Spielklassenreform in Westfalen

  • Vor allem spielen doch die Vereine aus Beckum in der A-Jugend schon seit Jahren mit dem Kreis Münster zusammen. Von daher würde ich doch mal sagen die sollen mal zwangsfusionieren. Aber da, wo man es braucht zusammen zu arbeiten, aber nicht zu fusionieren, weil man dann seine Privilegien beim Aufstieg verlieren würde, ist Rosinenpickerei und sollte unterbunden werden. Dazu wurden die Privilegien auch noch durch Androhung von Klage erquängelt.

  • Der bayerische Landesverband hat’s doch vorgemacht. Statt fusionsunwilligen Kleinstkreisen bloß nur den Direktaufstieg zu verwehren und sie in eine Aufstiegsrunde zu zwingen, hat man denen gleich das Aufstiegsrecht komplett gestrichen. Ohne dass da irgendwer vorm Verbandsgericht was zu melden gehabt hätte. Im Gegenteil: die Kleinstkreise haben schneller als man piep sagen konnte, den Schwanz eingezogen und sind Fusionen eingegangen.

    Hast du weitere Infos dazu? Links, Quellen?

  • Der bayerische Landesverband hat’s doch vorgemacht. Statt fusionsunwilligen Kleinstkreisen bloß nur den Direktaufstieg zu verwehren und sie in eine Aufstiegsrunde zu zwingen, hat man denen gleich das Aufstiegsrecht komplett gestrichen. Ohne dass da irgendwer vorm Verbandsgericht was zu melden gehabt hätte. Im Gegenteil: die Kleinstkreise haben schneller als man piep sagen konnte, den Schwanz eingezogen und sind Fusionen eingegangen.

    Hast du weitere Infos dazu? Links, Quellen?

    Hier zumindest schon mal ein Link, der das im Grundsatz sehr schön wiedergibt. Der bfv hat damals sogar alles unter 100 Mannschaften als Kleinstkreis definiert und die Fusionen wirklich mit der Brechstage erzwungen. Das mit dem vollständigen Entzug des Aufstiegsrechts steht da im Artikel leider nicht, aber so aus der Erinnerung war das imho eben genau DAS Druckmittel. Denn wie anders will man einen renitenten Kreis, dessen Altvordere nicht auf ihre Pöstchen verzichten wollen, zur Raison bringen?


    Zusammenlegung auch für Kronach/Coburg und Bayreuth/Bamberg geplant - Spielgruppen bleiben ...: Hof/Marktredwitz ab 2006 ein Fußballkreis
    Die Empfehlungen des Bezirksausschusses Oberfranken wurden am Samstag bei einer Pressekonferenz vorgetragen. Im Rahmen der vom BFV vorgegebenen Strukturreform…
    www.onetz.de


    Weiteres Indiz ist die aktuelle Satzung des bfv:

    Zitat

    § 35 Kreise, Kreis-Ausschuss

    (1) Jeder Bezirk ist in einzelne Kreise mit je mindestens 100 am

    aufstiegsberechtigten Herrenspielbetrieb teilnehmenden Vereinen nach

    geographischen Verhältnissen aufzugliedern. Hierbei sollen nicht mehr als 230

    am Spielbetrieb teilnehmende Vereine pro Kreis zusammengefasst werden.

    Eine explizite Sanktion bei Verstoß finde ich da jetzt auf Anhieb nicht. Aber bei wohlwollender Auslegung könnte man das da auch reinlesen wollen, dass die Zahl von "mindestens 100 aufstiegsberechtigte Mannschaften" die Voraussetzung für das Aufstiegsrecht der Mannschaften ist.

  • Dazu wurden die Privilegien auch noch durch Androhung von Klage erquängelt.

    Das ist noch dazu die größte Sauerei. Kleinere Kreise, die eingesehen haben, dass sie langfristig gerade im Jugendbereich sonst nicht mehr genug Mannschaften zusammen kriegen oder nicht mehr genug Schiedsrichter oder was auch immer, haben 2012 fusioniert.


    Beispiele: Paderborn und Büren. Höxter und Warburg. Meschede und Brilon, jetzt genannt Hochsauerlandkreis. Mit dem Ergebnis, dass diese ehemaligen Altkreise jetzt statt 1 Aufsteiger nur noch anteilige 0,75 oder gar nur noch anteilige 0,5 Aufsteiger haben. Während anderswo renitente Kleinstkreise weiterhin ihren Direktaufsteiger behalten dürfen.

  • Das Aufstiegsrecht komplett zu entziehen halte ich allerdings genau so falsch wie Zwangsfusionen. Da sollte es dann eher über schlechte, aber nicht keine, Aufstiegsaussichten gehen.

  • Für Westfalen könnte man festlegen, dass jeder Kreis mindestens 1/48 der Mannschaften haben muss. Die Grenze entspricht genau 0,75 Aufstiegsplätzen. Wer das nicht erfüllt hat kein direktes Aufstiegsrecht.

  • Für Westfalen könnte man festlegen, dass jeder Kreis mindestens 1/48 der Mannschaften haben muss. Die Grenze entspricht genau 0,75 Aufstiegsplätzen. Wer das nicht erfüllt hat kein direktes Aufstiegsrecht.

    Oder kriegt halt nen 0,5-fachen ansonsten. Gar kein Aufstieg finde ich mies, da leiden nämlich die Vereine drunter, die unter Umständen gar nichts dafür können.

  • Für Westfalen könnte man festlegen, dass jeder Kreis mindestens 1/48 der Mannschaften haben muss. Die Grenze entspricht genau 0,75 Aufstiegsplätzen. Wer das nicht erfüllt hat kein direktes Aufstiegsrecht.

    Oder kriegt halt nen 0,5-fachen ansonsten. Gar kein Aufstieg finde ich mies, da leiden nämlich die Vereine drunter, die unter Umständen gar nichts dafür können.

    Hab ja geschrieben "kein direktes Aufstiegsrecht". War schon so gemeint, dass es dann auf genau die Regel zurück geht, wie es der Verband vorgesehen hat.

  • Noch ein Kompromissvorschlag: man setzt die Grenze noch ein bisschen höher und zwar auf 7/288 (ca. 2,43%). Diese Grenze entspräche 7/8=0,875 Aufstiegsplätzen. Wer darunter liegt hat keinen Anspruch einen festen Aufstiegsplatz. Jedoch, wenn die Anzahl der Kreise unter dieser Grenze ungerade ist, bekommt der größte von ihnen doch einen festen Aufstiegsplatz. Die Kreise ohne direktes Aufstiegsrecht bekommen nicht 0,5, sondern 0,75 Aufstiegsplätze, egal wie klein sie sind. Das heißt jeweils 2 Kreise spielen zunächst einen Aufsteiger aus. Die Verlierer haben noch eine zweite Chance.

  • Der Kreis Beckum sollte sich Münster anschließen, wobei die Vereine aus Ahlen sich in Richtung Unna-Hamm und die aus Wadersloh in Richtung Soest orientieren könnten.


    Arnsberg, Iserlohn und Lüdenscheid könnten sich zusammenschließen. Der Kreis müsste Anspruch auf zwei Aufsteiger haben und könnte daher eine zweigleisige A-Liga einrichten.

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    Einmal editiert, zuletzt von Hullu_poro ()

  • Jeder Verein ist frei, welchem Kreis er sich anschließen würde, wenn es zu Auflösungen bzw. Fusionen käme. Hier nochmal die geographische Übersicht.


    Und ja , Arnsberg fühlt sich auf jeden Fall eher zum HSK verbunden.


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  • Ursprünglich war ja mal angedacht, dass sich die vormals 33 Fußballkreise entlang der 26 politischen Stadt-/Kreisgrenzen neu sortieren.


    Das kam dann glücklicherweise nicht so, denn warum sollte man die Fehler wiederholen, die die Politik in den 1970er Jahren mit der Kommunalreform bereits einmal gemacht hat, seltsame Kunstgebilde zu schaffen.

  • Ich hatte vor ein paar Jahren, als Lüdenscheid, Arnsberg, Soest und Beckum die vier kleinsten waren, mal vorgeschlagen, dass Lüdenscheid mit Arnsberg und Soest mit Beckum zusammen gelegt werden könnten. Dann wären gleich die vier kleinsten Kreise weg gewesen. Die Landkreisgrenzen hatte ich damals nicht beachtet. Daraufhin kam der Einwand, dass Arnsberg eher zu HSK gehört und Soest eher mit Lippstadt zusammen passt.

  • Interessant wird es vielleicht auch, wenn Münster irgendwann mal unter die 1,75-Marke rutschen sollte und dann nicht mehr zwei feste Aufstiegsplätze bekommt. Dann müssten die mal Druck machen für eine Fusion.

  • Das mit diesen 0.25er bzw 0.75er Sprungmarken will mir übrigens auch nicht in den Sinn. Erst postuliert man 36 Aufsteiger, um dann aber durch diese dem Hare-Niemeyer-Verfahren völlig unbekannte „Rundung“ regelmäßig schon vor dem Pämpern der Kleinstkreise dann bereits bei 36,5 oder 37,0 Aufsteigern zu landen. Warum zieht man das Verfahren nicht nach Lehrbuch durch und landet somit immer bei exakt 36,0 Aufstiegsplätzen? Man müsste einfach nur den gedanklichen Sprung machen, im ersten Schritt nicht mit 36 ganzen Aufstiegsplätzen zu rechnen, sondern mit 72 halben Plätzen. Da landet man dann meinetwegen bei 31,5 Aufsteigern. Dann vergibt man die somit letzten 4,5 Aufsteiger an die 9 Kreise mit der höchsten Restzahl.

    Einmal editiert, zuletzt von lohmann26 ()

  • Ursprünglich sollte es ja mal streng nach Hare-Niemeyer gehen. Nur die Darstellung war halt schlecht. Wozu dieser Zwischenschritt mit Q1 da ist, bei dem erstmal nur feste Aufstiegsplätze berechnet werden, verstehe ich auch nicht so ganz. Und dann wurde eben in Q2 auf halbe Aufstiegsplätze gerundet. Es ist dann effizienter, da man schon nah bei 36 liegt. Das Ergebnis ist aber das gleiche.


    So war man beim ersten mal bei 37 und musste nur zweimal einen halben streichen. Das traf dann Arnsberg (1,0->0,5) und Höxter (1,5->1,0). Hätte man bei einem halben Aufstiegsplatz abgeschnitten wäre man bei 27,5 gelandet und hätte dann schauen müssen, wer die nächsten 17 Kreise sind, die noch einen halben Aufstiegsplatz bekommen.


    Nur leider war dann dieses Streichen ein gefundenes Fressen für den Zwergenaufstand. Es waren ja drei Kreise, die keinen festen Aufstiegsplatz hatten. Somit brauchte man 1,5 Aufstiegsplätze. Was macht man jetzt noch mit dem Halben? Achja, da wurde doch Höxter noch ein halber Aufstiegsplatz gestrichen. Dann sollen die den doch kriegen.


    In der Folge hat sich das dann so ergeben, dass der FLVW nur noch nach oben korrigiert hat. Erst wird auf halbe Aufstiegsplätze gerundet. Dann bekommen Beckum und Co ihren Bonus und wenn dann was halbes rauskommt wird der an den Kreis vergeben, dem am wenigsten zur nächsten Schranke fehlt.