Dynamo bangt um Stadion-Neubau
Dresden - Nach dem Abschied aus der 2. Fußball- Bundesliga laufen beim 1. FC Dynamo Dresden die Planungen für die dritte Liga auf Hochtouren. Neben ungeklärten Personalfragen sorgen sich die Sachsen um den geplanten Stadionneubau und die Einordnung in eine der beiden Regionalliga-Staffeln. „Wir haben beim DFB den Antrag gestellt, im Süden eingegliedert zu werden“, sagte Geschäftsführer Volkmar Köster, der sich vom Wechsel in die Süd-Staffel deutlich kürzere Wege und weniger Fahrtkosten erwartet. Zudem gäbe es weniger Brisanzspiele als im Norden, wo man etwa auf den 1. FC Union Berlin oder den FC St. Pauli treffen würde.
In der vom Leistungsspektrum schwächer zu bewertenden Süd-Staffel dürften die Chancen auf einen direkten Wiederaufstieg steigen. Dazu braucht es allerdings auch in Dresden ein starkes Team. „Wir werden in den nächsten Tagen sehen, welche Leistungsträger bleiben“, sagte Trainer Peter Pacult, der selbst bereits für die Regionalliga verlängert hatte. Wunschspieler habe der Österreicher genug: „Die Liste ist lang.“
In Sachen Stadionneubau muss Dynamo wieder zittern. Die Mitglieder der Ausschüsse für Bau, Sport und Finanzen der Stadt Dresden berieten am Montag in einer turnusmäßigen Sitzung über eine Vorlage, nach der ein Bau bereits im Sommer beginnen könnte. Rathaus-Sprecher Kai Schulz wollte keine Prognose wagen. „Nur so viel: Es wird eine Vorentscheidung fallen“, kündigte er an.
Im Fall eines positiven Bescheids stünde die Arena nach geplanten 17 Monaten Bauzeit Ende 2007 zur Verfügung. „Dynamo braucht das neue Stadion ohne Wenn und Aber. Denn so, wie es jetzt ist, kann es nicht weitergehen“, betonte Geschäftsführer Köster, für den der derzeitige bauliche und sicherheitstechnische Zustand des Harbig-Ovals auch unter der Maßgabe Regionalliga nicht tragbar ist. Aufsichtsratschef Friedemann Küchenmeister drängte auf die baldige Realisierung des Vorhabens. „Trotz des Abstiegs ist es wichtig, eine solche Investition zukunftsorientiert auszurichten“, betonte er.
Noch fehlt dem Neubau auch die nötige Zustimmung des Stadtrats, der am Donnerstag dazu berät. Zwar besteht Einigkeit darin, dass der rund 40 Millionen Euro teure Neubau unter der Regie der HBM Stadien- und Sportstättenbau GmbH in Angriff genommen werden soll. Doch der Abstieg könnte nun die Stadionkritiker wieder auf den Plan rufen. Den Verein würde ein Scheitern zurückwerfen. „Wir wollen uns weiterentwickeln. Dafür benötigen wir professionelle Vermarktungsmöglichkeiten. Das neue Stadion bietet diese Chance“, betonte Dynamos Marketing-Geschäftsführer Markus Hendel. Auch Steffen Heidrich pochte auf den Neubau. „Mit dem neuen Stadion könnte sich der Verein viel besser darstellen und hätte weitaus bessere Chancen, sich wieder im Profifußball zu etablieren“, sagte der Teammanager. (dpa)
Quelle: SZ-online