszuzahlen," heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins. Präsidiumsmitglied Rainer Spagerer überbrachte nach dem gestrigen Training die Nachricht, die auf wenig Gegenliebe bei den Betroffenen stößt.


    "Es ist als Motivation gedacht. Natürlich kann der Schuss nach hinten los gehen," ist sich Klub-Chef Hans Joachim Bremme bewusst. "Die Zuschauerzahlen in den letzten Heimspielen waren einfach dünn. Das Wohl des Vereins hängt zum großen Teil vom sportlichen Erfolg ab. Man kann nicht immer nur alles an den Verletzten festmachen", so Bremme. Mit der finanziellen Gesamtsituation habe die Aktion nichts zu tun. Auch ginge es nicht darum, die Teil-Gehälter zu kürzen oder einzubehalten. Deutlicher wird Sportdirektor Maurizio Gaudino: "Es kann nicht sein, dass die Mannschaft immer führt und danach einbricht. So wie gegen Gmünd, Nöttingen und die Kickers. Die Jungs müssen lernen, dass wir hier professionell arbeiten. Sich damit zu begnügen, dass am Monatsende pünktlich das Geld überwiesen wird, ist zu wenig. Das Team soll Charakter beweisen. Ich bin ebenso enttäuscht über das bisherige Abschneiden und weiß, dass die Maßnahme unangenehm ist. Aber wir müssen Werbung betreiben und die ist im Moment sportlich eher negativ."


    Gaudino und Trainer Hans Hein wurden bereits vor dem Nachholspiel gegen Linx (2:0) über die Gedanken der Vereinsführung informiert. Doch sollte die Partie am Wochenende gegen die Stuttgarter Kickers noch abgewartet werden. "Wir reden über März, nicht über April," stellt Bremme klar, dass der Verein die weitere Entwicklung abwarten möchte. "Ich kann die Entscheidung nicht beeinflussen. Aber die Mannschaft hat ihre Situation selbst in der Hand gehabt. Jeder weiß, dass es hier in den nächsten Wochen um den eigenen Arbeitsplatz geht," respektiert Hein den Entschluss. "Auch wenn es das Arbeiten nicht leichter macht."


    "Wenn man an Prämien geht, ist es in Ordnung. Gehälter zur Hälfte einzubehalten, kann ich nicht nachvollziehen. Jeder hat seine Miete zu zahlen, viele haben Kinder. In der Oberliga wird nicht das bezahlt, was viele denken," sagt Marcel Rath, der mit seinen Spielerratkollegen diese Woche ein klärendes Gespräch mit dem Präsidium suchen will. (robo)


    © Mannheimer Morgen - 05.04.2006

  • Weiß gar nicht, was man dazu sagen soll! :häh:


    Ein schlechter Versuch von den leeren Kassen abzulenken, ein "Motivationsversuch" oder ein undurchsichtiger taktischer Schachzug, um vielleicht den ein oder anderen (teuren) Spieler loszuwerden? :confused:


    Wenn die Kassen wirklich so leer sind, dann können wir von mir aus sofort wieder zurück an den Alsenweg gehen!

  • Hart treffen wird diese Maßnahme allerdings nur diejenigen, die keinen weiteren Beruf mehr ausüben. Ist es beim Waldhof auch noch die Regel, daß die Leute einen normalen Beruf ausüben?
    Die Aktion könnte wirklich böse in die Hose gehen :häh:
    Und vor allem ist dies zu einem Zeitpunkt, in dem es um Vertragsverlängerungen und Neuverpflichtungen geht nicht gerade die beste Werbung.


    Allerdings muss man auch dazu sagen, daß es wohl manchen Spielern (allgemein, nicht auf Waldhof bezogen) wohl nicht mehr so ganz klar ist, daß sie mit ihrem Verein ein Arbeitsverhältnis haben und sich daraus entsprechend Rechte und Pflichten ergeben.

    Der Delta-Besitzer
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    Nöttingen - wer's findet, findet's gut...!


    Wir sind die Ultras in Nöttingen! :lachen:
    Marathon... Wenn es einfach wäre, hieße es ja Fußball :frech: